Titelübersetzung:Gender competence in the context of the family
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Genderkompetenz in der sozialen Arbeit. Karin Böllert (Hrsg.), Silke Karsunky (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 163-186
Inhalt: Der Arbeitsmarkt und die Familie sind die Bezugspunkte des deutschen Sozialstaats. Das Zusammenspiel von Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Rentenpolitik und Familienpolitik bis hin zur Steuerpolitik (Ehegattensplitting) und zur Stadt- und Raumgestaltung geht vom Modell der Zeitgestaltung mit Geschlechterlösung aus. Dieses Muster wird heute zur Falle. Die niedrige Geburtenrate in Deutschland ist Folge eines verfehlten Familienbilds, das die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Beruf und Familie nicht kennt. Eine partnerschaftliche Lösung für das Existenzsicherungsproblem der Familie ist heute schon aus Gründen der Arbeitsmarktentwicklung alternativlos. Eine zukünftige Genderpolitik muss die Weichenstellungen der Lebenslaufpolitik neu gestalten. De-Stereotypisierung tut Not - in Bezug auf Familienrollen, in Bezug auf Berufsrollen und in Bezug auf die Auffassung vom Kind. (ICE2)
Lebenslauf: Dynamiken zwischen Biografie und Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Life career: dynamism between biography and gender relations
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 212-220
Inhalt: Die Verfasserin vertritt die These, dass Institutionen weibliche und männliche Lebensläufe als differente strukturieren und zugleich die Geschlechter über Zuständigkeitsmodalitäten untereinander in Beziehung zueinander setzen. Insofern führt der Lebenslaufansatz eine Sonde in Gefilde ein, die Geschlechterdifferenz hinter der alltäglichen Beziehung, der Aushandlung von Lösungen und subjektiven Entscheidungen strukturiert. Der Versuch des individuellen oder auch gemeinsamen Festhaltens an Gleichheit konfligiert mit Sachzwängen von Arbeitsmarkt und Supportinstitutionen, die sich unter der Hand durchaus auch ungewollt und nicht intendiert einschleichen und Ungleichheit, und zwar Ungleichheit in persönlicher Abhängigkeit, einfordern. Die hieraus erzeugten Ambivalenzen werden als Auslöser 'rhetorischer Modernisierung' bezeichnet. Hiernach versinken Ungleichheiten im Ort des 'Schweigens', genauer: Sie fallen der De-Thematisierung aus nicht zugelassenem Unmut über sich langsam verändernde Beziehungen anheim - und machen der schrittweise legitimierten Aussöhnung mit dem/der Partner/in zuliebe gefundenen Lösungen Platz. Der Wandel im Bildungsprofil junger Frauen und die Unsicherheiten im Arbeitsmarkt auch in männlich stereotypisierten Berufen legen es allerdings nahe, auf die Familiengründung ganz zu verzichten. (ICF2)
Übergänge und Mythen: Geschlecht im Strudel der Forschung
Titelübersetzung:Transitions and myths: gender in the eddy of research
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Berufsbiographien: Beiträge zur Theorie und Empirie ihrer Bedingungen, Genese und Gestaltung ; eine etwas andere Festschrift für Walter R. Heinz aus Anlass seines 60. Geburtstags. Axel Bolder (Hrsg.), Andreas Witzel (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 148-167
Inhalt: Der Beitrag zeigt, wie sehr die mainstream-Forschung zu den Geschlechterverhältnissen von Mythen über weibliche Lebensläufe lebt. So gilt nach wie vor, dass der Bildungs-Formalabschluss, als Bildungsniveau gefasst, der wichtigste Parameter der Reproduktion von Ungleichheit sei, wiewohl dieses weder die geschlechterunterschiedlichen Chancen der Karrierekontinuierung noch die erheblichen Ungleichheiten innerhalb weiblicher Erwerbsverläufe erklärt. Die Autorin macht damit deutlich, wie wenig die sogenannte geschlechtsspezifische Sozialisation für die Einmündung in bestimmte Berufe verantwortlich gemacht werden kann, und wie wenig das Einkommen des Mannes die Nutzung der Erstberufsausbildung der Frau beeinflusst. Dass sich hinter Bildungsniveaugleichheit dennoch differente Ausstattungsressourcen für den weiblichen Erwerbsverlauf verbergen und diesen eine im Vergleich zum Familienstand von Frauen gestaltungsmächtigere Bedeutung für den weiblichen Lebenslauf insgesamt zukommt, wird durch die Überbetonung von Familie für Frauen (und ihrer Unterbetonung für den Erwerbsverlauf von Männern) verdeckt. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Berufsverlauf; Karriere; Mann; Geschlechtsrolle; Stereotyp; Berufswahl; berufstätige Frau
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dominanzen im Geschlechterverhältnis : zur Institutionalisierung von Lebensläufen
Titelübersetzung:Dominances in the relationship between the genders : institutionalization of life careers
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 195-219
Inhalt: Thema des Beitrags sind Fragen der geschlechtsbezogenen Arbeitsmarktsegmentation. Besonderes Schwergewicht liegt auf einer neuen Facette der Geschlechterungleichheit: die Strukturen im Bildungssystem, die Mädchen und Jungen unterschiedliche Berufe und entsprechend unterschiedliche berufliche Hierarchien zuweisen. Es wird deutlich, wie Biographien geschlechtsspezifisch geprägt sind, welche gesellschaftlichen Einflüsse wirken und welche Rolle "Ausbildung" dabei spielt. Theoretisch und empirisch wird herausgearbeitet, welcher Zusammenhang zwischen der geschlechtlichen Arbeits- und Autoritätsverteilung in der Familie, der Benachteiligung von weiblichen Jugendlichen im Bildungssystem und den Chancen von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt bestehen. Keine der genannten Institutionen ist geschlechtsneutral - sie alle stützen die gesellschaftliche Privilegierung der männlichen Genus-Gruppe. Dabei folgt die Hierarchie zwischen den Geschlechtern der Hierarchisierung gesellschaftlicher Sphären. (ICH)