Wer wird Manager? : soziale Schließung durch Bildungsabschlüsse und Herkunft im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Who becomes a manager? : international comparison of social closure through attained levels of education and background
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Inklusion und Exklusion: Analysen zur Sozialstruktur und sozialen Ungleichheit. Rudolf Stichweh (Hrsg.), Paul Windolf (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 71-84
Inhalt: Für den Aufstieg in das Topmanagement großer Unternehmen gibt es vier entscheidende Zugangskriterien: Bildungsabschluss, soziale Herkunft, Geschlecht und Nationalität. Traditionell gilt in den führenden Industrieländern die Regel, dass 80 bis 90 Prozent der Spitzenpositionen in den Großkonzernen von Männern besetzt werden, die im jeweiligen Land geboren sind, dort einen Hochschulabschluss erworben haben und aus dem Bürger- oder Großbürgertum stammen. Die Bedeutung der vier Kriterien variiert allerdings je nach Land und auch im Zeitverlauf. In den meisten großen Industrieländern liegt der Anteil der Ausländer an der Spitze der Großkonzerne zwar immer noch bei maximal fünf Prozent, in Deutschland hat er sich aber binnen eines Jahrzehnts mehr als vervierfacht auf inzwischen neun Prozent und in Großbritannien kommt heute sogar fast jeder fünfte Spitzenmanager aus dem Ausland, gut doppelt so viele wie noch 1995. In Hinblick auf Bildungsabschluss und soziale Herkunft zeichnet sich demgegenüber keine derartige Öffnung ab, wie im vorliegenden Beitrag näher gezeigt wird. Die Analysen des Autors beziehen sich unter anderem auf die entscheidenden Faktoren von Leistung, Geld und Habitus sowie auf das Verhältnis von Inklusion/Exklusion und Macht bei der Besetzung des Topmanagements. (ICI2)
Frauen an die Spitze? : zur Repolitisierung der Arbeits- und Geschlechterdebatte
Titelübersetzung:Women to the top? : repoliticization of the work and gender debate
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria; Hüning, Hasko
Quelle: Metamorphosen des Kapitalismus - und seiner Kritik. Rolf Eickelpasch (Hrsg.), Claudia Rademacher (Hrsg.), Philipp Ramos Lobato (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 216-238
Inhalt: "Ausgangspunkt der Argumentation ist ein Verständnis von Subjektivierung, das dem "Eigensinn" der Subjekte Rechnung trägt und ihnen einen auf ihren "praktischen Lebensprozess" bezogenen Gestaltungswillen zubilligt. Am Beispiel weiblicher Führungskräfte in Unternehmen wird exemplarisch der Spielraum für die eigensinnige Handlungsfähigkeit von Subjekten diskutiert. Der Beitrag zeigt, dass wir es nicht mehr mit einer fest gefügten betrieblichen Arbeitsorganisation und Geschlechterhierarchie zu tun haben und dass Sozialität durch die Individuen selbst hergestellt wird. Dadurch können sich bei aller Verletzlichkeit, die mit der radikalisierten Vermarktlichung verbunden ist, auch Spielräume für eine aufklärerische Auseinandersetzung mit der Legitimation der am Shareholder Value orientierten Governance eröffnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Führungspositionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk : Handlungsspielraum zwischen Politik, Ökonomie und Organisation
Titelübersetzung:Women in management positions in public broadcasting : scope of action between politics, economics and organization
Autor/in:
Keil, Susanne
Quelle: Markt - Macht - Medien: Publizistik zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und ökonomischen Zielen. Claudia Mast. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft; Konstanz: UVK Medien Verl.-Ges. (Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft), 1996, S. 375-392
Inhalt: Vorgestellt werden Ergebnisse einer Befragung (13 von 14) von Frauen in Führungspositionen als Chefredakteurin, Hauptabteilungsleiterin oder Direktorin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Basierend auf Annahmen zur geschlechtsspezifischen Prägung des Mediensystems und Angaben zu den gesellschaftspolitischen Rahmenbedingungen der Medieninstitutionen wurden Möglichkeiten und Grenzen des Handlungspielraums der Interviewten untersucht. Die Umbruchsituation in den neuen Bundesländern hat Frauen den Zugang zu Führungspositionen ermöglicht und damit Chancen zum Einfluß auf Medieninhalte, Personalpolitik und die Organisationsstruktur der Rundfunkanstalten. Begrenzt wird ihr Handlungsspielraum durch den Normen- und Strukturkontext des Mediensystems und ökonomische Zwänge.(DY)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ein Vergleich des "Ambivalenzerlebens" von Frauen in verschiedenen Positionen : Aspekte des Aufstiegs
Titelübersetzung:A comparison of the "ambivalence experience" of women in various positions : aspects of promotion
Autor/in:
Lange, Stefanie
Quelle: Einsprüche: multidisziplinäre Beiträge zur Frauenforschung. Gerlinde Volland (Hrsg.), Astrid Petermeier, Thea A. Struchtemeier, Nicole Dany, Nausikaa Schirilla, Sylvia Manchen, Stefanie Lange. Dortmund: Projekt-Verl., 1992, S. 221-234
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Ambivalenzen bzw. die widersprüchlichen Anforderungen, die an Frauen in Führungspositionen gestellt werden. Zunächst werden verschiedene Erklärungsansätze dafür vorgestellt, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, um anschließend den integrativen Ansatz näher zu erläutern. Ausgehend von verschiedenen Rollenstereotypen wird gezeigt, wie sich eine widersprüchliche Umwelt subjektiv niederschlägt. Aufgrund unterschiedlicher Umgehensweisen mit Ambivalenzen wird unterschieden zwischen Ambivalenztoleranz und Ambivalenzabwehr. Mögliche Bewältigungsstrategien dieser beiden Ambivalenzerleben werden diskutiert. Aus diesen theoretischen Überlegungen heraus wird vermutet, daß das Ambivalenzerleben einen Einfluß auf das berufliche Handeln von Frauen ausübt. Deshalb wird empirisch überprüft, ob das Ambivalenzerleben die Karrierewünsche von Frauen beeinflußt. Als Hypothese wird aufgestellt, daß Frauen in höheren Positionen Widersprüchlichkeiten mehr wahrnehmen als Frauen in niedrigeren Positionen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß diese Annahme nicht so eindeutig ist, sondern daß alle Frauen Widersprüchlichkeiten erkennen, und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit, sondern auch hinsichtlich der Familienarbeit. Insgesamt scheint sich das Ambivalenzkonzept als brauchbares Erklärungsmodell für berufliches Handeln von Frauen zu erweisen. Es wird bestätigt, daß die realen Lebensbedingungen von Frauen mit ihren widersprüchlichen Anforderungen in ihren Auswirkungen auf die psychischen Strukturen wie Wahrnehmung und Erleben Spuren hinterlassen. (ICA)