Empirische Bildungsforschung : aktuelle Themen der Bildungspraxis und Bildungsforschung
Titelübersetzung:Empirical educational research : current themes in educational practice and educational research
Herausgeber/in:
Spinath, Birgit
Quelle: Berlin: Springer VS (Lehrbuch), 2014. X, 158 S.
Details
Inhalt: "Diese und weitere Themen sind gesellschaftlich hoch relevant. Täglich berichten Medien über Bildung - mal mehr, mal weniger fundiert. Oft wird dabei ein überpointiertes, verzerrtes Bild gezeichnet, so dass es schwer ist, sich eine eigene Meinung zu bilden. Das vorliegende Buch greift aktuelle Themen aus Bildungsforschung und Bildungspraxis auf und stellt in kurzer, übersichtlicher Form den Forschungsstand dar. Sie lernen nicht nur die Fakten, sondern auch die Personen kennen, die sich diesen Fragen in Forschung und Praxis widmen. Zu diesem Zweck wurden Interviews mit Expertinnen und Experten geführt, die in diesem Buch nachzulesen sind, aber auch als Videos angeschaut werden können. Zu Wort kommen führende Bildungsforscherinnen und -forscher aus Psychologie, Erziehungswissenschaft, Soziologie und Bildungsökonomie." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Ursula Kessels: Sind Jungen die neuen Bildungsverlierer? (3-19); Petra Stanat, Hans Anand Pant: Hat PISA die Schulen besser gemacht? (21-37); Martin Neugebauer: Sind Lehrerinnen für die "Bildungskrise" der Jungen verantwortlich? (39-48); Mareike Kunter: Brauchen wir eine neue Unterrichtskultur? (49-63); Martin Diewald, Rainer Riemann: Wie können wir die Ursachen sozialer Ungleichheit verstehen? (67-79); Elsbeth Stern: Werden die Deutschen immer dümmer? (81-95); Ulrich Trautwein: Wie stark trägt das gegliederte Schulsystem zur sozialen Ungleichheit bei? (97-108); C. Katharina Spieß: Was sind die Kosten versäumter Bildungschancen? (109-122); Ulrich Teichler: Nach der Bologna-Reform: Was bedeuten die neuen Studiengänge für die Qualität der Hochschullehre? (125-141); Ewald Terhart: Entscheiden sich die Richtigen für ein Lehramtsstudium - und wer sind die Richtigen? (143-158).
Schlagwörter:Bildungsforschung; empirische Forschung; Bildung; Qualität; PISA-Studie; Unterricht; soziale Ungleichheit; Bildungschance; Schulwesen; Hochschulbildung; Bologna-Prozess; Lehrerbildung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Prozesse sozialer Ungleichheit : Bildung im Diskurs
Titelübersetzung:Social inequality processes : discourse on education
Herausgeber/in:
Siebholz, Susanne; Schneider, Edina; Busse, Susann; Sandring, Sabine; Schippling, Anne
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 40), 2013. 262 S.
Details
Inhalt: "In welcher Weise und bedingt durch welche Faktoren ergeben sich Bezugslinien zwischen Bildung und der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit? Unter dem Fokus auf Prozesse sozialer Ungleichheit werden in vier thematischen Blöcken in diesem Band jüngste empirische Forschungsergebnisse vorgestellt und praktische Konsequenzen diskutiert. Schwerpunktmäßig werden Übergänge, Aspekte von Migration, Bildungsorte und Diskurse in den Blick genommen. Auch theoretische Debatten etwa um das Konzept der Intersektionalität werden berücksichtigt. Insgesamt entsteht eine multiperspektivistische Sicht auf die Problematik von Bildung und sozialer Ungleichheit." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Reinhard Kreckel: Vorwort (9-12); Susanne Siebholz/ Edina Schneider/ Susann Busse/ Sabine Sandring/ Anne Schippling: Prozesse sozialer Ungleichheit - eine Einleitung (13-20); Werner Helsper: Die Bedeutung von Übergängen im Bildungsverlauf. Einleitender Beitrag (21-28); Marlis Buchmann/ Irene Kriesi: Welche Rolle spielt das Geschlecht für den Schuleintritt und die Schulleistungen im mittleren Primarschulalter? (29-42); Susanne Siebholz: Der Übergang von der Grund- in die Sekundarschule bei Kindern in Heimen. Erste Ergebnisse zu ihren Orientierungen in Bezug auf die Schulfindung (43-56); Edina Schneider: Schulische Aufwärtsqualifizierungen bei Hauptschülern im Rahmen biografischer Prozessverläufe - Potentiale eines schülerbiografischen Zugangs (57-68); Teresa Falkenhagen: Selektion oder Öffnung am Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium? (69-86); Iris Bednarz-Braun: Migration und (Aus-)Bildung. Einleitender Beitrag (87-92); Joachim Gerd Ulrich: Institutionelle Mechanismen der (Re-)Produktion von Ausbildungslosigkeit (93-106); Jörg Eulenberger: Erklärungsversuche für die schlechteren Übergangschancen in Ausbildung von Aussiedler/innen (107-120); Susann Busse: Bildungsorientierungen Jugendlicher mit vietnamesischem Migrationshintergrund zwischen Stigmatisierung und Entthematisierung (121-136); Heinz-Hermann Krüger/ Ursula Rabe-Kleberg: Orte der (Re-)Produktion sozialer Ungleichheiten. Einleitender Beitrag (137-140); Sascha Neumann: Kindheit und soziale Ungleichheit. Perspektiven einer erziehungswissenschaftlichen Kindheitsforschung (141-152); Ulrike Deppe: Schulische Anerkennungsverhältnisse zwischen 13-Jährigen, ihren Eltern und Freunden und die Konstruktion von Bildungsungleichheit. Ein exemplarischer Fallvergleich (153-164); Daniela Winter: Kinder und ihre Bezüge auf das Materielle: Welchen Sinn und welche Bedeutungen Kinder Artefakten geben (165-176); Beate Beyer: Chancengleichheit im Kindergarten? Inkludierende und exkludierende Einstellungs- und Handlungsmuster in Einrichtungen früher Bildung (177-188); Julia Canstein: Zivilgesellschaftliches Engagement für Schüler in Japan - Was kann es angesichts sozialer Ungleichheit in der Bildung leisten? (189-200); Christiane Thompson: Diskurse und soziale Ungleichheit. Einleitender Beitrag (201-204); Sandra Koch: Der Kindergarten als Bildungsort - Wie Essen bildet (205-216); Anne Schippling: Am Übergang in eine französische Elitehochschule. Diskursanalytische Perspektiven (217-228); Christiane Thompson: Zum Ordnungsproblem in Diskursen (229-244); Jürgen Budde: Intersektionalität als Herausforderung für eine erziehungswissenschaftliche soziale Ungleichheitsforschung (245-258).
Schlagwörter:Bildung; Bildungsverlauf; Bildungschance; Bildungsbeteiligung; soziale Ungleichheit; Schule; Schulübergang; Selektion; Studium; Migration; Ausbildung; Migrant; Spätaussiedler; Kindheit; Kind; Artefakt; Chancengleichheit; Kindergarten; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Bildungsgerechtigkeit jenseits von Chancengleichheit : theoretische und empirische Ergänzungen und Alternativen zu "PISA"
Titelübersetzung:Educational equality beyond equal opportunity : theoretical and empirical additions and alternatives to "PISA"
Herausgeber/in:
Dietrich, Fabian; Heinrich, Martin; Thieme, Nina
Quelle: Wiesbaden: Springer VS, 2013. 315 S.
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Inhalt: "Mit der im Kontext der 'PISA-Diskussion' erfolgenden Wiederentdeckung der 'Illusion der Chancengleichheit' geht eine wenig diskutierte oder kritisch hinterfragte Tradierung einer spezifischen Vorstellung von Bildungsgerechtigkeit als Chancengleichheit einher. Der Ruf nach Chancengleichheit ist janusköpfig: Seine schlagkräftigen Evidenzen drohen elementare Momente der Thematik aus dem Blick geraten zu lassen. Wenngleich lokal wenig zentriert und medial kaum quotenfähig, existieren verschiedene Ansätze, die jenseits der in den internationalen Vergleichsstudien vorgenommenen forschungsmethodischen Fokussierungen - und damit (forschungs-)notwendig auch verbundenen Verengungen - das damit in Rede stehende Phänomen der 'Bildungsgerechtigkeit' in breiterer und komplexerer Weise thematisieren. In diesem Band soll zumindest ein Teil dieser Vielfalt eingefangen werden. Es geht dabei neben einer theoretischen Fundierung möglicher Konzeptionen sozialer Un-Gleichheit und von Bildungs-un-gerechtigkeit um eine Auseinandersetzung mit alternativen empirischen - insbesondere hermeneutischen - Zugriffen auf Prozesse der Reproduktion von Ungleichheit im Bildungssystem und deren normative Rechtfertigungen." (Verlagsangabe). Inhalt: I. Einleitung. Fabian Dietrich, Martin Heinrich und Nina Thieme: Bildungsgerechtigkeit jenseits von Chancengleichheit. Theoretische und empirische Ergänzungen und Alternativen zu 'PISA' - Zur Einführung in den Band (11-32); II. Gerechtigkeitstheoretische Zugänge. Dietmar Hübner: Bildung und Gerechtigkeit: Philosophische Zugänge (35-55); Krassimir Stojanov: Bildungsgerechtigkeit als Anerkennungsgerechtigkeit (57-69); Mark Schrödter: Der Capability Approach als Referenzrahmen von Gerechtigkeitsurteilen in der Sozialen Arbeit (71-88); III. Sozialwissenschaftlich-theoretische Zugänge zur Bildungsgerechtigkeit. Michael Vester: Das schulische Bildungssystem unter Druck: Sortierung nach Herkunft oder milieugerechte Pädagogik? (91-113); Rolf-Torsten Kramer: Abschied oder Rückruf von Bourdieu? Forschungsperspektiven zwischen Bildungsentscheidungen und Varianten der kulturellen Passung (115-135); Marcus Emmerich und Ulrike Hormel: Ungleichheit als Systemeffekt? Schule zwischen sozialstruktureller Reproduktion und operativer Eigenrationalität (137-158); Nina Thieme: Bildungsgerechtigkeit als Chancengleichheit oder jenseits von Chancengleichheit? Ein Ansatz zur empirischen Untersuchung von Bildungsgerechtigkeitskonzeptionen schul- und sozialpädagogischer Professioneller in ganztägigen Arrangements (159-180); Martin Heinrich: Bildungsgerechtigkeit für alle! - aber nicht für jeden? Zum 'Individual-Disparitäten-Effekt' als Validitätsproblem einer Evidenzbasierung (181-194); IV. Empirisch-rekonstruktive Zugänge zur Bildungsgerechtigkeit. Christine Wiezorek und Margaret Pardo-Puhlmann: Armut, Bildungsferne, Erziehungsunfähigkeit. Zur Reproduktion sozialer Ungleichheit in pädagogischen Normalitätsvorstellungen (197-214); Nicolle Pfaff: Bildungsbezogene Orientierungen vor dem Hintergrund von Klasse, Geschlecht, Ethnizität und Bildungssystem: Was leisten intersektionale Rekonstruktionen? (215-238); Kerstin Rabenstein und Sabine Reh: Von 'Kreativen', 'Langsamen' und 'Hilfsbedürftigen'. Zur Untersuchung von Subjektpositionen im geöffneten Grundschulunterricht (239-257); Fabian Dietrich und Uwe Fricke: Reproduktion sozialer Ungleichheit im Prozess schulischer Leistungsbewertung (259-292); Georg Breidenstein und Katrin U. Zaborowski: Unterrichtsalltag, Verhaltensregulierung und Zensurengebung. Zur Schulformspezifik schulischer Leistungsbewertung (293-312).
Schlagwörter:Bildung; Bildungsangebot; Bildungsbedarf; Bildungschance; Chancengleichheit; PISA-Studie; soziale Herkunft; soziale Ungleichheit; Gerechtigkeit; soziale Schicht; Forschungsansatz; Bildungsreform
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Bildung als Institution: (Re-)Produktionsmechanismen sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:Education as an institution: (re)production mechanisms of social inequality
Autor/in:
Berger, Peter A.; Kahlert, Heike
Quelle: Institutionalisierte Ungleichheiten: wie das Bildungswesen Chancen blockiert. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa (Bildungssoziologische Beiträge), 2013, S. 7-16
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Inhalt: Ziel des von den Verfassern herausgegebenen Sammelbandes ist es, auf die unzureichende Verknüpfung von organisationssoziologischen und ungleichheitssoziologischen Fragestellungen in Hinblick auf das Bildungssystem aufmerksam zu machen und erste Bausteine zu liefern, mit denen ein Brückenschlag zwischen Ungleichheits-, Bildungs-, Organisations- und Geschlechterforschung gelingen könnte. Die Verfasser geben einen Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes, die sich zu drei Themenbereichen gruppieren: (1) (Re-)Produktion sozialer Ungleichheit durch Bildung, (2) institutionelle Barrieren und soziale Selektivität in der Schule, (3) Institutionalisierung von Ungleichheiten in Wissenschaft und Hochschule. Eine zentrale Herausforderung der Bildungsforschung sehen die Verfasser in einer angemessenen Berücksichtigung geschlechtlicher, herkunftsbedingter und ethnischer Ungleichheiten. (ICE2)
Schlagwörter:Bildung; Institution; soziale Ungleichheit; Bildungsforschung; Geschlechterforschung; Selektion; Institutionalisierung; Ethnizität
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Differenzierung des Bildungssystems und soziale Ungleichheit : haben sich mit dem Ausbau der beruflichen Bildungswege die Ungleichheitsmechanismen verändert?
Titelübersetzung:Differentiation in higher education and social inequality : have the mechnisms of social inequality changed with the expansion of vociational education?
Autor/in:
Lörz, Markus
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 2, S. 118-137
Details
Inhalt: "Trotz der Bildungsexpansion sind die unteren Sozialschichten in den Universitäten weiterhin stark unterrepräsentiert. Verschiedene Indizien sprechen dafür, dass sich mit der Bildungsexpansion die Ungleichheitsmechanismen verändert haben und sich mittlerweile auf einer horizontalen Ebene abspielen. Während mögliche Gründe dieser Veränderungen theoretisch breit diskutiert wurden, fehlen bislang entsprechende empirische Belege. Der vorliegende Beitrag richtet den Blick auf den Übergang ins Studium und beschäftigt sich sowohl in theoretischer als auch in empirischer Hinsicht mit der Frage, ob die gestiegene Bildungsbeteiligung der traditionell bildungsfernen Gruppen mit einer Ablenkung in die eher praxisorientierten Fachhochschulstudiengänge einhergegangen ist. Die Ergebnisse zeigen, dass mit dem Ausbau der beruflichen Schulen zunehmend Kinder aus bildungsfernen Familien eine Hochschulzugangsberechtigung erhalten haben und diese Entwicklung nicht folgenlos für die Wahl des weiteren Bildungsweges geblieben ist. Bei der Aufnahme eines universitären Studiums zeichnet sich in den vergangenen dreißig Jahren jedoch eine Zunahme herkunftsspezifischer Unterschiede ab. Die Ursache hierfür liegt weniger in Ablenkungs-, Distinktions- oder Heterogenisierungsprozessen, sondern in erster Linie in früheren bildungsbiografischen Entscheidungen und einer zunehmenden Kostensensibilität von Frauen aus bildungsfernen Familien." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite growing educational participation less privileged groups are still underrepresented at universities. Several studies indicate that patterns of social inequality have changed in the course of educational expansion. While these changes have been widely discussed from a theoretical point of view, empirical evidence for the described pattern of changing mechanisms is lacking. With respect to the transition to higher education this article focuses on the question whether increasing educational participation is associated with a diversion of less privileged groups into less prestigious colleges of applied sciences (Fachhochschulen). Results indicate that with the expansion of vocational pathways to higher education children of less privileged groups more often attain upper secondary education. These changes have consequences on subsequent educational opportunities in the transition to higher education. For this reason social differences in the decision to enter on academic studies at a university have increased in the past thirty years. However, the reason for these growing differences cannot be attributed to processes of diversion, distinction, or heterogenization of ability; rather, they can rather be found in biographical differences and an increasing cost-sensitivity on the part of women from less privileged groups." (author's abstract)
Schlagwörter:Bildung; Bildungsexpansion; soziale Ungleichheit; soziale Schicht; Bildungsbeteiligung; Studium; Fachhochschule; Hochschulzugang; Bildungsverlauf; soziale Herkunft; Kosten; Finanzierung; Studienanfänger; Bildungstheorie; vergleichende Forschung; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Social inequality in German higher education during the 20th century
Titelübersetzung:Soziale Ungleichheit in der deutschen Hochschulbildung im Verlauf des 20. Jahrhunderts
Autor/in:
Georg, Werner
Quelle: Methods, theories, and empirical applications in the social sciences: Festschrift for Peter Schmidt. Samuel Salzborn (Hrsg.), Eldad Davidov (Hrsg.), Jost Reinecke (Hrsg.), Peter Schmidt (Adressat). Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 325-333
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Inhalt: Eine der zentralen Fragen der Bildungssoziologie bezieht sich auf das Weiterbestehen und die Reduzierung von sozialer Ungleichheit im Zuge der Bildungsexpansion während des 20. Jahrhunderts. In diesem Zusammenhang fragt der Beitrag, ob die Verbesserungen von Bildungschancen auch im tertiären/ Hochschulbereich angekommen sind. Der Beitrag analysiert folglich, wie es um die soziale Ungleichheit in der deutschen Hochschulbildung im Zeitraum der Bildungsexpansion von 1960 - 2000 steht. Für die Analyse greift der Beitrag auf die Daten des deutschen SOEP zurück und vergleicht diese mit anderen europäischen Untersuchungen. Nachdem der Autor die statistische Methode beschrieben hat, stellt er kurz die Ergebnisse der Untersuchung nach Frauen und Männern getrennt vor. (ICB2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Hochschulwesen; Bildung; soziale Ungleichheit; Bildungsexpansion; 20. Jahrhundert; Bildungschance; Mann; Europa
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Riskante Leben? : Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne
Titelübersetzung:Risky life? : gender systems in the reflexive modern age
Herausgeber/in:
Moser, Vera; Rendtorff, Barbara
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2012. 202 S.
Details
Inhalt: "Individualisierungsprozesse und die Umverteilung sozialer Risiken lassen auch die tradierten Geschlechterverhältnisse nicht unberührt. Welche Veränderungen sich für Geschlechtsidentitäten, Geschlechterbeziehungen und geschlechtstypische Positionierungen in der Gesellschaft ergeben (können), untersuchen die Beiträge im vorliegenden Band. Nach dem von Ulrich Beck geprägten Schlagwort von der 'Risikogesellschaft' wirken die von modernen westlichen Gesellschaften produzierten Risiken individualisierend und führen typischerweise dazu, dass die entstehenden Gefährdungslagen von den einzelnen Individuen selbst getragen und bewältigt werden müssen. Das wachsende Gefühl, dass die Ungleichheit erzeugenden Umstände zwar in die eigene Verantwortung fallen, sich aber dem individuellen Zugriff entziehen und von der einzelnen Person nicht mehr beeinflussbar sind, nivelliert jedoch tendenziell sowohl das Bewusstsein möglicher Ungerechtigkeit gesellschaftlicher Umstände wie auch von individuellen und gesellschaftlichen Verantwortlichkeiten. Spezifisch für die Reflexive Moderne ist gerade, dass 'Verursacher' ungünstiger Lebensumstände nicht mehr erkennbar sind, die Strukturen der Verteilung dieser ungünstigen Umstände auf die Individuen verdeckt und tendenziell undurchschaubar werden. Damit wird auch die Geschlechterordnung, der 'Geschlechtervertrag', schwerer durchschaubar. Eine geschlechterbezogene Betrachtung muss deshalb danach fragen, welche Wirkungen diese Prozesse auf die Ausgestaltung der Geschlechterbeziehungen haben, nach den je unterschiedlichen Wirkungen auf die Lebensumstände von Frauen und Männern und danach, wer was erhält und nicht erhält, wer welche Rechte und Verpflichtungen übertragen bekommt, wer woran gemessen, wem was abverlangt, wer woran gehindert wird und welche Konsequenzen das hat - für die Einzelnen, ihre jeweilige geschlechtstypische Positionierung, für die Positionierung von Geschlechtergruppen und für die Gesellschaft insgesamt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Vera Moser, Barbara Rendtorff: Riskante Leben? Geschlechterordnungen in der Reflexiven Moderne (9-12); Einführender Essay: Hildegard Maria Nickel: Individualisierung und Subjektivierung aus der Geschlechterperspektive: Riskante Chancen (15-24); Hauptbeiträge: Christine Thon: Individualisierte Geschlechterordnungen? Feministische und hegemonieanalytische Kritik eines modernisierungstheoretischen Konzepts (27-43); Barbara Pichler: Die flexible Frau und der gebrochene Mann. Geschlechterformationen im sozialpädagogischen Alter(n)sdiskurs (45-63); Michèle Amacker: "Und seit dann bin ich einfach daheim, Modell Hausmann." Prekäre Konstellationen: Lebensführung von Haushalten in prekären Lebenslagen zwischen Erwerbs- und Care-Arbeit (65-80); Aus der Forschung: Carola Iller, Jana Wienberg: Altern und Geschlecht - Gesundheit und Wohlbefinden im Alter in einer geschlechterdifferenziellen Perspektive (83-92); Regina Heimann: Bildungsentscheidungen zwischen milieubedingtem Aufstiegswunsch und geschlechtsbezogener Traditionalisierung (93-105); Sandra Glammeier: "Sonst eine ganz toughe Frau". Erwartete und verhinderte Selbstbestimmung von Frauen - Paradoxien im Kontext von Geschlechterkonstruktionen im Modernisierungsprozess (107-116); Michael Ley: Geschlechterordnung als institutionelle Abwehr. Untersuchungen zur Einführung der Koedukation an einer katholischen Mädchenschule (117-130); Marion Ott, Rhea Seehaus: "Es ist halt durchs Stillen, dadurch ergibt es sich einfach." Familiale Arbeitsteilungsmuster und Naturalisierungseffekte von Stilldiskursen (131-140); John Litau, Barbara Stauber: Riskante Identitätsarbeit? Zur Herstellung von Männlichkeit und Weiblichkeit in jugendkulturellem Rauschtrinken (141-153); Tagungsberichte: Anna Eggers: Bericht zur ersten Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/Gender Studies Association "Verletzbarkeiten. Geschlechterwissenschaftliche Perspektiven" (157-160); Selma Haupt: Bericht zur Jahrestagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der DGfE an der Universität Paderborn 2011 (161-167); Rezensionen: Selma Haupt: Rezension zu: Power: Die eindimensionale Frau (171-174); Vera Moser: Rezension zu: Haker: Hauptsache gesund? Ethische Fragen der Pränatal- und Präimplantationsdiagnostik (174-177); Edith Glaser: Rezension zu: Hoffmann: Weibliche Arbeitswelten in der Wissenschaft. Frauen an der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1890-1945 (177-180); Claudia Nikodem: Rezension zu: Rendtorff: Bildung der Geschlechter (181-183); Sigrid Schmitz: Rezension zu: Fine: Delusions of Gender. The Real Science Behind Sex Differences (184-187); Markus Gippert: Rezension zu: Mergl: Der Terror der Selbstverständlichkeit. Widerstand und Utopien im Neo-Individualliberalismus (188-189); Sabine Toppe: Rezension zu: Dackweiler/Schäfer (Hrsg.): Wohlfahrtstaatlichkeit und Geschlechterverhältnisse aus feministischer Perspektive (190-195).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Theorie; Individualisierung; Risiko; Risikogesellschaft; Erziehungswissenschaft; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; reflexive Modernisierung; Individuum; Gefährdung; Lebensbedingungen; Familie-Beruf; Hausarbeit; Altern; Bildung; Selbstbestimmung; Rezension; Modernisierungstheorie
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Der Bildungserfolg von Schülern mit Migrationshintergrund im Vergleich zu Schülern ohne Migrationshintergrund
Titelübersetzung:Educational success of pupils with a migration background compared with pupils without a migration background
Autor/in:
Diefenbach, Heike
Quelle: Lehrbuch der Bildungssoziologie. Rolf Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 449-473
Details
Inhalt: Die Feststellung und Erklärung von Bildungsungleichheiten ist seit langem ein zentrales Anliegen der Bildungsforschung, insbesondere in der soziologischen Bildungsforschung. Zunächst standen Ungleichheiten der Bildungschancen und des Bildungserfolgs zwischen Angehörigen verschiedener sozialer Schichten und zwischen den Geschlechtern im Vordergrund des Interesses. Im Verlauf der letzten 10 bis 15 Jahre hat die Bildungsungleichheit zwischen Schülern, die der Mehrheitsbevölkerung angehören, und Schülern mit Migrationshintergrund bzw. Schülern, die ethnischen Minderheiten angehören, zunehmende Aufmerksamkeit sowohl in der Bildungsforschung als auch im bildungspolitischen Diskurs auf sich gezogen. Die Autorin geht in ihrem Beitrag zunächst auf die quantitative Bedeutung von Schülern mit Migrationshintergrund und auf die Art und das Ausmaß ihres relativen Bildungsmisserfolgs im deutschen Schulsystem ein. Sie gibt anschließend einen Überblick über die verschiedenen in Deutschland diskutierten Vorschläge zur Erklärung dieser Nachteile, z. B. die Erklärung durch kulturell bedingte Defizite, die humankapitaltheoretische Erklärung sowie die Erklärung durch institutionelle Diskriminierung. Die Autorin fasst die Befunde zusammen, die die empirische Prüfung dieser Erklärungen bislang ergeben hat, und zieht abschließend ein Fazit bezüglich des Forschungsstandes über die Situation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem. (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; Erfolg; Schüler; Migration; Ausländer; Benachteiligung; Jugendlicher; soziale Ungleichheit; Bildungsertrag; Bildungsbeteiligung; Forschungsansatz; Bildungssoziologie
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bildungsungleichheit revisited : Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule
Titelübersetzung:Education inequality revisited : education and social inequality from the kindergarten to university
Herausgeber/in:
Krüger, Heinz-Hermann; Rabe-Kleberg, Ursula; Kramer, Rolf-Torsten; Budde, Jürgen
Quelle: Internationale Fachtagung "Bildungsungleichheit revisited"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien zur Schul- und Bildungsforschung, Bd. 30), 2011, 2., durchges. Aufl.. 326 S.
Details
Inhalt: "Der Band dokumentiert die internationale Fachtagung 'Bildungsungleichheit revisited', die im Oktober 2008 vom Zentrum für Schul- und Bildungsforschung in Halle veranstaltet wurde." (Autorenreferat). Inhalt: Heinz-Hermann Krüger, Ursula Rabe-Kleberg, Rolf-Torsten Kramer & Jürgen Budde: Bildungsungleichheit revisited? - eine Einleitung (7-21); I. Bildung und soziale Ungleichheit im Elementarbereich: Friedhelm Pfeiffer: Entwicklung und Ungleichheit von Fähigkeiten: Anmerkungen aus ökonomischer Sicht (26144); Ursula Rabe-Kleberg: Bildungsarmut von Anfang an? Über den Beitrag des Kindergartens im Prozess der Reproduktion sozialer Ungleichheit (45-54); II. Bildung und soziale Ungleichheit in der Schule: Hartmut Wenzel: Chancengleichheit in der Schule - eine nicht abgegoltene Forderung (57-67); Kai Maaz, Jürgen Baumert & Ulrich Trautwein: Genese sozialer Ungleichheit im institutionellen Kontext der Schule: Wo entsteht und vergrößert sich soziale Ungleichheit? (69-102); Rolf-Torsten Kramer & Werner Helsper: Kulturelle Passung und Bildungsungleichheit - Potenziale einer an Bourdieu orientierten Analyse der Bildungsungleichheit (103-125); Katrin U. Zaborowski & Georg Breidenstein: "Geh lieber nicht hin! - Bleib lieber hier." Eine Fallstudie zu Selektion und Haltekräften an der Hauptschule (127-144); John Pryor: Pedagogies of in/equity: Formative assessment/Assessment for Learning (145-160); III. Soziale Ungleichheit und außerschulische Bildung: Hans-Uwe Otto & Mark Schrödter: "Kompetenzen" oder "Capabilities" als Grundbegriffe einer kritischen Bildungsforschung und Bildungspolitik? (163-183); Heinz-Hermann Krüger & Ulrike Deppe: Mikroprozesse sozialer Ungleichheit an der Schnittstelle von schulischen Bildungsbiographien und Peerorientierungen (185-201); Manuela du Bois-Reymond: Chancen und Widerständiges in der Ganztagsbildung. Fallstudie Niederlande (203-220); IV. Soziale Ungleichheit und Hochschulbildung: Rolf Becker: Warum bildungsferne Gruppen von der Universität fernbleiben und wie man sie für das Studium an der Universität gewinnen könnte (223-234); Reinhard Kreckel: Zwischen Spitzenforschung und Breitenausbildung. Strukturelle Differenzierungen an deutschen Hochschulen im internationalen Vergleich (235-256); V. Soziale Ungleichheit und Berufsbildung: Christian Imdorf: Wie Ausbildungsbetriebe soziale Ungleichheit reproduzieren: Der Ausschluss von Migrantenjugendlichen bei der Lehrlingsselektion (261-276); Martin Baethge: Neue soziale Segmentationsmuster in der beruflichen Bildung (277-300); Ingo Wiekert & Reinhold Sackmann: Mehr Ungleichheit durch weniger duale Ausbildung? Probleme der Ausbildungsbereitschaft (301-321).
Schlagwörter:Bildung; soziale Ungleichheit; Elementarbereich; Kindergarten; Schule; Chancengleichheit; Bildungschance; Hauptschule; außerschulische Bildung; Ganztagsschule; soziale Herkunft; Migrant; Jugendlicher; Berufsbildung; Ausbildungsbetrieb; Ausbildungsabsicht
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wie wäre mehr Chancengleichheit in der Bildung herzustellen?
Titelübersetzung:How could more equal opportunity be created in education?
Autor/in:
Hartmann, Michaela
Quelle: Bildung und Gesellschaft: Königsteiner Forum 2009. Diether Döring (Hrsg.), Eduard J.M. Kroker (Hrsg.). Frankfurt am Main: Frankf. Societäts-Dr., 2011, S. 113-129
Details
Inhalt: Am 22. Oktober 2008 fand in Dresden der von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufene Bildungsgipfel statt, an den im Vorfeld viele Hoffnungen geknüpft wurden. Das Gipfeltreffen bestand jedoch in erster Linie aus allgemeinen Absichtserklärungen. Zwar verständigte man sich darauf, bis zum Jahr 2015 zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Bildung und Forschung auszugeben, verbindlich beschlossen wurde jedoch kaum etwas. Dies gilt auch in Hinblick auf eines der größten Probleme im deutschen Bildungssystem: die im internationalen Vergleich sehr ausgeprägte soziale Ungleichheit der Bildungschancen. Der Autor geht in seinem Vortrag ausführlicher auf die soziale Selektivität des deutschen Bildungssystems und auf die finanziellen Aufwendungen des Staates für die Bildung ein. Zur Verbesserung der Chancengleichheit sind seines Erachtens vor allem drei Ziele wesentlich: Erstens sollte der Staat die Ausgaben für Bildung massiv erhöhen; zweitens sollte die frühkindliche Förderung entscheidend verbessert werden, vor allem für die Kinder aus Familien mit geringem Bildungsniveau, niedrigen beruflichen Positionen und schlechten Kenntnissen der deutschen Sprache; drittens schließlich sollte die frühe Selektion im Schulsystem beendet werden. (ICI2)
Schlagwörter:Bildung; Chancengleichheit; Schulwesen; Selektion; Bildungswesen; PISA-Studie; soziale Ungleichheit; Bildungschance; Bildungsinvestition; Bildungspolitik; öffentliche Ausgaben
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag