Inhalt: Die Autorin untersucht die Ritualisierungen bei der filmischen Inszenierung von Wissenschaftlerinnen aus einer mediensoziologischen Perspektive. Anhand ausgewählter Kinofilme aus den Jahren 1929 bis 2003 geht sie der Frage nach, welche Veränderungen oder auch wiederkehrende Ritualisierungen bei der Inszenierung angewandt werden und welche gesellschaftliche Funktion diese haben. Sie skizziert zunächst gesellschaftliche Klischees zum männlichen Wissenschaftler, um vor diesem Hintergrund einen neuen Wissenschaftlerinnentypus näher vorzustellen, welcher repräsentativ ist für "starke Frauenrollen" im Spielfilm der letzten Jahre und neue Ritualisierungen erkennbar werden lässt. Sie interpretiert die filmische Darstellung der Wissenschaftlerin als ritualisierte Orte kultureller Zirkulation und als innerlogische Erzählwelten, die soziale Verhältnisse weder spiegeln, noch verzerren. Im Vordergrund ihrer Analyse stehen Wiedererkennungseffekte und Wiederholungen in der filmischen Verbindung zwischen gesellschaftlichen Diskursen und Wissenschaft. Seit den 1930er Jahren kann zwar eine Auflösung der früheren Unvereinbarkeit von Intelligenz und Weiblichkeit im Film konstatiert werden, aber der neue Wissenschaftlerinnentypus repräsentiert die Frau als "einsame und traurige Heldin", die am männlichen System aneckt und unter einer Überlagerung der wissenschaftlichen Qualifikation durch ihren weiblichen Körper leidet. (ICI2)
Schlagwörter:Spielfilm; Kino; Geschlechtsrolle; Weiblichkeit; Inszenierung; Gesellschaft; soziale Funktion; Frauenbild; Wissenschaftler; Ritual; historische Entwicklung; sozialer Wandel; Medien
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag