Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2010. 337 S.
Inhalt: "Ist Geschlecht in der Wissenschaft heute ein Unterschied, der keinen Unterschied mehr macht? Die Autorinnen und Autoren werfen einen Blick auf die letzten hundert Jahre, in denen Frauen in der Wissenschaft tätig waren. In dieser Zeit wurden aus Objekten des Wissens Produzentinnen von Wissen. Die Beiträge diskutieren den Zusammenhang von Wissenschaft, Macht und Geschlecht aus historischer, wissenschaftskritischer und geschlechtertheoretischer Perspektive und geben so Einblick in die wechselvolle Geschichte von Frauen an Universitäten." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Auga, Claudia Bruns, Levke Harders, Gabriele Jähnert, Katrin M. Kämpf: Einleitung: Das Geschlecht der Wissenschaften (9-21); Frederike Hassauer: Die schlauen Frauen: Dignitas, Auctoritas, Nobilitas: Ist die Wissenschaft geschlechtsreif? (25-42); Claudia Bruns: Vertreibt der weibliche Zugang zum Logos den Eros? Zu einer erstaunlich aktuellen Debatte unter Studentinnen der 1920er Jahre (43-74); Renate Hof: "Merely Cultural"? Geschlechterforschung und Kulturkritik (75-89); Susanne Baer: Interventionen in der Akademie: 'Gleichstellung' in der Wissenschaft im 21. Jahrhundert (91-109); Patricia Mazon: Die erste Generation von Studentinnen und die Zulassung der "besseren Elemente" 1890-1914 (113-125); Alexandra Tischel: Wissenschaft jenseits des Berufs - Teilhabe und Ausschluss am Beispiel der Germanistin Helene Herrmann (127-140); Silke Helling: Schlaglichter auf eine frühe Journalistin und politische Lobbyistin: Else Frobenius (1875-1952) (141-156); Petra Hoffmann: Der Übergang vom universitären Ausbildungs- ins Wissenschaftssystem: Das Beispiel der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (157-182); Christine von Oertzen: Ausschluss und Aufbruch, transnational: Die Fluchthilfe der akademischen weiblichen Weltgemeinschaft, 1933-1945 (183-201); Massimo Perinelli: Studentin Helene Willfüer - Liebe und Arbeit in Zeiten der Beherrschtheit (203-216); Falko Schnicke: "Obrigkeit ist männlich" - Zur Systematik kultureller Suspendierung von Frauen in Heinrich von Treitschkes Vorlesungen über Politik (219-236); Christina Altenstraßer: Umstrittene Anerkennung: Habilitation und Geschlecht. Das Beispiel der Berliner Staatswissenschaften 1920-1933 (237-257); Levke Harders: Disziplin(ierung) und Geschlecht in den Geisteswissenschaften in den USA und Deutschland (259-279); Rajah Scheepers: Von der weiblichen Lust am Studium der Theologie - Frauen Gestalten Geschichte (281-302); Ulrike Auga: "Stiefschwestern" - Zum Verhältnis feministisch-theologischer Ansätze aus Ost- und Westdeutschland (303-326).
Die Illusion der Exzellenz : Lebenslügen der Wissenschaftspolitik
Titelübersetzung:The illusion of excellence : life lies of science policy
Herausgeber/in:
Kaube, Jürgen
Quelle: Berlin: Wagenbach, 2009. 94 S.
Inhalt: Inhaltsverzeichnis: Jürgen Kaube: Vorwort: Die falsche Reform (7-13); Wolfgang Eßbach: Jenseits der Fassade. Die deutsche Bachelor-/Master-Reform (14-25); André Kieserling: Die Wirklichkeit der Humboldt-Rhetorik oder Was soll aus den Studenten werden? (26-37); Rudolf Stichweh: Autonomie der Universitäten in Europa und Nordamerika: Historische und systematische Überlegungen (38-49); Axel Meyer: Brain-Drain und Brain-Gain. Wie Deutschland seine Chancen als Land der Wissenschaft verpasst (50-55); Christoph Möllers: Kein Grundrecht auf Exzellenzschutz (56-64); Margit Osterloh und Bruno S. Frey: Das Peer Review-System auf dem ökonomischen Prüfstand (65-73); Ulrich Schollwöck: Professor Stachanov geht an die Börse: Irrungen und Wirrungen im Reich der Forschungskennziffern (74-81); Jürgen Kaube: Exzellenz per Beschluss (82-89).
Wissenschaften im 20. Jahrhundert: Universitäten in der modernen Wissenschaftsgesellschaft
Titelübersetzung:Sciences in the twentieth century: universities in the modern scientific society
Herausgeber/in:
Reulecke, Jürgen; Roelcke, Volker
Quelle: Stuttgart: Steiner, 2008. 268 S.
Inhalt: Das Buch ist aus einer Tagung in Gießen anlässlich des 400-jährigen Jubiläums der dortigen Universität im Jahr 2006 hervorgegangen. Dementsprechend beschäftigen sich viele Autoren mit der Giessener Universitätsgeschichte. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive interessiert in erster Linie der Beitrag von Claus Leggewie über 'Politik- und Sozialwissenschaften in wechselnden politischen Kontexten des 20. Jahrhunderts'. Er unterscheidet drei Traditionslinien in der Politikwissenschaft: Im Anschluss an Max Weber stehen Souveränität, Herrschaft, das Gewaltmonopol des Staates, die Verrechtlichung und die politische Elitenrekrutierung im Mittelpunkt; in der Linie von Hannah Arendt geht es eher um Macht als Kommunikationsmedium und die Bürgergesellschaft; System- und Steuerungstheorien im Anschluss an Niklas Luhmann oder Fritz Scharpf behandeln die Funktion des gesellschaftlichen Subsystems Politik und die umstrittenen Chancen politischer Steuerung. Als zentral für die Geschichte der Politikwissenschaft erweist sich aber die Frage nach dem Verhältnis des Faches zu seinem Gegenstand, die nach 1945 mit dem Konzept der Demokratiewissenschaft beantwortet wurde. Dieses Selbstverständnis möchte Leggewie nachdrücklich gestärkt und revitalisiert wissen. Für die Fachgeschichte sind auch die wesentlichen Fragestellungen der allgemeinen Wissenschaftsgeschichte, die Volker Roelcke in seiner Einführung skizziert, von Belang. Wie ist der Prozess der Ausdifferenzierung von Disziplinen zwischen wissenschaftsimmanenten Dynamiken und politischen, ökonomischen und kulturellen Entwicklungen theoretisch in den Griff zu bekommen? Wie ist das Phänomen der 'Verwissenschaftlichung des Sozialen' (14), also die zunehmende Autorität wissenschaftlicher Expertise für das Alltagsleben, zu analysieren? Was kann über die Wechselwirkung von Politik und Wissenschaft im Verhältnis von Politikberatung, Forschungsförderung und -steuerung im Verlauf des 20. Jahrhunderts ausgesagt werden? Zur Bearbeitung der drei Problemfelder könnte die Fachgeschichte der Politikwissenschaft durchaus noch etwas beitragen. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Volker Roelcke: Wissenschaften im 20. Jahrhundert: Universitäten und Disziplinen in der modernen Wissenschaftsgesellschaft. Einführung (9-16); Jürgen Reulecke: "Litteris et armis": Hermann Onckens Rede aus Anlass des 300-jährigen Bestehens der Giessener Universität im Jahre 1907 (17-27); Jürgen Fohrmann: Zur Entwicklung der Literaturwissenschaften im 20. Jahrhundert (29-40); Doris Kaufmann: Zur Genese der modernen Kulturwissenschaft: "Primitivismus" im transdisziplinären Diskurs des frühen 20. Jahrhunderts (41-54); Ute Daniel: Die Geburt der Methodentheorie aus dem Geist der Propaganda: Entstehungskontexte der Medienforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (55-78); Vadim Oswalt: Verwissenschaftlichung, Vereinheitlichung und Professionalisierung: Tendenzen in der Entwicklung der Lehrerausbildung im 20. Jahrhundert und die Universität Gießen (79-90); Wolfhard Weber: Die Ausdifferenzierung der Technikwissenschaften im 20. Jahrhundert (91-106); Jürgen Kocka: Disziplinen und Interdisziplinarität (107-120); Claus Leggewie: Politik und Sozialwissenschaften in Deutschland in wechselnden politischen Kontexten des 20. Jahrhunderts (121-130); Volker Roelcke: Rivalisierende "Verwissenschaftlichungen des Sozialen": Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie im 20. Jahrhundert (131-148); Josef Ehmer: Bevölkerungswissen und Demographie in der Wissensgesellschaft des 20. Jahrhunderts (149-168); Louis Pahlow: "Das aus der Ruhe gerissene Recht". Wirtschaftsrecht zwischen Rechtswissenschaft und Politik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (169-188); Ulrich Sieg: Forcierte Nationalisierung als Komplexitätsreduktion: "Deutsche Wissenschaft" in den Geisteswissenschaften zwischen 1900 und 1945 (189-205); Roland Eckert: Von den Krisenkommissionen zur Dauerberichterstattung: Wirkungen und Probleme von vierzig Jahren Gewalt- und Konfliktforschung (207-216); Wolfgang Uwe Eckart: "Kampf um die Totalität" oder "Ambivalenz der Moderne"? Medizinische Forschungsförderung durch die Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft/DFG 1920-1970 (217-244); Anne Chr. Nagel: Anspruch und Wirklichkeit in der nationalsozialistischen Hochschul- und Wissenschaftspolitik (245-262).
Heterogenität, Gerechtigkeit und Exzellenz : lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft ; OECD/ CERI-Regionalseminar für die deutschsprachigen Länder in Nottwil (Schweiz) vom 26. bis 29. September 2005
Titelübersetzung:Heterogeneity, justice and excellence : lifelong learning in the knowledge society; OECD/ CERI regional seminar for German-speaking countries in Nottwil (Switzerland from September 26 to 29, 2005
Herausgeber/in:
Rhyn, Heinz; Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren -EDK-; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Quelle: Schweizerische Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren -EDK-; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung; Innsbruck: Studien-Verl. (Schulentwicklung, Bd. 38), 2007. 260 S.
Inhalt: "Die Differenz zwischen jenen, die an der Wissensgesellschaft partizipieren, und jenen, denen dies nicht möglich ist, nimmt zu. Am OECD/CERI-Regionalseminar in Nottwil (Schweiz) wurde nach konkreten Möglichkeiten gesucht, dieser Tendenz entgegenzuwirken. Dabei orientierte sich das Seminar an folgenden Fragen: Welche Faktoren bewirken Ungleichheiten bei der Nutzung von Lerngelegenheiten? Welche Maßnahmen zur Reduktion von Ungleichheiten bei der Nachfrage und Nutzung von Bildungsangeboten in zunehmend heterogenen Gesellschaften sind bildungspolitisch möglich und Erfolg versprechend bei gleichzeitiger Förderung von Exzellenz? Am Seminar, das den Zyklus 'Lebenslanges Lernen in der Wissensgesellschaft' abschloss, nahmen ausgewiesene Expertinnen und Experten aus Schule, Wissenschaft, Bildungsverwaltung und Bildungspolitik teil. Der Dokumentationsband enthält die jeweiligen, eigens für diesen Anlass verfassten Beiträge." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaftspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Das Wissensministerium : ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland
Titelübersetzung:The knowledge ministry : 50 years of research policy and educational policy in Germany
Herausgeber/in:
Weingart, Peter; Taubert, Niels C.
Quelle: Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006. 508 S.
Inhalt: Der Band ist aus Anlass des 50-jährigen Bestehens des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) entstanden. Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und Zeitzeugen aus dem Hause selbst bieten eine 'loyal-kritische Rückschau' (9) auf das seit seiner Gründung als Bundesministerium für Atomfragen im Jahre 1955 von wechselnden Ressortzuschnitten geprägte Ministerium. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Peter Weingart und Niels C. Taubert: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (11-32); Joachim Radkau: Der atomare Ursprung der Forschungspolitik des Bundes (33-63); Johannes Weyer: Die Raumfahrtpolitik des Bundesforschungsministeriums (64-91); Alfons Bora: Technology Assessment als Politikberatung (92-114); Susanne Giesecke und Werner Reutter: Von der Forschungs- zur Innovationspolitik. Das Beispiel Mikrosystemtechnik und aktuelle Herausforderungen an das deutsche Innovationssystem durch die Konvergenz der Spitzentechnologien (115-143); Ernst-Joachim Meusel: Die Förderung der Großforschung durch das BMBF (144-153); Reimar Lüst: Zur Forschungspolitik des BMBF im Bereich der Raumfahrt (154-157); Uwe Thomas: Drei Jahrzehnte Forschungspolitik zur Modernisierung der Volkswirtschaft (158-168); Hariolf Grupp und Barbara Breitschopf: Innovationskultur in Deutschland. Qualitäten und Quantitäten im letzten Jahrhundert (169-199); Wilhelm Krull und Simon Sommer: Die deutsche Vereinigung und die Systemevaluation der deutschen Wissenschaftsorganisationen (200-235); Helmuth Trischler: Problemfall - Hoffnungsträger - Innovationsmotor: Die politische Wahrnehmung der Vertragsforschung in Deutschland (236-267); Peter Weingart: Vom Umweltschutz zur Nachhaltigkeit. Förderung der Umweltforschung im Spannungsfeld zwischen Wissenschaftsentwicklung und Politik (268-287); Dieter Simon: Rollenspiel: Die Wiedervereinigung der Wissenschaft (288-291); Gebhard Ziller: Der Weg zur gesamtdeutschen Forschungslandschaft (292-298); Andreas Stucke: Brauchen wir ein Forschungsministerium des Bundes? (299-310); Uwe Schimank und Stefan Lange: Hochschulpolitik in der Bund-Länder-Konkurrenz (311-346); Ulrich Teichler: Hochschulsystem - Studium - Arbeitsmarkt. Die lehr- und studienbezogene Hochschulpolitik des Bundesministeriums (347-377); Klaus Klemm: Der Bund als "Player" im Feld der Schulentwicklung. Entwicklung, Wege und Instrumente(378-402); Wolf-Dietrich Greinert: Berufsbildungspolitik zwischen Bundes- und Länderinteressen. Eine historische Studie zur Klärung eines aktuellen Konflikts (403-434); Martin Baethge: Staatliche Berufsbildungspolitik in einem korporatistischen System (435-469); Klaus Landfried: Föderalismusdebatte - Ein Plädoyer (470-480); Hans R. Friedrich: Ergänzende Anmerkungen zum Beitrag von Uwe Schimank und Stefan Lange "Hochschulpolitik" in der Bund-Länder-Konkurrenz (481-486); Fritz Schaumann: Bildungs- und Wissenschaftspolitik des Bundes. Unsystematische Erinnerungen (487-496).