Empirische Analysen zu weiblichen Lebenssituationen und Gesundheit
Titelübersetzung:Empirical analyses of female life situations and health
Autor/in:
Borchert, Henning; Collatz, Jürgen
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 189-209
Inhalt: Die Autoren untersuchen die Berufs- bzw. Familienorientierung von Frauen in ihren Auswirkungen auf die Gesundheit. Analysiert werden soll das Spannungsfeld von Familie und Beruf insbesondere im Hinblick auf die gesellschaftliche Relevanz des Themas, aber auch in seiner Bedeutung für psychosoziale und medizinische Diagnostik und Therapie. Ausführlich vorgestellt werden das Forschungsdesign und das Modell der Sekundäranalyse von Daten aus drei Untersuchungen. Die Ergebnisse ihrer Studien weisen darauf hin, daß Berufstätigkeit von Frauen, insbesondere von Schwangeren und Müttern, mit besserer Gesundheit, höherer Lebenszufriedenheit und deutlich effizienteren Bewältigungsbemühungen von Lebenskrisen einhergeht. "Burn-Out"-Symptome, Belastungen und Gesundheitsprobleme finden sich danach eher bei familienorientierten Frauen mit geringer formaler Bildung. (rk)
Elemente beruflicher Identität von Wissenschaftlerinnen : Vereinbarkeit von Kind und Beruf?
Titelübersetzung:Elements of the occupation identity of female scientists : compatibility between child and career?
Autor/in:
Macha, Hildegard; Paetzold, Bettina
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 123-137
Inhalt: Die Autorinnen befragten Frauen "in einem typischen Männerberuf": Frauen im Hochschulbetrieb. Frauen hätten an Hochschulen verstärkt mit dem "Mythos des Wissenschaftlers" zu kämpfen, der verlangt, die gesamte Energie und Leistung in den "Dienst der Wissenschaft" zu stellen. Wissenschaftlerinnen haben es demnach besonders schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren, sehen aber zum Teil gerade die Verknüpfung als einen wesentlichen Bestandteil ihrer beruflichen Identität. Die Autorinnen beschreiben Identitätsentwürfe von Wissenschaftlerinnen, die sie auf drei große Chronologien reduzieren, erläutern das Konzept der beruflichen Identität. Im Anschluß werden die eigenen Ergebnisse der Interviews mit betroffenen Frauen und andere vergleichbare Studien vorgestellt. Thematisiert werden dabei auch individuelle Strategien der Vereinbarkeit von Hochschularbeit und Familie, die durch Beispiele ergänzt werden. Alle Veränderungen, so ein Fazit, müsse die Frau aber aktiv einfordern, niemand werde sie ihr "in den Schoß legen". (rk)
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wenn das Kind einmal da ist... : die Entwicklung traditionellen Rollenverhaltens bei Paaren mit ursprünglich egalitären Rollenvorstellungen
Titelübersetzung:Once the child is born... : the development of traditional role patterns among couples with originally egalitarian role-orientations
Autor/in:
Sieverding, Monika
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 155-170
Inhalt: Die Autorin versucht am Beispiel von Ärztinnen und Ärzten ein Modell der "schleichenden Traditionalisierung" ehemals egalitären Rollenverhaltens zu beschreiben, das sich auch auf andere Berufsfelder übertragen läßt. Mit Hilfe projektiver Geschichten soll der Prozeß der Traditionalisierung des Rollenverhaltens in einer Partnerschaft deutlich gemacht werden. Durch diese Methode sei den Befragten - anders als bei einer Befragung - eine realistischere Einschätzung der Paarentwicklung möglich. Die Autorin beschreibt auf der Ebene der Paarbeziehung neue Lebensstilmodelle, die "ohne Konflikte und Überwindung von Widerständen" nicht umzusetzen seien. Für die Forschungsebene fordert sie einen Perspektivenwechsel, der die Rolle des Mannes thematisch stärker berücksichtigen müsse. (rk)
Arbeitsplatz Familie : Selbstbild, Bewältigungsstrategien und Zukunftsperspektiven nichterwerbstätiger Hausfrauen
Titelübersetzung:The family as a job : self-image, success strategies and future prospects of economically non-active housewives
Autor/in:
Ochel, Anke
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 171-187
Inhalt: Die Autorin analysiert die Stellung von Hausfrauen. Skizziert wird die historische Entwicklung von Familienarbeit, bevor die Strukturmerkmale von aktueller Hausarbeit beschrieben werden: "Hausfrauenalltag - eine Arbeitsplatzbeschreibung". Ausgehend von den speziellen Reaktionsweisen und Problemlösungsstrategien wird im Anschluß die psychosoziale Situation nichterwerbstätiger Hausfrauen erörtert: insbesondere die Entwicklung eines Selbstbewußtseins sei aus den Strukturen der Hausarbeit nur schwer möglich. Dies hänge aber vor allem auch von den subjektiven Bewertungen und persönlichen Ressourcen der Frau selbst ab. Die Studie, die anhand von Tiefeninterviews 25 Frauen nach ihrem Alltagserleben fragte, berücksichtigt neben Bewältigungsstrategien auch Zukunftsperspektiven für Hausfrauen, die sich in klaren Kategorien abbilden lassen. Der Beitrag schließt mit der Forderung nach anderen Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. (rk)
Familiengründung, hiermit einhergehende Erwerbsunterbrechungen und normative Rollenvorstellungen
Titelübersetzung:Starting a family, consequentional career interruptions and normative role-orientations
Autor/in:
Tölke, Angelika
Quelle: Frauenleben zwischen Beruf und Familie: psychosoziale Konsequenzen für Persönlichkeit und Gesundheit. Leokadia Brüderl, Bettina Paetzold. Weinheim: Juventa Verl., 1992, S. 35-48
Inhalt: Die Autorin vergleicht in ihrem Beitrag die Lebenswege von Frauen, die unterschiedlichen Geburtskohorten angehören und die retrospektiv zur Entwicklung ihres Lebensweges befragt wurden. Berücksichtigt wird vor allem der Aspekt der Familiengründung. Die Autorin beschreibt Wandlungsprozesse bei Eheschließung und Geburt des ersten Kindes und erläutert den Stellenwert von Heirat und Geburt eines Kindes für die Erwerbsbiographie von Frauen. Zu "Stolpersteinen" für die Erwerbsarbeit wird die Geburt des ersten, eher noch die des zweiten Kindes, die Eheschließung habe in diesem Prozeß deutlich an Bedeutung verloren. Traditionelle Rollenzuweisungen lassen sich vor allem bei Vätern finden; junge erwerbstätige Frauen ohne Kind äußern sich demnach am offensten gegenüber neuen Rollenmustern. (rk)