Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 28 (2006) H. 4, S. 30-56
Inhalt: "Warum ist es für Frauen noch immer schwierig, eine Spitzenposition an deutschen Universitäten zu erreichen, obwohl in den letzten Jahrzehnten eine quantitative Feminisierung der Universität zu beobachten ist? Der folgende Artikel stellt die Ergebnisse einer Befragung von 619 Professorinnen und 537 Professoren der Besoldungsgruppen C3 und C4 aus sechs Disziplinen vor, die eine umfassende Darstellung der Arbeits- und Lebenssituation deutscher Universitätsprofessorinnen und -professoren mit einem Fokus auf den Unterschieden zwischen den Geschlechtern gibt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass sich Frauen nicht bedeutsam in ihren Motiven, ihren Karrierewegen oder ihrer Leistung von ihren männlichen Kollegen unterscheiden, sich aber von wichtigen Netzwerken ausgeschlossen und in der wissenschaftlichen Community nicht umfassend akzeptiert sehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Why is it still difficult for female academics to reach a position of authority in German universities? Against the background of a tendency towards feminisation - perceived as the numerical increase of female participation in German academia - the article presents the results of a survey of 619 female and 537 male professors who hold high-level positions in six disciplines at German universities. The study gives a detailed overview of the work and life situation of German professors focusing on differences between the sexes. The data indicate that female professors do not differ significantly in their motives, career paths or performance from their male colleagues, but still perceive themselves excluded from important networks and do not feel entirely accepted and acknowledged as members of the academic community." (author's abstract)
Karrierewege von Professorinnen an Hochschulen in Deutschland
Titelübersetzung:Career paths of female professors at universities in Germany
Autor/in:
Krimmer, Holger; Zimmer, Annette
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 18-33
Inhalt: Im Zentrum des vorliegenden Forschungsprojektes steht die Frage, wie die Universität als Berufsfeld und Arbeitsplatz derzeit für Frauen und Männer beschaffen ist. Der Analyse der Karrierechancen und -hindernisse von Frauen an der Hochschule kommt dabei der zentrale Stellenwert zu. Neben karriererelevanten Aspekten werden auch die außerberuflichen Lebenszusammenhänge und insbesondere der familiäre Kontexte berücksichtigt. Hierbei geht es um die work-life-balance von beruflicher Belastung und professioneller Rollenorientierung einerseits und privatem Engagement in Tätigkeitsbereichen außerhalb der Wissenschaft sowie insbesondere im familiären Kontext andererseits. Die Präsentation der Ergebnisse gliedert sich in vier Teile. Akademische Karrierewege sind das Ergebnis einer Vielzahl ineinander greifender Faktoren: Die Motivation ist von zentraler, nicht aber ausschließlicher Bedeutung. Vor allem gilt es, die Finanzierung der im Wissenschaftsbetrieb vergleichsweise langen Qualifikationsphasen sicher zu stellen, aber auch die Förderung durch Mentoren kann für Berufsbiografien richtungsweisend sein. Die Wahrnehmung des universitären Arbeitsumfeldes sowie die Akzeptanz von Frauen in diesem erlauben u. a. Rückschlüsse auf das professionelle Selbstverständnis von Professorinnen. In der Zusammenschau vermitteln die Ergebnisse des Projektes ein Verständnis der subjektiven Befindlichkeiten und der inhärenten Widersprüche, wie Professorinnen das Zusammenspiel ihrer einzelnen Lebensbereiche erleben. (ICA2)
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 6-17
Inhalt: Seit der Bildungsexpansion der 1960er Jahre ist der Frauenanteil bei den Absolventinnen der Institutionen höherer Bildung kontinuierlich gestiegen. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Studierenden an europäischen Hochschulen Frauen. Dennoch zeichnet sich die berufliche Situation von Wissenschaftlerinnen nach wie vor durch vertikal strukturierte Segregation in den Wissenschafts- und Verwaltungshierarchien aus. Die Unterrepräsentanz von hoch qualifizierten Frauen im Wissenschaftsbetrieb wird inzwischen auch von der Politik als zentrales Thema erachtet. Infolge der demographischen Entwicklung wird perspektivisch ein Arbeitskräftemangel, insbesondere im Segment der hoch Qualifizierten, prognostiziert. Nicht zuletzt hat das Thema aufgrund der Initiativen der Europäischen Union nachhaltig an gesellschaftspolitischer Relevanz gewonnen. Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, einen Überblick über Datensituation, Forschung und Erklärungsansätze zur Marginalisierung von Frauen in Wissenschaft und Forschung zu geben. Im Vordergrund steht dabei besonders der deutsche Kontext. Die Autorinnen stellen diesen im Verhältnis zu internationaler Forschung und europäischer Politik dar. Insgesamt ist es ihr Anliegen, auf wesentliche Ansätze hinzuweisen sowie Forschungsbedarf sichtbar zu machen. (ICA2)