Perlen oder Sand im Getriebe? : Women's Colleges in den USA ; eine ethnographische Analyse am Beispiel von Wellesley
Titelübersetzung:Pearls or sand in the gearbox? : women's colleges in the U.S.A; an ethnographic analysis, using Wellesley as an example
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 15 (1997) H. 3, S. 52-72
Inhalt: Das Wellesley College wurde 1875 als weibliches Gegenmodell zur zwölf Meilen entfernten Harvard-Universität gegründet. Seit seiner Gründungsphase hat sich die Zahl der Studentinnen von ca. 300 auf 2.300 erhöht. Jährlich werden 600 Highschool-Absolventinnen aufgenommen. Es stellt sich die Frage, ob die Konzentration auf das weibliche Geschlecht zu einer Verengung oder Erweiterung der Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen führt. Die Autorin bezieht sich auf Gespräche und Beobachtungen vor Ort. Sie beschreibt, wie sich Wellesley von einer avantgardistischen Bildungsinstitution für Frauen des vorigen Jahrhunderts zu einer "konservativen und progressiven Einrichtung zugleich" im Laufe des 20. Jahrhunderts gewandelt hat. "In den letzten 20 Jahren entwickelte es sehr bewußt eine Politik, die Frauen auf modernisierte Herausforderungen vorbereitet, manche sagen, zu wenig auf die alte Frauenrolle und die Konflikte, die ihnen bevorstehen." Als positiv bewertet werden der dem College eigene Modus der Vergemeinschaftung durch Netzwerkbildung und individuelle Förderung von Frauen sowie "das unbegrenzte Vertrauen in die Potentiale von Frauen". (prd)
Titelübersetzung:Reform of university structures and women's policy
Autor/in:
Roloff, Christine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 14 (1996) H. 3, S. 5-22
Inhalt: Angesichts des sich zur Zeit an den Hochschulen vollziehenden Strukturwandels weg von ministerialbürokratischer Haushaltspolitik hin zu leistungsorientierter und wettbewerblicher Eigenverantwortung wird in dem Beitrag diskutiert, worauf es ankommt, wenn die Änderung der staatlichen Steuerung gegenüber den Hochschulen zugunsten der Frauen ausgehen soll Neue Impulse der Frauenförderung an der Hochschule und ihre Wirksamkeit werden betrachtet. Dabei wird deutlich gemacht, daß Geschlechtergleichstellung und Abbau geschlechterdifferenter Strukturen ein integraler Bestandteil der Reformen sein müssen. Als Schwerpunkte der Reformen werden drei Aspekte genannt: Evaluation, Mittelverteilung im Rahmen des Globalhaushaltes und Hochschulmanagement. Als Ergebnis der Überlegungen wird ein Paradigmenwechsel der Frauenförderung gefordert. (ICA)
"Es tröstet sie eine Weile darüber hinweg arbeitslos zu sein..." : das Hochschulsonderprogramm II - ein geeignetes Mittel zur Erhöhung des Frauenanteils in Forschung und Lehre?
Titelübersetzung:"It comforts her to be unemployed for a while afterwards..." : special university program II - a suitable method for increasing the proportion of women in research and teaching?
Autor/in:
Mesletzky, Josephine
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 13 (1995) H. 4, S. 29-39
Inhalt: Im Oktober 1990 wurden die insbesondere Frauen fördernden Maßnahmen im Rahmen des Zweiten Hochschulsonderprogramms (HSP II) beschlossen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Frauenanteil unter den wissenschaftlichen Beschäftigten der Hochschulen anzuheben. In Schleswig-Holstein haben inzwischen bereits 50 Frauen Fördermittel erhalten. Mit der Studie wird eine Evaluation des Programms in Schleswig-Holstein vorgelegt. Untersucht werden die einzelnen Fördermaßnahmen daraufhin, ob sie es den Betroffenen ermöglichten, die im Rahmen der Maßnahme gesteckten Ziele zu erreichen. Parallel zu der konkreten Ausgestaltung der Förderung werden die impliziten und expliziten Annahmen des HSP II zur Lage von Frauen an Hochschulen kritisch beleuchtet. Bei der Untersuchung der Umsetzung des Förderprogramms wird danach gefragt, welche Nachwuchswissenschaftlerinnen mit welchem Ziel Fördermittel bekommen haben, für welche Förderungszeit, ob für den beruflichen Wiedereinstieg, welche Position besetzt wird. Einige problematische Annahmen des HSP II werden diskutiert. (ICA)