Schattenökonomie der Wissenschaft : Geschlechterordnung und Arbeitssysteme in der Astronomie der Berliner Akademie der Wissenschaften im 18. Jahrhundert
Titelübersetzung:Shadow economy of science : gender order and work systems in astronomy at the Berlin Academy of Sciences in the 18th century
Autor/in:
Mommertz, Monika
Quelle: Frauen in Akademie und Wissenschaft: Arbeitsorte und Forschungspraktiken 1700-2000. Theresa Wobbe (Hrsg.). Berlin: Akademie Verl. (Forschungsberichte / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Interdisziplinäre Arbeitsgruppen), 2002, S. 31-63
Inhalt: Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Frauen, die nach den Maßstäben ihrer Zeit wissenschaftlich arbeiteten und eigene wissenschaftliche Interessen vertraten. Am Beispiel der Familie Winkelmann-Kirch, insbesondere ihrer weiblichen Mitglieder, wird gezeigt, wie diese Frauen im 18. Jahrhundert für die Berliner Akademie der Wissenschaften an entscheidender Stelle tätig waren. Den Rahmen hierfür bildete durchgehend ein gemeinsamer Haushalt, der mit dem Wechsel der Observation an die neu gegründete Akademie eine leistungsfähige Ressource für diese Einrichtung darstellte. Insofern kann hier von einer "Schattenökonomie" astronomischen Arbeitens gesprochen werden, was zu der These führt, dass für die Position der Frauen im Verhältnis zur Akademie nicht einfach der Ausschluss, sondern gerade die unsichtbar gemachte Einbeziehung und Kontrolle ihrer Arbeit ausschlaggebend war. In der Geschlechter- und Wissenschaftsforschung stellt das Konzept des Haushalts als Arbeitssystem in der frühneuzeitlichen Wissenschaft auch über den Einzelfall hinaus einen vielversprechenden Zugang dar. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Akademie der Wissenschaften; Privathaushalt; Familie; Arbeitsorganisation; 18. Jahrhundert; historische Entwicklung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Eine geplante Karriere war das nicht." : wie Wissenschaftlerinnen ihren Berufsweg darstellen
Titelübersetzung:"That was not a planned career" : how female scientists describe their professional career
Autor/in:
Poppenhusen, Margot
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 287-298
Inhalt: Die Verfasserin bezieht sich auf das Forschungsprojekt "Situation und Selbstverständnis von Wissenschaftlerinnen" (Sommer 1983, Universität Freiburg) und berichtet detailliert über die Äußerungen der knapp 70 interviewten Wissenschaftlerinnen zum Thema "Berufsentwicklung". Themenschwerpunkte bilden: (1) "Da bin ich so reingerutscht"; (2) "Ohne Eigeninitiative kommt man hier überhaupt nicht weiter"; (3) "Karrierefrau - schrecklicher Gedanke!"; (4) der Balanceakt zwischen Familie und Karriere. Es wird festgestellt, daß die meisten Wissenschaftlerinnen in ihre Position "so reingerutscht" sind, die Karriere jedoch nicht ohne Einbezug von Eigeninitiative geschafft hätten. Die Vorstellung, eine Karrierefrau zu sein, weisen allerdings die meisten der Befragten weit von sich. Familie und Berufskarriere bilden für alle Wissenschaftlerinnen ein Spannungsfeld, das vom Kampf und subjektiver Entscheidung gekennzeichnet wird. (TR)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Beruf; Karriere; Berufsverlauf; Berufseinmündung; Frauenerwerbstätigkeit; Familie; Doppelrolle; Entwicklung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Vereinbarkeit Familie-Beruf