The origins, institutionalization, and framing of gender studies in the Czech Republic
Titelübersetzung:Die Ursprünge, die Institutionalisierung und das Framing der Gender Studies in der Tschechischen Republik
Autor/in:
Haskova, Hana
Quelle: Travelling gender studies: grenzüberschreitende Wissens- und Institutionentransfers. Beate Binder (Hrsg.), Gabriele Jähnert (Hrsg.), Ina Kerner (Hrsg.), Eveline Kilian (Hrsg.), Hildegard Maria Nickel (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 132-146
Inhalt: In der ehemaligen Tschechoslowakei wurden vor 1989/90 vor dem Hintergrund einer fast einhundertprozentigen Berufstätigkeit von Frauen zwei empirische Untersuchungen zum geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt gefördert; kulturelle und soziale Dimensionen des hierarchischen Geschlechterverhältnisses konnten hingegen nicht zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen werden. Nach der so genannten Wende wurden zunächst westliche feministische und gendertheoretische Konzepte als Möglichkeit aufgegriffen, eigene Erfahrungen zu interpretieren. Die ebenso engagierte wie kritische Diskussion in den tschechoslowakischen Gender Studies zeigte die Grenzen solcher Transferversuche jedoch schnell auf. Zu der Ablehnung trugen nicht zuletzt Begegnungen mit westlichen Vertreterinnen der Geschlechterforschung bei, die sehr stark von Hierarchien geprägt waren. Auch deshalb wurde Feminismus als westlich besetztes Konzept wahrgenommen, wohingegen Gender als Kategorie und Forschungsperspektive offener für eigene Adaptionen war, so dass es nun Forschungsprogramme und Studiengänge strukturiert. (ICE2)
Schlagwörter:Institutionalisierung; Geschlechterforschung; Frauenforschung; Feminismus; Tschechische Republik; Tschechoslowakei; Geschlechterverhältnis; postsozialistisches Land
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Interdisciplinarity, gender studies, and CDA: gender mainstreaming and the European Union
Titelübersetzung:Interdisziplinarität, Gender Studies und kritische Diskursanalyse : Gender Mainstreaming und die Europäische Union
Autor/in:
Wodak, Ruth
Quelle: Die Kategorie Geschlecht im Streit der Disziplinen. Marlen Bidwell-Steiner (Hrsg.), Karin S. Wozonig (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Gendered Subjects), 2005, S. 163-187
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Fragen der sozialen Auswirkungen des Gender Mainstreaming in der EU und ihrer möglichen Untersuchung im Kontext der Frauen- und Geschlechterforschung. In einem ersten Schritt werden die Hauptthemen des Gender Mainstreaming in der EU diskutiert. Auf dieser Grundlage folgt im zweiten Schritt die Darstellung eines interdisziplinären Rahmens für kritische Gender Studies, welche die Untersuchung komplexer sozialer Geschlechterfragen und ihrer Zusammenhänge ermöglichen. Die Ausrichtung dieses Untersuchungsdesigns wird anhand empirischen Datenmaterials in Form von Befragungsergebnissen zum Europaparlament und zur Europäischen Kommission verdeutlicht. Der vierte Schritt erörtert abschließend die Optionen einer kritischen feministischen Sprachwissenschaft. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Raum, Zeit und Geschlecht im internationalen Kontext : Gedanken zur Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen
Titelübersetzung:Space, time and gender in an international context : thoughts on the non-simultaneity of simultaneity
Autor/in:
Blättel-Mink, Birgit
Quelle: FREI-Räume und FREI-Zeiten: Raum-Nutzung und Zeit-Verwendung im Geschlechterverhältnis. Caroline Kramer (Hrsg.). Tagung "FREI-Räume und FREI-Zeiten - Raumnutzung und Zeitverwendung im Geschlechterverhältnis"; Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriften des Heidelberger Instituts für Interdisziplinäre Frauenforschung (HIFI) e.V.), 2002, S. 231-244
Inhalt: Der Beitrag fasst die verschiedenen Diskussionsstränge der Tagung bzw. dieses Bandes zusammen. Dabei werden die vorhergehenden Beiträge in den Kontext der soziologischen Ungleichheitsforschung gestellt, die zunehmend auch die Kategorien Raum und Zeit in ihre Analysen einbezieht. Strukturelle und symbolische Mechanismen zur Reproduktion der bestehenden Ungleichheit sind von besonderem Interesse. Für die Analyse der bisher dargestellten geschlechtsspezifischen Raumnutzungen und Zeitverwendungen wird die Frage untersucht, inwieweit dort unterschiedliche Reproduktionsmechanismen stattfinden, um anschließend mit Blick auf die internationale Ebene einen Vergleich zum neoliberalen Globalisierungsprozess zu ziehen. In diesem Forschungsfeld werden die unterschiedlichen Prozesse in Nord und Süd häufig als Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen beschrieben. Die Umkehrung dieses Bildes, die Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen, verwendet die Autorin, um die entgegen der Globalisierung unterschiedlichen (und unterschiedlich bleibenden) nationalen und kulturellen Besonderheiten zu betonen. Vor diesem Hintergrund ergeben sich alternative Möglichkeiten für sich entwickelnde Länder, sich abweichend von den westlichen Mustern zu entfalten und dabei auch neue Optionen für Frauen zu eröffnen. Als handlungsleitende Prämissen für den Abbau der Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern werden abschließend strukturelle, institutionelle und kulturelle Innovationen ebenso gefordert wie weibliche Vorbilder (Raum- und Zeitpioniere), Ganzheitlichkeit als Merkmal des Post-Feminismus und "fuzzy bzw. mutual learning" im Zuge der Globalisierung. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Krieg und Frieden im Geschlechterverhältnis - für eine neue Geschlechterkultur in Europa
Titelübersetzung:War and peace in the relationship between the genders - in favor of a new gender culture in Europe
Autor/in:
Hagemann-White, Carol
Quelle: Frauenbewegungen weltweit: Aufbrüche, Kontinuitäten, Veränderungen. Ilse Lenz (Hrsg.), Michiko Mae (Hrsg.), Karin Klose (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 233-256
Inhalt: Die Diskussion um die Wirksamkeit und Tragfähigkeit der bisherigen Strategien der Frauenpolitik wird inzwischen auch grenzüberschreitend in Europa geführt. Leitend ist hier ein generelles Unbehagen an der Frauenpolitik, weil viele Mißstände trotz aller Maßnahmen und Programme unverändert bleiben und bestimmte "Gesetze für Frauen" geradezu das hierarchische Geschlechterverhältnis reproduzieren. Vor diesem Hintergrund skizziert die Autorin einige Gedanken, die für eine europäische Emanzipationspolitik leitend sein könnten. Formal sind die Frauenrechte in allen europäischen Ländern weitgehend verbrieft, so z.B. das Recht auf Bildung und Ausbildung sowie auf Beschäftigung ohne Diskriminierung. Soll es allerdings um mehr als bloße Ächtung von Diskriminierungen gehen, so ist - so die Forderung der Autorin - aktiv die Verwirklichung eines neuen Verhältnissen zwischen den Geschlechtern durchzusetzen. (ICA)
Schlagwörter:Europa; Frauenbewegung; internationale Zusammenarbeit; Gleichberechtigung; Geschlechterverhältnis; Alternative; Diskriminierung; Gleichstellung; Feminismus
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Entwicklungssoziologie: Geschlechterforschung in der Entwicklungspolitik
Titelübersetzung:Developmental sociology: gender research in development policy
Autor/in:
Lachenmann, Gudrun
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 72-94
Inhalt: Während die feministische Kritik an der Politikwissenschaft und der politischen Bildung noch jüngeren Datums ist bzw. überhaupt erst beginnt, gibt es zwischen der Entwicklungssoziologie und der Frauen- und Geschlechterforschung bereits eine Tradition der kritischen Auseinandersetzung. Die Autorin analysiert den Wandel verschiedener Konzepte einer frauen- und geschlechterbezogenen Entwicklungspolitik, wie er sich in den letzten Jahrzehnten - auch unter dem Einfluß einer transnationalen Frauenbewegung - vollzogen hat, und benennt Defizite und Desiderate einer entwicklungspolitischen Forschung aus der Geschlechterperspektive. (pre)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Frauenforschung; Politikwissenschaft; Kritik; Feminismus; Entwicklungssoziologie; Internationalisierung; Forschungsstand; Geschlechterverhältnis; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales