Berufserfolg von Frauen und Männern im Vergleich : warum entwickelt sich die "Schere" immer noch auseinander?
Titelübersetzung:A comparison of women's and men's professional success : why is the gender gap still widening?
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 5 (2013) H. 3, S. 41-59
Inhalt: "Der Beitrag beschäftigt sich mit dem geringeren Berufserfolg von Frauen als von Männern und mit Faktoren, die diesen geringeren Berufserfolg erklären könnten. Einführend werden prozess- und strukturtheoretische Ansätze der Berufsverlaufsforschung erläutert und mit Ansätzen aus der Genderforschung verknüpft. Für das Konstrukt Gender wird ein Modell vorgestellt, das zwischen biologischem Geschlecht, Geschlecht als Innenperspektive (Selbstkonzept, Ziele) und Geschlecht als Außenperspektive (Geschlechterstereotype, Geschlecht als soziale Kategorie) unterscheidet. Sodann werden Befunde zur Außenperspektive (Geschlechterstereotype und ihre Auswirkungen), zur Innenperspektive (Bedeutung des Selbstkonzepts und von Zielen) sowie insbesondere zur Wechselwirkung zwischen individuellen und Umweltparametern in ihrer Bedeutung für berufliche Entwicklung referiert. Für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung sind ein agentisches Selbstkonzept und hohe Karriereziele bedeutsam, beide sind bei Frauen etwas niedriger ausgeprägt als bei Männern. Darüber hinaus reduziert sich das berufliche Selbstvertrauen von Frauen (hier speziell: Ärztinnen) in der Berufseintrittsphase, während dies bei Männern nicht der Fall ist. Besonders bedeutsam für geschlechtsdifferente Berufsverläufe sind die häufigeren und längeren Berufsunterbrechungen, die bei Frauen mit einer Mutterschaft einhergehen. Bei Frauen ist Elternschaft - vermittelt über reduzierte Arbeitszeiten - karrierehindernd, bei Männern ist Vaterschaft dagegen karrierefördernd. Abschließend werden Möglichkeiten für eine adäquatere Teilhabe von Frauen an beruflichen Führungspositionen angesprochen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focusses on the lower career success of women compared to men and on factors which might explain this phenomenon. First, theoretical approaches to career development are outlined and linked to approaches from gender research. Then a theoretical model on the construct of gender is outlined. It distinguishes between (biological) sex, gender from an internal perspective (self-concept, goals) and gender from an external perspective (gender stereotypes, gender as a social category). Subsequently, findings on the external perspective (gender stereotypes and their impact on women's career development), the internal perspective (impact of the gender selfconcept and of goals) and, in particular, the interaction between individual and environmental parameters that influence career development are presented. An agentic self-concept and ambitious professional goals are important for successful professional development; both factors are slightly less pronounced in women than in men. In addition, women's - but not men's - professional self-confidence (here specifically female doctors) drops when they enter their profession. Most importantly, women have more breaks in the careers than men and breaks negatively influence career success. Parenthood - being linked to career breaks and reduced working times in women but not in men - is a barrier to career advancement of women, while parenthood tends to boost men's careers. Finally, the authoress discusses outlooks for a more adequate participation of women in high ranking career positions." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Rushhour des Lebens" : "Vereinbarungskarrieren" im Brennpunkt des Konfliktes zwischen Berufs- und Familienorientierung
Titelübersetzung:"Rush hour of life" : "agreement careers" as the focal point of the conflict between vocational guidance and family orientation
Autor/in:
Schmidt, Walter
Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 61 (2010) H. 432, S. 85-94
Inhalt: Kaum ein Konflikt hat in den vergangenen Jahrzehnten die europäische Gesellschaft so sehr geprägt wie das Ringen von Frauen und Männern um Chancengleichheit in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen. Der Zielkonflikt zwischen beruflichem Erfolg und harmonischer Familiengestaltung ist der Kern dieses Ringens, von dem die überwiegende Zahl der Menschen in der heutigen Gesellschaft direkt oder indirekt betroffen ist. Die gesellschaftliche Realität offenbart jedoch keine Harmonie, sondern ein komplexes, mehrdimensionales Konfliktnetz, das in unterschiedlichen Lebensphasen verschiedene Ausprägungen durchläuft und Gestaltungszwänge im dyadischen Konstruktsystem von Mann und Frau auslöst. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht der Begriff der "Vereinbarungskarriere" als jene Karrierephase, in der Erwerbsarbeit und Elternschaft - insbesondere die Verantwortung für noch nicht selbstständige Kinder - aufeinandertreffen und gestaltet werden müssen. Die betrachtete Kernzielgruppe umfasst die jüngeren männlichen und weiblichen Führungskräfte mit fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung und heranwachsenden Kindern im Vor- und Grundschulalter. Es werden unter anderem Lösungsansätze der neuen Unternehmensethik, der partnerschaftlichen Führung im Beruf sowie der dienenden Führung in der Familie vorgestellt und diskutiert. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Determinants of and obstacles to dual careers in Germany
Titelübersetzung:Determinanten und Hindernisse für Doppelkarrieren in Deutschland
Autor/in:
Rusconi, Alessandra; Solga, Heike
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 19 (2007) H. 3, S. 311-336
Inhalt: "Die Bildungsexpansion hat dazu beigetragen, dass bei einem zunehmenden Anteil der Paare beide Partner über einen akademischen Abschluss verfügen. Obgleich diese Partnerschaften ein hohes Potential für Doppelkarrieren besitzen, so bleibt dessen Realisierung eine große Herausforderung - oft aufgrund von Einschränkungen weiblicher Karrieren. Wir zeigen, dass nicht nur individuelle Merkmale der beiden Partner die Realisierungschancen von Doppelkarrieren beeinflussen, sondern auch Konstellationen innerhalb der Partnerschaft im Bezug auf Alter, Beruf und Kinder. Mit Blick auf Akademikerpaare untersuchen wir zunächst, wie unterschiedliche Paarkonstellationen die Realisierungschancen von Doppelkarrieren fördern oder behindern. In einem weiteren Schritt untersuchen wir Einstellungspraktiken an deutschen Hochschulen und deren Sensibilität gegenüber Doppelkarrieren. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Kinder das Risiko bei Paaren erhöhen, nur eine Karriere zu verfolgen, und dass geschlechtsblinde Einstellungskriterien zu diesem Risiko beitragen. Zudem werden wir die zwei herkömmlichen Erklärungen zur Behinderung von Doppelkarrieren überprüfen und dabei zeigen, dass weder Frauen generell benachteiligt sind, noch dass ein Altersunterschied der Partner den Karrierevorrang des älteren Partners geschlechtsneutral definiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Education expansion has led to an increasing proportion of couples in which both partners hold an academic degree. Although in these couples the potential for dual careers is high, their realization remains a great challenge, mostly due to restrictions on female careers. We argue that the chances of achieving dual careers depend not only on individual characteristics of each partner, but also on the constellation within couples with regard to age, profession, and child-rearing. We therefore look first at different characteristics within German academic couples and analyse how these enhance or constrain the chances of achieving dual careers. Then, we examine recruitment practices at German universities, especially their sensitivity regarding dual-career issues. Our results show that child rearing contributes to the risk of couples having a one-career coordination strategy and that gender-blind recruitment criteria contribute to a large extent to this risk. We further test two common explanations of the hindrance of dual careers and show that neither are women generally disadvantaged, nor does the age difference in couples gender- neutrally define the older partner's career as the leading one." (author's abstract)
Titelübersetzung:Modernization of women's living arrangements
Autor/in:
Geissler, Birgit; Oechsle, Mechtild
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2000) B 31/32, S. 11-17
Inhalt: "Der Beitrag analysiert die Lebenslage junger Frauen und ihr Lebensgefühl vor dem Hintergrund der Befreiung aus traditionellen Lebensweisen und Orientierungen. Junge Frauen selbst leiten daraus den Anspruch auf Gleichheit ab, sie nehmen an, im Rahmen ihres sozialen Kontextes Handlungsfreiheit zu haben, nicht an überkommene Rollen gebunden zu sein. Im Einzelnen werden neuere Forschungsergebnisse zur Modernisierung des Aufwachsens als Mädchen, zur Entwicklung von Kompetenzen und Orientierungen in der Adoleszenz und zur ambivalenten Lage in Arbeitsmarkt und Familie referiert. Abschließend wird die Frage behandelt, inwieweit die jungen Männer 'auf der Höhe' der Zeit sind." (Autorenreferat)
Aufstieg mit Hindernissen : Bericht über eine empirische Untersuchung zum Karriereverlauf von Hochschullehrerinnen in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Promotion with obstacles : report regarding an empirical study on the career progress of female university lecturers in the Federal Republic of Germany
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 1/2, S. 67-76
Inhalt: Der Frauenanteil am Lehrpersonal der Hochschulen und speziell der Anteil der Professorinnen ist trotz der im Hochschulrahmengesetz festgeschriebenen Forderung nach einer Erhöhung des Frauenanteils unter den Hochschullehrern erstaunlich konstant und niedrig geblieben. Seit 1977 erhöhte er sich von 4,9 auf 5 Prozent. Wie in anderen Berufen nimmt der Frauenanteil mit der Höhe der Position in der Universitätshierarchie ab. Dieser Sachverhalt war Ausgangspunkt einer empirischen Untersuchung, deren Ziel es war, aus der Sicht von Professorinnen retrospektiv die Faktoren und Prozesse zu erfassen, die ihrer Ansicht nach zur Karriere geführt bzw. diese beeinflußt haben. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß bei Frauen weder eine von Männern verschiedene Einstellung zu Studium und Beruf feststellbar sei, noch daß Frauen größere Geldprobleme hätten. Allerdings würden sie weit seltener von Professoren gefördert bzw. durch Stipendien unterstüzt. Das Studieninteresse sei in der Regel breiter als bei Männern und der Karriereverlauf weniger gesichert. (pka)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Hochschullehrer; Führungsposition; Karriere; Familie; Führungskraft; Studium
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karrierechancen und Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den USA : eine empirische Studie über Frauen in der Hochschulverwaltung in Maryland
Titelübersetzung:Career opportunities and compatibility between family and occupation in the USA : an empirical study on women in university administration in Maryland
Autor/in:
Kriszio, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 1/2, S. 77-97
Inhalt: Der Beitrag gibt einen allgemeinen Überblick über die berufliche Situation der Frauen in den USA und berichtet über die Ergebnisse einer empirischen Befragung von Frauen in leitenden Positionen der Hochschulverwaltung im US-Bundestaat Maryland. Gefragt wurde nach Ausbildungsgang, beruflicher Position, Karriereerwartungen, Einkommen des Ehemannes, persönliche Erfahrungen mit Affirmation Action, private Lebensverhältnisse, Organisation der Kinderbetreuung, Haushaltshilfe, Organisation der Hausarbeit und Beteiligung des Ehemannes. In einem idealtypischen Durchschnittsprofil zusammengefaßt hat die Frau in einer Leitungsposition im Durchschnitt zwei erwachsene Kinder, einen Ehemann, der mehr verdient als sie, der ihren beruflichen Zielen positiv gegenübersteht und im Haushalt mithilft. Sie ist aufstiegsorientiert und erwartet weitere Verbesserungen ihrer beruflichen Position. Dennoch ist sie überzeugt, daß indirekte Formen sexueller Diskrimierung und zusätzlich familiäre Verpflichtungen dazu geführt haben, daß ihre Karriere anders verlaufen ist, als wenn sie ein Mann wäre. (pka)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women's occupational and family achievement in the U.S. class system: A critique of the dual-career family analysis
Titelübersetzung:Die berufliche und familiäre Leistung der Frauen im amerikanischen Klassensystem: eine Kritik der Analyse der Doppelrolle in der Familie
Autor/in:
Benenson, Harold
Quelle: The British journal of sociology, Vol. 35 (1984) No. 1, S. 19-41
Inhalt: Der Artikel befaßt sich mit dem von Rhona und Robert Rapoport entwickelten Modell der "Zwei-Karrieren-Familie", welches ein neues Muster der beruflichen und häuslichen Gleichstellung unter jungen britischen "Elite-Paaren" beschreibt. Der Autor möchte nun untersuchen, ob dieses Konzept - wie geschehen - auf alle erwerbstätigen Frauen, auf Paare in allen gesellschaftlichen Positionen und auf alle familialen Formen der Arbeitsteilung zwischen Haushalt und Beruf übertragen werden kann. Dazu untersucht er die Frauenerwerbstätigkeit (Berufspositionen, Lohnstruktur, Schulausbildung u.a.) und Familienmuster in der amerikanischen Gesellschaftsstruktur. Er kommt zu dem Ergebnis, daß das Modell der "Zwei-Karrieren -Familie" verschiedenen grundlegenden Realitäten widerspricht, da u.a. die Mobilität der Frau in hochqualifizierte Berufe Berufen begrenzt ist und Lohnungleichheit sowie Segregation des Arbeitsmarktes fortbestehen. Die Gleichberechtigung im Hausdhalt solange nicht gleicher Lohn und Zugang zu gleichen Positionen solange Lohn und Zugang zu gleichen Positionen nicht Stellung der Frau im amerikanischen Familien- und Berufsleben Stellung der Frau im amerikanischen Familien - und Berufsleben an, die weggehen von der Betrachtung der obersten gesellschaftlichen Schichten. (IAB)