Der Kampf um Macht: historische Frauenbewegungen in Russland und Großbritannien im Vergleich
Titelübersetzung:The Struggle for Power: Historical Women's Movements in Comparison
Autor/in:
Günther, Jana; Hinterhuber, Eva Maria
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 24-39
Inhalt: "Der als vergleichende Studie angelegte Beitrag fokussiert die historische russische und britische Frauenbewegung mit dem beginnenden 20. Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg. Zu den Hauptthemen der beiden Frauenbewegungen gehörten der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Erwerbsarbeit, die Erlangung allgemeiner ziviler Rechte und der Kampf um politische Partizipation. Die jeweiligen nationalen Kontexte unterschieden sich deutlich in ihren politischen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen, was zu spezifischen Ausprägungen im Feld der sozialen Bewegungen führte. Nichtsdestotrotz lassen sich auch Gemeinsamkeiten bezüglich der Forderungen, Protestformen und Mobilisierung aufzeigen. Auf der Basis einer 'most-different-case selection' wird in dieser Studie systematisch diesen Unterschieden und Gemeinsamkeiten auf den Grund gegangen, um weiterführend Prozessen von Machtgenerierung und Ermächtigung nachzuspüren." (Autorenreferat)
Inhalt: "This comparative study focuses on the historical Russian and British Women's Movement from the beginning of the 20th century to World War I. The movements’ key issues included access to education and work, civic and political rights. The respective national contexts differed considerably in regards to political, social and cultural conditions, which led to specific forms in the field of social movements. Still, a closer look shows similarities concerning claims, forms of protest, and mobilisation. Based on a 'most-different-case selection', this study systematically examines commonalities and differences, in order to provide a wider perspective on processes of power generation and empowerment." (author's abstract)
Schlagwörter:Russland; Russia; Großbritannien; Great Britain; Frauenbewegung; women's movement; historische Entwicklung; historical development; woman; Menschenrechte; human rights; Gleichberechtigung; equality of rights; politische Partizipation; political participation; soziale Bewegung; social movement; Protest; protest; Mobilisierung; mobilization; Macht; power; Feminismus; feminism; Frauenpolitik; women's policy; politische Faktoren; political factors; kulturelle Faktoren; cultural factors; soziale Faktoren; social factors
SSOAR Kategorie:Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
"Männer kämpfen, Frauen kochen?!" Zu den Geschlechterverhältnissen in der Euromaidan-Revolution 2013/2014
Titelübersetzung:"Men fight, women cook?!" Gender relations in the Euromaidan revolution 2013/2014
Autor/in:
Lange, Anja
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 24 (2015) 2, S 67-81
Inhalt: Die Euromaidan-Revolution war bereits der dritte politische Umsturz innerhalb weniger Jahre in der Ukraine. Frauen und Männer waren gleichermaßen daran beteiligt, jedoch werden Frauen oft "nur" als Helferinnen angesehen, da es doch vor allem die Männer waren, die die Revolution gemacht haben und die auf den Barrikaden standen und gekämpft haben. Der Artikel versucht mithilfe von Interviews, Blogeinträgen und wissenschaftlichen Texten die Geschlechterrollen am Euromaidan zu reflektieren und zu zeigen, welche Aufgaben und Zuständigkeiten Frauen und Männer am Maidan hatten.
Inhalt: The Euromaidan revolution is already the third political revolution in Ukraine in recent times. Men and women participated equally in this revolution, but women are often described as "only" being helpers while men "made" the revolution and actively fought at the barricades. The article aims to reflect the gender roles of men and women in this revolution. Interviews, blog notes and scientific articles are utilised to show the tasks and responsibilities of men and women at the Maidan.
Frauenbewegungen revisited: Herausforderungen in nationalen und transnationalen Räumen; Einleitung
Titelübersetzung:Women's movements revisited: challenges in national and transnational spaces
Autor/in:
Daniel, Antje; Graf, Patricia
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 23 (2014) 1, S 9-21
Inhalt: "Das Engagement von Frauenbewegungen reicht vielerorts historisch weit zurück und ist zugleich transnational. Die Einleitung zu diesem Schwerpunkt nimmt diese Aspekte als auch derzeitige Debatten in den Blick und fokussiert dabei drei Themenkomplexe. Erstens werden die Vielfalt der Frauenbewegungen und ihre Charakteristika aufgezeigt: Frauenbewegungen unterscheiden sich aufgrund ihrer Struktur, Strategie oder ihrer geschlechtsbasierten Selbstzuschreibung. Diese Pluralität vertieft sich in den verschiedenen zum Teil ambivalenten Positionen, die AktivistInnen in Frauenbewegungen einnehmen. Zweitens wird betrachtet, in welchem Zusammenhang diese Vielfalt der Frauenbewegungen wiederum mit den gesellschaftlichen und politischen Kontexten und ihren transnationalen Erweiterungen steht. Politische Handlungsräume können Frauenbewegungen in ihrem Engagement fördern, oder eher hinderlich wirken. Drittens werden Vernetzungen zwischen nationalen und transnationalen Handlungsräumen und Normen beleuchtet. Dabei können transnationale Normen das Selbstverständnis von Frauen beeinflussen und ihrem Handeln Legitimität verleihen. Gleichzeitig bleibt der nationale und lokale Rahmen bedeutend, da lokaler Widerstand oft die einzige Möglichkeit ist, um auf die Verletzung von Frauen- und Menschenrechte aufmerksam zu machen. Nicht zuletzt verweist der Beitrag auch auf variierende analytische Perspektiven. Vor dem Hintergrund der Beiträge des Schwerpunktheftes werden innovative und interdisziplinäre Blickwinkel auf Frauenbewegungen präsentiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The commitment of women's movements has a long history and is, at the same time, transnational. The introduction examines contemporary debates and focuses on three issues. At first, the article shows the variety of women's movements and their characteristics: women's movements differ in their structures, strategies or their gender-based self-attribution. This plurality deepens in the different, partly ambivalent positions of activists within the movement. Second, the connections between the plurality of women's movements and their national social and political contexts and their transnational extensions are examined. The political opportunities can either support and push women's movements, or interfere with them. Third, the focus is on transnational networks and norms. Transnational norms may influence women's selfconception and legitimize their activities. At the same time the national and local spaces remain important, since local resistance is often the only possibility to point to violations of women's and human rights. At least, the introduction also refers to varying analytical perspectives. Considering the articles presented in this volume we point to innovative and interdisciplinary perspectives on women's movements." (author's abstract)
Schlagwörter:Frauenbewegung; women's movement; Pluralismus; pluralism; Handlungsspielraum; scope of action; Politik; politics; Gesellschaft; society; Norm; standard; soziales Netzwerk; social network; Menschenrechte; human rights; Transnationalisierung; transnationalization; woman
Bewegung unter den Genossinnen: zur Annäherung zwischen Sozialdemokratinnen und Feministinnen
Titelübersetzung:Movement among comrades: approchement between social democrats and feminists
Autor/in:
Amlinger, Fabienne
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 23 (2014) 1, S 37-49
Inhalt: "Außergewöhnlich spät, erst 1971, erhielten Schweizerinnen die politischen Staatsbürgerrechte. Zu diesem Zeitpunkt waren Feministinnen der Neuen Frauenbewegung bereits seit mehreren Jahren außerparlamentarisch aktiv. Mit dem Stimm- und Wahlrecht erweiterte sich nun ihr politisches Wirkungs- und Handlungsfeld grundlegend. Doch unter den mächtigen Parteien vermochte einzig die Sozialdemokratische Partei SPS, eine gewisse Anziehungskraft auf die Bewegungsaktivistinnen auszuüben. So traten einige von ihnen Ende der 1970er-Jahre denn auch der Partei bei. Der Beitrag geht der Frage nach, wie dieser Einschluss von Feministinnen in die SPS verlief - eine Partei, die mit ihren hierarchischen Strukturen den Organisationsformen der neuen Frauenbewegung diametral entgegenstand, deren Genossen sich immer mal wieder als 'rote Patriarchen' entpuppten und wo die Frauenfrage stets als Nebenwiderspruch behandelt wurde. Konnten die Feministinnen inhaltliche, programmatische und strukturelle Akzente setzen, wurden sie lediglich von der Partei vereinnahmt oder drehten sie dieser gar nach einiger Zeit enttäuscht den Rücken?" (Autorenreferat)
Inhalt: "Only in 1971, Swiss women received political citizenship rights. At that time, feminists from the women's liberation movement had been actively involved in non-parliamentary politics for several years. With the right to vote and the right for election, however, their field of political action was expanded fundamentally. But among powerful parties only the Social Democrats SPS appealed to activists. Thus, by the end of the 1970s, some of the activists joined the party. This article examines how feminists were included into the SPS - a party whose structures were completely different from the non-hierarchical women’s liberation movement, whose comrades often turned out to be 'red patriarchs' and where gender issues were always treated as side contradictions. Were the feminists able to put emphasis on changes regarding content, program and structures of the party Did the SPS only incorporate them for the purpose of own interests? Did the feminists eventually turn their back on the party disappointedly?" (author's abstract)
Schlagwörter:Schweiz; Switzerland; woman; Wahlrecht; suffrage; Frauenbewegung; women's movement; Feminismus; feminism; politische Partizipation; political participation; sozialdemokratische Partei; social democratic party; Mitgliedschaft; membership; politisches Programm; political program; Frauenpolitik; women's policy; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
"Talking point(s)": what Singaporean female politicians choose to say in parliament
Titelübersetzung:"Sprechpunkte": was Singapurs Politikerinnen zum Thematisieren im Parlament gewählt haben
Autor/in:
Devasahayam, Theresa W.
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 2, S 34-51
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die Auswirkungen der Unterrepräsentanz von Frauen in der Politik und setzt sie in Beziehung zu den Themen, über die im Parlament debattiert wird. Damit werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen wird gefragt, ob die weiblichen Abgeordneten des aktuellen Parlaments in Singapur andere politische Interessen verfolgen als ihre Kollegen. Zum anderen wird ein breiterer Kontext mit Blick auf die Frage betrachtet, ob weibliche und männliche Abgeordnete ein unterschiedliches Rollenverständnis haben. Auf Basis einer Untersuchung der Themen, die männliche und weibliche Abgeordnete im Parlament aufwerfen und diskutieren, wird argumentiert, dass die Kohorte der weiblichen Abgeordneten innerhalb eines maskulinen Paradigmas operiert und sie deshalb dazu tendieren, ihre Stimme nicht ausschließlich dann zu erheben, wenn es um Themen geht, die traditionell als 'Frauenthemen' gelten. Vielmehr äußern sie sich zu einer ganzen Bandbreite von Themen. Indem sie sich nicht auf 'Frauenthemen' beschränken, wird deutlich, dass sie sich als gleichgestellt und fähig sehen, zu jedwedem Thema etwas zu sagen. Unter den weiblichen Abgeordneten in Singapur besteht ein implizites Verständnis darüber, dass sie aufgrund ihrer Fähigkeiten - eher als aufgrund ihres Geschlechts - ins Parlament gewählt wurden und der Gemeinschaft dienen, um den Zielen ihrer Parteien gerecht zu werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper investigates the implications of women's underrepresentation in politics in relation to the kinds of issues they raise in Parliament. It has two objectives. First it raises the question of whether the current cohort of female MPs in Singapore has different political interests from their male colleagues, and second, it seeks to understand the larger concern of whether female MPs see their role in politics to be different from that of men's. Through an investigation of the kinds of issues female and male MPs have raised and discussed in Parliament, the paper argues that because the current cohort of female MPs operate within a paradigm that is masculine, they tend not to voice their opinion exclusively on issues thought to belong traditionally to the domain of women but rather on a range of issues. By not restricting themselves to discussing women's issues only, it is evident that these women have consciously chosen to demonstrate that they are equal to men and they are capable of handling any issue. Among Singaporean female MPs, there is an implicit understanding that they were voted in based on their capacity to contribute and serve the community to fulfil the goals of their respective parties rather than on their gender identity." (Autorenreferat)
Heterogenität, Fragmentierung und Handlungsmacht von Frauenrechtsaktivistinnen in Aceh, Indonesien
Titelübersetzung:Heterogeneity, Fragmentation, and Leverage of Women in Aceh, Indonesia
Autor/in:
Großmann, Kristina
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 2, S 52-66
Inhalt: "Aceh Nanggroe Darussalam, die nordwestlichste Provinz Indonesiens mit dem Beinamen 'Veranda Mekkas', befindet sich nach dem Tsunami im Jahr 2004 und der Beendigung eines fast 30 Jahre andauernden sezessionistischen Kampfes im Jahr 2005 in einem turbulenten Transformationsprozess. Acehische muslimische Frauenrechtsaktivistinnen entwickeln und rechtfertigen Visionen für ein neues Aceh, stellen Forderungen, konzipieren Strategien und setzen ihre Agenden um. Sie positionieren sich in Aushandlungsprozessen zwischen Religiosität, öffentlichem Raum, dem Nationalstaat und internationalen Konventionen. Allerdings sind sie auch enormen Herausforderungen ausgesetzt, die in einigen Organisationen zu Krisen geführt haben. Der Beitrag zeichnet die komplexe Postkonflikt-Situation von Aktivistinnen in Aceh nach. Trotz der von diesen beschriebenen 'Krise' frauenrechtlicher Organisierung sehen sie sich in der Lage, einen Wandel zu bewirken; die Provinz weist nach wie vor eine aktive frauenrechtliche Organisierung aus." (Autorenreferat)
Inhalt: "Aceh Nanggroe Darussalam, the most Northwestern province of Indonesia with the nickname 'Makkah's veranda', finds itself in a turbulent transformation after the tsunami of 2004 and the end of an almost thirty-year long secession struggle in 2005. Acehan Muslim women's rights activists develop and legitimize blueprints of a new Aceh, put forward their demands, work out strategies and implement their agendas. They position themselves between religiosity, public space, the nation-state and international conventions. But they also face enormous challenges, which have led to a crisis in organizational engagement. The article examines the complex post-conflict situation of activists in Aceh. Despite the said 'crisis' in organizing for women's rights, activists believe in their ability to effect change; the province exhibits, so the author's argument, a constant organizational capacity for women's rights." (author's abstract)