Frauen an die Spitze? : zur Repolitisierung der Arbeits- und Geschlechterdebatte
Titelübersetzung:Women to the top? : repoliticization of the work and gender debate
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria; Hüning, Hasko
Quelle: Metamorphosen des Kapitalismus - und seiner Kritik. Rolf Eickelpasch (Hrsg.), Claudia Rademacher (Hrsg.), Philipp Ramos Lobato (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 216-238
Inhalt: "Ausgangspunkt der Argumentation ist ein Verständnis von Subjektivierung, das dem "Eigensinn" der Subjekte Rechnung trägt und ihnen einen auf ihren "praktischen Lebensprozess" bezogenen Gestaltungswillen zubilligt. Am Beispiel weiblicher Führungskräfte in Unternehmen wird exemplarisch der Spielraum für die eigensinnige Handlungsfähigkeit von Subjekten diskutiert. Der Beitrag zeigt, dass wir es nicht mehr mit einer fest gefügten betrieblichen Arbeitsorganisation und Geschlechterhierarchie zu tun haben und dass Sozialität durch die Individuen selbst hergestellt wird. Dadurch können sich bei aller Verletzlichkeit, die mit der radikalisierten Vermarktlichung verbunden ist, auch Spielräume für eine aufklärerische Auseinandersetzung mit der Legitimation der am Shareholder Value orientierten Governance eröffnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenkarriere im europäischen Vergleich
Titelübersetzung:A European comparison of women's careers
Autor/in:
Dienel, Christiane
Quelle: Frauen machen Karriere in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Chancen nutzen - Barrieren überwinden. Barbara Keller (Hrsg.), Anina Mischau (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauenforschung (HIFI) e.V.), 2002, S. 17-30
Inhalt: Die Autorin zeigt in ihrer Bestandsaufnahme zur Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen in Europa, dass der Frauenanteil in der Wirtschaft, im öffentlichen Dienst, in der Politik und Wissenschaft nach wie vor sehr gering ist und meist unter 10% liegt, obwohl Frauen im Bereich der Bildung und der beruflichen Qualifikation längst mit den Männern gleichgezogen haben. Dies gilt nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, wenn auch in jeweils unterschiedlicher Ausprägung in den einzelnen Ländern, wie anhand von Datenmaterial gezeigt wird. Genauere Differenzierungen werden durch unterschiedliche Erhebungsweisen zwar erschwert, aber es scheint sich abzuzeichnen, dass die höheren Prozentsätze in den mediteranen Ländern in erster Linie der weniger herausgehobenen Position von Führungskräften zuzuschreiben sind, und dass sich eine Spitzengruppe von Ländern, bestehend aus den skandinavischen Ländern und Frankreich, positiv abhebt. Um die Unterschiede der Frauenanteile in Spitzenpositionen zu erklären, wird daneben oft auf die Verfügbarkeit von Kinderbetreuung verwiesen. Nach Meinung der Autorin hat diese jedoch keinen direkten Einfluss auf die weiblichen Karrierewege. Für Frauen, die tatsächlich Führungspositionen anstreben, ist nicht Kinderbetreuung das Problem - sie wäre schon bei Managergehältern in der Einstiegsphase auch privat finanzierbar - sondern die Vereinbarkeit der Frauen- und Mutterrolle mit der Karriererolle. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Medienfrauen in Führungspositionen : 'Gibt es einen weiblichen Journalismus? - revisited
Titelübersetzung:Media women in management positions : 'does female journalism exist? - revisited
Autor/in:
Keil, Susanne
Quelle: Kommunikationswissenschaft und Gender Studies. Elisabeth Klaus (Hrsg.), Jutta Röser (Hrsg.), Ulla Wischermann (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl., 2001, S. 144-162
Inhalt: "Der Anteil der Frauen an Führungspositionen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Eine Führungsposition, wie die der Chefredaktion oder der Leitung einer Hauptabteilung inne zu haben, heißt aus theoretischer Perspektive über relativ viel Autonomie zu verfügen. Auf der Basis von Interviews mit Redakteurinnen und Abteilungsleiterinnen wird der Frage nachgegangen, wie groß der Handlungsspielraum der Inhaberinnen der Leitungsfunktionen tatsächlich ist, wenn davon ausgegangen werden muss, dass in etablierten, patriarchal geprägten Institutionen (wie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk) informelle Männerbünde bestehen und eine Organisationskultur vorherrscht, die einem männlichen Lebens- und Arbeitszusammenhang entspricht. Der Beitrag untersucht insbesondere Veränderungen der formalen (Arbeitsorganisation, Ressorteinteilung) und informellen Organisationsstruktur (Bündnisse, Netzwerke) sowie der Organisatonskultur (Kommunikationsstile, Verhaltenserwartungen) und fragt danach, welche Wertmaßstäbe die Interviewpartnerinnen an ihre Programmgestaltung anlegen. Abschließend wird diskutiert, welche neuen Impulse für die Arbeit in Medienbetrieben sowie für die mediale Wirklichkeitskonstruktion von Frauen in Spitzenpositionen ausgehen (können)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der "weiblichen Sonderart" zum "weiblichen Führungsstil" : Kontinuität und Wandel geschlechterstereotyper Konstruktionen in hochqualifizierten Professionen
Titelübersetzung:From the "special female type" to the "female management style" : continuity and change in gender-stereotypical constructions in highly qualified professions
Autor/in:
Ernst, Stefanie
Quelle: Vielfältige Verschiedenheiten: Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf. Ayla Neusel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1999, S. 255-284
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich aus wissens- und figurationssoziologischer Perspektive mit dem Stellenwert der Stereotypenkonstruktion für die Unterrepräsentanz von Frauen in beruflichen Führungspositionen auseinander. Sie gibt einen Überblick über unterschiedlich differenzierte Einschätzungen zu dieser Frage, die von den Strukturen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung in der Gesellschaft und ihren ambivalenten Folgen bis zur Annahme einer unhintergehbaren psychobiologischen Differenz der Geschlechter reichen. Die Entwicklung der stereotypen Konstruktion von Geschlecht und Führung wird anhand der Diskussionen über weibliche Bestimmung und Berufung seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis hin zur aktuellen Wertschätzung des "weiblichen Führungsstils" aufgezeigt. Setzten die Karrierefrauen des 18. und 19. Jahrhunderts vor allem ihre Heiratsaussichten aufs Spiel, so scheint die Karrierefrau der modernen Gesellschaft ihre psychische Stabilität riskieren zu müssen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Vergleich des "Ambivalenzerlebens" von Frauen in verschiedenen Positionen : Aspekte des Aufstiegs
Titelübersetzung:A comparison of the "ambivalence experience" of women in various positions : aspects of promotion
Autor/in:
Lange, Stefanie
Quelle: Einsprüche: multidisziplinäre Beiträge zur Frauenforschung. Gerlinde Volland (Hrsg.), Astrid Petermeier, Thea A. Struchtemeier, Nicole Dany, Nausikaa Schirilla, Sylvia Manchen, Stefanie Lange. Dortmund: Projekt-Verl., 1992, S. 221-234
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Ambivalenzen bzw. die widersprüchlichen Anforderungen, die an Frauen in Führungspositionen gestellt werden. Zunächst werden verschiedene Erklärungsansätze dafür vorgestellt, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, um anschließend den integrativen Ansatz näher zu erläutern. Ausgehend von verschiedenen Rollenstereotypen wird gezeigt, wie sich eine widersprüchliche Umwelt subjektiv niederschlägt. Aufgrund unterschiedlicher Umgehensweisen mit Ambivalenzen wird unterschieden zwischen Ambivalenztoleranz und Ambivalenzabwehr. Mögliche Bewältigungsstrategien dieser beiden Ambivalenzerleben werden diskutiert. Aus diesen theoretischen Überlegungen heraus wird vermutet, daß das Ambivalenzerleben einen Einfluß auf das berufliche Handeln von Frauen ausübt. Deshalb wird empirisch überprüft, ob das Ambivalenzerleben die Karrierewünsche von Frauen beeinflußt. Als Hypothese wird aufgestellt, daß Frauen in höheren Positionen Widersprüchlichkeiten mehr wahrnehmen als Frauen in niedrigeren Positionen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß diese Annahme nicht so eindeutig ist, sondern daß alle Frauen Widersprüchlichkeiten erkennen, und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit, sondern auch hinsichtlich der Familienarbeit. Insgesamt scheint sich das Ambivalenzkonzept als brauchbares Erklärungsmodell für berufliches Handeln von Frauen zu erweisen. Es wird bestätigt, daß die realen Lebensbedingungen von Frauen mit ihren widersprüchlichen Anforderungen in ihren Auswirkungen auf die psychischen Strukturen wie Wahrnehmung und Erleben Spuren hinterlassen. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft
Titelübersetzung:Career opportunities for women in industry
Autor/in:
Lambsdorff, Alexandra
Quelle: Weibliche Identität im Wandel: Vorträge im Wintersemester 1989/90. Heidelberg: Heidelberger Verl.-Anst., 1990, S. 141-147
Inhalt: Um die Karrierechancen für Frauen in der Wirtschaft zu ermitteln, wird zunächst anhand einiger Fakten ein Überblick über die Situation von Frauen in Führungspositionen gegeben. Am Beispiel des Bankgewerbes wird gezeigt, daß die Zahl der weiblichen Führungskräfte extrem niedrig ist. Die Gründe für diese Situation werden herausgearbeitet. Zunächst wird der geringe Anteil von Frauen in Führungspositionen unter dem Aspekt von Angebot und Nachfrage untersucht. Um mögliche Strategien für eine Karriere von Frauen zu erkennen, wird beispielhaft der Lebensweg eines Mädchens verfolgt. Fortschritte in der Frauenpolitik werden skizziert. Es wird die These aufgestellt, daß nur durch eine Höherbewertung der Familienarbeit eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in der Familie erreicht werden kann. (ICA)