Trojan horses and the implications of strategic framing : reflections on gender equality policies, intimate citizenship and demographic change
Titelübersetzung:Trojanische Pferde und die Implikationen des strategischen Framings : Überlegungen zu Gleichstellungspolitik, intimer Bürgerschaft und demografischem Wandel
Autor/in:
Verloo, Mieke
Quelle: Reframing demographic change in Europe: perspectives on gender and welfare state transformations. Heike Kahlert (Hrsg.), Waltraud Ernst (Hrsg.). Berlin: Lit Verl. (Focus Gender), 2010, S. 51-71
Inhalt: Die Verfasserin fragt, wie die Gleichheit der Geschlechter mit Fruchtbarkeit sowie mit Bevölkerungsrückgang oder -wachstum in Europa zusammenhängt. Sie untersucht die Familienpolitik der EU, Mutterschaftsideologien sowie traditionelle heterosexuelle Familien in den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs. Dabei entdeckt sie in politischen Texten aus Österreich, den Niederlanden und Griechenland eine Verlagerung der Politikziele von Geschlechtergleichheit zur Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, eine Verlagerung, die eine Retraditionalisierung des Denkens über Familie und die Rolle von Frauen in Familien mit sich bringt. Die Verfasserin legt vorläufige Ergebnisse des laufenden, paneuropäischen, vergleichenden Forschungsprojekts "Quing" über eine Politik zur Förderung der Geschlechtergleichheit vor. Eine kritische Framing-Analyse zeigt, wie Ziele der Geschlechtergerechtigkeit unter Zielen der Stärkung der Wirtschaft oder des demografischen Gleichgewichts verschüttet werden ("trojanisches Pferd"). (ICE)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming und Gleichstellungspolitik in der EU
Titelübersetzung:Gender mainstreaming and equal opportunity policy in the EU
Autor/in:
Harders, Cilja; Stiegler, Barbara
Quelle: Einführung in die Politikwissenschaft. Christiane Frantz (Hrsg.), Klaus Schubert (Hrsg.). Münster: Lit Verl., 2010, S. 359-376
Inhalt: Der Beitrag beschreibt das politische Konzept der Gleichstellung der Geschlechter sowie die Aufgaben von Gleichstellungspolitik. Im Vordergrund stehen die Entwicklung von Gleichstellung in den einzelnen Staaten der europäischen Union und die in der Europäischen Union erlassenen Gleichstellungsnormen seit den 1950er Jahren. Den Abschluss bilden Beispiele der Umsetzung von Gender Mainstreaming aus der EU-Kommission, Schweden und Deutschland sowie ein Einblick in die kritische Diskussion von Gender Mainstreaming. (ICB)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender knowledge under construction : the case of the European Union's science and research policy
Titelübersetzung:Genderwissen im Aufbau : der Fall der Wissenschafts- und Forschungspolitik der EU
Autor/in:
Zimmermann, Karin
Quelle: GenderChange in Academia: re-mapping the fields of work, knowledge, and politics from a gender perspective. Birgit Riegraf (Hrsg.), Brigitte Aulenbacher (Hrsg.), Edit Kirsch-Auwärter (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 173-187
Inhalt: Anhand von Ergebnissen eines Forschungsprojekts, im Rahmen dessen offizielle Dokumente des Europäischen Rats, der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlamentes analysiert und 15 Frauen und ein Mann zur neuen Gleichstellungspolitik (Gender Mainstreaming) in der EU befragt wurden, geht es in dem Beitrag um Genderexpertise und -wissen in den Bereichen Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Ziel ist, die Chancen und Möglichkeiten sowie Hindernisse und Grenzen des Gender Mainstreaming als Instrument der wissenschaftlichen politischen Beratung zu analysieren. Dafür wird zunächst ein Politikmodell für Gender Mainstreaming vorgestellt und ein Einblick in die soziale Praxis der politischen Verfahren in der Europäischen Union gegeben, wobei ein Hauptaugenmerk auf der Nutzung von Genderexpertise liegt. Die Ergebnisse der Analyse sprechen für eine Widersprüchlichkeit der Machtrelationen, wenn es um die Einstellung von Wissenschaftlerinnen als politische Beraterinnen geht, bei der häufig nicht die Gleichstellung, sondern rein ökonomische Interessen im Mittelpunkt stehen. Die Verwirklichung der Gleichstellung erscheint so als Zusammenspiel von Macht, Markt und Wissen. (ICH)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die EU Migrationspolitik zwischen Gleichstellungsdynamik und "Festung Europa"
Titelübersetzung:EU migration policy between equal opportunity dynamics and "fortress Europe"
Autor/in:
Perchinig, Bernhard
Quelle: Integration, Rassismen und Weltwirtschaftskrise. Manfred Oberlechner (Hrsg.), Gerhard Hetfleisch (Hrsg.). Wien: Braumüller (Sociologica), 2010, S. 51-73
Inhalt: Nach zehn Jahren vergemeinschafteter Migrations- und Integrationspolitik ist für den Verfasser heute eine deutliche Abkehr von der in Tampere beschlossenen Gleichstellungsdynamik und eine massive Dominanz sicherheitspolitischer vor integrationspolitischer Zielsetzungen festzustellen. Er sieht die Hoffnung, dass die Logik des gemeinsamen Marktes ähnlich wie bei der Entwicklung der Unionsbürgerschaft eine dynamische Europäisierung der Einwanderungsregelungen und eine weitgehende Angleichung der Rechte von Migranten an die der Unionsbürger herbeiführen würde, an der inzwischen von den Interessen der Innenministerien der Mitgliedstaaten dominierten Sicherheitsperspektive weitgehend gescheitert. Der Verfasser setzt sich zunächst mit dem Begriff der internationalen Migration und dessen Verwendung in EU-Dokumenten auseinander und analysiert die Unionsbürgerschaft als Migrationsregime. Er setzt sich im Folgenden mit der Entwicklung der EU-Migrationspolitik gegenüber Drittstaaten vor und nach dem Vertrag von Amsterdam auseinander und bestimmt die Antidiskriminierungs- als indirekte Integrationspolitik, deren Ausbau jedoch ausgesprochen schleppend verläuft. Die EU-Migrationspolitik orientiert sich heute auf eine europaweite Regelung befristeter Zuwanderung. (ICE2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik, Migration und Migrantinnen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Chancen und Grenzen der EU-Gleichstellungspolitik in den mittel- und osteuropäischen Staaten
Titelübersetzung:Opportunities and limits of EU equal opportunity policy in countries in Central and Eastern Europe
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Wohlfahrtsstaaten und Geschlechterungleichheit in Mittel- und Osteuropa: Kontinuität und postsozialistische Transformation in den EU-Mitgliedsstaaten. Christina Klenner (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (VS research), 2009, S. 249-267
Inhalt: Die Autorin geht der Frage nach, inwieweit das Gleichstellungsrecht und die Strategie des Gender Mainstreaming in den Staaten Mittel- und Osteuropas (MOE) umgesetzt wurden. Sie untersucht ferner, ob die Gleichstellungspolitik der Europäischen Union den besonderen Problemen gerecht wird, die sich durch die sozioökonomischen, politischen und soziokulturellen Umwälzungen der Länder in Hinblick auf die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern ergeben haben. Für den Transformationsprozess und die Integration in die EU sind in Hinblick auf Geschlechterverhältnisse vor allem die politisch-rechtliche Integration, die Marktintegration und die kulturelle Integration von Bedeutung. Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Überblick über den "Acquis communautaire" und die Hauptmerkmale der EU-Gleichstellungspolitik. Sie betrachtet anschließend den Wandel der Geschlechterverhältnisse in den MOE-Staaten und die besonderen Herausforderungen an eine Gleichstellungspolitik. Dabei werden zwei Ebenen unterschieden: einerseits die sozialstrukturelle Ebene und andererseits sozialkulturelle Faktoren sowie das gesellschaftliche Klima, wie es sich zum Beispiel in Einstellungsmustern äußert. Die Autorin zeigt zum Schluss auf, mit welchen Maßnahmen und in welchen Bereichen die EU-Gleichstellungspolitik dringend auf eine Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit hinwirken muss. (ICI2)
Die Transformation von Wohlfahrtsstaatlichkeit im demographischen Wandel : der Beitrag der Familien- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union
Titelübersetzung:Transformation of welfare statehood during demographic change : the contribution by family policy and gender policy of the European Union
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Geschlechterdifferenz - und kein Ende?: sozial- und geisteswissenschaftliche Beiträge zur Genderforschung. Hella Ehlers (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Gabriele Linke (Hrsg.), Dorit Raffel (Hrsg.), Beate Rudlof (Hrsg.), Heike Trappe (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2009, S. 274-293
Inhalt: Die Verfasserin fragt nach dem Einfluss der Familien- und Geschlechterpolitik der Europäischen Union auf Veränderungen europäischer Wohlfahrtsstaaten im demografischen Wandel. Mit Hilfe einer strukturierten Inhaltsanalyse von Dokumenten der Kommission der Europäischen Gemeinschaften und des Rates der Europäischen Union wird analysiert, in welcher Weise die EU den demografischen Wandel thematisiert, welche Bedeutung sie der Familienpolitik im demografischen Wandel beimisst und in welcher Weise die EU in diesem Kontext ihre Selbstverpflichtung zum Gender Mainstreaming umsetzt. Der auf europäischer Ebene vorangetriebene Abschied vom männlichen Ernährermodell und die Stärkung der ökonomischen und innerfamilialen Gleichstellung der Geschlechter werden abschließend in ihren möglichen, auch ambivalenten Wirkungen auf die Transformation von Wohlfahrtsstaatlichkeit beschrieben. (ICE2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Toward a new social order? : mainstreaming gender equality in EU policymaking
Titelübersetzung:Auf dem Weg zu einer neuen Sozialordnung? : Hauptrichtungen der Geschlechtergleichheit in den politischen Entscheidungsprozessen der EU
Autor/in:
Calvo, Dolores; Burns, Tom R.; Carson, Marcus
Quelle: Paradigms in public policy: theory and practice of paradigm shifts in the EU. Marcus Carson (Hrsg.), Tom R. Burns (Hrsg.), Dolores Calvo (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2009, S. 311-357
Inhalt: Die Verfasser untersuchen die einzelnen Entwicklungsphasen der Gleichstellungspolitik in der EU. Dabei wird gezeigt, dass die einzelnen Phasen unterschiedliche Konzepte der Gleichstellung verkörpern. Während am Anfang der Europäischen Integration die Gleichstellung als gleiche Behandlung und Diskriminierungsverbot gedeutet wurde, werden in den späteren Phasen zunehmend Regelungen mit Blick auf die familienfreundliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen und auf die Gewährleistung der Partizipation von Frauen am öffentlichen Leben institutionalisiert. In diesem Kontext werden die normativen Grundlagen der Gleichstellung von Geschlechtern und die Praxis der Geschlechterpolitik in der EU analysiert. Ein Schwerpunkt der Untersuchung bezieht sich auf den Schutz der Frauen vor Gewalt. Abschließend werden die Probleme des Diversitätsmanagements aus der Perspektive der Gleichstellung der Geschlechter zur Diskussion gestellt. (ICF)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verfassung und Governance: Erhöhte Legitimation durch europäische Gleichstellungspolitik?
Titelübersetzung:Constitution and governance: increased legitimation through European equal opportunity policy?
Autor/in:
Lemke, Christiane
Quelle: Konstitutionalisierung und Governance in der EU: Perspektiven einer europäischen Verfassung. Christiane Lemke (Hrsg.), Jutta Joachim (Hrsg.), Ines Katenhusen (Hrsg.). Hamburg: Lit Verl. (Europa als politischer Raum), 2006, S. 139-161
Inhalt: Der Beitrag zur EU-Verfassung und damit zur europäischen Integration rückt die Frage nach den institutionellen Konsequenzen des Verfassungsentwurfs in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang wird die zunehmende Verrechtlichung in der EU im Spannungsfeld zwischen nationalstaatlichen und europäischen Legitimationsmustern anhand der europäischen Gleichstellungspolitik analysiert. So werden im ersten Schritt zunächst die für die Verfassung wesentlichen gleichstellungspolitischen Bestimmungen und Ziele aufgegriffen. Im Anschluss wird dann auf die Verknüpfungen von europäischer und nationaler Ebene bezüglich der Gleichstellungspolitik eingegangen. Die Gleichstellungspolitik des Mehrebenensystems der EU beruht heute auf drei Säulen mit unterschiedlicher Reichweite: (1) der Bereich der Erwerbsarbeit, (2) Aktionsprogramme zur Chancengleichheit sowie Anti-Gewalt-Programme und (3) das Gender Mainstreaming. Wie sich zeigt, ist der Diskurs über gleichstellungspolitische Maßnahmen in der EU keinesfalls neu, aber die spezifischen und zunehmend differenzierter werdenden Verortungen gleichstellungspolitischer Konzepte und Maßnahmen in Europa weisen auf einen komplexen Prozess von Governance hin, in den der Verfassungsprozess eingebettet ist. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäische Integration und Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:European integration and gender relations
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Die Produktivität des Sozialen - den sozialen Staat aktivieren: sechster Bundeskongress Soziale Arbeit. Karin Böllert (Hrsg.), Peter Hansbauer (Hrsg.), Brigitte Hasenjürgen (Hrsg.), Sabrina Langenohl (Hrsg.). Bundeskongress Soziale Arbeit "Die Produktivität des Sozialen - Den sozialen Staat aktivieren"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 113-128
Inhalt: Der Beitrag thematisiert die Geschlechterverhältnisse in der EU im Hinblick auf die durch die europäische Integration ausgelösten Veränderungen. Dabei werden drei Aspekte erörtert: (1) die politisch-rechtliche Integration, (2) die Marktintegration sowie (3) die kulturelle Integration. Während sich auf der politisch-rechtlichen Ebene Gleichberechtigung und Chancengleichheit durchgesetzt hat, offenbart sich auf der kulturellen Ebene eher eine Rückkehr zu traditionellen Geschlechterbildern. Die Ausführungen machen deutlich, dass sich nicht so einfach sagen lässt: die europäische Integration baut Geschlechterungleichheit ab oder umgekehrt: die europäische Integration führt zu stärkerer Geschlechterungleichheit. Welchen Stellenwert Geschlechtergleichheit im Prozess der europäischen Integration einnimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wesentlich ist, in welche Richtung die Beschäftigungspolitik verläuft. Das Primat der Beschäftigungspolitik, die im Rahmen der Lissabon-Strategie derzeit einseitig quantitativ betrieben wird, ist problematisch. Die sozioökonomischen Basisstrukturen ändern sich, Arbeits- und Betriebsorganisation werden zunehmend von Flexibilisierung und Entgrenzung geprägt. Das Normalarbeitsverhältnis - und die darauf aufbauenden Sicherungssysteme - erodiert und dies bekommt eine besondere Relevanz in Hinblick auf die Geschlechterverhältnisse. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming : unüberwindbare Widersprüche?
Titelübersetzung:Contradictions between the European macroeconomy and gender mainstreaming : insurmountable contradictions?
Autor/in:
Young, Brigitte
Quelle: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union. Annette Jünemann (Hrsg.), Carmen Klement (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration), 2005, S. 27-45
Inhalt: Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU fragt nach der widersprüchlichen Zielsetzung der EU im Zuge der geschlechtsspezifischen Policy-Expansion: einer beschäftigungspolitischen Priorität der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern bei gleichzeitigen austeritätspolitischen Vorgaben im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion, die den fiskalpolitischen Handlungskorridor der Nationalstaaten einschränkt und der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten entgegenwirkt. Die Analyse der europäischen Integration als einem 'disziplinierenden neoliberalen' Governance-System ist verbunden mit der These, dass sich die EU zwar in wachsendem Maße mit Gleichstellung und Chancengleichheit befasst, die tatsächlichen geschlechtsspezifischen Maßnahmen aber gleichzeitig mit dem politischen Projekt der neoliberalen marktförmigen Integration erfolgen bzw. von dieser stark konterkariert werden. Des Weiteren wird in den Ausführungen das Gender Mainstreaming-Konzept hinsichtlich seines gleichstellungspolitischen Ziels daraufhin hinterfragt, ob das Konzept, wie der Ansatz verspricht, der derzeitigen Situation von sozial schwachen Frauen (besonders Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern und Migrantinnen), die auf dem formalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine Beschäftigung zu finden und die in die informelle Ökonomie oder Teilzeitarbeit verdrängt werden, gerecht werden kann. Die Kritik setzt bei der Hierachisierung unterschiedlicher Politikfelder in high und low policies an. Selbst bei konsequenter Umsetzung, so die Annahme der Autorin, werden die vom acquis communitaire ausgehenden positiven Impulse durch die makroökonomischen Restriktionen einer zunehmend neoliberalen Wirtschaftspolitik konterkariert. Weil die Makroökonomie, allen Gender Mainstreaming-Postulaten zum Trotz, noch immer geschlechterblind ist, verpuffen geschlechtersensible Regelungen in low policy-Bereichen wie der Sozial- oder Beschäftigungspolitik weitgehend wirkungslos. Die Frage, wie der Ansatz des Gender Mainstreaming den derzeitigen neoliberalen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten Rechnung tragen kann, kann nach Ansicht der Autorin nur beantwortet werden, indem die Genderpolitik mit der Betonung auf Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Politikbereichen mit dem Ansatz der feministischen Makroökonomie verbunden wird. (ICG2)