Frauen an die Spitze? : zur Repolitisierung der Arbeits- und Geschlechterdebatte
Titelübersetzung:Women to the top? : repoliticization of the work and gender debate
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria; Hüning, Hasko
Quelle: Metamorphosen des Kapitalismus - und seiner Kritik. Rolf Eickelpasch (Hrsg.), Claudia Rademacher (Hrsg.), Philipp Ramos Lobato (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 216-238
Inhalt: "Ausgangspunkt der Argumentation ist ein Verständnis von Subjektivierung, das dem "Eigensinn" der Subjekte Rechnung trägt und ihnen einen auf ihren "praktischen Lebensprozess" bezogenen Gestaltungswillen zubilligt. Am Beispiel weiblicher Führungskräfte in Unternehmen wird exemplarisch der Spielraum für die eigensinnige Handlungsfähigkeit von Subjekten diskutiert. Der Beitrag zeigt, dass wir es nicht mehr mit einer fest gefügten betrieblichen Arbeitsorganisation und Geschlechterhierarchie zu tun haben und dass Sozialität durch die Individuen selbst hergestellt wird. Dadurch können sich bei aller Verletzlichkeit, die mit der radikalisierten Vermarktlichung verbunden ist, auch Spielräume für eine aufklärerische Auseinandersetzung mit der Legitimation der am Shareholder Value orientierten Governance eröffnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufliche Kommunikationsstrategien von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Occupational communication strategies of women and men
Autor/in:
Funken, Christiane
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 219-231
Inhalt: Vor dem Hintergrund verbreiteter Überlegungen zur Produktivität von informellen Strukturen in Wirtschaftsunternehmen untersucht der Beitrag aus organisationssoziologischer Perspektive die beruflichen Kommunikationsstrategien von Frauen und Männern. Am Beispiel des Vertriebs, einem gering formalisierten Unternehmenssegment, wird aufgezeigt, wie und warum sich die kommunikationsstrategische Nutzung formeller und informeller Strukturen bei Frauen und Männern unterscheidet. Identifiziert werden geschlechtsspezifisch divergierende Kommunikationsstrategien, die weit reichende Konsequenzen für die Karrierestrategien und -chancen von Frauen und Männern haben. Gestaltungsmacht wird im Rahmen einer von Männern präferierten Aufstiegskarriere durch personalisierte Informationspolitik erlangt. Sie wird unterschieden von der Verhandlungs- und Expertinnenmacht, die sich durch eine sach- und leistungsorientierte Kommunikation auszeichnet. Verzichten Frauen auf Berufsrollen mit Entscheidungsbefugnissen, auf Gestaltungsmacht, so erwachsen ihnen daraus erhebliche Nachteile. (ICH)
Schlagwörter:Mann; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Kommunikation; Kommunikationsverhalten; informelle Kommunikation; Karriere; Unternehmen
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der diskrete Charme des Diskriminierung : Ästhetisierung von Frauenarbeit als unscheinbare Form der Missachtung
Titelübersetzung:The discreet charm of discrimination : aesthetization of women's work as an unprepossessing form of disdain
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Pastner, Ulli
Quelle: Anerkennung und Arbeit. Ursula Holtgrewe (Hrsg.), Stephan Voswinkel (Hrsg.), Gabriele Wagner (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2000, S. 219-246
Inhalt: Die Verfasser behandeln aus wissenssoziologischer Perspektive diskrete Formen von Diskriminierung anhand von Beispielen der Benennung und Adressierung von Frauen im öffentlichen und betrieblichen Diskurs. Sie fragen in ideologiekritischer Absicht nach dem Beitrag gesellschaftlicher und politischer Deutungsoperationen zur Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit. Verbunden mit dem Konzept der Geschlechterdifferenz werden Dimensionen struktureller Ungleichheit herausgearbeitet und Institutionen der dualen Ökonomie und beruflichen Segregation behandelt. Stereotypenbildung wird als System der Trennung in zwei Geschlechter gefasst, wobei auf die problematische Dichotomie kultureller Kategorien hingewiesen wird. Welche Mechanismen der Geschlechterseparierung und -hierarchisierung in Organisationen wirksam werden, wird am Beispiel von "Grenzüberschreiterinnen" gezeigt (horizontal: Technikerinnen; vertikal: Managerinnen). Das Problem des Missachtung im Bereich der symbolischen Repräsentation wird am Beispiel der diskursiven Konstruktion von Karrierefrauen erörtert. Abschließend werden auf der Ebene der betrieblichen Interaktion beispielhaft Formen von Missachtung in Anrede und Adressierung von Frauen behandelt. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in Führungs- und Leitungspositionen : empirische Ergebnisse
Titelübersetzung:Women in management positions : empirical results
Autor/in:
Ehrhardt, Angelika
Quelle: Differenz und Differenzen: zur Auseinandersetzung mit dem Eigenen und dem Fremden im Kontext von Macht und Rassismus bei Frauen. Bielefeld: KT-Verl. (Kritische Texte : Materialien), 1994, S. 47-65
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit Frauen in Führungspositionen. Neben der Vorstellung von empirischen Ergebnissen über den Anteil der Frauen an Führungspositionen wird auch nach den Gründen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Leitungspositionen gefragt. Dabei wird herausgearbeitet, dass Frauen nicht nur aufgrund äußerer Hemmnisse, wie durch gesellschaftliche Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau oder etwa Brüche in der Erwerbsbiographie durch Familienarbeit, am Aufstieg gehindert werden, sondern dass ebenso innere Barrieren, wie mangelnde Aufstiegsmotivation und Mobilitätsbereitschaft oder Prioritätensetzung zwischen Privat- und Berufsleben, dafür verantwortlich sind, wenn Frauen der Sprung nach oben nicht gelingt. Andererseits kommen Untersuchungen, die sich speziell mit der Frage weiblicher Führungsstile befassen, zu dem Ergebnis, dass der weibliche Führungsstil in höchstem Maße demokratisch ist und sich deshalb mit den neuen Anforderungen an ein modernes Managementprofil deckt. Hier könnten Frauen geradezu eine Pionierrolle übernehmen. (ICH)
Schlagwörter:Management; Führungsstil; Geschlechtsrolle; Personalführung; Führungsposition; Qualifikation; Motivation; Selbstverständnis; Karriere
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Man marschiert als Frau auf Neuland" : über den schwierigen Weg der Frauen in die Wissenschaft
Titelübersetzung:"That is new ground for women" : the difficult way of women into science
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Frauensituation: Veränderungen in den letzten zwanzig Jahren. Uta Gerhardt (Hrsg.), Yvonne Schütze (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1988, S. 273-291
Inhalt: Die Autorin sucht Gründe dafür, daß mit derzeit drei Prozent sehr wenige Frauen Hochschullehrerinnen sind. Als Argumentationsbasis dient eine 1983 in Freiburg durchgeführte Studie an 69 Wissenschaftlerinnen. Die dabei durchgeführten Interviews wurden mit qualitativen und quantitativen Methoden ausgewertet. Folgendes Ergebnis ist zu verzeichnen: ein Großteil der befragten Frauen sieht als wesentlich für den Berufsweg in der Hochschule die Momente von Glück, Zufall und sich bietender Chance, d. h. der eingeschlagene Berufsweg basiert nicht auf Planung. Das Karriere- bzw. Interpretationsmuster dieser Frauen erweist sich als generationsdurchgängig und geschlechtsspezifisch. Aus der Perspektive der Frauen wird die Wissenschaft mit Fremdheit erlebt. Dieses Gefühl beruht auf einer Unkenntnis der Spielregeln, nach denen der Wissenschaftsbereich funktioniert. Als Ursache dafür, daß die Hochschullaufbahn nicht bewußt als Berufsperspektive entworfen wurde, sieht die Autorin ein mangelndes Zutrauen in die wissenschaftlichen Fähigkeiten. (KG)