Dauerhafte Bildungsungleichheiten in Westdeutschland, Ostdeutschland und der Schweiz : eine Kohortenbetrachtung der Ungleichheitsdimensionen soziale Herkunft und Geschlecht
Titelübersetzung:Persistent educational inequalities in West Germany, East Germany, and Switzerland : a cohort analysis with respect to social origin and gender
Autor/in:
Hadjar, Andreas; Berger, Joel
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 39 (2010) H. 3, S. 182-201
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Inhalt: "Eine Kernfrage bildungssoziologischer Debatten ist, inwieweit über die Bildungsexpansion herkunfts- und geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten abgebaut werden konnten. Mit neueren Daten und im Rahmen eines Vergleichs der Entwicklungen in drei verschiedenen Untersuchungsgebieten - in Westdeutschland, Ostdeutschland und der Schweiz - wird der Beitrag dieser Problematik nachgehen. Betrachtet werden kohortenspezifische Unterschiede (Geburtskohorten 1925 bis 1974) in der Bildungsbeteiligung zwischen sozialen Herkunftsschichten und zwischen den Geschlechtern. Eine komparative Perspektive ermöglicht die Betrachtung bildungssystemspezifischer Merkmale, welche die gesellschaftliche Entwicklung des Bildungsniveaus und das Ausmaß an Bildungsungleichheiten beeinflussen. Als Datengrundlage dienen das Schweizer Haushalt-Panel (SHP) und das Sozioökonomische Panel (SOEP). Die Ergebnisse zeigen, dass in der Schweiz die stärkste Verbesserung der Bildungschancen der Arbeiterschicht stattgefunden hat, während in der ehemaligen DDR am frühesten Geschlechterunterschiede im Bildungserwerb eingeebnet werden konnten - wobei in den jüngeren Kohorten der ostdeutschen Teilstichprobe neue Bildungsungleichheiten zu Ungunsten von Männern auftreten." (Autorenreferat)
Inhalt: "A key question in current debates in the sociology of education is to what extent educational inequalities with regard to social origin and gender are being reduced by the expansion of educational systems. The authors explore this question by using a new set of data with which developments in Switzerland, West Germany, and East Germany can be comparatively analyzed. Using the birth cohorts 1925-1974 they look at cohort-specific differences in educational participation between social strata and between men and women. The authors focus comparatively on those characteristics of the educational system which influence the educational levels and educational inequalities across society. Their analyses are based on two equivalent samples: the Swiss Household Panel (SHP) and the German Socio-Economic Panel (SOEP). Results show that the strongest improvement in educational opportunities among working class children has been achieved in Switzerland, whereas East Germany has been most progressive in abolishing gender inequalities, but is seeing an increase in gender inequalities to the disadvantage of males among the youngest cohorts." (author's abstract)
Schlagwörter:Bildung; soziale Ungleichheit; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Schweiz; internationaler Vergleich; soziale Herkunft; schichtspezifische Faktoren; Bildungsbeteiligung; Bildungschance; DDR
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Du musst einfach an Dich glauben..." : vom Aufstieg durch Bildung
Titelübersetzung:"You simply have to believe in yourself..." : advancement through education
Autor/in:
Maleike, Kate
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2008) H. 49, S. 23-27
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Inhalt: "In Fallbeispielen werden mehrere erfolgreiche Bildungskarrieren geschildert, die zeigen: Trotz der viel beschworenen Bildungsmisere ist es auch Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern möglich, die eigenen Karrierechancen durch Bildung zu verbessern. Der Erfolg hängt jedoch vielfach von individueller Förderung ab." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Bildung; Bildungsangebot; Bildungsbedarf; Bildungschance; Bildungsniveau; Bildungspolitik; Investition; Handlungsspielraum; Chancengleichheit; Hartz-Reform; Erfahrung; Akademiker; sozialer Aufstieg; Förderung; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Soziale Beziehungen und Bildungserwerb
Titelübersetzung:Social relationships and acquisition of knowledge
Autor/in:
Allmendinger, Jutta; Nikolai, Rita; Ebner, Christian
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2007) H. 47, S. 487-513
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Inhalt: "Ziel des Beitrages ist es, die Relevanz von Sozialkapital für die individuellen Bildungschancen und den Bildungserwerb darzulegen. Soziales Kapital sollte hierbei nicht isoliert von anderen Kapitalsorten gedacht werden. Denn Beziehungen nutzen wenig, wenn die mit dem Individuum verbundenen Personen selbst über geringe Ressourcen verfügen. Ausgehend von diesen Überlegungen wird nach einem ersten allgemeinen Überblick über die Bildungssituation in Deutschland neben Sozialkapital der Einfluss von ökonomischem und kulturellem Kapital auf die Kompetenzentwicklung und den Bildungsverlauf dargelegt. Die Autoren verweisen zudem darauf, neben der Mikroebene auch die Ebene der Institutionen und 'übergeordnete' Kompositionseffekte nicht aus den Augen zu verlieren. Ferner wird für zukünftige Untersuchungen zum Thema Sozialkapital und Bildung angeregt, neben den Eltern und Geschwistern auch Freunde, Klassenkameraden und Lehrer stärker zu berücksichtigen, nicht nur formale Abschlüsse, sondern auch Kompetenzen als Ressourcen zu sehen und die Dauerhaftigkeit von Beziehungen und Nutzung von Kapital zu berücksichtigen. Hierfür bedarf es eines stärker interdisziplinären Vorgehens sowie breit angelegten Längsschnittstudien." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this article is to reveal the significance of social capital for individual educational opportunities and the acquisition of knowledge. Hereby, social capital should not be thought of as separate from other forms of capital, for network relationships offer little help, if anyone connected to other individuals in the network has few resources at hand. Based on these considerations, we will first provide a short overview of the educational context in Germany and then examine, besides social capital, the influence of economic and cultural capital on the development of competencies and the course of education. Moreover, the authors call for not underestimating the institutional level and "subordinate" composition effects beyond micro-level examinations. Furthermore, the authors suggest for future research on the topic of social capital and education to pay greater attention to classmates and friends in addition to parents and siblings; to view not only formal certificates but also competencies as resources; and to consider the sustainability of networks and the utilisation of capital. In order to achieve this goal, a more interdisciplinary approach and broad longitudinal studies are needed." (author's abstract)
Schlagwörter:soziale Beziehungen; Bildungschance; Bildung; Bildungsbeteiligung; Sozialkapital; ökonomische Faktoren; Definition; Forschungsstand; internationaler Vergleich; Einfluss; kulturelle Faktoren; Schülerin; Schüler; Eltern; Peer Group; Kompetenz; soziale Kompetenz; Geschwister; Freundschaft; Auswirkung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Elitehochschulen - die soziale Selektion ist entscheidend
Titelübersetzung:Elite universities - social selection is decisive
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Prokla : Probleme des Klassenkampfs ; Zeitschrift für politische Ökonomie und sozialistische Politik, Jg. 34 (2004) H. 4, S. 535-549
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Inhalt: Im Zentrum des von der SPD Anfang des Jahres 2004 in die bildungspolitische Diskussion eingebrachten Begriffs der Elitehochschulen steht die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft und damit zusammenhängend auch der Wirtschaft. Demgegenüber werden die sozialen Folgen der Konzentration auf einige wenige Eliteuniversitäten kaum thematisiert. Ein Blick in die USA oder die anderen führenden Industriestaaten wie Frankreich, Großbritannien oder Japan zeigt, dass in diesen Ländern eine sozial höchst selektive Auswahl und Ausbildung der zukünftigen Eliten stattfindet. Der Beitrag geht der Frage nach, welche Konsequenzen die einseitige Förderung von Eliteuniversitäten in sozialer Hinsicht für die deutsche Gesellschaft haben wird. Dazu werden zunächst die Eliteausbildungsinstitutionen der anderen führenden Industrieländer wie Harvard in den USA oder ENA in Frankreich in ihrer Funktion für die Elitenausbildung näher beschrieben einschließlich der dort geübten Praktiken der sozialen Exklusion bei der Zulassung zum Studium, die dazu führt, dass die Mehrheit der Studierenden der Oberklasse entstammt. Daran anschließend wird analysiert, welche Bedeutung die Debatte um die Eliteuniversitäten für die Umgestaltung der deutschen Hochschullandschaft wirklich besitzt. Durch die Einführung von Aufnahmeprüfungen und Studiengebühren und die Konzentration der öffentlichen Förderung auf einige wenige Universitäten wird sich in den nächsten zehn Jahren eine feste Universitätshierarchie mit einer scharfen sozialen Selektion an der Spitze herausbilden. (IAB)
Schlagwörter:internationaler Vergleich; Selektionsverfahren; soziale Faktoren; soziale Herkunft; Bildungschance; Exklusion; Zugangsvoraussetzung; Bildung; Finanzierung; soziale Schicht; Student; Reform; Bildungspolitik; Privatisierung; Absolvent; Berufsaussicht; Hierarchie; USA; Nordamerika; Frankreich; Großbritannien; Japan; Ostasien; Asien
CEWS Kategorie:Hochschulen, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Chancengleichheit und Gerechtigkeit bei der zunehmenden Ökonomisierung der Bildung : Anmerkungen über Bildungspolitik
Titelübersetzung:Equal opportunity and justice during increasing economization of education : comments on educational policy
Autor/in:
Lohmann, Ingrid
Quelle: Zukunftswerkstatt Schule, Jg. 11 (2001) H. 6/7, S. 28-37
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Inhalt: Der vorliegende Text geht von der Frage aus, wie "veränderte Produktivkraftentwicklung, Computerisierung, ein sich ändernder Stellenwert von Bildung in der Wertschöpfung, Ökonomisierung von Bildung und etwas so Unmögliches wie Bildung für alle in der Zweidrittel-Gesellschaft (Einladungspapier 2001) zusammenhängen." Die Verfasserin zeigt einige Beispiele (z.B. USA), die die Privatisierung der öffentlichen Bildungseinrichtungen vorantreiben. Deshalb zieht sie folgende Schlussfolgerung: "Mit der zu Ende gehenden politischen Sphäre der Moderne - ebenso wie mit dem Bildungssystem selbst: man denke an Bourdieu/ Passerons Analyse der Illusion der Chancengleichheit - ist stets auch wirksam verschleiert worden, dass sie eine fundamentale ökonomische Ungleichheit verbirgt. Weder die politische Sphäre der Moderne als ganze noch ihr öffentliches Bildungssystem waren je angetreten, ökonomische Ungleichheit zu beseitigen (wie von Seiten der Kritischen Theorie längst eingewandt worden ist). Eine Neubestimmung öffentlicher Bildung als Teil des EU-geschützten Privilegiengärtleins 'Festung Europa' wäre aus dem gleichen Grund nicht wirklich der Mühe wert." (Textauszug)
Schlagwörter:Chancengleichheit; Bildungschance; Gerechtigkeit; Ökonomisierung; Bildung; Bildungswesen; Bildungspolitik; Privatisierung; Bildungseinrichtung; öffentliche Einrichtung; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Licht und Schatten der Koedukation : eine alte Debatte neu gewendet
Titelübersetzung:Light and shadow of coeducation : an old debate turned around
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 33 (1987) Nr. 4, S. 455-474
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Inhalt: "Jungen bedürfen des alltäglichen schulischen Umgangs mit Mädchen, um bei programmatischer Gleichberechtigung eine partielle Leistungsüberlegenheit und Verhaltensdominanz zu trainieren. Für diese kritische These zur "selbstverständlichen" Koedukation sprechen die geschlechtsspezifischen Wahlen für die Leistungskurse Mathematik und Naturwissenschaften bzw. die entsprechenden Studienfächer. Unterstützt wird eine Problematisierung gleicher Wirkung koedukativer Unterricht durch Ergebnisse, wonach Studentinnen der Chemie und Informatik überproportional von Mädchenschulen kommen, zumindest in Nordrhein-Westfalen. Es werden Forschungsergebnisse aus der Unterrichts- und Sozialisationsforschung herangezogen, um diese Befunde zu erklären bzw. in Frage zu stellen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Koedukation; schulische Sozialisation; Mädchen; Studienwahl; Schulbildung; Mathematik; Naturwissenschaft; Bildung; Diskriminierung; Technik; Bildungschance
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Veränderungen der relativen Bildungsbeteiligung der 16- bis 22jährigen Jungen und Mädchen von 1960 bis 1980
Titelübersetzung:Changes in the relative participation in education of 16 to 22 year old boys and girls from 1960 to 1980
Autor/in:
Faulstich-Wieland, Hannelore
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 2, S. 96-101
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Inhalt: Erfaßt wird als relative Bildungsbeteiligung der "Anteil eines Altersjahrgangs in Bildungseinrichtungen in Prozent der gleichaltrigen Bevölkerung". Im Untersuchungszeitraum ist die Verweildauer im Bildungssystem allgemein gestiegen; nach wie vor ist jedoch der Anteil von Jungen in Bildungsgängen höher als der von Mädchen. Der Anteil von Mädchen an Gymnasien ist auf über 50 v.H. gestiegen, diese Entwicklung setzt sich aber nicht an den Hochschulen fort. Im berufsbildenden Bereich hat sich der Anteil jüngerer Schüler/innen verringert. Mädchen sind hier besonders an den Berufsfachschulen vertreten, eine Tendenz, die Indiz für eine minderqualifizierte Berufsausbildung von Mädchen ist. Dem "Zurückschrauben der Bildungs- und Lebenschancen" gerade von Frauen durch die "Krise auf dem Ausbildungs- und Arbeitsstellenmarkt" muß auf politischer Ebene entgegengetreten werden, wenn Gleichberechtigung im Bildungs- und Ausbildungswesen verwirklicht werden soll. (IB)
Schlagwörter:Bildung; Bildungschance; Bildungswesen; Gymnasium; Berufsschule; Mädchen
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz