Quelle: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung: Bd. 2: Vom Vormärz bis zur Gegenwart. Elke Kleinau (Hrsg.), Claudia Opitz (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 534-547
Inhalt: Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die Frauenforschung in der ehemaligen DDR. Diese wurde im Vergleich zum Westen durch die Initiativen des 1964 gegründeten 'Wissenschaftlichen Rates' bereits früh institutionalisiert. In den zahlreichen Studien über 'Die Frau in der sozialistischen Gesellschaft' wurden überwiegend die sozialen und beruflichen Aspekte der 'Frauenemanzipation' untersucht, wobei eine enge Anbindung an die 'Akademie der Wissenschaften' bestand. Als ein interdisziplinäres oder eigenes Forschungsgebiet konnte sich die 'marxistische Frauenforschung' jedoch nicht durchsetzen. Die Autorin zeichnet den historischen Entstehungszusammenhang nach und beschreibt die Profilierungsbemühungen der DDR- Frauenforschung. Deren Ergebnisse müssen als wichtige Zeitdokumente interpretiert werden, in welchen die "Grenzen einer legitimatorischen Befestigung des geltenden Frauenemanzipationsverständnisses" zum Ausdruck kommen. (ICI)
Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Prospects for a policy of equality between men and women
Autor/in:
Hausen, Karin; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. Karin Hausen (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.). München: Hampp, 1993, S. 9-24
Inhalt: Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstätige Frauen läßt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen für beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Überblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt für beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das für Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukünftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Frauenforschung; DDR; neue Bundesländer; Frauenpolitik; historische Entwicklung; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Mann; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Alma Mater und Konsortinnen
Titelübersetzung:Alma mater and female participants
Herausgeber/in:
Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn; Bonn: Nora (Studium Feminale, Bd. 1), 1984. 233 S.
Inhalt: Der Sammelband beinhaltet Beiträge zur Situation und Entwicklung der Frauenforschung, der gesellschaftlichen Situation der Frau und der Entwicklung der Frauenbewegung in der Dritten Welt, Spanien, der DDR, England, Deutschland und zu speziellen Lebenszusammenhängen wie Altern und Sexualität und Bildung und Beruf. Sie sind als Vorträge im Rahmen der Frauenforschung an der Uni Bonn zum Wintersemester 1983/84 konzipiert und basieren hauptsächlich auf Literaturanalysen, historischer und kultursoziologischer Analyse. Aus den Diskriminierungen in allen Lebensbereichen, in der historischen Entwicklung der Situation der Frau, den verschiedenen Kulturen und im Wissenschaftsbetrieb ist die Notwendigkeit verstärkter Arbeit der Frauenbewegung abzuleiten, um historische und aktuelle Ansätze feministischer Arbeit zum Erfolg zu führen. (HD) Inhaltsverzeichnis: Marianne Krüll: Biographie und Wissenschaft. Der psycho-soziologische Ansatz in der Wissenschaft (11-39); Conny Sauer: Unterdrückung von Frauen in Sprache und Sprechen (41-61); Christine Henry: Vergewaltigung: ein gesellschaftliches Problem (63-80); Rita Messing, Susanne Gura: Frauen in der Dritten Welt. Am Beispiel West-Sumatra und Peru (81-106); Annette Handrich: Altern und Sexualität von Frauen (107-121); Gaby Köppers, Ute Mader: "Feminismo y femineidad" in Spanien und Katalonien (123-152); Dorothee Schmitz: Das Ende der "Superfrau". Zur Frauendarstellung in DDR-Romanen der frühen 70er Jahre (153-172); Brigitta Lange: Die Darstellung der Frau in den Kriminalromanen. Dorothy L. Sayers und der Vergleich zur realen Situation der Frau in England (173-191); Jutta Dalhoff: Anfänge der bürgerlichen Frauenbewegung in Deutschland - Frauen suchen ihre Geschichte (193-207); Birgit Meyer: Zur Situation von Frauen an der Hochschule (109-233).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Probleme des Frauenstudiums an den technischen Hochschulen der Deutschen Demokratischen Republik : Ergebnisse einer historischen und einer hochschulpädagogischen Analyse des Frauenstudiums
Titelübersetzung:Problems with women's studies at schools of engineering in the German Democratic Republic : results of an historical analysis and a university-pedagogical analysis of women's studies
Autor/in:
Bernholz, Dorothea
Quelle: Technische Universität Dresden; Dresden, 1968. 3, 2, 386 S.
Inhalt: Die vorliegende Arbeit ist eine historische Betrachtung der Entwicklung des Studiums von Frauen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die 60er Jahre in der DDR. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Probleme, die Frauen an der technischen Hochschule in Dresden von 1945 bis 1966 hatten. Anfang des 20. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg studierten nur sehr wenig Frauen an der TH Dresden. Im Ersten Weltkrieg und in der Zeit der Weimarer Republik setzte sich der Gedanke des Frauenstudiums in breiten Kreisen der bürgerlichen Bevölkerung durch. Von 1933 bis 1945 erhielt das Frauenstudium durch die nazistische Ideologie einen Rückschlag. In den ersten zwei Jahrzehnten nach Gründung der DDR stieg die Zahl der weiblichen Studierenden an allen Fakultäten an. In verschiedenen Studiendisziplinen, insbesondere in den rein technischen und in Mathematik und Physik ist die Anzahl der Studentinnen 1966 immer noch sehr gering. Als Ursache wird eine ungenügende Entwicklung der Interessen der Schülerinnen für diese Fächer sowie eine nicht ausreichende Orientierung auf die volkswirtschaftlich wichtigen Berufe während der Schulzeit genannt. (psz)