Geteilte Elternschaft - Veränderte Geschlechterverhältnisse? : Ergebnisse einer empirischen Studie zu Familiendynamiken und Sozialisationsprozessen
Titelübersetzung:Divided parenthood - changed gender relations? : results of an empirical study of family dynamics and socialization processes
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Mütter - Väter: Diskurse, Medien, Praxen. Paula-Irene Villa (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2009, S. 128-142
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Inhalt: Die Verfasserin behandelt die Gruppe der "neuen Väter", die Elternschaft gleichberechtigt mit den Müttern aufteilen. Im Zentrum steht die Frage nach den Dynamiken in Familien mit einer solchen Arbeitsteilung und nach den Auswirkungen dieser Familienkonstellation auf Sozialisationsprozesse der Kinder. Gefragt wird nach der Bedeutung sorge-präsenter Väter für Jungen und Mädchen und nach einer möglichen "Verflüssigung" von Geschlechterbildern. Die tiefenhermeneutisch gedeuteten Beispiele aus den Elterninterviews zeigen deutlich, dass mit neuen Handlungsräumen und dem Agieren entgegen den Geschlechterstereotypen auch Unsicherheiten und Ängste einhergehen, die in selbstreflexiver und paarbezogener Auseinandersetzung bearbeitet werden müssen. Hier spielt auch die Auseinandersetzung mit medial vermittelten Fremdbildern eine große Rolle. Einfacher wird der gleichberechtigte Familienalltag offensichtlich nicht, möglicherweise aber lebendiger und vielfältiger. (ICE2)
Schlagwörter:Elternschaft; Geschlechtsrolle; Vater; Geschlechterverhältnis; Familie; Sozialisation; Partnerbeziehung; Kind; Eltern-Kind-Beziehung; Weiblichkeit; Männlichkeit; Rollenbild
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Väter und ihre Kinder: zwei Sichtweisen auf eine Familie?
Titelübersetzung:Fathers and their children: two views of one family?
Autor/in:
Lange, Andreas; Zerle, Claudia; Alt, Christian
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 270-288
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Inhalt: Nach einem Einblick in die Konstruktionsprozesse von Familie durch Kinder gehen die Verfasser anhand der Daten des DJI-Kinderpanels der Frage nach, ob Väter und Kinder Familie ähnlich oder divergent konstruieren. Das Familienklima wird als Konstrukt betrachtet, das Einsichten in die Wahrnehmung von Familie durch Väter und ihre Kinder gewährt. Hervorgehoben wird die Notwendigkeit, Persönlichkeitsaspekte in die Kindheits- und Väterforschung einzubeziehen. Die Verfasser fragen nach individuellen Determinanten der Beurteilung von Familie und unterstreichen die große Bedeutung der Partnerschaftsqualität für die Väter. Für eine positive Bewertung der Familie ist der kindzentrierte väterliche Umgang in Erziehungsfragen sowohl in der Einschätzung von Kindern wie von Vätern ausschlaggebend. Die Verfasser plädieren für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den gemeinsamen und differenten Perspektiven auf Familie bei Vätern und ihren Kindern. (ICE2)
Schlagwörter:Vater; Kind; Familie; Persönlichkeit; Partnerschaft
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Balance zwischen Beruf und Familie : die Zeitsituation von Alleinerziehenden
Titelübersetzung:Balance between an occupation and family : the time situation of single parents
Autor/in:
Meier-Gräwe, Uta; Kahle, Irene
Quelle: Zeit für Beziehungen?: Zeit und Zeitpolitik für Familien. Martina Heitkötter (Hrsg.), Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.), Uta Meier-Gräwe (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 91-110
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Inhalt: Nach einem kurzen Überblick über die wichtigsten strukturellen Unterschiede zwischen Alleinerziehenden- und Paarhaushalten widmet sich der zweite Abschnitt der Alltagsgestaltung von Alleinerziehenden aus globaler Ebene. Der dritte Abschnitt thematisiert die Bedeutung der Erwerbsbeteiligung für die Alltagsbalance. Das Ausmaß der Belastung wird vertiefend im vierten Abschnitt behandelt, indem Konsequenzen der Erwerbsarbeit für die Gesamtarbeitszeiten verfolgt werden. Dabei werden bezahlte und unbezahlte Tätigkeiten nicht als isolierte Bereiche, sondern in ihrer Summe betrachtet. Sodann wird gefragt, wie viel Zeit Alleinerziehende - trotz Doppelbelastung durch Erwerbsarbeit und Familienaufgaben - ihren Kindern widmen. Abschließend kommen Alleinerziehende mit ihrem Blick auf die subjektive Einschätzung der Zeitverwendung zu Wort. (ICE2)
Schlagwörter:Familie-Beruf; allein erziehender Elternteil; Zeitökonomie; Privathaushalt; Vater; Mutter; Arbeitszeit; Kind; Betreuung; Zeitverwendung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Titelübersetzung:Compatibility between a family and an occupation
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Fehlzeiten-Report 2007: Arbeit, Geschlecht und Gesundheit; Zahlen, Daten, Analysen aus allen Branchen der Wirtschaft. Bernhard Badura (Hrsg.), Helmut Schröder (Hrsg.), Christian Vetter (Hrsg.). Heidelberg: Springer Medizin, 2008, S. 175-189
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Inhalt: "Der Beitrag beschreibt die Entwicklung der Erwerbstätigkeit von Müttern und stellt sie der von Vätern gegenüber. Es werden Probleme der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschrieben und vorherrschende Einstellungen zur familialen Arbeitsteilung und zur Erwerbsbeteiligung von Müttern dargelegt. Ferner werden die von Paaren mit kleinen Kindern gewünschten und deren reale Erwerbsmuster einander gegenübergestellt. Schließlich werden Ansätze zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beschrieben und es wird auf Probleme von Müttern, nach einer familienbedingten Erwerbsunterbrechung wieder in den Beruf zurückzukehren, aufmerksam gemacht." (Autorenreferat).
Schlagwörter:Familie-Beruf; Erwerbstätigkeit; Mutter; Vater; Vergleich; Berufsunterbrechung; Kindertagesstätte; Kind; Betreuung; Familienarbeit; Arbeitsteilung; Problem; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hochschulbildung und Kinderlosigkeit: deutsch-deutsche Unterschiede
Titelübersetzung:University level of education and childlessness: differences between west and east Germany
Autor/in:
Boehnke, Mandy
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 295-315
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Inhalt: Die Autorin stellt einen Ansatz vor, der sowohl strukturelle als auch kulturelle Faktoren zur Erklärung der unterschiedlichen Prävalenz von Kinderlosigkeit einbezieht. Dadurch kann gezeigt werden, dass nach wie vor große Ost-West-Unterschiede in der subjektiven Bedeutung von Kindern bestehen. Die größere Wichtigkeit von Kindern und Familie im Osten, welche zugleich deutlich weniger als im Westen nach dem Bildungsabschluss differenziert ist, ordnet die Autorin einer kulturellen Dimension von Familialismus zu. Eine zweite, strukturelle Ebene von Familialismus betrifft die wohlfahrtsstaatlichen Institutionen. In Ostdeutschland treffen relativ gute Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das heißt eine fortgeschrittene strukturelle De-Familialisierung, auf einen ausgeprägten kulturellen Familialismus. Dadurch entstehen günstige Voraussetzungen für ein Leben mit Kindern - im Unterschied zum Westen, wo struktureller Familialismus und kulturelle De-Familialisierung eine gegenteilige Wirkung entfalten. Die Autorin zieht zur Plausibilisierung dieser Hypothesen ausgewählte Daten aus dem European Value Survey (EVS) 1999/2000, der Population and Policy Acceptance Study (PPAS) 2003, dem Mikrozensus 2001 sowie dem DJI-Familiensurvey 2000 heran. (ICI2)
Schlagwörter:neue Bundesländer; alte Bundesländer; Kinderlosigkeit; Hochschulbildung; Einfluss; Struktur; Kultur; Kind; Betreuung; Akademikerin; Familie-Beruf; Familienplanung; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Work-Life-Balance : neue Herausforderungen für eine zukunftsorientierte Personalpolitik aus soziologischer Perspektive
Titelübersetzung:Work-life balance : new challenges for a future-oriented personnel policy from the aspect of sociology
Autor/in:
Schneider, Norbert F.
Quelle: Betriebliche Familienpolitik: Potenziale und Instrumente aus multidiziplinärer Sicht. Alexander Dilger (Hrsg.), Irene Gerlach (Hrsg.), Helmut Schneider (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Familienwissenschaftliche Studien), 2007, S. 64-74
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Inhalt: "Der Autor sieht Work-Life-Balance als eine gesellschaftspolitische Herausforderung, für deren Gelingen Bund, Länder und Kommunen, aber auch Unternehmen, Beschäftigte und deren Familienangehörige gemeinsam Verantwortung tragen. Er betont die Notwendigkeit der Schaffung einer Unternehmensatmosphäre, die den Mitarbeitern beider Geschlechter die Möglichkeit bietet, Erfolg und Zufriedenheit in der Berufswelt und gleichzeitig ein glückliches Familienleben zu haben. Es wird gezeigt, dass nur solche Mitarbeiter, die keine betrieblich mit verursachten Probleme in ihrem Privatleben haben, ihre volle Leistungsfähigkeit im Unternehmen entfalten. Dabei muss Familienfreundlichkeit nicht teuer und aufwendig sein. Jedoch bedarf es der vollen Überzeugung von der Wirksamkeit solcher Maßnahmen auf Seiten des Managements und einer familienfreundlichen Unternehmenskultur." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Personalpolitik; Berufstätigkeit; Kind; Erziehung; Quantität; Geburt; Familienarbeit; Teilzeitarbeit; Erwerbsarbeit; Familiensituation; Kostenfaktor; Elternurlaub; Work-life-balance; Unternehmenskultur
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familiengründung von Hochschulabsolventinnen : eine empirische Untersuchung verschiedener Examenskohorten
Titelübersetzung:Family formation by female university graduates : an empirical study of different examination cohorts
Autor/in:
Schaeper, Hildegard
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 137-166
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Inhalt: Die Autorin untersucht den Prozess der Familiengründung, d.h. der Geburt des ersten Kindes von ostdeutschen Hochschulabsolventinnen verschiedener Examensjahrgänge. Die Frage, inwieweit Beruf und Arbeitsmarkt auf die Familiengründung einwirken, überprüft sie anhand von Daten des Hochschul-Informationssystems (HIS) und stellt die empirischen Ergebnisse in zwei Schritten vor: Im ersten Schritt wird der Familienbildungsprozess aller in die Untersuchungsreihe einbezogenen Prüfungsjahrgänge von 1989, 1993, 1997 und 2001 beleuchtet, um so Entwicklungen über einen längeren Zeitraum verfolgen und den Einfluss der Beteiligung am Bildungssystem auf den Übergang in die Mutterschaft herausarbeiten zu können. Im zweiten Schritt erfolgt eine Detailanalyse des Zusammenhangs zwischen Berufsverlauf und Familiengründung, die sich auf die Zeit nach Abschluss des ersten Studiums und die zwei jüngsten Examenskohorten konzentriert. Insgesamt zeigen die Analysen, dass eine schnelle berufliche Konsolidierung durch das Erreichen einer unbefristeten Beschäftigung den Übergang zur Mutterschaft beschleunigt. Hohe Karrierebestrebungen sowie Flexibilitätsanforderungen von Arbeitsmarkt und Betrieben bedingen hingegen einen Prozess des Aufschubs der Familiengründung. Enttäuschungen auf dem Arbeitsmarkt und ein beruflicher Abstieg können aber die Familiengründung beschleunigen. (ICI2)
Schlagwörter:neue Bundesländer; Akademikerin; Absolvent; Familiengründung; Mutterschaft; Kind; Geburt; Arbeitsmarkt; Berufsaussicht; Lebenslauf; Familienplanung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechteraspekte im Kontext von Familie
Titelübersetzung:Gender aspects in the context of the family
Autor/in:
Rendtorff, Barbara
Quelle: Handbuch Familie. Jutta Ecarius (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 94-111
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Inhalt: Anhand der Auseinandersetzung mit der Literatur zu diversen Aspekten des Geschlechterverhältnisses wird als Grundvoraussetzung der Studie die These vertreten, dass alle die vielfältigen Formen von Ungleichbehandlung, von unterschiedlichen Identitätsentwürfen, Leistungsprofilen usw. letztlich im Wesentlichen auf zwei Grundkomplexe zurückgeführt werden können: auf die sehr verkürzt als Aufteilung zwischen "privat" und "öffentlich" umschriebene Aufgaben- und Sphärenaufteilung zwischen Frauen und Männern im Modell der bürgerlichen Gesellschaft, und auf die vorgestellte Existenz unterschiedlicher Geschlechtscharaktere, die entlang der biologisch-morphologischen Ausstattung von Frauen und Männern gebildet wurden und anschließend "naturalisiert", d. h. mit dem Anschein des Naturhaften ausgestattet wurden. Beide sind hochwirksam, sind kulturell, sozial und politisch solide verankert und für alle existierenden Konzepte von Familie einflussreich - sei es, dass sie diesen Grundlinien folgen, oder sei es, dass sie sich mit Mühe dagegen als alternative Form zu behaupten suchen. Es werden drei große familiale Aufgabenbereiche unterschieden, die auch die Darstellung strukturieren. Bei jedem Abschnitt wird der Frage nachgegangen, ob hier geschlechtstypische Besonderheiten erkennbar sind. Das materielle Aufgabenfeld umfasst die ökonomische Existenzsicherung der Familie, die Ausstattung und Pflege der Wohnung und die Verteilung der anfallenden Arbeiten zwischen den Familienmitgliedern. Dabei gibt es immer auch den Aspekt der expliziten oder impliziten Zuweisung von Kompetenzen und Pflichten - und hierbei spielt das Geschlecht der beteiligten Personen eine deutlich erkennbare Rolle. Am besten erforscht und am breitesten dokumentiert ist, so die Verfasserin, der Bereich der Arbeitsteilung familialer Aufgaben und anfallender Arbeiten (Ausstattung und Erhalt der Wohnung, Hausarbeit, Kinderbetreuung und -versorgung). Es wird analysiert, ob es eine geschlechtstypische Struktur der Verteilung von familiensichernder Erwerbsarbeit gibt und inwieweit die Aufgaben- bzw. Arbeitsaufteilung zwischen den Familienmitgliedern ihrerseits geschlechtstypisierende Auswirkungen auf Kinder hat. Das zweite Aufgabenfeld wird als Bereich der Sorge bezeichnet. Dieser umfasst zum einen den sozialen Zusammenhalt der Familie - hier gibt es eine starke Überschneidung zum materiellen Aufgabenfeld im Bereich der Hausarbeit, so dass an dieser Stelle die Betonung auf die über die rein materielle Arbeit hinausgehende Dimension gelegt wird. Dazu kommt der ganze Bereich der Pflege sozialer Beziehungen, das füreinander Dasein innerhalb der Familie und des sie umgebenden Netzwerks, und nicht zuletzt die Pflege von Kontakten, die die außerfamilialen Aktivitäten der Kinder betreffen. Angesichts der Themenstellung steht im Mittelpunkt des Forschungsinteresses die Frage, inwieweit die Erfüllung dieser Aufgaben geschlechtstypisch organisiert ist und welche Auswirkungen das beispielsweise auf die Beziehungen von Kindern zu Mutter oder Vater hat. Es wird untersucht, ob die Struktur dieser Aufgabenteilung mit geschlechtstypischen Aspekten in den Institutionen außerfamilialer pädagogischer Betreuung wie dem Kindergarten korrespondiert. Das dritte große Aufgabenfeld der Familie ist das edukative. Hiermit ist die Weitergabe von kulturellem und sozialem Kapital gemeint, angefangen von basalem Kulturbezug, der Vermittlung von Kulturtechniken, Umgangsformen, Achtung des Anderen bis zur Vermittlung grundlegender Bildung im Vorschulalter und zusätzlicher Bildung, die über das Angebot der Schule hinausreicht. Auch hier wird untersucht, ob bzw. wie eine mögliche binnenfamiliale geschlechtstypische Verteilung von Aufgaben und Inhalten mit den entsprechenden Strukturen der Schule zusammentrifft, sich gegenseitig verstärkend. Das vierte Aufgabenfeld stellt keinen abgrenzbaren Bereich dar. Es geht um die Frage, inwieweit die Familie, und dabei insbesondere Vater und Mutter je unterschiedlich, die Aufgabe hat/haben, bei der psychischen Strukturbildung des Kindes mitzuwirken. Hierbei wird vor allem auf psychoanalytische Literatur zurückgegriffen. Die Autorin argumentiert, dass sich im Zuge der Veränderung der Geschlechterbilder eine Schieflage innerhalb der familialen Arbeitsteilung herausgebildet hat. Die Solidarpotenziale zwischen Frauen und Männern müssen neu austariert und ausgeglichen werden, weil sonst längerfristig Spannungen durch Ungerechtigkeiten zu erwarten sind und die "edukative Kraft" der Familie geschwächt wird. Es wird als eine aktuelle Tendenz festgestellt, dass sich der Erziehungsbereich von Partnerschaftskonzepten tendenziell entkoppelt hat, so dass das zeittypische Modell der verantworteten Elternschaft gewissermaßen heimlich zu einem mütterlichen wird. Es gibt momentan ein Nebeneinander von enttraditionalisierten Aspekten, scheinbar und oberflächlich modernisierten und persistenten traditionellen Elementen, das nur schwer zu durchschauen ist. Es wird gezeigt, dass die durch die Veränderung familialer Lebensumstände evozierten Veränderungen auf Seiten der Kinder, vor allem in Bezug auf Individualisierung und geforderte Selbstständigkeit, die Schule vor Probleme stellen, die sie noch nicht bewältigen kann. (ICG2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Kind; Kinderpflege; Arbeitsteilung; Erwerbsarbeit; Netzwerk; Feminismus; Tradition; Ehe; Hausarbeit; Frauenbild; Versorgung; Rollenbild; Rollenverständnis; kulturelle Faktoren; kulturelles Kapital; Bildung; Eltern
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern" : Demographie und sozialer Ausschluss
Titelübersetzung:"Don't play with the street urchins" : demography and social exclusion
Autor/in:
Thiessen, Barbara
Quelle: Demografischer Wandel: die Stadt, die Frauen und die Zukunft. Düsseldorf: Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, 2006, S. 125-136
Details
Inhalt: Die Diskussion um den Zustand der Bildung in Deutschland zeigt, dass längst nicht alle Potenziale des Landes genutzt werden. Die nicht zuletzt mit falschen Zahlen aufgeheizte Debatte um den scheinbaren "Gebärstreik" von Akademikerinnen legt den Verdacht nahe, dass besonders Kinder aus bildungsstarken Schichten gewünscht sind. Die Autorin fragt: "Gelten die Problemschüler aus den bundesdeutschen Hauptschulen und die in den Medien viel zitierten 'Teeniemütter' mit ihren Kindern als 'Schmuddelkinder', mit denen man sich nicht abgibt?"In dem Beitrag geht es daher nicht um die Frage nach einer möglichen Geburtenzunahme, sondern der Blick richtet sich auf jene, die schon da sind und die sich möglicherweise doch nicht erwünscht fühlen: Es geht um Kinder und Jugendliche "bildungsarmer" Schichten. In einem ersten Schritt werden die "Bildungsfernen" näher charakterisiert, dabei werden neuere Ergebnisse der Armutsforschung einbezogen. Zweitens wird kritisch untersucht, wie sich die alltäglichen Lebensbezüge in sozial benachteiligten Milieus aus Geschlechterperspektive darstellen. Diskutiert wird hier das Beispiel eines Praxisprojektes für junge Mütter aus einem Bremer Brennpunktgebiet. Abschließend werden gendergerechte Ansätze für die (kommunale) Sozial- und Bildungspolitik erörtert. (ICA2)
Schlagwörter:Bremen; allein erziehender Elternteil; Mutter; Akademikerin; Kinderwunsch; Geburtenrückgang; Geburtenentwicklung; Familienpolitik; soziale Ungleichheit; Benachteiligung; Hauptschule; Demographie; Exklusion; Diskriminierung; Bildungspolitik; Humankapital; Kind
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftliche Karriere und Kinder? : eine qualitative Studie der Erfahrungen von 16 Ärztinnen an einem Universitätsspital
in der französischen Schweiz
Autor/in:
Elger, Bernice
Quelle: Karriere und Kind : Erfahrungsberichte von Wissenschaftlerinnen. Campus Verlag GmbH, 2005, S. 114-132
Details
Schlagwörter:Medizin; Familie-Beruf; Ärztin; Wissenschaftliche Karriere; Kind
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag