Die Hälfte des Hörsaals : Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik
Titelübersetzung:Half of the lecture theater : women in universities, science and technology
Herausgeber/in:
Spellerberg, Annette
Quelle: Berlin: Ed. Sigma, 2005. 202 S.
Inhalt: "Trotz besserer Bildungsabschlüsse und exzellenter Leistungen können Frauen nur selten in guten akademischen Positionen Fuß fassen - dieser Befund trifft in der Bundesrepublik nach wie vor zu. Die Daten belegen zwar eine Verbesserung der Situation, aber keinen qualitativen Sprung. Für die Wertschätzung akademischer Einrichtungen spielt es nach wie vor kaum eine Rolle, ob sie Frauen ausbilden, halten oder für sich gewinnen können. Diese Situation ist für Frauen im Wissenschaftsbereich unbefriedigend und auch für die akademischen Einrichtungen nachteilig. Vor allem die naturwissenschaftlichen und technischen Bereiche, in denen Frauen stark unterrepräsentiert sind, könnten durch den Einbezug des Wissens von Frauen profitieren. In diesem Buch sind Beiträge versammelt, in denen empirische Befunde zur Situation von Frauen in wissenschaftlichen Institutionen und vielfältige Reformansätze für Lehre und Forschung diskutiert werden. Die Autorinnen werfen einen anderen Blick auf Hochschulreformen, Innovationen, Exzellenz und Elite; sie fragen nach den Voraussetzungen für eine stärkere Präsenz von Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik sowohl auf der Ebene institutioneller Strukturen als auch auf der Ebene exemplarischer Fächer und Studiengänge." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Annette Spellerberg: Einleitung (9-20); Annette Spellerberg: Familienorientierung und Arbeitsmarktbindung. Stabilität und Wandel von Geschlechterrollen zu Beginn des neuen Jahrhunderts (21-47); Jutta Allmendinger: Fördern und fordern: Was bringen Gleichstellungsmaßnahmen in Forschungseinrichtungen? Empirische Ergebnisse (51-74); Ayla Neusel: Technik und Gender. Ingenieurwissenschaften als Studium und Wissenschaft von Frauen (75-95); Ilona Pache: Geschichte(n) eines Studienganges. Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität (97-112); Dagmar Simon: Routinisierung des Forschungsalltags oder Qualitätsmanagement? Randbemerkungen zu Evaluationen und Gleichstellungspolitiken (113-125); Kerstin Palm: Natur-Labor-Gesellschaft. Reflexionen über ihre genderspezifischen Wechselbeziehungen am Beispiel der Gehirnforschung (129-146); Heidi Schelhowe: Digitale Medien in der Bildung. Soziale Innovation und technische Neugier - Zum Zusammenhang von technologischer Bildung und der Zukunft der Informationsgesellschaft (147-160); Marianne Rodenstein: Von baulich-räumlicher Herrschaft zur Analyse von 'Gendered Spaces'. Zum Wandel der Frauen- und Geschlechterforschung in der Planung (161-181); Elke Seitz: Ein Stegreifentwurf im Rahmen der Genderforschung in der Architektur. Studentinnen entwerfen Herrenzimmer, Studenten entwerfen Damenzimmer (183-199).
CEWS Kategorie:Hochschulen, Naturwissenschaft und Technik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Internet und Gendernet - zum Wandel der Geschlechterverhältnisse in der Informationsgesellschaft
Titelübersetzung:Internet and gendernet - change in the relationships between the genders in the information society
Autor/in:
Treibel, Annette
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 179-198
Inhalt: Der Beitrag diskutiert die Frage, inwiefern der Wandel der Kommunikationsmedien infolge der Verbreitung des Internets auch einen Wandel der Geschlechterverhältnisse nach sich zieht, möglicherweise gar zu einer Entgeschlechtlichung beiträgt. Neuere Arbeiten aus unterschiedlichen Gebieten der Soziologie werden daraufhin untersucht, wie sie das Verhältnis von Kontinuität und Wandel in den Beziehungen der Geschlechter thematisieren. Nach einem knappen Rückblick auf die Entwicklung der Geschlechterforschung und ihrer Reflexion der "alten" Geschlechterverhältnisse in der Industrie-, Klassen- und patriarchalen Gesellschaft geht es dann um den Wandel in der Wissens-, Informations- und Netwerkgesellschaft. Dabei geht es um Mediennutzung und Medienkompetenz unter Gender-Gesichtspunkten. Mit Blick auf die empirisch zu beobachtenden Widersprüchlichkeiten in den Geschlechterverhältnissen der Informationsgesellschaft, in denen sich Altes und Neues mischt, bringt die Autorin einen neuen Begriff in die Diskussion: das Gendernet. Damit sind sowohl diejenigen Interaktionsgeflechte zwischen Frauen und Männern gemeint, die im Rückgriff auf neue Technologien entstehen, als auch solche Geschlechterbeziehungen, die auf "alten" Technologien und unmittelbarer Interaktion beruhen. Das Ergebnis der Betrachtung gegenwärtiger Veränderungsprozesse ist ernüchternd: das Internet trägt zwar zur Entgeschlechtlichung bei, transportiert jedoch auch weiterhin geschlechtliche Zuschreibungen, Stereotype und Ausgrenzungen. (ICH)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Using a mixed international comparable methodological approach in a European Commission project on gender and engineering
Titelübersetzung:Der Einsatz eines methodenpluralistischen international vergleichenden Ansatzes in einem Forschungsprojekt der EU-Kommission zu Geschlecht und Ingenieurberuf
Autor/in:
Sagebiel, Felizitas
Quelle: Methodological aspects in cross-national research. Jürgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik (Hrsg.), Janet A. Harkness (Hrsg.). Mannheim (ZUMA-Nachrichten Spezial), 2005, S. 47-64
Inhalt: Gegenstand des Beitrags ist das europäische Forschungsprojekt "WomEng - Creating Cultures of Success for Women Engineers" (www.womeng.net). Es handelt sich hierbei um ein international vergleichendes Projekt der Berufs- und Geschlechterforschung. Die Verfasserin erörtert Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich beim Design eines komplexen international vergleichenden Forschungsprojekts ergeben, sowie Aspekte des internationalen Vergleichs geschlechtsspezifischer Faktoren der Ingenieurausbildung. Behandelt werden die Operationalisierung der Forschungsfragen sowie Probleme der eingesetzten quantitativen (Fragebogenkonstruktion, Stichprobe, Validität, Reliabilität) und qualitativen Methoden (Leitlinien für Interviews, Zielgruppeninterviews, Beobachtung und Inhaltsanalyse von Websites; Implementation der Leitlinien; qualitative Datenanalyse). Die auftretenden Probleme werden abschließend auf drei Ebenen diskutiert: (1) Probleme des Vergleichs verschiedener Kulturen; (2) methodologische Probleme; (3) Probleme im Kontext der Geschlechterforschung. (ICE)
Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie
Titelübersetzung:Gender as cultural and social practice - current questions between socialization and biology
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 32-47
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit Geschlechterunterschieden zwischen biologischen Bedingungen und Einflüssen der Sozialisation auseinander. Dabei wird der Fokus auf die Erkennbarkeit und Verstetigung von Geschlechterunterschieden gelegt, die in verschiedenen empirischen Untersuchungen in Interaktionen während der frühen Kindheit insbesondere in Kindergärten beobachtet werden. In diesem Zusammenhang werden z.B. Interaktionen einerseits zwischen einzelnen Mädchen und Jungen, andererseits zwischen Gruppen von Mädchen und Jungen erfasst. Im einzelnen werden vier Modelle zur Beschreibung kultureller und sozialer Praxis als Vermittlung zwischen Sozialisation und Biologie vorgestellt: (1) Erklärungen für kognitive Geschlechtsunterschiede (J. Sherman), (2) Geschlechterdifferenz als Phänomen des Gruppenverhaltens (E. Macoby), (3) Anatomie und die Symbolisierung des Körpererlebens (B. Rendtorff) sowie (4) Entstehung von Geschlechtsunterschieden (B. Whiting, C. Edwards). Nach diesen Untersuchungen werden prinzipiell mögliche biologische Voraussetzungen als nicht determinierend für das geschlechtsbezogene Verhalten angesehen. Die Geschlechterforschung ist hier also auf die Konstruktion von Geschlecht zwischen gender-system und doing gender ausgerichtet und berücksichtigt sowohl die bewussten Auskünfte als auch die eher nicht bewussten Konflikte der Betroffenen, die durch den Zwang zur Zweigeschlechtigkeit entstehen. (ICG2)