Inhalt: Obwohl bisher immer noch wenig über die Arbeit von Frauen in der Geschichte bekannt ist, unternimmt die Autorin den Versuch, die historische Vielfalt der Beteiligung von Frauen an ökonomischen Aktivitäten seit Beginn des 19. Jahrhunderts im Überblick darzustellen. Sie geht von der These aus, dass die Geschichte der Frauenarbeit ein wichtiges Instrument ist, um zu einem neuen Verständnis der gegenwärtigen Entwicklung der kapitalistischen Gesellschaften zu gelangen. Bei der Betrachtung der verschiedenen Zeiträume der Geschichte der Frauenarbeit stützt sie sich auf eine Periodisierung auf der Basis der Geschichte der "sozioprofessionellen Nomenklaturen". Denn die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ist noch von einer Arbeitsorganisation geprägt, die auf einen von den Zünften stammenden Begriff des Berufs zurückgeht, d.h. es gab keinen Unterschied zwischen der Bezeichnung der Person und des Unternehmens (Bäcker und Bäckerei wurden z.B. nicht unterschieden). In der neueren Geschichte der Frauenarbeit gibt es drei verschiedene Zeiträume: Während der erste durch den Begriff der "Arbeiten der Frauen" gekennzeichnet ist, dominiert im zweiten Zeitraum der Begriff der "abhängig beschäftigten Frau", der die Arbeiterin und Angestellte in den Mittelpunkt rückt. Der dritte Zeitraum bezieht sich dagegen auf den Zugang der Frauen zu neuen Berufen. Die Autorin skizziert einige Entwicklungslinien, um zu zeigen, welche Verbindung von den lohnabhängigen Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert zu den lohnabhängigen Frauen von heute führt. Sie geht dabei näher auf Veränderungen innerhalb der weiblichen Arbeitnehmerschaft und im Bereich der Dienstleistungen, vor allem bei den weiblichen Büroangestellten, ein. (ICI)