Recodierungen des Wissens : Stand und Perspektiven der Geschlechterforschung in Naturwissenschaften und Technik
Titelübersetzung:Recodings of knowledge : current state and prospects relating to gender studies in natural sciences and technology
Herausgeber/in:
Lucht, Petra; Paulitz, Tanja
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse, Bd. 38), 2008. 234 S.
Inhalt: "Naturwissenschaftliches und technisches Wissen sind nicht geschlechtsneutral. Die Autorinnen dieses Bandes untersuchen die Spielarten der geschlechtlichen Codierungen und Recodierungen dieses Wissens und beleuchten diese anhand historischer und aktueller Entwicklungen in den einschlägigen Disziplinen. Zunächst bieten Überblicksbeiträge eine Orientierung in diesem transdisziplinären Forschungsfeld. Exemplarische Studien entwickeln darüber hinaus erweiterte Forschungsperspektiven auf die Konstruktionen von Männlichkeit sowie die Konzepte von Kolonialismus und Globalisierung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Petra Lucht, Tanja Paulitz: Recodierungen des Wissens. Zu Flexibilität und Stabilität von natur- und technikwissenschaftlichem Wissen - Eine Einleitung (11-28); Heike Wiesner: Bühne Natur- und Technikwissenschaften: Neuere Ansätze aus dem Gender-Diskurs (31-50); Sabine Maasen: Zwischen Dekonstruktion und Partizipation: Transdisziplinaritäten in und außerhalb der Geschlechterforschung (51-68); Karin Zachmann: Technik, Konsum und Geschlecht - Nutzer/innen als Akteur/innen in Technisierungsprozessen (69-86); Judy Wajcman: Technology as a Site of Feminist Politics (87-102); Karin Esders: Populäre Medien als "Technologien des Geschlechts" (103-120); Tanja Paulitz: Disparate Konstruktionen von Männlichkeit und Technik-Formen der Vergeschlechtlichung ingenieurwissenschaftlichen Wissens um 1900 (123-140); Wendy Faulkner: The Gender(s) of "Real" Engineers: Journeys around the Technical/ Social Dualism (141-156); Londa Schiebinger: Gender Analysis in Colonial Science (159-176); Esther Ruiz Ben: Internationalisierung der IT-Branche und Gender-Segregation (177-194); Kerstin Palm: Das Geschäft der Pflanze ist dem Weib übertragen ... die Pflanze selbst hat aber kein Leben - Zur vergeschlechtlichten Stufenordnung des Lebens im ausgehenden 18. Jahrhundert (197-212); Bärbel Mauss: Ursprung und Geschlecht: Paradoxien in der Konzeption von Geschlecht in Erzählungen der Molekularbiologie (213-230).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlechterforschung und Naturwissenschaften : Einführung in ein komplexes Wechselspiel
Titelübersetzung:Gender studies and natural sciences : introduction to a complex interaction
Herausgeber/in:
Ebeling, Smilla; Schmitz, Sigrid
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 14), 2006. 385 S.
Inhalt: "Dieses Buch schließt eine Lücke zwischen der Geschlechterforschung und den Naturwissenschaften. Es bietet eine systematische Einführung für Studierende der Naturwissenschaften, die sich in die Geschlechterforschung einarbeiten wollen, und für Studierende der Gesellschafts- und Kulturwissenschaften, welche die Geschlechterforschung der Naturwissenschaften kennen lernen wollen. Es richtet sich an eine interdisziplinäre Leserinnenschaft und kann als Lehrmaterial für die Gender Studies genutzt werden. Der erste Teil liefert in anschaulichen Beispielen einen Einstieg in geschlechterperspektivische Analysen der Biologie, Chemie, Mathematik und Physik. Im zweiten Teil werden zentrale Theorien und Begrifflichkeiten der Geschlechterforschung erläutert, die für die Analysen der naturwissenschaftlichen Disziplinen benötigt werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Schmitz, Smilla Ebeling: Geschlechterforschung und Naturwissenschaften. Eine notwendige Verbindung (7-32); Sigrid Schmitz: Geschlechtergrenzen. Geschlechtsentwicklung, Intersex und Transsex im Spannungsfeld zwischen biologischer Determination und kultureller Konstruktion (33-56); Smilla Ebeling: Alles so schön bunt. Geschlecht, Sexualität und Reproduktion im Tierreich (57-74); Smilla Ebeling: Amazonen, Jungfernzeugung, Pseudomännchen und ein feministisches Paradies. Metaphern in evolutionsbiologischen Fortpflanzungstheorien (75-94); Kristina Hackmann: Professorinnen in der Mathematik. Karrierewege und disziplinäre Verortungen (95-116); Ines Weller: Geschlechterforschung in der Chemie. Spurensuche in der Welt der Stoffe (117-137); Kathrin Buchholz: Genderrelevanz und Genderaspekte von Chemikalienpolitik (139-160); Helene Götschel: Die Welt der Elementarteilchen. Geschlechterforschung in der Physik (161-187); Sigrid Schmitz: Jägerinnen und Sammler. Evolutionsgeschichten zur Menschwerdung (189-210); Sigrid Schmitz: Frauen und Männergehirne. Mythos oder Wirklichkeit? (211-234); Smilla Ebeling: Wenn ich meine Hormone nehme, werde ich zum Tier. Zur Geschichte der 'Geschlechtshormone' (235-246); Robin Bauer: Grundlagen der Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsforschung (247-280); Smilla Ebeling: De/Konstruktion von Geschlecht und Sexualität (281-296); Smilla Ebeling, Jennifer Jäckel, Ruth Meßmer, Katrin Nicoleyczik, Sigrid Schmitz: Methodenauswahl der geschlechterperspektivischen Naturwissenschaftsanalyse (297-330); Sigrid Schmitz: Entweder - Oder? Zum Umgang mit binären Kategorien (331-346); Smilla Ebeling, Sigrid Schmitz, Robin Bauer: Tierisch menschlich. Ein un/geliebter Dualismus und seine Wirkungen (347-362); Sigrid Schmitz, Christian Schmieder: Popularisierungen. Zwischen Naturwissenschaften, Medien und Gesellschaft (363-378).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie
Titelübersetzung:Gender as cultural and social practice - current questions between socialization and biology
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 32-47
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit Geschlechterunterschieden zwischen biologischen Bedingungen und Einflüssen der Sozialisation auseinander. Dabei wird der Fokus auf die Erkennbarkeit und Verstetigung von Geschlechterunterschieden gelegt, die in verschiedenen empirischen Untersuchungen in Interaktionen während der frühen Kindheit insbesondere in Kindergärten beobachtet werden. In diesem Zusammenhang werden z.B. Interaktionen einerseits zwischen einzelnen Mädchen und Jungen, andererseits zwischen Gruppen von Mädchen und Jungen erfasst. Im einzelnen werden vier Modelle zur Beschreibung kultureller und sozialer Praxis als Vermittlung zwischen Sozialisation und Biologie vorgestellt: (1) Erklärungen für kognitive Geschlechtsunterschiede (J. Sherman), (2) Geschlechterdifferenz als Phänomen des Gruppenverhaltens (E. Macoby), (3) Anatomie und die Symbolisierung des Körpererlebens (B. Rendtorff) sowie (4) Entstehung von Geschlechtsunterschieden (B. Whiting, C. Edwards). Nach diesen Untersuchungen werden prinzipiell mögliche biologische Voraussetzungen als nicht determinierend für das geschlechtsbezogene Verhalten angesehen. Die Geschlechterforschung ist hier also auf die Konstruktion von Geschlecht zwischen gender-system und doing gender ausgerichtet und berücksichtigt sowohl die bewussten Auskünfte als auch die eher nicht bewussten Konflikte der Betroffenen, die durch den Zwang zur Zweigeschlechtigkeit entstehen. (ICG2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Naturwissenschaft und Technik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender - eine unbekannte Kategorie in den Naturwissenschaften?
Titelübersetzung:Gender - an unknown category in natural sciences?
Autor/in:
Palm, Kerstin
Quelle: Gender Studies: Wissenschaftstheorien und Gesellschaftskritik. Therese Frey Steffen (Hrsg.), Caroline Rosenthal (Hrsg.), Anke Väth (Hrsg.). Würzburg: Königshausen & Neumann, 2004, S. 97-109
Inhalt: Gender gilt in den Gender Studies als eine Kategorie, die fächerübergreifend nutzbar ist, um die sozial bzw. kulturell hergestellte Geschlechterdifferenz in allen Disziplinen und bezogen auf alle erdenklichen materialen und symbolischen Bereiche untersuchen zu können. Auffällig ist jedoch, dass in den meisten Gender-Studiengängen die Naturwissenschaften nicht vertreten sind. Der vorliegende Beitrag untersucht, wie es zu dieser eigenartigen Diskrepanz zwischen einer nahezu völligen Abwesenheit der Gender-Thematik in den Naturwissenschaften auf der einen Seite und einem recht gut ausgearbeiteten diesbezüglichen Forschungsfeld auf der anderen Seite kommt. In einem zweiten Schritt wird am Beispiel der Biologie beschrieben, welche Konsequenzen sich aus dieser Situation für eine naturwissenschaftsinterne kritische Geschlechterforschung ergeben. Gerade die Biologie liefert ja mit ihren Forschungsergebnissen unaufhörlich empirisches Tatsachenwissen über geschlechtlich differente Körper, die hohe gesellschaftliche Anerkennung genießen und einen machtvollen Untergrund für verbreitete und verfestigte Geschlechtervorstellungen bieten. Aufgrund ihrer hohen Wirkmächtigkeit für die Naturalisierung der Geschlechterdifferenz ist dieses Fachgebiet also von besonderem Interesse für die Geschlechterforschung. Die Ausführungen zeigen insgesamt, dass und wie die Kategorie Geschlecht trotz aller fachspezifischen Bedeutungskomponenten als kultur-, sozial- und naturwissenschaftliches Konzept fungieren kann. (ICA2)
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Kulturwissenschaft; Naturwissenschaft; Theoriebildung; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Kategorie; Biologie; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wie natürlich ist Geschlecht? : Gender und die Konstruktion von Natur und Technik
Titelübersetzung:How natural is gender? : gender and the construction of nature and technology
Herausgeber/in:
Pasero, Ursula; Gottburgsen, Anja
Quelle: Wiesbaden: Westdt. Verl., 2002, 1. Aufl.. 333 S.
Inhalt: "Was macht das Geschlecht eines Menschen aus? Wieviel davon ist angeboren, was entsteht durch kulturelle Praxis? Unterscheiden sich die Gehirne von Frauen und Männern? Sind Frauen Technikmuffel? Ist ein Cyborg männlich? Diese und ähnliche Fragen werden in einer gelungenen Mischung aus teils theoretisch, teils empirisch angelegten Beiträgen fächerübergreifend diskutiert. Aufgedeckt wird dabei der wechselseitige Zusammenhang der Konstruktionen von Geschlecht, Natur und Technik. Der Sammelband verschafft einen hervorragenden Überblick über den aktuellen Diskussionsstand der internationalen Gender-Forschung in den Natur- und Technikwissenschaften." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: (1) Zur naturwissenschaftlichen Konstruktion von Geschlecht: Anne Fausto-Sterling: Sich mit Dualismen duellieren (17-64); Margarete Maurer: Sexualdimorphismus, Geschlechtskonstruktion und Hirnforschung (65-108); Nelly Oudshoorn: 'Astronauts in the sperm world': Die Neuverhandlung männlicher Identitäten in Diskursen über Verhütungsmittel für Männer (109-125); Sigrid Schmitz & Britta Schinzel: GERDA: A brain research information system for reviewing and deconstructing gender differences (126-139); Inge Schröder: Menopause und Postmenopause aus evolutionärer Perspektive (140-147); Marianne Sommer: Androzentrismus in 'National Geographic' Artikeln über nicht-menschliche Primaten (148-164); (2) Naturwissenschaften und Technik als 'Männerprojekte': Maria Palasik: Women at the Technical University of Budapest in the 20th century (167-176); Dragana Popovic: Women in physics: The Yugoslav experience (177-185); Ingeborg Wender & Andrea Wolffram: Konzepte zur Förderung von Mädchen und Frauen im Bereich Technik (186-198); Karin Zachmann: Engendering engineering & engineering gender: German engineers and their professional identities from the 1860s to the 1960s (199-212); (3.) Gender und Technologien: Susanne Bögeholz: An empirical study of gender differences relevant to environmental education (215-227); Frances Grundy: Computer software - A clue to de-gendering technology (228-239); Tine Kleif & Wendy Faulkner: Boys and their toys: Men's pleasures in technology (240-255); Esther Ruiz Ben: Attitudes towards computing among secondary students in Spain: Gender based differences (256-269); Judy Wajcman: Gender in der Technologieforschung (270-289); (4.) Visionen und Fiktionen: Catrin Gersdorf: Sexing the visible or: What we talk about when we talk about gender (293-305); Dunja M. Mohr: 'We're all cyborgs': Cyberfeminism and the cyborg as the transgressive metaphor of the future in Marge Piercy's 'Body of glass' (306-318); Urte Helduser: 'Hoffnungslose Geschlechter.' Unfruchtbarkeit als Pathologie der Moderne um 1900 (319-333).