Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 1, S. 74-92
Inhalt: "Welche Faktoren beeinflussen in Deutschland die Chance, auf einen Lehrstuhl berufen zu werden? Die hierzu aus Diskriminierungs-, Sozial- und Humankapitaltheorie sowie dem Signaling-Ansatz abgeleiteten Hypothesen werden mittels einer Primärerhebung von Daten über Personen untersucht, die sich zwischen 1985 und 2005 in Mathematik, Rechtswissenschaften oder Soziologie an einer westdeutschen Universität habilitiert haben. Ein geringes Lebensalter zum Zeitpunkt der Habilitation wirkt sich in allen Disziplinen positiv aus. In der Soziologie hat die Anzahl der SCI-Publikationen den größten positiven Einfluss. Zudem haben Frauen bessere Chancen unter sonst gleichen Bedingungen wie Männer. In den Rechtswissenschaften steigt die Chance mit dem Vorhandensein hochgebildeter Eltern und einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation und in der Mathematik mit hohem Berufsprestige der Eltern, einem hohen Anteil an Zeit für Forschung, einer Spezialisierung in angewandter Mathematik oder einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation." (Autorenreferat)
Inhalt: "What factors determine the chances of being appointed to a chair in Germany? The authors propose to derive hypotheses from discrimination theory, social and human capital theory, and the signaling approach. In a survey they sampled scholars from mathematics, law and sociology who had completed their Habilitation ('second book') from 1985 and 2005 at West German universities. A young age at the time of completion of the Habilitation is beneficial across all disciplines. In sociology, the number of publications included in the Science Citation Index is the most important factor in attaining a chair, and women are at an advantage when they face the same conditions as do men. In the field of law, parents' years of education have a significant impact on success, as has having a highly respected mentor. In mathematics, the chances of getting a professorship increase significantly with high occupational prestige of the parents, the share of time spent in research, the specialty of applied mathematics, or having a mentor with a high reputation." (author's abstract)
Wie offen ist die Universitätsprofessur für soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger? - Explorative Analysen zur sozialen Herkunft der Professorinnen und
Professoren an den nordrhein-westfälischen Universitäten
Titelübersetzung:How open is the professorship for social risers? : empirical results about the social background of professors at universities in North rhine-Westphalia (Germany)
Autor/in:
Möller, Christina
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 64 (2013) H. 4, S. 341-360
Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag werden Daten zur sozialen Herkunft von 1.340 Universitätsprofessorinnen und -professoren in Nordrhein-Westfalen vorgestellt, die mittels einer Online-Befragung im Sommer 2010 erhoben wurden. Die Darstellung der sozialen Herkunft erfolgt anhand des Konzepts der sozialen Herkunftsgruppen, das sich an den Berufspositionen der Eltern orientiert und in die vier Herkunftsgruppen 'niedrig', 'mittel', 'gehoben' und 'hoch' aufgegliedert ist. Da für qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bisher keine vergleichbaren Daten zur sozialen Herkunft vorliegen, erfolgt eine erste Annäherung an die Frage zur Durchlässigkeit der Professur einerseits durch einen Vergleich mit der sozialen Herkunft von Studierenden. Andererseits werden Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft und der universitären Verortung (Fächergruppen und Status) sowie dem Geschlecht untersucht. In Übereinstimmung mit einschlägigen Befunden der Bildungsforschung, die auf einen Zusammenhang zwischen der Erreichung hoher Bildungstitel und einer sozio-ökonomisch privilegierten sozialen Herkunft verweisen, stammen auch die untersuchten Professorinnen und Professoren zu einem Drittel (34%) aus der höchsten und nur zu geringen Anteilen (11%) aus der niedrigen Herkunftsgruppe, während die Anteile aus der mittleren und gehobenen Herkunftsgruppe je 27% betragen. Zeitliche Analysen des Datenmaterials zeigen, dass sich in den letzten 20 Jahren durch einen Anstieg von berufenen Personen aus der höchsten Herkunftsgruppe die Selbstrekrutierungspraxen aus den statushohen Gesellschaftsschichten verschärft haben, sodass sich der Trend einer sozialen Schließung der Universitätsprofessur andeutet. Signifikante Zusammenhänge zeigen sich zudem zwischen der sozialen Herkunft und der Fächergruppenzugehörigkeit, dem Status der Professur und dem Geschlecht. So wird u. a. deutlich, dass größere Konzentrationen an sozialen Aufsteigerinnen und Aufsteigern vor allem in sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächergruppen zu finden sind. Daraus lässt sich schließen, dass die Universität als eine sozial hoch differenzierte Karrierebastion unterschiedlich große bzw. kleine Möglichkeitsräume für soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger aus unteren Herkunftsgruppen bereithält." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on an online-survey conducted in summer 2010, this article analyses with the concept of social background groups the social background of 1.340 university professors in North Rhine-Westphalia. It focuses on the professional standing of the parents and is divided into four groups 'low', 'middle', 'medium high', and 'high'. Since there are no similar data available for the social background of junior scientists the paper compares the latter with the social background of students. Moreover, this study analyses the relationship between social origin, locality (including discipline and status) and the sex of the professorship. Similar to other findings within educational research, the paper confirms a dose relationship between the attainment of high education status and a privileged social background. 34% of the professors derive from the highest and only 11% from the lowest background group. The middle and the higher background group each represented 27% of the respondents. Accordingly more persons from privileged socio-economic families have reached a professorship. Time analysis shows that self-recruitment has intensified over the last twenty years through the increased appointment of incumbents from the highest society-groups, indicating a trend of social closure. Furthermore a statistically significant relationship between the social background and other variables like the disciplines, the status of the professorship, and the sex shows that the social origin of incumbents is very differentiated. For example higher concentrations of social risers are found in the Social Sciences. In effect, Universities can be seen as socially highly differentiated organizations offering dissimilar possibilities for social risers." (author's abstract)
Titelübersetzung:Aging in science and aging of science
Autor/in:
Weingart, Peter; Winterhager, Matthias
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2011) H. 25, S. 34-38
Inhalt: Der Beitrag fragt nach den Zusammenhängen des paradox erscheinenden Verhältnis von physiologischen Altern des Wissenschaftlers/der Wissenschaftlerin und dem Altern des Wissens. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Fixierung auf "Kreativität" als exklusive Eigenschaft von jungen Forscherinnen und Forschern unbegründet ist. Wissenschaft ist ein kollektives Unternehmen, in dem Forscher jedes Alters eine Rolle in seiner Dynamik spielen. Für den einzelnen Wissenschaftler stellt sich die Situation komplexer dar. Schon die Studienwahl ist die Entscheidung zwischen einer intensiven kurzen Karriere oder einer weniger aufregenden, aber nachhaltigen Karriere. Die auf Exzellenzgewinn zielenden Ansinnen von Dekanen und Universitätspräsidenten, mehr und mehr international zu publizieren, müssen wie ein Catch 22 erscheinen: Geht man darauf ein, erhält man zwar die finanziellen Belohnungen, aber nur um den Preis des rascheren Absinkens in die Vergessenheit. (ICB2)
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 32 (2010) H. 1, S. 8-35
Inhalt: "Im Mittelpunkt des Beitrags steht die Frage, wie sich die Beteiligung von Frauen in der Hochschule verändert hat, wie sich Selektionsprozesse in der Wissenschaft vollziehen, und welche Rolle dabei der Kinderwunsch spielt. Auf der Basis einer umfangreichen Datenanalyse des Statistischen Bundesamts zum Hochschulpersonal sowie Daten der Landesämter für Besoldung und Versorgung mit Angaben zu Kindern werden die Zusammenhänge zwischen den zunehmenden Drittmittel- und Teilzeitbeschäftigungen im Wissenschaftsbereich und den generativen Entscheidungen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgezeigt. Wissenschaftlerinnen sind zwar signifikant häufiger als Wissenschaftler teilzeitbeschäftigt, überraschenderweise geht dies jedoch nicht in gleichem Maße wie bei Männern mit einem Verzicht auf Kinder einher. An dem Ausstieg von Frauen, die über die Potenziale zur wissenschaftlichen Arbeit verfügen, sich aber dem Postulat der völligen Hingabe an die Wissenschaft nicht fügen wollen, sind die Beschäftigungsbedingungen an den Hochschulen mit beteiligt. Strategien zu einer familiengerechten Hochschule und Unterstützungsangebote für eine Lebensplanung mit Kindern können dem entgegenwirken." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article investigates how the participation of women in higher education has changed, how selection processes in academia take place and what is the role of the desire to have children. The study is based on an extensive analysis of data from the Federal Statistical Office on higher education personnel and data from the Länder offices for remuneration (Landesämter für Besoldung und Versorgung) on children. The article looks at the connections between the increasing project-based and part-time employment in higher education and research and the generative decisions of young academics. Female academics are employed part-time significantly more often but surprisingly, this does not go hand in hand with relinquishment of children as often as for men. Higher education institutions contribute to the pullout of women who have the potential for academic work but do not subscribe to the postulate of total surrender to academia. Strategies for a family-friendly university and practical support measures for life with children can counteract this." (author's abstract)
Günstiger als erwartet : Karrierechancen von Hochschullehrerinnen der DDR am Beispiel der Pädagogischen Fakultät/ Sektion Pädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin
Titelübersetzung:Cheaper than expected : career opportunities of female university teachers in the GDR, using the Faculty of Pedagogics/ Pedagogics Section at Humboldt University in Berlin as an example
Autor/in:
Ronneburger, Beate
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 17 (2009) H. 1, S. 150-161
Inhalt: Einleitend bietet die Autorin einen quantitativen Überblick darüber, wie sich der Frauenanteil in der Hochschullehrerschaft der DDR während der 1960er Jahre entwickelt hat und wie sich im Vergleich dazu die Situation an der Pädagogischen Fakultät/Sektion der Humboldt-Universität darstellt. Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses steht die Frage, wie sich Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen darstellen, wenn man die Situation und die Rahmenbedingungen aus der Mikroperspektive einer einzigen Fakultät betrachtet. Hierfür werden exemplarisch die Karrieren von Hochschullehrerinnen der Pädagogischen Fakultät und der Sektion Pädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin (HUB) zwischen 1950 und 1975 erforscht. Dabei dienen Personalverzeichnisse der Pädagogischen Fakultät, Akten zur Pädagogischen Fakultät aus dem Bestand des Archivs der HUB und Berufungsakten aus dem Bestand des Bundesarchivs als Quellen. Die Ergebnisse zur Frauenförderung und Berufung von Hochschullehrerinnen an der Pädagogischen Fakultät/Sektion Pädagogik präzisieren und relativieren das bisherige Bild über Hochschullehrerinnenkarrieren in der DDR. Die Frauenförderung gab positive Impulse und ist deshalb nicht zu unterschätzen. Denn alle an der Sektion Pädagogik zwischen 1968 und 1975 berufenen Wissenschaftlerinnen waren auf ihrem Weg zur Hochschullehrerin im Rahmen der aufgestellten Frauenförderpläne für die wissenschaftliche Qualifizierung zur Hochschullehrerin eingeplant. Zudem profitierten die Wissenschaftlerinnen der Sektion von den 1968 offiziell veränderten Zugangsvoraussetzungen zur Hochschullehrerschaft, da sie - wie ihre männlichen Kollegen - auch ohne die Habilitation/Dissertation B zur Hochschullehrerin berufen wurden. (ICF2)
"Dr. Unsichtbar" im Visier : Erwartungen an die Forschung zum wissenschaftlichen Nachwuchs
Titelübersetzung:"Dr. Invisible" as a target : expectations of research on trainee scientists
Autor/in:
Burkhardt, Anke; König, Karsten; Krempkow, René
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 17 (2008) H. 1, S. 74-90
Inhalt: Eingangs werden die Forschungsdesiderata benannt und damit aufgezeigt, in welche Richtung weitere Projekte geplant werden sollten. Anschließend werden gegenwärtig laufende Forschungsprojekte vorgestellt und die erwarteten Ergebnisse skizziert. Daraus ergibt sich ein Bild dessen, was in absehbarer Zeit bekannt sein könnte und wo auch dann noch Lücken zu erwarten sind. Es werden zwei Befunde hervorgehoben, die die Situation der Nachwuchswissenschaftler/-innen in Deutschland im internationalen Vergleich beschreiben: Sie sind - trotz Einführung der Juniorprofessur - mehrheitlich erstens vom Status her länger unselbstständig tätig und zweitens länger mit unsicheren Berufsperspektiven konfrontiert als ihre Kollegen in anderen Ländern. Insgesamt wird konstatiert, dass mit den begonnenen und geplanten Studien mehrere Aspekte (noch) unbearbeitet bleiben: Es gibt keine exakte Kenntnis über die Anzahl der Doktorand/-innen in Deutschland. Nach wie vor unbekannt ist, wie viele Doktorand/-innen auf etatisierten Mitarbeiterstellen, wie viele auf Drittmittelbasis und wie viele als wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt sind. Auch die Stipendienstatistik ist nicht wirklich aussagekräftig. Es gibt keine verlässliche Aussagen darüber, wie viele InhaberInnen von befristeten (und von unbefristeten) Mittelbaustellen an den Hochschulen und Forschungsinstituten promoviert (und eventuell auch habilitiert) sind, wie viele als Doktorand/-innen gelten, und wie viele einfach ohne Promotion tätig sind. Das Wissen über die zurzeit überall sprießende neue Kategorie der sog. Post docs ist bisher viel zu unpräzise. (ICF2)
Die Bedeutung meritokratischer und sozialer Kriterien für wissenschaftliche Karrieren : Ergebnisse von Expertengesprächen in ausgewählten Disziplinen
Titelübersetzung:The importance of meritocratic and social factors for occupational careers in science : results from expert interviews in selected disciplines
Autor/in:
Gross, Christiane; Jungbauer-Gans, Monika; Kriwy, Peter
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 30 (2008) H. 4, S. 8-32
Inhalt: "Welche Kriterien werden in den verschiedenen Fächern als ausschlaggebend für den Verlauf einer wissenschaftlichen Karriere angesehen? Welche spezifischen Gepflogenheiten der Leistungsbeurteilung gibt es? Diesen Fragen wird in einer Reihe von explorativen Expertengesprächen mit Vertretern der Fächer Soziologie, Mathematik, Maschinenbau und Jura nachgegangen. Einführend wird der Stand der Forschung zur Messung wissenschaftlicher Leistung und zur Bedeutung nicht-meritokratischer Kriterien zusammengefasst. Die Analysen der Expertengespräche kommen zu dem Ergebnis, dass die Fächer Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften eine unterschiedliche Bedeutung zuweisen. Häufig ist implizites Wissen erforderlich, um eine geeignete Karrierestrategie zu entwickeln. Während sich eine standardisierte Beurteilung von Publikationsleistungen in der Mathematik durchgesetzt hat, sind in den Rechtswissenschaften nach der Promotion eher partikularistische Aspekte auf dem Weg zur Professur ausschlaggebend. Im Bereich Maschinenbau gelten vor allem Personalführung und Industrieerfahrung als wichtig. Die Anforderungen in der Soziologie schwanken zwischen standardisierten Forschungsleistungen und nicht-meritokratischen Faktoren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Which criteria are regarded as crucial factors for the trajectory of scientific careers by different disciplines? Which criteria exist to evaluate scientific achievement and excellence? These questions gave the motivation to conduct several interviews with experts from sociology, mathematics, law, and engineering. The results provide a basis for a questionnaire to investigate the career paths of persons with a Habilitation (i.e., a higher level Ph.D.). In a first step existing research on the evaluation of scientific achievement, the importance of ascriptive characteristics and non-meritocratic criteria is summarised. An examination of the expert interviews leads to the result that not all disciplines consider publications in refereed journals as crucial. Often, tacit knowledge is necessary to develop a strategy for career advancement. In mathematics, standardised publication measures of productivity have become accepted, whereas in law particulate criteria are more important on the way from Ph.D. to a professorship. In engineering, knowledge in human resource management and experience in the industry are considered central aspects. The prerequisites for obtaining a professorship in sociology may include standardized publication measures as well as some non-meritocratic factors." (author's abstract)
Formalisierte Informalität? Wie das Leitbild Wissenschaftsgesellschaft Karrierebedingungen von Frauen an Universitäten verändert
Titelübersetzung:Formalized informality? How the model of knowledge society changes academic career conditions of women at universities
Autor/in:
Löffler, Marion
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 48 (2008) H. 4, S. 413-431
Inhalt: "Die Ziele eines Europäischen Hochschul- und Forschungsraums sowie eines wissensbasierten Wirtschaftsraums führen zu einem Paradigmenwechsel der Wissenschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich am Leitbild der Wissensgesellschaft orientieren. Damit verändern sich auch in Österreich Karrierechancen von Frauen an Universitäten. Bisher galten informelle Arrangements im Wissenschaftsbetrieb als größte Hürde. Nun gewinnen jedoch Messbarkeit und Vergleichbarkeit und damit Formalisierung wissenschaftlicher Leistungen an Bedeutung. Diese Maßnahmen wissenschaftlicher Qualitätssicherung sollten Karrierebedingungen für Frauen an Universitäten verbessern, was der Artikel im Hinblick auf die Chancen von Frauen zur Erlangung einer Professur diskutiert. Gleichzeitig verändert sich die Universität als Arbeitgeberin und Arbeitsplatz. Doch Bedingungen der Leistungserbringung finden in formalen Beurteilungskriterien keine Berücksichtigung. Dies birgt die Gefahr, informelle Arrangements zu Leistungsstandards zu erheben. Um eine solche formalisierte Informalität zu verhindern und die für Frauen positiven Effekte der Formalisierung sicherzustellen, muss daher ein gender-relevantes (die Bedeutung von Geschlecht berücksichtigendes) Qualitätsmanagement insbesondere in Berufungsverfahren umgesetzt werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The objectives of creating a European higher education and research area as well as a knowledge-based economy area cause a shift in the paradigms of science policy and labour market, which are now oriented in favour of a knowledge society. This induces (also in Austria) changes of career patterns of women at universities. Up until now, informal arrangements in the sciences were being regarded as the leading obstacle. But now, measurement and comparability and therefore the formalization of scientific performance gain in importance. These measurements of quality assurance in the sciences supposedly should improve career conditions of women at universities, which are being discussed in the article regarding the chances of women of becoming professors. At the same time, the university as an employer and as a workplace also is changing. But working conditions are not part of those formal criterions that are applied to assess scientific performance. So there is a risk that informal arrangements are translated into quality standards. In order to prevent such a formalized informality and to secure positive effects of formalization for women, a gender-relevant quality management, especially when appointing professors, must be implemented." (author's abstract)
Wer wird Prof - und wann? Berufungsdeterminanten in der deutschen Politikwissenschaft
Titelübersetzung:Who becomes professor - and when? Determinants of professorial recruitment in German political science
Autor/in:
Plümper, Thomas; Schimmelfennig, Frank
Quelle: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Jg. 48 (2007) H. 1, S. 97-117
Inhalt: "Der Artikel untersucht die Bestimmungsfaktoren für die Vergabe von Professuren in der deutschen Politikwissenschaft seit 1990. Konkret wird analysiert, welche Faktoren a) die 'Erstruf'-Wahrscheinlichkeit, b) die Vergabe eines Erstrufes an Nicht-Habilitierte, c) das Erstberufungsalter und d) die Dauer zwischen Habilitation und Erstruf beeinflussen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the determinants of professorial recruitment in German political science after 1990. More precisely, the authors analyze which factors influence a) the likelihood of obtaining a tenured professorship, b) the hiring of professors without habilitation, c) the age of obtaining the first tenured professorship, d) the duration between the habilitation and the first tenured professorship." (author's abstract)
Fünf Jahre Lehrauftragsprogramm in Bayern : von der Lehrbeauftragten zur Fachhochschulprofessorin
Titelübersetzung:A review of five years of a teaching appointment programme for women at Bavarian universities of applied sciences
Autor/in:
Stewart, Gerdi
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 28 (2006) H. 4, S. 58-81
Inhalt: "Ziel des Lehrauftragsprogramms 'Rein in die Hörsäle' ist es, in Bayern mehr Frauen als Fachhochschulprofessorinnen zu gewinnen. In einer Begleituntersuchung befragte das Bayerische Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung die Teilnehmerinnen nach ihren Erfahrungen mit dem Lehrauftragsprogramm sowie zu Bewerbungen und Berufungen. Über die Hälfte der an der Befragung teilnehmenden Lehrbeauftragten hat sich auf Professorenstellen beworben. Fast 12% sind bereits zu Professorinnen berufen worden, und zwar auch in den Ingenieur- und Naturwissenschaften. Ein gleich hoher Anteil steht zum Zeitpunkt der Befragung auf einer Berufungsliste. Fast alle übrigen planen noch, sich zu bewerben. Entscheidend für den Bewerbungserfolg der neu berufenen Professorinnen war neben ihrer Berufserfahrung ihre Lehrkompetenz. Die Erweiterung der Lehrerfahrung, das Feedback der Studierenden und der Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrenden wurden als gute Vorbereitung für eine Professur empfunden. Das Programm erschließt damit ein neues Potenzial an praxiserfahrenen Akademikerinnen und qualifiziert sie für Berufswege an Fachhochschulen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2001, the state of Bavaria initialised a teaching appointment programme for female professionals in order to train them for a professorship at universities of applied sciences (Fachhochschulen). The Bavarian State Institute for Higher Educational Research and Planning questioned 108 participants of this programme about their experiences and possible outcomes when applying for a professorship. More than half of the participants have already applied, and twelve have been appointed to professorships including the field of engineering. Many others actually see chances to be assigned or plan to apply in the nearer future. Those who have already been appointed assume that, along with their professional expert knowledge, teaching experiences gained through the participation in the programme were crucial for their achievement. Thus it is obvious that the programme supports the qualification and recruitment of more female professionals for professorships." (author's abstract)