Inhalt: Im Zentrum der Studie steht die Frage, wie sich Steuerung an Hochschulen verändert. Es wird untersucht, wie die Etablierung von neuen Steuerungsinstrumenten stattfindet. Das wird insbesondere am Beispiel von Programmakkreditierungen untersucht. An diesen wird gezeigt, welche Dynamiken und Prozesse zu intendierten oder unintendierten Effekten führen. Der erste Teil legt den theoretischen Rahmen offen, der der Arbeit zugrunde liegt. Dabei stützt sich der Verfasser im Wesentlichen auf zwei Theorien aus dem Bereich der Organisationssoziologie. Als Erstes werden die Überlegungen des sogenannten "mikropolitischen Ansatzes" dargestellt. Dieser versucht, Akteurshandeln als Ergebnis konflikthafter Aushandlungsprozesse innerhalb von Organisationen zu deuten. Zudem wird auf den Neo-Institutionalismus zurückgegriffen, der sich als Theorie stärker der Frage des Verhältnisses von Organisation und Umwelt widmet. Der darauffolgende Teil beschäftigt sich mit der Entwicklung der Hochschulsteuerung in Deutschland in den letzten Jahren. Er stellt die Gründe für das Aufkommen neuer Steuerungsinstrumente dar, ihr angedachtes Funktionieren und das Vorgehen zu ihrer Implementierung. Ziel des Kapitels ist es, das Feld, auf dem sich die Hochschulen bewegen und das für die Theorie des Neo-Institutionalismus eine wesentliche Rolle spielt, darzustellen. Bestimmend für das organisationale Feld ist auch das dort herrschende Governance-System, dessen Veränderungen in diesem Zusammenhang erläutert werden. Der nächste Teil widmet sich dem Akkreditierungssystem in Deutschland. Dabei geht es weniger um dessen Genese, als um sein gegenwärtiges Funktionieren und die Schwierigkeiten, die sich aus der Einbindung in ein unübersichtliches Politikfeld ergeben, auf dem verschiedenste Akteure um Interessendurchsetzung ringen. Der empirische Teil der Studie behandelt die Wirkung der Governance-Reformen auf der Mikroebene: Wie verändern sich die Handlungsanforderungen in der Wahrnehmung der Beteiligten an den Hochschulen, welche Interessenkonstellationen und Dynamiken entstehen aus ihrer Umsetzung? Diese Fragen werden sowohl allgemein als auch vertiefend am Beispiel der Akkreditierung von Studienprogrammen dargestellt. In einem abschließenden Teil werden die abstrakten Handlungs- und Reaktionsmuster der Akteure herausgearbeitet und Schlüsse gezogen. (ICF2)