Quelle: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland: Arbeit und Lebensweisen ; erster Bericht. Martin Baethge (Red.), Peter Bartelheimer (Red.), Tatjana Fuchs (Red.), Nick Kratzer (Red.), Ingrid Wilkens (Red.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 381-402
Inhalt: Der gesellschaftliche Wandel findet in der Zeit statt, aber auch als Wandel von gesellschaftlichen Zeitmustern. In dieser Perspektive verweisen Thesen wie die der Individualisierung und Pluralisierung von Lebenslagen und familialen Lebensformen einerseits, der Flexibilisierung und Entgrenzung von Arbeit andererseits auf einen gesellschaftlichen Wandel, der sich in veränderten Zeitmustern niederschlägt. Ausgehend von der Entwicklung der Arbeitszeit und der Haushaltsstrukturen thematisiert der vorliegende Bericht zentrale Veränderungen der Zeitverwendung im Kontext beider Faktoren und sucht diese anhand normativer Leitkonzepte zu bewerten. Im Vordergrund stehen folgende Fragen: Wie weit reicht die Erosion von Normalitätsmustern und inwiefern lässt sich tatsächlich von einem Wandel des Zeitregimes sprechen? Wie organisieren insbesondere die Individuen und Haushalte ihre Zeitverwendung und welche neuartigen Muster bilden sich heraus? Inwiefern führen Veränderungen in den gesellschaftlichen Zeitmustern zu wachsendem Zeitwohlstand oder wachsender Zeitnot? Geht mit der Flexibilisierung der Arbeitszeiten und der Individualisierung der Lebensführung eine zunehmende Zeitsouveränität einher? Führen die Veränderungen in beiden Sphären - Erwerbsarbeit einerseits und außerberufliche Lebenswelt andererseits - zu einer besseren Vereinbarkeit von Arbeit und Leben, Familie und Beruf oder ist eher von wachsenden Schwierigkeiten der Vereinbarkeit auszugehen? (ICI2)