Modern und doch traditional? : Paradoxien heutiger Paarbeziehungen
Titelübersetzung:Modern and yet traditional? : paradoxes of modern couple relationships
Autor/in:
Maiwald, Kai-Olaf
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, S. 911-918
Inhalt: "In diesem Beitrag wird die These vertreten, dass die strukturellen Spannungen zwischen Familie und Arbeits-/Berufsleben in einem gelingenden Paarbildungsprozess aufgefangen werden können. Wichtiges Kriterium des Gelingens ist eine Kooperation, die den Bedingungen einer herausgehobenen Form der Solidarität entspricht. Gegenwärtig lässt sich eine Verschärfung der Spannungen ausmachen: Auf der einen Seite findet sich eine Intensivierung der Bindung von Person und Beruf, auf der anderen Seite die Anforderung, die individuellen berufsbiographischen Entwürfe in den gemeinsamen Kooperationsmodus so zu integrieren, dass die Karriere des einen immer auch die Karriere des anderen ist, und vice versa." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Breaking the cycle - Wege aus der starren gesellschaftlichen Konstruktion von Arbeit und Geschlecht in Europa
Titelübersetzung:Breaking the cycle - ways out of the rigid social construction of work and gender in Europe
Autor/in:
Hofmeister, Heather; Witt, Nadine
Quelle: Die Zukunft der Arbeit in Europa: Chancen und Risiken neuer Beschäftigungsverhältnisse. Helmut König (Hrsg.), Julia Schmidt (Hrsg.), Manfred Sicking (Hrsg.). Bielefeld: transcript Verl. (Europäische Horizonte), 2009, S. 103-130
Inhalt: Familie und Beruf sind die zentralen Lebensbereiche von Frauen und Männern in der heutigen europäischen Gesellschaft. Diese zwei Bereiche stehen in einer wechselseitigen, aber nicht gleichgewichtigen Beziehung. Im vorliegenden Beitrag wird diese Problematik detailliert aufgegriffen und mit zukunftsfähigen Handlungsempfehlungen verbunden. Es wird zunächst ein kurzer historischer Überblick zu den strukturellen Veränderungen von Familie und Beruf in Europa gegeben. Es wird gezeigt, dass mit der Integration der Frau in den Arbeitsmarkt und die dadurch erhöhte Erwerbsbeteiligung die Problematik der Aufteilung unbezahlter Arbeit entstand. Es wurde notwendig, die Familien- und Hausarbeit neu zu strukturieren. Die Doppelbelastung durch das gleichzeitige Versorgen einer Familie und die Ausübung eines Berufes ist eine neuere Diskussion, die seit ungefähr drei Jahrzehnten besteht. Das System Familie und das System der bezahlten Arbeit müssen sich in der heutigen europäischen Gesellschaft anders organisieren als zu Zeiten, in denen die Frau die Rolle der Hausfrau inne hatte und sich um Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege anderer Familienmitglieder kümmerte, während es die Rolle des Mannes war, seine Familie als Alleinverdiener finanziell zu versorgen. Die Autorinnen werfen einen kritischen Blick auf die bezahlte und unbezahlte Arbeit in Europa, wobei sie die Geschlechterunterschiede, die Lebensverläufe und die gesellschaftlichen Strukturen thematisieren, die einerseits Akteure beeinflussen, und andererseits von Akteuren beeinflusst werden. (ICI2)
Schlagwörter:Arbeitswelt; Europa; Erwerbsarbeit; Frauenerwerbstätigkeit; Familie-Beruf; Arbeitsteilung; Eigenarbeit; Lohn; Hausarbeit; Gesellschaft
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Krisenherde in gegenwärtigen Sozialgefügen : asymmetrische Arbeits- und Geschlechterverhältnisse - vernachlässigte Sphären gesellschaftlicher Reproduktion
Titelübersetzung:Flash points in current social structures : asymmetric employment relationships and gender relations - neglected spheres of social reproduction
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina; Krüger, Helga
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 12-41
Inhalt: Durch einen Rückgriff auf die Geschichte zeigen die Autorinnen, das sich der Begriff der "Arbeit" nicht in der Produktion von Gütern und im Bereitstellen von sachbezogenen Dienstleistungen erschöpft. Er umfasst alle Aktionen, die sowohl zur Lebensqualität der Einzelnen als auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und Reichtum beitragen - so auch auf die kurativen, unterstützenden und regenerativen Tätigkeiten (z.B. Fürsorge, Hilfestellung in sozialen Notfällen, Versorgung von Angehörigen und Betreuung von Kindern). Er ist auch auf Werke der Kunst, auf Wissenschaft und Alltagskultur bezogen, welche spezifische kreative Dimensionen von Arbeit repräsentieren. Vor dem geschichtlichen Bedeutungshorizont werden dann die gegenwärtigen Verschiebungen in der gesellschaftlichen Gewichtung von Arbeitsbereichen und Umgestaltungen in sozialen Tätigkeitsfeldern thematisiert. Es zeigt sich hier, dass vor allem die Vertreter von Kapitalinteressen nicht zur Kenntnis nehmen, dass in der Privatsphäre Arbeit erbracht wird, die für die Aufrechterhaltung von marktvermittelten Arbeitsprozessen unerlässlich ist. Für sie ist nur die Industriearbeit, aus der sich Mehrwert abschöpfen lässt, produktiv, jede andere gilt als "bloß" reproduktiv. Dabei fügt sich die Privatarbeit, von der die unmittelbare und zukünftige Bereitstellung von Arbeitsvermögen abhängt, dieser Klassifikation nicht. In der Familie leisten Frauen produktive Arbeit. (ICA2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Arbeit" und "Liebe" : ein Widerspruch?
Titelübersetzung:"Work" and "love" : a contradiction?
Autor/in:
Henninger, Annette; Wimbauer, Christine
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 100-118
Inhalt: In der Soziologie werden "Arbeit" und "Liebe" in unterschiedlichen Teildisziplinen behandelt: Während (Erwerbs-)Arbeit von der Arbeits- und Industriesoziologie untersucht wird, beschäftigt sich die Familiensoziologie mit der "Liebe". Verknüpfungen nimmt gelegentlich die Frauen- und Geschlechterforschung vor - sie weist auf geschlechtsspezifische Ungleichheiten hin, die aus kulturellen Geschlechternormen sowie aus einer Arbeitsteilung resultieren, die reproduktive Tätigkeiten überwiegend Frauen zuweist. Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Darstellung des state of the art innerhalb dieser Teildisziplinen sowie die Verknüpfung der bislang großteils unverbundenen Debatten auf Ebene der Semantik, d.h. von Deutungen, die sich in Diskursen, Idealtypen und Leitbildern niederschlagen, als auch auf Ebene empirischer Beobachtungen. Während die Klassiker "Liebe" und "Arbeit" idealtypisch als widersprüchlichen "Logiken" folgend fassten, erfolgt - so die These der Autorinnen - Subjektivierung im Zuge der gewandelten Semantiken nun über das Versprechen und den Anspruch von Selbstverwirklichung in beiden Bereichen. Damit wandeln sich die Widersprüche, die die Klassiker zwischen Arbeit und Liebe ausmachen, in neue Widersprüche innerhalb beider Bereiche. (ICA2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Men and msculinities in the field of tension between gainful work and family work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 82-99
Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass auch in der Frauen- und Geschlechterforschung die Frage, welche Herausforderungen die aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse, insbesondere der soziale Wandel von Erwerbsarbeit, an die männliche Genusgruppe und an gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit stellen, bisher ein Randthema ist. Die Autorin gibt zunächst einen Überblick über vorliegende Untersuchungen. Dabei wird jedoch nicht nur der Zusammenhang von Männern, Männlichkeit und Erwerbsarbeit (Teil 1), sondern auch die Beziehung zwischen Männern, Männlichkeit und Familienarbeit (Teil 2) in den Blick genommen. Dem Aufsatz liegt ein Konzept von Männlichkeit zugrunde, welches sich an den soziologischen Analysen von Raewyn Connell (1999), Pierre Bourdieu (1997) und Michael Meuser (1998) orientiert. Männlichkeit konstituiert sich hier in einer doppelten Relation: in Abgrenzung zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten. Die soziale Konstruktion von Männlichkeit ist dabei immer mit anderen sozialen Kategorien verknüpft. Es wird hier nicht mehr vorausgesetzt, dass Geschlecht eine überall und immerzu wirkende Strukturkategorie ist, die die sozialen Chancen der Individuen wesentlich bestimmt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen - Männer
Titelübersetzung:Women - men
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Deutschland - eine gespaltene Gesellschaft. Stephan Lessenich (Hrsg.), Frank Nullmeier (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 136-157
Inhalt: Die Ungleichheit von Männern und Frauen in der Bundesrepublik Deutschland wird anhand verschiedener Dimensionen beschrieben, wobei sich der Blick nicht nur auf Benachteiligungen von Frauen, sondern auch von Männern richtet. Als Datengrundlage dienen der WSI-FrauenDatenReport 2005 (Bothfeld u.a. 2005) sowie der Gender Datenreport 2005 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Angesprochen werden die Bereiche Bildung, Erwerbs- und Einkommenssituation, soziale Sicherung sowie Lebensformen, familiäre Situation und häusliche Arbeitsteilung. Es wird deutlich, dass die Angleichung der Lebensbedingungen von Männern und Frauen in verschiedenen Bereichen unterschiedlich stark ausgeprägt ist und dass sich die Situation von Frauen und Männern auch innerhalb der beiden Gruppen unterscheidet. (GB)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeit von Beruf und Familie als Beitrag für mehr Beschäftigung oder als Funktionalisierung der Familie für den Arbeitsmarkt?
Titelübersetzung:Compatibility between an occupation and family as a contribution towards more employment or as functionalization of the family for the labor market?
Autor/in:
Stolz-Willig, Brigitte
Quelle: Jahrbuch der Hessischen Gesellschaft für Demokratie und Ökologie: Bd. 5/2003, Gesellschaftliche Perspektiven: Arbeitsmarkt, Ökologie und Reformpolitik, EU-Erweiterung. Ralf Zwengel (Hrsg.). Essen: Klartext-Verl., 2004, S. 83-96
Inhalt: Vor dem Hintergrund aktueller Tendenzen in der Entwicklung des geschlechtsspezifischen Arbeitsmarkts setzt sich die Verfasserin kritisch mit der Familienpolitik in der Bundesrepublik auseinander. Diskutiert werden die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Familie, die Familienförderung im deutschen Sozialsystem, strukturelle Defizite der Familienpolitik und die Forderung nach einem Erziehungsgehalt. Die Renaissance eines patriarchalen Leitbilds der Erwerbsarbeit, so die zentrale These der Autorin, kann als einer der zentralen Gründe für die Reformblockaden in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik gelten. Diese Politik changiert zwischen einer Deregulierung und Privatisierung zu Gunsten einer Individualisierung von Arbeitsmarktrisiken, bescheidenen Modernisierungsansätzen mit dem Ziel einer Stärkung partnerschaftlicher Elternzeiten und einer konzeptionslosen Familienförderung. Eine ernsthafte Beschäftigung mit den Problemen erwerbstätiger Mütter auf dem Arbeitsmarkt ist nicht erkennbar. (ICE2)
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familie und familienbezogene Dienstleistungen
Titelübersetzung:The family and family-related services
Autor/in:
Lallement, Michael
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 224-240
Inhalt: Der Autor beschreibt in seinem Beitrag einige charakteristische Merkmale der haushaltsbezogenen Beschäftigungen und familienbezogenen Dienstleistungen in Frankreich. In Bezug auf die gestiegene Frauenerwerbstätigkeit und die zunehmende "Feminisierung der Beschäftigung" problematisiert er die mit dieser Entwicklung verbundenen Strukturen von sozialer Ungleichheit sowie die Folgen für die Dynamik der Geschlechterverhältnisse und für eine Neubestimmung des Verhältnisses von Arbeit und Demokratie. Die Arbeitsplätze im privaten Haushalt und in der Familie tragen zwar insgesamt dazu bei, dass die Hausarbeit unter dem Aspekt ihres Marktwertes betrachtet und eine oft "schwarz" verrichtete Arbeit in eine Erwerbsbeschäftigung umgewandelt wird, stabilisieren aber - so die These des Autors - vor allem die Beziehung von Frauenarbeit und Teilzeitarbeit. Gering bewertete und gering bezahlte Arbeitsplätze vertiefen auf der anderen Seite die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung und die ungleiche Aufteilung von Aufgaben und Arbeitsplätzen zwischen Frauen und Männern. Im Grunde werden damit vergangene soziale Ungleichheiten und Lohnunterschiede nur in anderer Gestalt wieder aufgenommen. (ICI2)
Zum Problem der Vereinbarkeit von Unvereinbarem: Karriere, Kind, Mikrowelle und Computer aus haushaltswissenschaftlicher Perspektive
Titelübersetzung:The problem of reconciling the incompatible: career, child, microwave and computer from the viewpoint of domestic science
Autor/in:
Thiele-Wittig, Maria
Quelle: Hausarbeit gesellschaftlich oder privat?: Entgrenzungen - Wandlungen - Alte Verhältnisse. Irmhild Kettschau (Hrsg.), Barbara Methfessel (Hrsg.). Wissenschaftliches Symposium "Frauenarbeit - gesellschaftlich oder privat?"; Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 1991, S. 24-40
Inhalt: Ausgehend vom Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbstätigkeit werden vier Themenschwerpunkte analysiert: (1) das "1,5 Personen-Problem" der Erwerbs- und Karrierearbeit; (2) der generelle Widerspruch zwischen Hausarbeit und Erwerbsarbeit; (3) der Widerspruch zwischen Hausarbeit und wissenschaftlichem Arbeiten; (4) die spezielle Problematik von Mutterschaft und wissenschaftlichem Arbeiten. Explorative Interviews beleuchten u.a. Formen der Netzwerkhilfe, die Delegation und Auslagerung von Hausarbeit als Entlastung, Lebensstilfragen und Standardsenkungen in Haushaltsfragen. Zusammenfassend wird festgestellt, daß männliche Familienarbeit notwendig ist, um zum einen die gesellschaftliche Abgeschlossenheit und Standards der privaten Kleinfamilienhaushalte einschließlich der traditionellen Haushaltsnormen aufzubrechen und zu wandeln und zum anderen sinnvolle weibliche Erwerbs- und Karrierearbeit zu ermöglichen. (ICB)