Überwindung des Ernährermodells : Gleichstellung der Geschlechter oder Modernisierung der Rollenbilder für Privilegierte?
Titelübersetzung:Overcoming of the breadwinner model : equality between the genders or modernization of the role images for privileged people?
Autor/in:
Berghahn, Sabine; Wersig, Maria
Quelle: Gesicherte Existenz?: Gleichberechtigung und männliches Ernährermodell in Deutschland. Sabine Berghahn (Hrsg.), Maria Wersig (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2013, S. 291
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Inhalt: Das Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist zu analysieren, ob und inwiefern im deutschen System der Existenzsicherung noch diskriminiert wird, und zwar auf mittelbare, strukturelle Weise. Es geht dabei um Diskriminierungen, die bei der Betrachtung der Schnittstellen zwischen verschiedenen Regelungsbereichen sichtbar werden und nur in interdisziplinärer Weise bearbeitet werden können. Das Aufspüren von strukturellen Diskriminierungen gibt auch eine Antwort auf die Frage nach den Gleichstellungshindernissen im deutschen System der Existenzsicherung. Das Projekt befasst sich also mit den Konstruktionselementen des männlichen Ernährermodells in Deutschland und ihren benachteiligenden Folgen für Frauen. Die Analyse bezieht sich vornehmlich auf eine "Sozialpolitik zweiter Ordnung", bei der es nicht um einzelne Rechte und Ansprüche oder Teilsysteme der Sozialpolitik geht, sondern gerade der Zusammenhang und die Interdependenzen zwischen verschiedenen Regularien der Absicherung überprüft und reflektiert werden. Im Ergebnis hat die Analyse deutlich gemacht, dass das Ernährermodell weiterhin normativ und strukturell gefördert wird und auf diese Weise maßgeblich dazu beiträgt, dass Frauen sich häufig keine eigenständige Existenzsicherung aufbauen können und daher, sofern sie in Partnerschaften leben, weiter von meist männlichen Ernährern abhängig bleiben. Bei der Analyse dieses Systems sind normative Widersprüche und empirische Bruchstellen zutage getreten, die bestimmte Reformen an entsprechenden Schnittstellen des ehelichen Unterhaltsrechts mit dem Sozial-, Arbeits- und Steuerrecht nahe legen. (ICI2)
Schlagwörter:Mann; Ernährung; Modell; Gleichstellung; soziale Ungleichheit; soziale Sicherung; Grundsicherung; Sozialpolitik; Geschlechtsrolle; Diskriminierung; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Führung und Macht in Unternehmen
Titelübersetzung:Leadership and power in enterprises
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 121-141
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Inhalt: Die Autorin untersucht anhand einer Fallstudie aus dem Bankenbereich die strukturellen und personalen Rahmenbedingungen für den beruflichen Aufstieg von Frauen. Das Ziel des befragten Unternehmens ist es, durch Transparenz und Formalisierung den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Die Autorin arbeitet jedoch die Mechanismen heraus, aufgrund derer das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens scheitert. Sie zeigt, dass die oberen Führungspositionen auch in diesem Unternehmen traditionell symbolisch mit Männlichkeit verknüpft werden, was dazu führt, dass die Potenzialerkennung und -förderung von Frauen durch ihre (meist männlichen) Vorgesetzten scheitert. Gegenstand der Fallstudie sind die Arbeits- und Aufstiegsorientierungen der vom Unternehmen identifizierten "Potenzialträgerinnen" einerseits und das Führungs- und Förderverhalten der ihnen vorgesetzten männlichen Führungskräfte als "Strukturgeber" für Karrierewege andererseits. Die untersuchungsleitende Frage lautet, ob sich für Frauen durch veränderte Führungskompetenzen tatsächlich verbesserte Karrierechancen ergeben und ob "feminine skills" als Führungskompetenzen von Frauen (an-) erkannt werden: Spielen sie bei der Personalbeurteilung eine positive Rolle? Welche Instrumente können der Sichtbarmachung von "feminine skills" dienen? Oder ist das Etikett "feminine skills" auch bei diesem Finanzdienstleister nur ein neuer Modus alter stereotyper Tätigkeitszuschreibungen, der traditionelle Arbeitsteilungen und Geschlechterhierarchien eher befestigt? (ICI2)
Schlagwörter:beruflicher Aufstieg; Führungskraft; Karriere; Geschlechtsrolle; Bankgewerbe; Unternehmen; Frauenförderung; Personalpolitik; Berufsverlauf; Frauenerwerbstätigkeit; Gleichberechtigung; Macht
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Arbeitsmärkte und Geschlechterungleichheit : Forschungstraditionen und internationaler Vergleich
Titelübersetzung:Labor markets and gender inequality : research traditions and international comparison
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 120-137
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Inhalt: Die deutlich gestiegenen schulischen und beruflichen Bildungsniveaus von Frauen wie auch der Tendenz zu höherer und kontinuierlicher Erwerbsbeteiligung von Müttern hat die geschlechtsspezifische Segregation auf den Arbeitsmärkten kaum geändert. Deshalb gilt auch für Ansätze der Frauenforschung ungeachtet ihrer Erkenntnisgewinne, dass sie für die Analyse von aktuellen Segregationsprozessen, die gleichzeitig durch Reproduktion und Lockerung von Geschlechterungleichheit im globalen Maßstab, im Ländervergleich und innerhalb nationaler Arbeitsmärkte gekennzeichnet sind, der Weiterentwicklung bedürfen. Dies gilt umso mehr, als Geschlechterungleichheit im Arbeitsmarkt zunehmend als politisch-legitimatorische Herausforderung wahrgenommen wird. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst wichtige Erkenntnisse des älteren Diskurses zur Geschlechterungleichheit in kapitalistischen Arbeitsmärkten rekapituliert, um dann jüngere politökonomische und soziologische Erklärungsperspektiven vorzustellen, die Perspektiverweiterungen vor allem im Hinblick auf den Ländervergleich bereit stellen. Deren Erträge für eine gendersensible empirische Analyse des aktuellen Wandels von Arbeitsmärkten werden abschließend am Beispiel der Expansion von Wissensökonomie und prekärer Beschäftigung diskutiert. (ICA2)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; Segregation; Geschlechtsrolle; Forschungsstand; Frauenforschung; Frauenpolitik; Gleichstellung; Gleichberechtigung; internationaler Vergleich; politische Ökonomie; Wissensgesellschaft; Beschäftigungspolitik; Prekariat
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Männer und Männlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
Titelübersetzung:Men and msculinities in the field of tension between gainful work and family work
Autor/in:
Scholz, Sylka
Quelle: Arbeit: Perspektiven und Diagnosen der Geschlechterforschung. Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 82-99
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Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass auch in der Frauen- und Geschlechterforschung die Frage, welche Herausforderungen die aktuellen gesellschaftlichen Transformationsprozesse, insbesondere der soziale Wandel von Erwerbsarbeit, an die männliche Genusgruppe und an gesellschaftliche Vorstellungen von Männlichkeit stellen, bisher ein Randthema ist. Die Autorin gibt zunächst einen Überblick über vorliegende Untersuchungen. Dabei wird jedoch nicht nur der Zusammenhang von Männern, Männlichkeit und Erwerbsarbeit (Teil 1), sondern auch die Beziehung zwischen Männern, Männlichkeit und Familienarbeit (Teil 2) in den Blick genommen. Dem Aufsatz liegt ein Konzept von Männlichkeit zugrunde, welches sich an den soziologischen Analysen von Raewyn Connell (1999), Pierre Bourdieu (1997) und Michael Meuser (1998) orientiert. Männlichkeit konstituiert sich hier in einer doppelten Relation: in Abgrenzung zu Weiblichkeit und zu anderen Männlichkeiten. Die soziale Konstruktion von Männlichkeit ist dabei immer mit anderen sozialen Kategorien verknüpft. Es wird hier nicht mehr vorausgesetzt, dass Geschlecht eine überall und immerzu wirkende Strukturkategorie ist, die die sozialen Chancen der Individuen wesentlich bestimmt. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Mann; Männlichkeit; Erwerbsarbeit; Hausarbeit; Familienarbeit; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Transformation; Gleichbehandlung; Gleichberechtigung; Modernisierung; Bourdieu, Pierre
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Genderkompetenz im Kontext von Familie
Titelübersetzung:Gender competence in the context of the family
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Genderkompetenz in der sozialen Arbeit. Karin Böllert (Hrsg.), Silke Karsunky (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 163-186
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Inhalt: Der Arbeitsmarkt und die Familie sind die Bezugspunkte des deutschen Sozialstaats. Das Zusammenspiel von Sozialpolitik, Arbeitsmarktpolitik, Rentenpolitik und Familienpolitik bis hin zur Steuerpolitik (Ehegattensplitting) und zur Stadt- und Raumgestaltung geht vom Modell der Zeitgestaltung mit Geschlechterlösung aus. Dieses Muster wird heute zur Falle. Die niedrige Geburtenrate in Deutschland ist Folge eines verfehlten Familienbilds, das die gleichberechtigte Teilhabe von Männern und Frauen an Beruf und Familie nicht kennt. Eine partnerschaftliche Lösung für das Existenzsicherungsproblem der Familie ist heute schon aus Gründen der Arbeitsmarktentwicklung alternativlos. Eine zukünftige Genderpolitik muss die Weichenstellungen der Lebenslaufpolitik neu gestalten. De-Stereotypisierung tut Not - in Bezug auf Familienrollen, in Bezug auf Berufsrollen und in Bezug auf die Auffassung vom Kind. (ICE2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Geschlechtsrolle; Arbeitsteilung; Familie-Beruf; Lebenslauf; Rollenbild; Mann; Sozialpolitik; Gleichberechtigung; Rollenverteilung; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Liebe, Arbeit, Anerkennung : intersubjektive Anerkennungsstrukturen in Dual Career Couples
Titelübersetzung:Love, work, recognition : intersubjective recognition structures among dual career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4736-4740
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Inhalt: "Das Thema 'Anerkennung' stößt seit einigen Jahren in der politischen Sozialphilosophie auf vermehrte Resonanz und wird auch in der Soziologie zunehmend thematisiert. Es bildet den Ausgangspunkt des hier vorgestellten Forschungsvorhabens, das sich in theoretisch-konzeptioneller Hinsicht mit der Frage beschäftigt, welche Anerkennungschancen und -strukturen sich in gegenwärtigen Dual Career Couples auffinden lassen. Theoretische Kontrastfolie ist das idealtypische Familienernährermodell, nach dem Anerkennungschancen in Paarbeziehungen geschlechtsspezifisch verteilt waren: Männliche Erwerbsarbeit für Geld hier, weibliche Hausarbeit aus/ für Liebe da - samt damit einhergehender mannigfaltiger geschlechtsspezifischer Ungleichheiten. Diesbezüglich lassen sich jedoch Veränderungen in zwei Sphären beobachten: Im Bereich der Erwerbsarbeit die steigende Erwerbstätigkeit von Frauen; im Bereich des familialen Zusammenlebens ein (zumindest normativer) Wandel zu egalitären Beziehungen zweier gleichberechtigter Partner. Angesichts der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen sowie der stärkeren Beteiligung von Männern im privaten Bereich wäre theoretisch eine egalitärere Verteilung von Anerkennungschancen innerhalb von Paarbeziehungen anzunehmen. Dies gilt v.a. für Dual Career Couples, in denen beide Partner eine eigenständige Berufslaufbahn verfolgen (wollen), i.d.R. über formale Bildungsgleichheit verfügen und sich gemäß einem normativ-egalitären Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüber stehen sollten. Möglicherweise zeigen sich jedoch auch in solchen Paaren Beharrungstendenzen ungleicher Arbeitsteilungsarrangements, Anerkennungschancen und -strukturen oder neue Ungleichheiten. Gefragt werden soll daher aus einer ungleichheitstheoretischen Perspektive: Welche Anerkennungsmuster bestehen in Dual Career Couples, für welche Handlungen und Eigenschaften finden die Partner hier intersubjektiv Wertschätzung? Zeigen sich geschlechtsspezifische Ungleichheiten? Wie beeinflussen welche gesellschaftlichen Strukturen die Anerkennungschancen in Paarbeziehungen? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für gesellschaftliche Anerkennungsverhältnisse?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Dual Career Couple; Liebe; soziale Anerkennung; soziale Ungleichheit; soziale Beziehungen; Karriere; Familie; Familie-Beruf; Handlung; Wertorientierung; Ehepartner; Ehepaar; Ehefrau; Ehemann; Berufsverlauf; Bildungsniveau; Gleichberechtigung; berufstätige Frau; Erwerbstätigkeit; Geschlechtsrolle
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familienorientierung und Arbeitsmarktbindung : Stabilität und Wandel von Geschlechterrollen zu Beginn des neuen Jahrhunderts
Titelübersetzung:Family orientation and labor market ties : stability and change in gender roles at the start of the new century
Autor/in:
Spellerberg, Annette
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 21-47
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Inhalt: "Annette Spellerberg lenkt in ihrem soziologischen Beitrag den Blick auf den Wandel von Geschlechterbildern in der Bevölkerung. Die tiefgehenden Vorstellungen über Geschlechterdifferenzen sind ein wesentlicher Faktor für die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in den Wissenschaften. Vermehrte Gleichheitsorientierungen in der Gesellschaft kommen Frauen auch im Wissenschaftsbereich zugute, eine Festschreibung traditioneller Rollenarrangements wirkt sich negativ aus. Ausgehend von institutionellen Rahmenbedingungen, die kulturelle Leitbilder maßgeblich beeinflussen, arbeitet sie die unterschiedlichen Vereinbarkeitsmodelle von Beruf und Familie in West- und Ostdeutschland heraus. Vor dem Hintergrund hoher Qualifikationen von Frauen, einer unsichereren Arbeitsmarktlage und der Ausbreitung der Dienstleistungstätigkeiten zeigt sich auf empirischer Basis, dass sich vor allem in Westdeutschland ein bemerkenswerter Wandel vollzogen hat. Ein deutlich höherer Anteil der Frauen mit kleinen Kindern als noch vor zehn Jahren ist erwerbstätig und auch bei der Frage nach gewünschten Arbeitszeiten geht der Trend weg vom Hausfrauenmodell. Negative Auswirkungen einer Erwerbstätigkeit von Frauen auf Familie und Kindern werden seltener wahrgenommen. Zugleich hat sich der Abstand in den Einstellungen von Frauen und Männern vergrößert, Frauen befürworten weibliche Erwerbsarbeit häufiger als Männer. Auf die häusliche Arbeitsteilung haben die veränderten Einstellungen zudem noch keinen Effekt. In ungebrochener Weise sind Frauen zuständig für Hausarbeit, vor allem für die Beseitigung von Schmutz (putzen, Wäsche waschen) und die Zubereitung von Mahlzeiten. Die Kombination von Mutterschaft und Erwerbsarbeit, Arbeitsorientierung und Familienorientierung scheint in Westdeutschland im Zuge einer 'nachholenden Modernisierung' vor allem in der jüngeren und besser gebildeten Bevölkerung allgemein anerkannt zu werden. Für den beruflichen Einstieg und Aufstieg von Frauen ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen und bietet einen Ansatz für institutionelle Veränderungen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Familie; Beruf; Arbeitsmarkt; Erwerbsbeteiligung; Entwicklung; Hausarbeit; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Unvereinbarkeit; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Assets and drawbacks of a feminine or masculine appearance : how gender-stereotypes guide the perception of leadership
Titelübersetzung:Vor- und Nachteile einer femininen oder maskulinen Erscheinung : wie Geschlechtsstereotype die Wahrnehmung von Führung beeinflussen
Autor/in:
Kühnen, Ulrich; Scesny, Sabine; Rennenkampff, Anke von; Stahlberg, Dagmar
Quelle: Negotiating space for gender studies: frameworks and applications. Özen Odag (Hrsg.), Alexander Pershai (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2005, S. 119-134
Details
Inhalt: Auf dem Hintergrund einer aktuellen Studie aus Deutschland, nach der nur 10% der Management-Positionen von Frauen besetzt sind, untersucht der Beitrag die Gründe für eine solche Unterrepräsentanz von Frauen. Dabei geht es weniger um persönliche oder situationsbezogene, sondern um sozialpsychologische Faktoren, nämlich um die Frage, inwieweit geschlechtsspezifische Vorurteile oder stereotype Vorstellungen die Wahrnehmung von Management-Fähigkeiten bei Frauen und Männern beeinflussen. Während einige Studien ein "think manager - think male" Stereotyp bestätigen, sind die Forschungsergebnisse insgesamt eher inkonsistent. Daher geht es den Autoren um die Bestimmung von indirekten Konsequenzen der stereotypen Assoziation von Management und Männlichkeit, zum einen um die Frage, ob männliche oder weibliche Charakteristiken unabhängig vom Geschlecht die Bewertung von Managementbewerbern beeinflusst, zum anderen darum, inwieweit stereotype Bewertungen durch "politische Korrektheit" korrigiert werden. Um den Prozess der stereotypen Bewertung in Zukunft besser verstehen (und vermeiden) zu lernen, ist es notwendig, die Wichtigkeit von meta-kognitivem Wissen sozialpsychologisch zu untersuchen und zu erklären. (ICH)
Schlagwörter:Management; Unternehmensführung; Mann; Stereotyp; Männlichkeit; Weiblichkeit; Wahrnehmung; Attribution; Kognition; kognitive Faktoren; Geschlechtsrolle; Benachteiligung; Gleichberechtigung; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Symbolische Herrschaft und Geschlechterkulturen
Titelübersetzung:Symbolic domination and gender cultures
Autor/in:
Terlinden, Ulla
Quelle: Das räumliche Arrangement der Geschlechter: kulturelle Differenzen und Konflikte. Marianne Rodenstein. Berlin: Trafo Verl. Weist, 2005, S. 193-205
Details
Inhalt: Der Beitrag greift die lebhafte Kontroverse zwischen den Befürwortern feministischer Forschung und Gender-Forschung am Ende der Tagung auf. Auf der Grundlage des Ansatzes von Pierre Bourdieu in Bezug auf die Universalität männlicher Herrschaft versucht die Autorin eine theoretische Einordnung der im Sammelband vereinten Beiträge. Der im Detail vorgestellte Bourdieu'sche Ansatz ist deshalb so wichtig, weil er betont, dass trotz der Unterschiedlichkeit der diversen Geschlechterkulturen überall die gleichen grundlegenden Strukturprinzipien am Werke sind. Diese sind dafür verantwortlich, dass es so schwer ist, der Maschinerie der Produktion und Reproduktion der männlichen Herrschaft zu entkommen. Räume sind für ihn Ausdruck und Instrument symbolischer Herrschaft, selbst wenn sie für Frauen subjektiv auch befreiend sein können. Jedoch nur durch Emanzipationsbewegungen und den damit verbundenen Erkenntnis fördernden Diskursen scheint eine Befreiung möglich. (ICH)
Schlagwörter:Raum; sozialer Raum; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Gender Mainstreaming; Theorie; Bourdieu, Pierre; Herrschaft; Patriarchat; Androzentrismus; Gleichberechtigung; Arbeitsteilung; Mann; Benachteiligung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der Polizei - Einbruch in eine Männerdomäne
Titelübersetzung:Women in the police - entry into a male domain
Autor/in:
Werdes, Bärbel
Quelle: Die Polizei der Gesellschaft: zur Soziologie der inneren Sicherheit. Hans-Jürgen Lange (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Studien zur Inneren Sicherheit), 2003, S. 195-211
Details
Inhalt: Die geschlechtsspezifische Polizeiforschung, die sowohl polizeibezogene Frauenforschung als auch polizeibezogene Männerforschung umfasst, steckt im deutschsprachigen Raum noch in den Kinderschuhen. So gibt es zur Zeit nur wenige umfangreiche Studien über die Situation von Frauen in der deutschen Polizei. Frauen in der Polizei sind wie andere Frauen in männerdominierten Arbeitsbereichen auch mit verschiedenen Ausgrenzungsmechanismen konfrontiert. Der vorliegende Übersichtsbericht zeigt, dass und warum die Integration von Frauen in die Organisation Polizei noch nicht abgeschlossen ist. Verschiedene Maßnahmen sollten diesen Prozess unterstützen: An erster Stelle wird die kontinuierliche Erhöhung des Frauenanteils in der Organisation Polizei genannt. Wenn Frauen keine Minderheit mehr sind, existiert Konkurrenz zwar immer noch, aber Frauen können sich besser wehren und solidarisch handeln, und sie werden weniger ausschließlich in ihrer sexuell-weiblichen Rolle betrachtet. Anzustreben ist insgesamt ein Anteil von mindestens 30% Frauen auf allen Ebenen der Polizei in Deutschland. (ICA2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Gleichberechtigung; Quotierung; Personalpolitik; Personalplanung; Geschlechtsrolle; Stereotyp; Gewalt; Männlichkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag