Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 26 (2014) 1, S 29-48
Inhalt: "In dieser Arbeit nehmen wir mithilfe eines Multimethodenansatzes die Managementpraxis erwerbstätiger Mütter, die diese zur Bewältigung komplexer Zeitpläne und der Bedürfnisse der Familie anwenden, in den Blick. Aus vorausgegangenen Studien wissen wir, dass Doppelverdienerfamilien einer grundlegenden Umgestaltung des häuslichen Familienlebens gegenüberstehen, wobei bisher kaum darüber geforscht wurde, wie eine solche Reorganisation innerhalb der Familien erreicht wird. Die Erkenntnisse beruhen auf verschiedenen Datensätzen (Fokusgruppen, Zeitverwendungstagebücher, Aufzeichnung von Alltagsgesprächen) und verweisen auf die zentrale Bedeutung dieser Managementpraktiken im häuslichen Alltagsleben dieser Familien. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass die Hausarbeit eine Arena praktischer Überlegungen und Denkmuster ist. Mithilfe einer detaillierten Analyse der sequentiellen Handlungsabfolgen in der Hausarbeit werden die Managementpraktiken sichtbar, die die Mütter nutzen, um unterschiedliche und miteinander in Wettstreit stehende Aktivitäten für sich zu verwerten und zu koordinieren. Abschließend schlagen wir vor, dass diese Managementpraktiken eine Form von Care- Arbeit darstellt, durch die Mütter das Wohlergehen der Familienmitglieder sicherstellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this work we focus, through a multi-method approach, on the managerial practices used by working mothers to deal with complex schedules and family needs in domestic life. We know, from previous studies, that dual earner families face substantial reorganizations of their domestic life, but there has been little research on how such reorganizations are accomplished within families. Findings draw on different data sets (focus groups, self-report charts, naturally occurring interactions) and, overall, show the centrality of managerial practices in the everyday domestic life of this kind of families. Results also show that housework is an arena for practical reasoning and thinking, making visible, through a detailed analysis of the sequential unfolding of actions, the managerial practices used by mothers to exploit and interactively coordinate different and competing activities. Finally, we suggest that managerial practices may constitute a form of care work through which mothers guarantee family members' well-being." (author's abstract)
Schlagwörter:woman; Familie; family; Dual Career Couple; dual career couple; Manager; manager; Privathaushalt; private household; Familienarbeit; family work; berufstätige Frau; working woman; Mutter; mother
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Wege des Wiedereinstiegs: Strategien der Vereinbarkeit von Familie und Berufstätigkeit in Dänemark, Deutschland und Frankreich
Titelübersetzung:Re-entry strategies: strategies toward the compatibility of family and professional work in Denmark, Germany, and France
Autor/in:
Wendt, Claus; Maucher, Mathias
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 16 (2004) 1, S 5-37
Inhalt: "Im Rahmen dieses Artikels wird untersucht, welche Handlungsspielräume sozialrechtliche Bestimmungen und infrastrukturelle Angebote für Strategien der Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit bieten. Wir stellen die These auf, dass in erster Linie dann Vertrauen in eine parallele und nicht nur sequenzielle Realisierbarkeit erwerbs- und familienbezogener Tätigkeiten entstehen kann, wenn sich institutionelle Regelungen und Angebote zur Kinderbetreuung über einen längeren Zeitraum in eine eindeutig erkennbare Richtung entwickeln. Diese These wird anhand eines Vergleichs von Dänemark, Deutschland und Frankreich überprüft. Auf der Basis von Interviews wird gezeigt, dass sowohl im zentralisierten und koordinierten französischen System als auch im dezentralen dänischen System Eltern bzw. Mütter eine hohe Verlässlichkeit der Kinderbetreuungsinfrastruktur und auf dieser Grundlage eine Planbarkeit des beruflichen Wiedereinstiegs wahrnehmen. Eine vergleichbare Vertrauensbasis konnte sich in Deutschland bisher nicht entwickeln, da sich je nach Alter der Kinder das Vereinbarkeitsproblem von neuem stellt. Politische Maßnahmen mit dem Ziel einer Reduzierung der Barrieren bei einem beruflichen Wiedereinstieg hätten in Deutschland - neben der allgemeinen Anforderung eines erhöhten Angebots einschließlich flexiblerer Öffnungszeiten - demzufolge die Aufgabe, die Verlässlichkeit von Betreuungseinrichtungen für Kinder aller Altersgruppen zu verbessern und bestehende Brüche an den Übergängen zwischen unterschiedlichen Einrichtungen abzubauen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this article is to analyse how social legislation and childcare institutions contribute to strategies to combine family and working life. Our hypothesis is that trust in these services and institutions requires an observed development of institutional regulations and childcare provision in a clear-cut direction over an extended period. This assumption is tested by comparing the cases of Denmark, France, and Germany. On the Basis of interviews we show that parents (or just mothers) within the centralised and coordinated French system as well as within the decentralised Danish system perceive childcare institutions to be highly reliable and feel able to dependably plan re-entry into the labour market. In Germany, however, a similar level of trust has not yet developed because options for combining family and work change with the age of the child. In the German context, therefore, policy measures focused on lowering the job re-entry barriers would have to improve the reliability of childcare institutions for all age groups and fall the gaps between the various childcare facilities; in addition to the meeting the general request of extended services, including more flexible opening hours." (author's abstract)
Schlagwörter:Kind; child; woman; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie; family; Mutter; mother; Familienpolitik; family policy; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Sozialrecht; social law; Tagesbetreuung; day care (for children); Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; berufstätige Frau; working woman; Berufstätigkeit; gainful occupation; Dänemark; Denmark; Frankreich; France; Federal Republic of Germany
Alleinerziehende im Gender-Diskurs: Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bei Müttern und Vätern?
Titelübersetzung:Single parents in the gender discourse: what do mothers and fathers have in common and where do they differ?
Autor/in:
Hammer, Veronika
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 14 (2002) 2, S 194-207
Inhalt: 'Gendersensible empirische Analysen nehmen sowohl Frauen, als auch Männer in ihren jeweils eigenen ökonomischen, sozialen und familialen Bezügen in den Blick. Sie bieten für die Familienforschung weiterführende Inspirationen, indem sie 'genderblindness' entgegenwirken. Vorliegender Beitrag beschäftigt sich mit geschlechterspezifischen Divergenzen und Konvergenzen bei allein erziehenden Müttern und Vätern im Kontext der Entwicklung familialer Lebensformen und kompatibler theoretischer Ansätze. Als Analysekriterien werden vier Dimensionen herangezogen, welche es erlauben, signifikante Annahmen zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten hinsichtlich des sozialen Geschlechtes zu formulieren. Es sind dies die Kriterien der Elternzeit, des Sozialhilfebezugs und der Arbeitslosigkeit sowie das Merkmal der personal-familialen Stärken, bezogen auf ausgewählte Kompetenzen für den beruflichen Alltag. Ausgehend von den empirischen Ergebnissen verdichten sich zwei Entwicklungslinien: Zum einen kann angenommen werden, dass allein erziehende Frauen nach wie vor von besonderen sozialen und finanziellen Risiken betroffen sind und spezifischer Unterstützungsformen bedürfen. Zum anderen ist zu vermuten, dass sich bei der Selbsteinschätzung der persönlichen Qualifikationen allein erziehender Väter und Mütter für den beruflichen Alltag eine Annäherung in den Geschlechterrollen abzeichnen könnte.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Gender-sensitive empirical analyses consider both men and women in their respective economical, social and family contexts. They inspire family research with new ideas by counteracting 'gender blindness'. The following essay deals with gender specific differences and similarities among single parents as they develop their specific ways of life and determines suitable theoretical approaches. Four dimensions are used as analytical criteria, allowing to make relevant assumptions about what men and women might have or have not in common with regard to gender. These criteria are: parenting time, social benefits, unemployment as well as personal/ family strengths related to selected competencies for working life. Starting from empirical results, two different trends shape up. On the one hand, we can assume that single mothers still are affected by exceptional social and financial risks and require specific forms of support. On the other hand, we can assume that an approximation of gender roles might emerge where single mothers and fathers evaluate their own qualifications for working life.' (author's abstract)
Schlagwörter:single parent; berufliche Weiterbildung; Thuringia; father; mother; gender role; allein erziehender Elternteil; life situation; Federal Republic of Germany; Mutter; woman; Geschlechtsrolle; Lebensbedingungen; living conditions; Lebenssituation; advanced vocational education; gender-specific factors; Vater; Thüringen
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Großmutterschaft im Mehrgenerationenzusammenhang: eine empirische Untersuchung aus der Perspektive von Großmüttern
Titelübersetzung:Grandmotherhood in a multi-generational context: an empirical study from the perspective of grandmothers
Autor/in:
Herlyn, Ingrid; Lehmann, Bianca
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 10 (1998) 1, S 27-45
Inhalt: 'Es wird den Fragen nachgegangen, was Großmutterschaft Großmüttern heute bedeutet und wie sie die Großmutterschaft ausgestalten. Dabei interessieren junge Großmütter besonders: Werden sie, die mehrheitlich schon eine Doppelsozialisation auf Familie und Beruf erfahren haben und über vielfältige Optionen verfügen, sich in familiale Mehrgenerationenbeziehungen und Solidarleistungen einbinden lassen, sind sie noch eine zuverlässige Ressource der Enkelbetreuung? Datenbasis sind eine bundesweit repräsentative Umfrage sowie qualitative biographische Interviews mit Großmüttern.' (Autorenreferat)