Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 70-87
Inhalt: "Der Beitrag befasst sich mit der Renaissance autoritärer Diskurse und Praxen und fragt nach den Effekten für die Einschreibung geschlechtlicher Machtverhältnisse in die politischen Gesellschaften. Ausgehend von einer Kritik an bestehenden aktuellen Konzepten der Rechtspopulismus- und Autokratieforschung, welche den Fokus vor allem auf staatliche Herrschaftsinstitutionen, Regierungsapparate und politische Entscheidungsprozesse richten, plädieren die Autorinnen für ein gesellschaftstheoretisch erweitertes feministisches Analysekonzept. Kern bildet ein Verständnis des Autoritären als ein Handlungsprogramm, das universalistische Werte der Gleichstellung und Gerechtigkeit aufgreift und diese als Instrumente für Diskriminierung und Ausbeutung in der Verknüpfung unterschiedlicher Diskursen und Praxen umdeutet. Wie liberale Positionen und Argumente für die Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Frauen in Zusammenhang mit einer Politisierung kultureller und ethnischer Konfliktlinien genutzt werden, zeigt der Beitrag exemplarisch an zwei unterschiedlichen Fallbeispielen. So wird zum einen am Beispiel des vorläufigen Parteiprogramms der Alternative für Deutschland (AfD) die Konstruktion autoritärer Geschlechterdiskurse in Verbindung mit einem wertkonservativen Familienbild analysiert. Im Vergleich dazu wird am Beispiel der Transitionsgesellschaft Chiles gezeigt, über welche Praxen die Normalisierung autoritärer Diskurse erfolgt und zivilgesellschaftliche Frauenorganisationen für demokratische Öffnungs- und Schließungsprozesse instrumentalisiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Focusing on the current renaissance of authoritarian discourses and practices we analyze the effects of gendered power relations in society. We base our analysis on a critique of current research on right wing populism and autocracy research, which focuses primarily on state dominated institutions, official government apparatuses and political decision-making processes. In contrary, we take up a bottom-up perspective and advocate a concept of feminist analysis that is rooted in a broader concept of civil society, analyzing gender relations as societal power structures from a non-essentialist governmentality and post-structuralist perspective. The core is an understanding of authoritarian as a program of action that takes up universalist values of equality and justice and reinterprets them as instruments for discrimination and exploitation in linking different discourses and practices. Based on two case studies we show how liberal positions and arguments for the discrimination and inequality of women are used in the context of the politicization of cultural and ethnic conflict lines. Using example of the provisional program of the alternative for Germany (AfD) we analyze the construction of authoritarian gender discourses in connection with a value-conservative family. The example of the transitional society of Chile shows how the normalization of authoritarian discourse takes place and how civil society women’s organizations are instrumentalized for democratic opening and closing processes." (author's abstract)
So wie bisher kann es nicht weitergehen! Eine persönlich-feministische Perspektive auf die linke Initiative Aufbruch
Autor/in:
Luksik, Sonja
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 156-160
Schlagwörter:gender relations; politische Linke; Gender Mainstreaming; soziale Bewegung; social movement; Austria; politische Einstellung; Österreich; Geschlechterverhältnis; Feminismus; political attitude; gender mainstreaming; feminism; political left
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
So wie bisher kann es nicht weitergehen! Eine persönlich-feministische Perspektive auf die linke Initiative Aufbruch
Autor/in:
Luksik, Sonja
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 2, S 156-160
Schlagwörter:gender relations; politische Linke; Gender Mainstreaming; soziale Bewegung; social movement; Austria; politische Einstellung; Österreich; Geschlechterverhältnis; Feminismus; political attitude; gender mainstreaming; feminism; political left
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Komplexe Wechselbeziehungen: Geschlechterpolitik in Osteuropa
Titelübersetzung:Complex Interrelations of Gender Politics in Eastern Europe
Autor/in:
Fuchs, Gesine; Hinterhuber, Eva Maria
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24 (2015) 2, S 9-28
Inhalt: 25 Jahre nach Beginn der demokratischen Transformationen in Osteuropa sind wir mit ambivalenten Ergebnissen in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse konfrontiert. Demokratisierung war nicht gleichbedeutend mit Geschlechterdemokratie, der Übergang zur "freien" Marktwirtschaft kein Äquivalent zur ökonomischen Gleichstellung der Geschlechter. Die Einleitung zum Schwerpunktheft gibt einen Forschungsüberblick über neue Erkenntnisse zu den Geschlechterverhältnissen in den östlichen Mitgliedsstaaten der EU. Hierbei werden insbesondere die Wirkungen der EU auf die Geschlechterpolitik Mittelosteuropas diskutiert und zwei Felder, Sozialpolitik und die Bekämpfung häuslicher Gewalt, herausgegriffen. Die strukturellen Wirkungen des EU-Mandats in der Gleichstellungspolitik werden in Bezug auf Gleichstellungsinstitutionen und NGOs beleuchtet. Schließlich zeigt ein Blick auf die Ukraine exemplarisch den widersprüchlichen Charakter der Geschlechterverhältnisse in Bezug auf Frauenrollen, Sozialpolitik und weiblichem Aktivismus. Die Einleitung schließt mit Überlegungen für künftige Forschung und in Bezug auf politischen Handlungsbedarf, welcher die Gleichstellung der Geschlechter voranbringen könnte.
Inhalt: Following 25 years of democratic transformation in Eastern Europe, we are still confronted with ambiguous results regarding gender relations. Democratisation was neither synonymous with gender democracy, nor did the transition to a 'free' market economy produce economic gender equality. This introduction to our special issues surveys new research on gender relations in the Eastern member states of the European Union. We then evaluate the structural impact of EU mandates in these domains, i.e., on the architecture of Women's Policy Agencies and on the role of women's Non-Governmental Organisations (NGOs). We present a case study on gender developments in Ukraine as a non-member state to further illustrate the contradictory nature of evolving gender relations in the region as regards women's roles, social policies and female activism. The introduction closes with reflections on the types of research and political activities that could further the pursuit of gender equality.
Schlagwörter:Osteuropa; Eastern Europe; Transformation; transformation; EU-Erweiterung; EU expansion; Gleichstellung; affirmative action; Geschlechterpolitik; gender policy; EU; EU; europäische Sozialpolitik; European social policy; häusliche Gewalt; domestic violence; Ukraine; Ukraine; Staatstheorie; theory of the state; Feminismus; feminism; Mitteleuropa; Central Europe; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; Institutionalisierung; institutionalization; Frauenbewegung; women's movement; ökonomische Faktoren; microeconomic factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Demokratisierung; democratization; Geschlechtsrolle; gender role; postsozialistisches Land; post-socialist country
Transnationale Räume und die Konstituierung von lokalen Räumen zur Aushandlung von Entwicklung und Geschlechterverhältnissen
Titelübersetzung:Transnational spaces and the negotiation of development and gender relations locally through the constitution of new spaces
Autor/in:
Dannecker, Petra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 1, S 47-64
Inhalt: "Die Konstituierung von sozialen Räumen über die Aushandlung von globalen Entwicklungskonzepten- und -visionen steht im Zentrum dieses Beitrags. Es wird gezeigt, wie Frauenorganisationen und -bewegungen im Sudan, im Senegal und in Malaysia globale Entwicklungskonzepte, die in transnationalen Räumen vereinbart werden, zur Aushandlung von Geschlechterverhältnissen, Entwicklung und Islam lokalisieren. Im Vordergrund steht die Bedeutung von transnationalen Netzwerken, Medien und 'neuen' Formen der sozialen Interaktion und damit die Bedeutung des transnationalen Raumes als Wissensressource und als strategisches Instrument, um lokale Räume zu konstituieren und sozialen Wandel zu initiieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article it will be shown how women's organizations in Sudan, Malaysia and Senegal constitute new social spaces through the negotiations of global development concepts and visions locally. It will be shown that transnational networks, new forms of communication and interaction as well as the connection of different fields of knowledge are modes developed for the constitution of spaces for negotiating gender relations, Islam, development and social change locally. Transnational spaces do play, as the analysis of the empirical material reveals, an important role as a knowledge base and for developing new strategies." (author's abstract)
Schlagwörter:paradigm change; zone; Gender Mainstreaming; Paradigmenwechsel; Asia; women's organization; women's policy; interaction; Africa; Kooperation; Netzwerk; Sudan; Frauenpolitik; Southeast Asia; arabische Länder; Afrika; Transnationalisierung; Südostasien; transnationalization; Arab countries; Sudan; woman; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; French-speaking Africa; Entwicklungsland; Interaktion; Senegal; social change; islamische Gesellschaft; Ostafrika; gender relations; knowledge transfer; network; Islamic society; Afrika südlich der Sahara; Senegal; East Africa; Entwicklungspolitik; Wissenstransfer; Malaysia; Asien; Frauenorganisation; gender mainstreaming; West Africa; Raum; development policy; Malaysia; cooperation; Africa South of the Sahara; Westafrika; developing country; frankophones Afrika
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender und Diversity im Sport : Konkurrenz oder Verstärkung?
Titelübersetzung:Gender and diversity in sport : rivalry or reinforcement?
Autor/in:
Rulofs, Bettina; Dahmen, Britt
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 2 (2010) H. 2, S. 41-55
Inhalt: "Während in den Sozialwissenschaften neue Forschungs- und Politikansätze zur umfassenden und integrativen Berücksichtigung von sozialer Vielfalt bereits seit geraumer Zeit erörtert werden, steht eine solche Diskussion im Kontext des Sports noch am Anfang. Forschungsaktivitäten und Programme zur Förderung von sozialer Integration setzen bislang überwiegend parallel zueinander bei einzelnen Dimensionen sozialer Vielfalt an, herausragende Bedeutung erhält dabei nach wie vor die Gender-Perspektive. Der Beitrag beleuchtet aus dem Blickwinkel der sportbezogenen Geschlechterforschung das mögliche Verhältnis von Gender und weiteren Kategorien sozialer Vielfalt, Im Fokus stehen hierbei zum einen die Entwicklungen der sportwissenschaftlichen Gender- und Ungleichheitsforschung und möglicher Erträge des Diversity-bezogenen Forschungsansatzes der Intersektionalität. Darauf aufbauend werden bisherige sportpolitische Maßnahmen des organisierten Sports zum Gender Mainstreaming und zur sozialen Integration in den Blick genommen und die Vor- und Nachteile des Ansatzes von Diversity Management im Sport diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Within the social sciences the discourse on scientific and political approaches having an integrative view on social diversity has been quite established over the past years, whereas this is not the case for the field of sport. Sports sciences, as well as organized sports investigations of social inequality and activities against discrimination, mostly focus on single social dimensions, with strong emphasis on the gender-perspective. Therefore, the paper discusses the relation of gender and other social categories within the context of sport. On the one hand, it will consider the possible proceeds of intersectional approaches within the sports sciences. On the other hand, it reflects the relation of the strategy Gender Mainstreaming and the concept of Diversity Management within organized sport, and highlights possible conflicts as well as possibilities to combine these instruments." (author's abstract)
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 47-64
Inhalt: "Der Beitrag identifiziert verschiedene Diskurse innerhalb des islamischen Feminismus. Es wird gefragt, ob islamischer Feminismus dazu beiträgt, Frauenrechte zu stärken, und inwieweit er Frauen einen Zugang zur öffentlichen Sphäre und Autonomie in der privaten Sphäre ermöglicht. Es wird gezeigt, dass der islamische Feminismus einen positiven Einfluss auf die Förderung von Frauenrechten hat, und zwar nicht nur innerhalb islamischer Diskurse, sondern auch in nationalen und internationalen Institutionen. Dennoch trägt der islamisch-feministische Diskurs auch eine mögliche Gefahr für den Status von Frauen in muslimischen Gesellschaften in sich, da religiös motivierte Argumente gegen die UN-Konvention für Frauenrechte vorgebracht werden, sobald diese zum islamischen Recht der Scharia im Widerspruch steht." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article identifies different discourses within Islamic Feminism. The question is whether it contributes to the improvement of women's rights, and in how far it enables women to attain access to public space and autonomy in the private sphere. It will be argued that Islamic Feminism has a positive influence on the promotion of women's rights, not only within Islamic discourses and movements, but also in national and international institutions. However, the Islamic-feminist discourse also carries a potential danger for the status of women in Muslim societies, since religious arguments are being directed against the UN Convention for Women's Rights insofar as it contradicts the Islamic Sharia." (author's abstract)