Verdienstdifferenzen zwischen Frauen und Männern nur teilweise durch Strukturmerkmale zu erklären
Titelübersetzung:Earnings differences between women and men can only be partly explained by structural characteristics
Autor/in:
Busch, Anne; Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 75 (2008) Nr. 15, S. 184-190
Inhalt: "Die Entlohnung von Frauen in abhängigen Beschäftigungen blieb in Deutschland auch im Jahr 2006 deutlich hinter der der Männer zurück. Für den Durchschnitt der Vollzeitbeschäftigen zeigt sich beim Bruttomonatsverdienst eine Lücke von 18 Prozent. Schätzungen unter Berücksichtigung von Strukturmerkmalen wie Bildung, Berufserfahrung oder Kinderzahl zeigen, dass sich gut ein Drittel der Lohndifferenz auf geschlechtsspezifische Unterschiede in diesen Merkmalen zurückführen lässt. Der Rest beruht auf nicht beobachteten Faktoren. Hierzu gehören mit großer Wahrscheinlichkeit auch diskriminierend wirkende Mechanismen auf dem Arbeitsmarkt, die für Frauen zu Abschlägen beim Verdienst führen." (Autorenreferat)
Arbeitszeitwünsche von Frauen und Männern liegen näher beieinander als tatsächliche Arbeitszeiten
Titelübersetzung:Working hours requests by women and men are closer to one another than actual working hours
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 74 (2007) Nr. 14/15, S. 209-215
Inhalt: "In Deutschland liegen die von abhängig Beschäftigten gewünschten Wochenarbeitszeiten im Durchschnitt zwischen knapp 30 Stunden (Frauen) und 40 Stunden (Männer). Sehr lange Wochenarbeitszeiten sind weder für eine Mehrheit von Frauen noch für Männer attraktiv; diesen Befund findet man auch in ganz Europa. Männer sind im Durchschnitt insgesamt knapp elf Wochenstunden länger erwerbstätig als Frauen. Dieser geschlechtsspezifische Abstand würde sich auf neun Stunden reduzieren, ließen sich die gewünschten Arbeitszeiten tatsächlich realisieren. Noch geringer wäre dieser Unterschied bei einer Realisierung der vertraglich vereinbarten Wochenarbeitszeit; er betrüge dann acht Stunden. Die hier präsentierten Arbeitszeitanalysen, die für Deutschland auf den Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) beruhen, werden in den Zusammenhang mit nachhaltigen Gesellschaftsentwürfen zu einer besseren Work-Life-Balance gestellt. Vorgeschlagen wird in diesen Ansätzen häufig eine flexible Gestaltung der Wochenarbeitszeit in verschiedenen Lebensphasen, wobei insgesamt eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von etwa 30 Stunden im Erwerbslebensverlauf angestrebt wird. Ein solcher sowohl auf den materiellen als auch den immateriellen Wohlstand bedachte Weg erfordert allerdings noch erhebliche, auch gesellschaftliche Veränderungen insbesondere für Männer." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitszeitwunsch; Arbeitszeit; Wochenarbeitszeit; Mann; Erwerbstätiger; berufstätige Frau; internationaler Vergleich; Arbeitszeitverkürzung; Arbeitsstatistik; SOEP; Familie-Beruf; Arbeitszeitflexibilität; Entwicklung; regionaler Vergleich; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Europa
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Quelle: management revue : the international review of management studies, Vol. 17 (2006) No. 2, S. 99-103
Inhalt: Das Themenheft der 'Management Revue' untersucht, ob und in welchem Ausmaß Frauen Fortschritte in beruflichen Karrieren in den Berufsfeldern Unternehmensmanagement und Wissenschaft gemacht haben. Dabei gilt das Hauptaugenmerk den EU-Ländern und den USA. Die genannten Berufsfelder sind traditionell eine männliche Domäne und sind deshalb von besonderem Interesse, weil sie einerseits zu den prestigeträchtigsten und andererseits auch zu den bestbezahlten Berufsfeldern gehören. Darüber hinaus sind sie auch ein geeigneter Untersuchungsgegenstand, weil einige ihrer wichtigsten Merkmale eingeführte Hierarchien und allgemein anerkannte akademische Titel sind. Die Hierarchie manifestiert auf der Managementebene von Unternehmen, wo die Vorstandsvorsitzenden rangmäßig über den stellvertretenden Vorsitzenden, diese wiederum über den Direktoren und so weiter rangieren. Im wissenschaftlichen Bereich tritt die Hierarchie noch deutlicher zutage. Sie beginnt mit den befristeten Anstellungen von wissenschaftlichen Assistenten, Dozenten und Mitarbeitern und endet an der Spitze der Pyramide beim Professor als Lehrstuhlinhaber. Zwar sind gerade im akademischen Bereich die genauen Titel von Land zu Land unterschiedlich, die hierarchische Struktur ist jedoch gleich. Darüber hinaus spielen für den beruflichen Status auch die Größe und ökonomische Leistungsfähigkeit eines Unternehmens bzw. die wissenschaftliche Reputation einer Bildungseinrichtung oder Universität eine Rolle. Unter Berücksichtigung all dieser Gesichtspunkte wird festgestellt werden, dass Frauen deutliche Fortschritte gemacht haben, was leitende Positionen angeht, dass diese Fortschritte aber trotz aller Anstrengungen von Frauen und trotz der Unterstützung, die sie finden, eher schleppend verlaufen. (IAB)
Women in managerial positions in Europe : focus on Germany
Titelübersetzung:Frauen in Führungspositionen in Europa : Schwerpunkt Deutschland
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: management revue : the international review of management studies, Vol. 17 (2006) No. 2, S. 122-142
Inhalt: Vorurteile und Stereotypen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft wirken sich oft hinderlich auf den beruflichen Aufstieg von Frauen aus. Der Beitrag stellt eine Analyse der sozioökonomischen Struktur und des geschlechtsspezifischen Lohnunterschieds auf der Führungsebene vor. Er basiert auf einer internationalen Studie, welche sich dem beruflichen Aufstieg von Frauen in Führungspositionen und Initiativen zur Überwindung der 'gläsernen Decke' widmet. Vorschläge zur Verbesserung der Situation der Frauen werden gegeben mit dem Ziel einer ausgewogeneren Geschlechterverteilung in der Wirtschaft, was auch zur nationalen Wettbewerbsfähigkeit und zu höherer gesellschaftliche Zufriedenheit beitragen soll. (IAB)
Inhalt: "Prejudices and stereotypical beliefs about the role of women in society often limit their chances of reaching top leadership positions. This paper presents a detailed analysis of the socio-economic structure and the gender pay gap in managerial positions in Germany building an a review from a cross-national perspective of women's progress to high-ranking positions and of initiatives to overcome the 'glass ceiling'. Suggestions are made for improving the situation of women in order to permit more balanced gender participation in the economy, while also promoting national competitiveness and higher levels of wellbeing for the society." (author's abstract)
Titelübersetzung:Too few women in research and innovation
Autor/in:
Belitz, Heike; Kirn, Tanja; Werwatz, Axel
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 73 (2006) Nr. 45, S. 643-648
Inhalt: "Die Humanressourcen eines Landes sind die Quelle von Ideen, Erfindungen und Innovationen. Ob alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter und Herkunft, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten ausbilden, entwickeln und in Innovationsprozessen anwenden können, wird auch vom gesellschaftlichen Klima beeinflusst. Die Bereitschaft und die Fähigkeit der gesamten Bevölkerung eines Landes zur Mitwirkung an Innovationen wird vom Innovationsindikator Deutschland erfasst. Dabei wird unter anderem die Partizipation von Frauen in Bildung und Wissensproduktion sowie die gesellschaftliche Einstellung zur Erwerbsbeteiligung von Frauen gemessen. Dies gilt als Indikator dafür, in welchem Ausmaß es den untersuchten Industrieländern gelingt, gesellschaftliche Bedingungen zur bestmöglichen Nutzung des 'natürlichen' Humankapitals im Innovationsprozess zu schaffen. Dabei zeigt sich: Im Vergleich 17 führender Industrieländer erreicht Deutschland bei der Beteiligung von Frauen an Innovationsprozessen nur den 11. und bei den Einstellungen zur Partizipation von Frauen sogar nur den 12. Platz. Führend sind die nordeuropäischen Länder Finnland, Schweden und Dänemark. Zur Verbesserung der Position Deutschlands ist deshalb auch ein gesellschaftliches Klima erforderlich, das Frauen zu Investitionen in Bildung und zur Teilnahme an risikoreichen Innovationsprozessen ermutigt und sie nicht zusätzlich behindert." (Autorenreferat)
Frauen in Führungspositionen : massiver Nachholbedarf bei großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden
Titelübersetzung:Women in management positions : massive pent-up demand in large enterprises and employers' associations
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 72 (2005) Nr. 3, S. 49-56
Inhalt: "Frauen sind in Europa zu einem erheblich geringeren Maße in Führungspositionen tätig als Männer; im europäischen Durchschnitt haben sie nur 10 Prozent der Sitze in den höchsten Entscheidungsgremien der jeweils 50 größten börsennotierten Unternehmen inne. Dabei gibt es von Land zu Land beträchtliche Unterschiede: Spitzenreiter sind Slowenien und Lettland mit Anteilen von jeweils 22 Prozent, Schlusslicht ist Italien mit 2 Prozent. Deutschland liegt hier mit 10 Prozent im Mittelfeld. Eine stärkere Differenzierung für Unternehmen und Interessenverbände zeigt allerdings ein noch ungünstigeres Bild: In den Vorständen der 87 größten Kapitalgesellschaften der Old Economy stellen Frauen im Durchschnitt beispielsweise nur 1 Prozent und in Aufsichtsräten 8 Prozent der Sitze. In den Interessenvertretungen von Arbeitnehmern und den Berufsverbänden sieht die Situation mit einem Anteil von einem Fünftel bis einem Viertel besser aus, auch wenn man von einer Gleichstellung noch weit entfernt ist. Selbst in der umfassenderen Abgrenzung der Fach- und Führungspositionen insgesamt in allen Beschäftigungsbereichen von Angestellten und Beamten erreicht der Frauenanteil nicht einmal ein Drittel - obwohl ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung bei 45 Prozent liegt. Die mit der Bundesregierung vereinbarte Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft aus dem Jahr 2001 hat bislang bei Führungspositionen kaum Wirkung gezeigt. Hier sind noch erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Situation notwendig." (Autorenreferat)