Bildung und Geschlecht : eine Sozialgeschichte des höheren Mädchenschulwesens in Deutschland vom Vormärz bis zum Dritten Reich
Titelübersetzung:Education and gender : a social history of the higher girls' school system in Germany from the Vormärz (period from 1815 to the March revolution of 1848) to the Third Reich
Autor/in:
Kleinau, Elke
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl. (Frauen- und Geschlechterforschung in der Historischen Pädagogik, Bd. 2), 1997. 304 S.
Inhalt: "Bis vor zehn Jahren war die Geschichte des Bildungswesens in Deutschland fast ausschließlich auf die Geschichte des (höheren) Jungenschulwesens ausgerichtet. Daß höhere Bildung noch bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein in geschlechtsgetrennten Schulen erfolgte, war für die historische Bildungsforschung lange kein Thema. Deutschland wurde zudem unhinterfragt mit Preußen gleichgesetzt, was immer wieder zu unzulässigen Verallgemeinerungen über 'die' deutsche Bildungsgeschichte führte. Regionalgeschichtliche Untersuchungen, die die unterschiedliche Entwicklung des (Mädchen-)Schulwesens in den einzelnen deutschen Staaten herausarbeiteten, fehlten entweder ganz oder waren hoffnungslos veraltet. Die vorliegende Studie knüpft an vorhandene regionalgeschichtlich ausgerichtete Traditionen in der historischen Frauen- und Geschlechterforschung an und entwickelt - am Beispiel des norddeutschen Stadtstaates Hamburg - erste systematische Zugänge zu einer Geschichte des höheren Mädchenschulwesens und der Lehrerinnenbildung in Deutschland." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Monographie
Wahlverwandtschaften : die Soziologie und die Frauen auf dem Weg zur Wissenschaft
Titelübersetzung:Feelings of affinity : sociology and women on the road to science
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997. 287 S.
Inhalt: Die Autorin zeichnet die Geschichte der Soziologie und die damit verbundene Emanzipation der Frau in den Wissenschaften von den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts bis 1945 nach. Am Beispiel von Georg Simmel und Marianne Weber zeigt sie, daß von einer Wechselwirkung zu sprechen ist. Im ersten Teil belegt sie, daß Geschlechterdifferenz, soziale Differenzierung und Individualisierung die entscheidenden Bezüge bilden, wenn über die Kultur der Moderne und die Möglichkeit sozialer Ordnung nachgedacht wird. Im zweiten Teil wird untersucht, inwiefern die Soziologie und "die Frau in der Wissenschaft" in Deutschland und den USA im selben Zeitraum Fuß in den Hochschulen fassen konnten. Im Hinblick auf das Hochschulsystem weisen Deutschland und die USA kulturelle, organisatorische und institutionelle Unterschiede auf. Vor diesem Hintergrund diskutiert sie dann die Frage, wie der Weg der Soziologie und der Frauen ins amerikanische Hochschulsystem verlief und ob sie andere Spielräume und Chancen hatten als in Deutschland. Im dritten Teil wird von Frauen und ihrer akadamischen Laufbahn in der Weimarer Republik berichtet. Die Biographien, Berufsverläufe und Arbeitsgebiete von drei Soziologinnen werden im Kontext der Soziologie und einer beginnenden Frauenforschung betrachtet. Diese Fallstudien machen die enge Verbindung zwischen der Soziologie und den Frauen im Hinblick auf den institutionellen Zugang und die thematischen Bezüge deutlich. Die Autorin schließt mit der Frage, ob sich von einem deutschen Sonderweg der Wissenschaftlerinnen sprechen läßt und welche Rolle die deutsche Universität und der politische Systemwechsel von 1933 für die professionelle, soziale und kognitive Tradition von Soziologinnen gehabt haben. (prb)
Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern : Wandlungen der Ehe im 'Prozeß der Zivilisation'
Titelübersetzung:Power relationships between the genders : changes in marriage in the 'process of civilization'
Autor/in:
Ernst, Stefanie
Quelle: Opladen: Westdt. Verl., 1996. 192 S.
Inhalt: "Von Macht zwischen Mann und Frau will heute wohl niemand mehr etwas hören: Sie wird, so scheint es, eher in der 'großen Politik' als in zwischenmenschlichen Beziehungen verhandelt. Macht wird (wenn überhaupt) zumeist negativ gesehen. Und besonders dort, wo es eigentlich um Liebe geht, wird sie tabuisiert. Dieses Bild wurde und wird auch in den Sozialwissenschaften vermittelt. Hier besteht häufig die Vorstellung, Macht sei etwas, das man 'mit sich herumtrüge' (Elias), was man 'habe' oder nicht 'habe'. Die Autorin analysiert dagegen zunächst auf einer zivilisationstheoretischen Grundlage das besondere Machtgefüge zwischen den Geschlechtern, dem sie sodann in der Entwicklung der Ehe nachspürt. Ihre Quellen sind dabei Manierenbücher, kirchliche Schriften zur 'Ehezucht' sowie zeitgenössische Prosa. Die Ehe, so wird deutlich, ist nicht erst heute umstritten: Sie war in der Geschichte fortwährend eine 'brennende Frage' machtvoller Auseinandersetzungen, die gegenwärtig eine neue Brisanz erhält und komplexe Differentiale der Macht zeigt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Bewegung im historischen Wandel : aktuelle Politik- und Mobilisierungsstrategien von Frauen am Beispiel feministischer Einmischung in Wissenschaft und Hochschule
Titelübersetzung:Historical change in movements : current political and mobilization strategies of women, using feminist interventions in science and universities as an example
Autor/in:
Omran, Susanne
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Aktuelle Frauenforschung, Bd. 20), 1995. 144 S.
Inhalt: Die Autorin skizziert die Frauenbewegung als soziale Bewegung in Deutschland, geht ein auf die historische Entstehung, die Etablierung und Integration ins politische System und skizziert u.a. den theoretischen Zusammenhang von sozialen Bewegungen und Frauenbewegung, "Networking" und "Institutionalisierung". Daran anknüpfend erläutert sie den Feminismus in sozialen Bewegungen und in der Wissenschaft, geht ein auf den gesellschaftspolitischen Hintergrund der neuen Frauenbewegung, auf Phasen der Autonomie. Sie skizziert den politischen und wissenschaftstheoretischen Kontext der Frauenforschung sowie Organisationsformen feministischer Wissenschafts- und Hochschulpolitik am Beispiel des Arbeitskreises der Wissenschaftlerinnen in Nordrhein-Westfalen. Anhand qualitativer Interviews erläutert sie abschließend die individuelle biographische Bedeutung dieses Arbeitskreises für die Befragten, seine politische Arbeit und Verortung sowie u.a. Elemente von Diskriminierung und Geschlecht im Wissenschaftsbetrieb. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenbewegung; historische Entwicklung; soziale Bewegung; Nordrhein-Westfalen; politische Strategie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
No distinction of sex? : women in British universities, 1870-1939
Autor/in:
Dyhouse, Carol
Quelle: London: UCL Press (Women's history), 1995. XII, 288 S.
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
"Wir wollen unser Theil verdienen" : Auszug aus Briefen, Protokollen, Denkschriften und Reden zur Geschichte der Frauenerwerbsarbeit aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert
Titelübersetzung:"We want to earn our crust" : extracts from letters, statements, memorandums and speeches on the history of the gainful employment of women during the 19th century and the early part of the 20th century
Autor/in:
Megerle, Gertrud
Quelle: Östringen: Verl. d. Jugendwerkstatt Östringen, 1992. 75 S.
Inhalt: Anhand einzelner Dokumente wie Reden, Briefe, Protokolle, Vorträge u.ä. wird die Geschichte der Frauenarbeit seit dem Mittelalter, im wesentlichen aber im 19. Jahrhundert und im beginnenden 20. Jahrhundert dargestellt. Dabei handelt es sich u.a. um Texte der exponierten Vertreterinnen der Frauenbewegung oder um Forderungen des Bundes Deutscher Frauenvereine zur Erwerbsarbeit oder um Auszüge aus Vorträgen, die anläßlich des Deutschen Frauenkongresses 1912 gehalten wurden. (SH)