Geschlechterungleichheit bei der Besetzung von Ministerposten: eine Untersuchung anhand der deutschen Bundesländer
Titelübersetzung:Gender difference in Portfolio Allocation: a study of the German Länder
Autor/in:
Riethmüller, Felicia
Quelle: Deutsche Nachwuchsgesellschaft für Politik- und Sozialwissenschaft e.V. (DNGPS); Opladen (DNGPS Working Paper, 02/2021), 2021. 24 S
Inhalt: Trotz nach wie vor bestehender Unterrepräsentation werden immer mehr Ministerien in den deutschen Bundesländern mit Frauen besetzt. Weniger betrachtet wurde bisher, ob Frauen in diesem Prozess bestimmte Ministerien häufiger besetzen, es also zu geschlechtsspezifischer Portfolioallokation kommt. Diese ist vor allem relevant, wenn die weiblich besetzten Ministerien weniger prestigeträchtig sind. Davon ausgehend untersucht diese Studie die Prestigedifferenz zwischen männlich und weiblich besetzten Ministerien in den 16 Ländern zwischen 2005 und 2018 sowie mögliche Erklärungsfaktoren. Die Prestigedifferenz wird über den unterschiedlichen Anteil an Beamt*innenplanstellen der Ministerien mess- und vergleichbar gemacht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen trotz ihres wachsenden Anteils in Kabinetten vermehrt weniger prestigeträchtige Ministerien besetzen und somit die Prestigedifferenz ansteigt. Als Erklärungsfaktoren zeigen vor allem die Ministerienanzahl sowie der Frauenanteil im Kabinett einen Effekt.
Religion and the gender vote gap: women's changed political preferences from the 1970s to 2010
Autor/in:
Manow, Philip; Emmenegger, Patrick
Quelle: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, 1/2012), 2012. 43 S
Inhalt: "For many years women tended to vote more conservative than men (the ‘old’ gender vote gap), but since the 1980s this gap in many countries has shifted direction: now women in many countries are more likely to support left parties than men of the same age, in the same income bracket, and at the same educational level (the ‘new’ gender vote gap). The literature largely agrees on a set of political-economic factors explaining the change in women’s political orientation: changed employment patterns, women’s higher educational achievements, and higher divorce rates. These trends turned women into supporters of generous social programs that promise to ‘de-familialize’ services formerly provided privately within the family. In this paper, we demonstrate that these conventional political-economic factors fall short in explaining the old gender vote gap. We may therefore also harbor doubts whether they provide us with a full story for the new gender vote gap. Instead, we highlight the importance of religion for the gendered pattern of voting behavior that we observe. We argue that where vote choice expressed preferences on a non-economic, i.e. mainly religious issue dimension, parties in the past could afford – at least to some extent – ignoring voters’ socio-economic interests. Given that surveys show us a constantly higher degree of religiosity among women and a relatively persistent and strong impact of religion on vote choice, religion can indeed, we argue, explain a substantial part of the old and new gender vote gap." (author's abstract)
Schlagwörter:Wahlverhalten; voting behavior; woman; historische Entwicklung; historical development; gender-specific factors; Religion; religion; Einkommensunterschied; difference in income; Bildungsniveau; level of education; politische Einstellung; political attitude
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Gesellschaftspolitische Orientierungen von Studierenden an der Pädagogischen Hochschule Freiburg: empirische Befunde aus einer standardisierten, schriftlichen Befragung
Autor/in:
Dippelhofer, Sebastian
Quelle: Universität Konstanz, Geisteswissenschaftliche Sektion, FB Geschichte und Soziologie, Arbeitsgruppe Hochschulforschung; Konstanz (Hefte zur Bildungs- und Hochschulforschung, 55), 2009. 118 S
Schlagwörter:political education; demographic factors; Wertorientierung; Student; student; politische Einstellung; Baden-Württemberg; value-orientation; Federal Republic of Germany; Baden-Württemberg; political attitude; Lehramt; soziale Faktoren; female student; teachers' college; conception of democracy; politische Partizipation; politisches Interesse; teaching position; politische Bildung; Pädagogische Hochschule; Demokratieverständnis; political participation; gender-specific factors; Studentin; demographische Faktoren; social factors; political interest
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Quelle: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Soziologisches Institut; Zürich, 2005. 22 S
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: 1 Einleitung; 2 Fragestellung und Untersuchungsanlage; 3 Empirische Ergebnisse; 3.1 Frauenanteil und ideologische Ausrichtung der Parteien; 3.2 Frauenanteil und sachpolitische Parteipositionen; 3.3 Der Einfluss der Frauen in den vier Bundesratsparteien; 4 Schlussfolgerungen.
Schlagwörter:woman; politische Linke; political left; Parteianhänger; party supporter; politische Ideologie; political ideology; Frauenpolitik; women's policy; Wahlverhalten; voting behavior; gender-specific factors; politische Partizipation; political participation; Schweiz; Switzerland
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Rechte Männer und linke Frauen in der FDP: die Geschlechterfrage als Spaltpilz bürgerlicher Parteien
Autor/in:
Geser, Hans
Quelle: Universität Zürich, Philosophische Fakultät, Soziologisches Institut; Zürich, 2004. 20 S
Schlagwörter:Schweiz; Switzerland; FDP; Free Democratic Party; Parteianhänger; party supporter; Wahlverhalten; voting behavior; politische Einstellung; political attitude; gender-specific factors; woman; Mitgliedschaft; membership; Partei; party; politische Linke; political left
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Konflikte um Definitionen und Konzepte in der genderorientierten und Mainstream-Partizipationsforschung: ein Literaturüberblick
Titelübersetzung:Conflicts concerning definitions and concepts in gender-oriented and mainstream participation research: a literature overview
Autor/in:
Geißel, Brigitte
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie, Arbeitsgruppe Politische Öffentlichkeit und Mobilisierung, 2004-403), 2004. 18 S
Inhalt: "In der sozialwissenschaftlichen Debatte wird die Frage, welches Ausmaß an politischer Partizipation der BürgerInnen ideal für eine Demokratie ist, nach wie vor kontrovers diskutiert. Über die Bedeutung einer paritätischen Partizipation der Geschlechter herrscht ebenfalls wenig Einigkeit. Die Kontroverse beginnt bereits bei der Frage, welche Handlungen überhaupt als politische Partizipation bezeichnet werden können, mit welchen Methoden diese am sinnvollsten zu erforschen sind und welche Faktoren sowie Kontexte bei der Analyse der Determinanten geschlechtsspezifischer Partizipation berücksichtigt werden sollten. In diesem Beitrag werden die kontroversen Debatten um politische Partizipation der Mainstream- und der genderorientierten Forschung nachgezeichnet und kritisch diskutiert. Darüber hinaus werden (mögliche) Verbindungen und Synergieeffekte zwischen der Mainstream- und der genderorientierten Forschung aufgezeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In social sciences, the controversial debate concerning the ideal extent of citizens' political participation within a democracy prevails, just as the importance of equal political participation of the sexes continues to be an issue of controversy. Questions are being raised such as: 'which activities can be labeled as political participation?', 'which methods are most useful in analyzing these activities?' as well as 'which factors and circumstances must be taken into account in order to explain the gender differences in participation?'. In this paper, the controversy between political participation of mainstream and gender-oriented research is discussed critically. In addition, (potential) synergy effects that combine both mainstream and gender-oriented research are presented." (author's abstract)
Schlagwörter:democracy; political participation; Demokratie; gender-specific factors; research status; Forschungsstand; politische Partizipation
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Geschlechterdifferenz, soziale Bewegungen und Recht: der Beitrag feministischer Rechtskritik zu einer Theorie sozialer Staatsbürgerrechte
Titelübersetzung:Gender difference, social movements and law: the contribution by feminist criticism of law to a theory of social citizenship laws
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hradil, Stefan; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Frankfurt am Main, 1997. S 402-420
Inhalt: "Der Beitrag verbindet theoretische Ansätze der Rechtssoziologie, ihre Vorarbeiten über die gesellschaftliche Bedeutung von Recht für soziale Integration und Exklusion mit der in der feministischen Theorie auch international breitgeführten Debatte um Geschlechterdifferenz. Ausgehend von einem prozeduralen Rechtsverständnis wird in Anlehnung, aber auch in einer inhaltlichen Kritik an der Diskurstheorie des Rechts insbesondere die Rolle sozialer Bewegungen für die Erweiterung und Neukonstitution sozialer Staatsbürgerrechte diskutiert. Am Beispiel der Frauenbewegungen als eine der 'Schlüsselfiguren der modernen Zivilgesellschaft' (Cohen/ Arato) werden die verschiedenen Stufen im Kampf um Bürgerrechte und damit um politische, bürgerliche und soziale Gleichberechtigung vorgestellt, um anhand dieser historisch empirischen Analyse die Dimensionen feministischer Rechtskritik zu entfalten: eine rechtssoziologisch empirische, eine moraltheoretisch begründete sowie die feministischen Theorien zur Geschlechterdifferenz. Die Frage, wieviel Differenz zur Herstellung von Gleichheit oder Gerechtigkeit im Geschlechterverhältnis zu berücksichtigen bzw. inwieweit von ihr zu abstrahieren ist, hat unterschiedliche politische Strategien auch in den Frauenbewegungen provoziert und trifft gegenwärtig ins Zentrum der Diskussionen über Liberalismus, Kommunitarismus und Zivilgesellschaft. Die Erörterungen zielen auf den Versuch, ein dynamisches Konzept von Recht und sozialen Bürgerrechten zu begründen, das notwendigerweise die Teilhabe und Inklusion auch der Frauen voraussetzt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:soziale Partizipation; Frauenbewegung; criticism; soziale Bewegung; social movement; equality of rights; Gleichberechtigung; Feminismus; Kritik; Recht; civil rights; gender-specific factors; social participation; law; feminism; Bürgerrecht; women's movement
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Rechtsextremismus bei Jugendlichen: Analysen im Rahmen des Sozialkapital-Ansatzes
Titelübersetzung:Right-wing extremism among adolescents: analyses based on the social capital approach
Autor/in:
Boehnke, Klaus; Merkens, Hans; Hagan, John
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Clausen, Lars; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch"; Frankfurt am Main, 1996. S 818-836
Inhalt: "Der Beitrag greift Ansätze der amerikanischen Soziologie zu sog. 'subterranean traditions', unterschwelligen Traditionen (David Matza) auf. Diese Ansätze gehen davon aus, daß Hauptkultur und Subkultur - auch und besonders in Deutschland (Everett Hughes) - gleichartige 'dunkle' Traditionen haben, die die Hauptkultur aber in der Regel durch die Ausübung sozialer Kontrolle (Travis Hirschi) und die Bereitstellung von sozialem Kapital (James Coleman) beherrschen kann. Nur bei Wegfall von sozialer Kontrolle und sozialem Kapital in anomieauslösenden gesellschaftlichen Krisensituationen werden, so die im Beitrag vertretene These, Traditionen der Gewalt und des Rechtsextremismus in Subkulturen ausgelebt. Der Wegfall von sozialer Kontrolle und verstärkte Anomiegefühle finden dabei jedoch keinen unmittelbaren Niederschlag in Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus, sondern führen insbesondere Jugendliche zunächst in deviante Freizeitgewohnheiten. Erst die Teilhabe an einer auf 'delinquent drift' ausgerichteten Freizeitkultur bewirkt den Durchbruch der vorhandenen unterschwelligen Traditionen unserer Gesellschaft. Die aufgestellten Thesen werden anhand einer längsschnittlich befragten Jugendstichprobe aus Ost- und Westberlin überprüft. Es zeigt sich, daß ein Zusammenhang von Anomie mit Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus in der Regel tatsächlich nur vermittelt über die Teilhabe an delinquenten Freizeitaktivitäten zu belegen ist und daß Schule und Familie (stärker noch in Ost- als in Westberlin) bedeutende Quellen sozialen Kapitals sind, die die Teilhabe an solchen Freizeitaktivitäten reduzieren und so dem Ausleben unterschwelliger rechtsextremer und gewalttätiger Traditionen entgegenwirken." (Autorenreferat)
Schlagwörter:delinquency; alte Bundesländer; abweichendes Verhalten; Berlin; adolescent; old federal states; right-wing radicalism; Delinquenz; politische Einstellung; violence; Federal Republic of Germany; Gewalt; Jugendlicher; neue Bundesländer; Rechtsradikalismus; political attitude; deviant behavior; gender-specific factors; subculture; New Federal States; Berlin; Subkultur
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur