Inhalt: "In Wissenschaft und Öffentlichkeit wird diskutiert, wie sich für Beschäftigte Erwerbsarbeit und Familie besser vereinbaren lassen. Zunehmende Aufmerksamkeit gilt der Frage, ob Personalpolitiken von Unternehmen 'familienfreundlich' sind bzw. werden. Empirische Befunde dazu sind uneinheitlich und verdeutlichen die Kontextabhängigkeit der Effekte einzelner Personalmaßnahmen auf Familien. Vor diesem Hintergrund argumentieren wir, dass betriebliche Personalpolitiken Beschäftigungsverhältnisse als unterschiedliche 'Paketlösungen' einzelner Merkmale erzeugen (wie Arbeitszeiten, Kontrollformen, Gratifikationen, Arbeitsaufgaben und -belastungen). Diese Merkmale stehen in systematischem Zusammenhang miteinander und in Beziehungen der Wahlverwandtschaft mit Geschäftsstrategien. Personalpolitische Grundarrangements begrenzen daher auf unterschiedliche Weise die Einführungschancen und Wirkungsmöglichkeiten von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie verkörpern, wie aus einer tauschtheoretischen Perspektive diskutiert wird, nicht nur graduell, sondern qualitativ differente Gelegenheitsstrukturen für Familien. Deren Passung zu den privaten Bedürfnissen lässt sich nur lebenslaufbezogen und im familiären Kontext bewerten, doch treffen bestimmte 'familienfreundliche' Maßnahmen nicht in jedem Unternehmen auf entsprechende Bedarfslagen der Beschäftigten. Zudem kann ihre Inanspruchnahme im Widerspruch zu anderen Handlungsanforderungen im Betrieb stehen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Personalpolitik; Maßnahme; Betrieb; Wirkung; Arbeitsverhältnis; Marktorientierung; Stabilität; Gemeinschaft; Familienfreundlichkeit
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag