Inhalt: Am Beispiel zweier Untersuchungen, die eine geschlechtertheoretische Perspektive auf Veränderungen in der Erwerbsarbeit zum Ausgangspunkt nehmen, konkretisiert der vorliegende Beitrag, was "Subjektivierung von Arbeit" bedeutet und mit welchen Widersprüchen und Problemen dieser neue Typus der Integration und Verwertung von Arbeitskraft für die einzelnen Beschäftigten verbunden ist. Dazu wird ein analytisches Konzept von Subjektivierung zu Grunde gelegt, das hierunter ein Modell von Rationalisierung fasst, in dem die Arbeitssubjekte einerseits in neuer Qualität als eigenverantwortliche, selbsttätige und flexible "Bewältigter" ihrer Arbeit vorgesehen sind, ihnen zugleich aber andererseits die Mitbestimmung über wesentliche Dimensionen der Organisation des Arbeitsprozesses und damit zentrale Handlungs- und Gestaltungsoptionen entzogen bleiben.Die empirische Basis sind Untersuchungen der Autorinnen, in deren Zentrum die Frage steht, wie sich die aktuellen Umbrüche in der Arbeit auf die Geschlechterhierarchien und -arrangements auswirken, ob sich damit Chancen für den Abbau von tradierten Arbeitsteilungen und -segregierungen nach Geschlecht innerhalb der Unternehmen eröffnen und inwiefern die Trennung zwischen Produktions- und Reproduktionsarbeit und damit deren geschlechtliche Aufteilung hiervon tangiert wird. Untersucht werden diese Fragen am Beispiel zweier Dienstleistungsunternehmen: einer öffentlichen kommunalen Verwaltungsorganisation und ausgewählter Unternehmensteile der Deutschen Bahn AG. (ICA2)
Schlagwörter:Arbeitskraftunternehmer; Arbeit; Subjekt; Subjektivität; Strukturwandel; Unternehmen; Eisenbahn; öffentliche Verwaltung; Reorganisation; Selbstbestimmung; Mitbestimmung; autonome Arbeitsgruppe
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag