The end of the career mystique? : policy and cultural frameworks that structure the work-family interface in the United States and Germany
Titelübersetzung:Erwerbszentrierter Normallebenslauf am Ende? : die politische und kulturelle Strukturierung der Schnittstelle zwischen Beruf und Familie in den USA und Deutschland
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 19 (2007) H. 3, S. 337-370
Inhalt: "In den USA und in Deutschland prägt ein falscher Karriereglaube die Vorstellung des Normallebenslaufs; der Glaube nämlich, dass lebenslange, kontinuierliche und aufstiegsorientierte Erwerbsarbeit der Schlüssel zu einem beruflich und privat erfolgreichen Leben sei. Dieser 'Karrierewahn' ist die Kehrseite des 'Weiblichkeitswahns' (Friedan 1963) der 1950er Jahre; beide kulturelle Leitbilder versinnbildlichten die Trennung der Sphären von Beruf und Familie nach Geschlecht und fanden ihren Ausdruck im Ernährermodell als Norm des Familienlebens. Im Arbeitsmarkt und im Modus der sozialen Absicherung ist die Erwartung lebenslanger Erwerbsarbeit reifiziert, und Männer und Frauen streben heute eine kontinuierliche Vollzeittätigkeit an. So haben immer weniger Beschäftigte eine 'Hausfrau', die sie in ihrer Karriere unterstützt. Erst recht wenn Arbeitnehmer(innen) Eltern werden, brechen die Konflikte zwischen den Anforderungen der Erwerbsarbeit und der erhöhten Sorge- und Hausarbeit voll auf. Bei der Geburt von Kindern werden Berufs- und Familienrollen in der Paarbeziehung neu konfiguriert; die Vereinbarkeitsmodelle, die Paare dann wählen, sind mit geprägt durch Gelegenheitsstrukturen des jeweiligen wohlfahrtsstaatlichen, institutionellen und kulturellen Kontexts. In diesem Beitrag richten wir den Fokus auf drei Fallbeispiele (die USA, West- und Ostdeutschland), um darzustellen, wie wohlfahrtsstaatliche Politik und kulturelle Schemata zusammenspielen, und dabei bestimmte, geschlechtertypisierende Erwerbsmuster bei Elternpaaren und damit soziale Ungleichheiten hervorbringen und verstärken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Both Germany and the United States endorse the culture of the 'career mystique,' the belief that a lifetime of continuous hard work is the path to occupational and personal success. The career mystique was the mirror image of the feminine mystique in the 1950s, and both cultural templates together reified a gendered work-family divide epitomized in the breadwinner-homemaker family norm in the middle of the 20th century. Today men and women increasingly see continuous full-time paid work as 'given,' with policies in Germany and the US reifying this pattern. However, very few employees - men or women - now have the luxury of a full-time homemaker available to support the commitment necessary to sustain this lock-step career mystique path. Most notably, as workers become parents, the contradictions inherent in fulfilling the career mystique (absent reliable back-up on the domestic front) become obvious and problematic. Since couples frequently reconfigure both work and family roles with the arrival of children, we illustrate the significance of policy, institutional and cultural contexts in shaping the work/family choices these couples make. We highlight three case examples (the US, West and East Germany) to demonstrate how policy regimes and cultural schema combine to produce distinctive and gendered work patterns, thereby serving to reinforce and reproduce both gender and class disparities." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Lebenslauf; Berufsorientierung; USA; Familienpolitik; Karriere; Frauenerwerbstätigkeit; alte Bundesländer; neue Bundesländer; Wohlfahrtsstaat; soziale Ungleichheit; Elternurlaub; berufstätige Frau; Nordamerika
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Quelle: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 54 (2005) H. 2, S. 139-159
Inhalt: Der Beitrag behandelt die Beziehungen zwischen zwei Politikbereichen, deren Aufgabe es ist, Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Der mit der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland einhergehende demographische Wandel wird nach allgemeiner Auffassung das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen. Ein Weg dieses Problem anzugehen, besteht darin, eine Familienpolitik zu entwerfen, die die demographischen Entwicklungen berücksichtigt und junge Leute zur Familiengründung ermutigt. Eine zweite wichtige Determinante zukünftigen Wohlstandes ist die Ausbildung von Humankapital. Der Beitrag analysiert die Maßnahmen, die zu einer Vernetzung von Familienpolitik und der Ausbildung von Humankapital führen sollen. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit den Links und Synergieeffekten zwischen beiden Politikvariablen. (IAB)
Inhalt: "This article addresses the relationship between two policies that are to ensure wealth and economic growth: family policy and educational policy. Current demographic changes in Germany are widely expected to have a negative impact on economic growth. One way to tackle this problem is to devise a family policy that takes into account current demographic developments and encourages young people to set up a family of their own. A second major determinant of future wealth is the formation of human capital. This article analyzes measures relating to both family policy and human capital formation. Particular attention is devoted to links and synergetic effects between the two policy variables." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Französinnen und Deutsche zwischen Kind und Karriere : unterschiedliche Sichtweisen?
Titelübersetzung:French and German women between a child and career : different viewpoints?
Autor/in:
Salles, Anne
Quelle: Dokumente : Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog, Jg. 58 (2002) H. 5, S. 31-39
Inhalt: Die öffentliche Meinung, dass Frauen in Deutschland weniger arbeiten als in Frankreich, ist weit verbreitet und wird auch zum großen Teil von wissenschaftlichen, vergleichenden Studien zur Familienpolitik in Europa bestätigt, die stets Frankreich und Deutschland gegenüberstellen. Während sich Frankreich sowohl durch eine aktive, die Vereinbarkeit von Beruf und Kindern fördernde Familienpolitik als auch durch eine erhebliche weibliche Erwerbstätigkeit und eine relativ hohe Geburtenrate auszeichne, sei Deutschland dagegen vom so genannten "male-bread-winner-model" geprägt. Die Autorin vergleicht in ihrem Beitrag die Berufstätigkeit von Müttern, die Regelungen zum Erziehungsurlaub, das Angebot an Betreuungseinrichtungen, die Unterrichtszeiten in den ersten Schuljahren sowie die unterschiedliche Ausrichtung der Familienpolitik in Frankreich und Deutschland. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Neubewertung der Familienarbeit in der Sozialpolitik? : die Neuregelung von Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub und alternative Reformkonzeptionen
Titelübersetzung:Re-evaluation of family work in social policy? : reorganization of child benefit and parental leave, and alternative reform conceptions
Autor/in:
Koch, Angelika
Quelle: Feministische Studien, Jg. 19 (2001) H. 1, S. 48-61
Inhalt: Die Autorin nimmt eine Bewertung der zum 1. Januar 2001 in Kraft getretenen Neuregelung zum Erziehungsgeld und Erziehungsurlaub unter der Fragestellung vor, ob diese zu Veränderungen des traditionellen Geschlechterverhältnisses führt und welche Wirksamkeit sie für eine Politik der Chancengleichheit besitzt. Zum anderen wird die Frage diskutiert, wie alternative Reformkonzeptionen zur Berücksichtigung von Familienarbeit in der Sozialpolitik unter geschlechterpolitischer Perspektive beurteilt werden können. Es werden zunächst einige empirische Befunde aus den 90er Jahren zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf skizziert sowie die Unterschiede in der Vereinbarkeitspolitik der konservativ-liberalen und der rot-grünen Bundesregierung dargestellt. Im Anschluss daran werden zwei alternative sozialpolitische Modelle diskutiert: das Modell des "Erziehungsgehalts" und die Konzeption des Erziehungsgelds als Lohnersatzleistung. In geschlechterpolitischer Hinsicht wird jeweils gefragt, ob die Modelle eine eigenständige Existenzsicherung bei der Familienarbeit ermöglichen und ob durch sie eine Gleichverteilung von Erwerbs- und Familienarbeit bei beiden Geschlechtern erreicht werden kann. Die Autorin stellt fest, dass das alternative Modell des Erziehungsgehalts in der vorgeschlagenen Form höchst problematisch ist und dass auch das Lohnersatzmodell in vielen Punkten ergänzungsbedürftig ist. Dem familienpolitischen Leitbild einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung wird daher auf der Ebene der gesetzlichen Regelungen nur ungenügend entsprochen. (ICI2)
Frauenerwerbstätigkeit und Kinderbetreuungspolitik: Österreich und Dänemark im Vergleich
Titelübersetzung:Gainful employment of women and policy on child care: a comparison of Austria and Denmark
Autor/in:
Schiffbänker, Annemarie
Quelle: SWS-Rundschau, 41 (2001) 4, S 420-434
Inhalt: 'Kinderbetreuung liegt in allen Ländern primär im Verantwortungsbereich von Frauen. Die Wohlfahrtsstaaten unterscheiden sich allerdings im Ausmaß, in dem sie die Verantwortung für die Betreuungsarbeit zwischen öffentlich und privat verteilen sowie im Ausmaß, in dem Frauen mit kleinen Kindern in den Arbeitsmarkt integriert sind. Der Vergleich der Kinderbetreuungspolitik zwischen Österreich und Dänemark zeigt, dass das entscheidende Kriterium für die Arbeitsmarktintegration von Frauen mit kleinen Kindern die Kombination von flexiblen Betreuungseinrichtungen und Karenzierungsregelungen darstellt.' (Autorenreferat)
Bedingungen der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familienarbeit im europäischen Vergleich unter besonderer Berücksichtigung von Elternurlaubsregelungen
Titelübersetzung:A European comparison of conditions of compatibility between gainful employment and family work with particular regard to regulations concerning leave for parents
Autor/in:
Schiersmann, Christiane
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 13 (1995) H. 1/2, S. 94-114
Inhalt: In dem Beitrag wird in einem europäischen Vergleich am Beispiel der gesetzlichen Elternurlaubsregelungen in zwölf Mitgliedsländern der EU untersucht, unter welchen Bedingungen sich Erwerbstätigkeit und Familienarbeit vereinbaren lassen. Erste Erfahrungen über die tatsächliche Inanspruchnahme, die Quote und Modalitäten der Rückkehr in die Erwerbstätigkeit sowie die Auswirkungen dieses politischen Instrumentariums sowohl auf die individuellen Erwerbsbiographien der Eltern als auch auf die Personalplanung der Betriebe sowie den Arbeitsmarkt werden analysiert, um vor diesem Hintergrund dann eine Bewertung dieses politischen Instrumentariums im Hinblick auf seinen Beitrag zur Chancengleichheit der Geschlechter vorzunehmen. Exemplarisch werden dabei die Erfahrungen aus der Bundesrepublik, Schweden und Frankreich miteinander verglichen. Trotz der unterschiedlichen Situation in den einzelnen Ländern werden doch einige zentrale politische Ansatzpunkte zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Erwerbstätigkeit festgestellt. (ICA)