Väter mit Elterngeldbezug : nichts als ökonomisches Kalkül?
Titelübersetzung:Fathers who claim parental leave benefits : only a matter of economic considerations?
Autor/in:
Trappe, Heike
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 1, S. 28-51
Inhalt: "Mit der seit dem Jahr 2007 geltenden Neuregelung von Elterngeld und Elternzeit war neben anderen Zielen eine stärkere Einbeziehung von Vätern in die Kinderbetreuung beabsichtigt. Im Zentrum des Beitrags steht die Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter unter Berücksichtigung sozialstruktureller Merkmale und ökonomischer Ressourcen beider Partner. Auf der Basis des Datensatzes 'Junge Familien 2008' (RWI Essen) wird analysiert, welche Gruppen von Vätern einen Partnerantrag stellen. Für zwei ausgewählte norddeutsche Bundesländer werden Daten der Elterngeldstellen ausgewertet, um die Aufteilung der Bezugsdauer innerhalb der Partnerschaft zu untersuchen. Ökonomische Abwägungen sind für die Entscheidung zum Elterngeldbezug von Vätern und für die Dauer ihrer Elternzeit von erheblicher Bedeutung. Einige Untersuchungsbefunde, wie ein längerer väterlicher Elterngeldbezug aufgrund einer besonderen Lebenssituationen der Partnerin (z. B. einer selbstständigen Beschäftigung oder einer Ausbildung), weisen jedoch über ausschließlich ökonomisch basierte Erklärungen hinaus." (Autorenreferat)
Inhalt: "The parental leave benefit reform which was enacted in 2007 in Germany aimed among other things at increasing fathers' involvement in childcare. This paper analyzes the degree to which fathers claim parental leave benefits in the context of couples' social characteristics and economic resources using the data set 'Young Families 2008' (collected by the RWI Essen). In two select federal states in the Northern part of Germany, a further reaching investigation was conducted as to how parental leave is distributed within couples by using administrative data provided by local authorities. In general, the results Show that economic considerations are of great importance for men's decisions to take any parental leave at all, or to do so for an extended period. Further analyses indicate that economic explanations do not fully account for men's parental leave decisions under certain circumstances of the female partner such as self-employment or participation in training or further education." (author's abstract)
Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 63 (2012) H. 442, S. 39-51
Inhalt: "Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beschäftigt wie viele andere Länder auch Deutschland bereits seit geraumer Zeit. Vergleichsweise weniger Beachtung finden hingegen die beruflichen Positionen von Frauen in der Wissenschaft." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gemeinsam Karriere machen : die Verflechtung von Berufskarrieren und Familie in Akademikerpartnerschaften
Titelübersetzung:Pursuing a career together : interconnections between professional careers and the family in academic partnerships
Herausgeber/in:
Rusconi, Alessandra; Solga, Heike
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2011. 189 S.
Inhalt: "Immer mehr Frauen verfolgen eine Karriere, und die allermeisten Frauen mit-einer Karriere (innerhalb und außerhalb der Wissenschaft) haben einen Partner, der ebenfalls Karriere macht. Das stellt viele Fragen: Was heißt es, dass die Berufs- und Lebensverläufe von hoch qualifizierten Frauen und Männern in Paaren miteinander verflechten sind? Welche neuen Herausforderungen ergeben sich damit für die Berufskarrieren on Frauen einerseits und für Koordinierungsarrangements in Partnerschaften andererseits? Existieren in unterschiedlichen Lebensabschnitten oder Berufsphasen unterschiedliche Verflechtungsweisen? Auf der Basis einzigartiger quantitativer und qualitativer Lebensverlaufsdaten wird das Buch Antworten auf diese Fragen liefern. Die Kapitel zeigen, wie Paare ihre Berufsverläufe vielfältig 'koordinieren' und bei welchen Paaren nur kurzfristige Veränderungen oder eine langfristige 'Neuorientierung' vorzufinden sind. Welche Rolle spielen die subjektive Bedeutung von 'Karriere' sowie die Karriereorientierungen von Frauen und Paaren für die Verflechtungsarrangements? Unter welchen Bedingungen führt die Geburt eines Kindes zu einem 'Karriereknick' in weiblichen Berufsverläufen und welche Strategien können dies verhindern? Der Fokus dieses Bandes liegt auf der Geschlechterungleichheit in Wissenschaftskarrieren, denn bis heute ist der Frauenanteil an Professuren mit ca. 17 % nur sehr gering. Das Buch will die 'Blackbox' Partnerschaft hinsichtlich ihres Einflusses auf die Karrierechancen von Wissenschaftlerinnen entschlüsseln und eine Antwort auf die Frage liefern, unter welchen partnerschaftlichen, institutionellen und gesellschaftlichen Bedingungen das Leben in einer Partnerschaft die Karrieren von Frauen befördern kann und unter welchen Bedingungen sie diese behindern." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Vorwort (7-9); Alessandra Rusconi, Heike Solga: "Linked Lives" in der Wissenschaft - Herausforderungen für berufliche Karrieren und Koordinierungsarrangements (11-50); Alessandra Rusconi: Verflechtungsarrangements im Paarverlauf (51-82); Agnieszka Althaber, Johanna Hess, Lisa Pfahl: Karriere mit Kind in der Wissenschaft - Egalitärer Anspruch und tradierte Wirklichkeit der familiären Betreuungsarrangements von erfolgreichen Frauen und ihren Partnern (83-116); Johanna Hess, Lisa Pfahl: "Under pressure ...!?" - Biografische Orientierungen von Wissenschaftlerinnen in Beruf, Partnerschaft und Familie (117-145); Alessandra Rusconi: Konsequenzen unterschiedlicher Verflechtungsarrangements für individuelle und Doppelkarrieren (147-178).
"Rushhour des Lebens" : "Vereinbarungskarrieren" im Brennpunkt des Konfliktes zwischen Berufs- und Familienorientierung
Titelübersetzung:"Rush hour of life" : "agreement careers" as the focal point of the conflict between vocational guidance and family orientation
Autor/in:
Schmidt, Walter
Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 61 (2010) H. 432, S. 85-94
Inhalt: Kaum ein Konflikt hat in den vergangenen Jahrzehnten die europäische Gesellschaft so sehr geprägt wie das Ringen von Frauen und Männern um Chancengleichheit in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen. Der Zielkonflikt zwischen beruflichem Erfolg und harmonischer Familiengestaltung ist der Kern dieses Ringens, von dem die überwiegende Zahl der Menschen in der heutigen Gesellschaft direkt oder indirekt betroffen ist. Die gesellschaftliche Realität offenbart jedoch keine Harmonie, sondern ein komplexes, mehrdimensionales Konfliktnetz, das in unterschiedlichen Lebensphasen verschiedene Ausprägungen durchläuft und Gestaltungszwänge im dyadischen Konstruktsystem von Mann und Frau auslöst. Im Mittelpunkt des vorliegenden Beitrags steht der Begriff der "Vereinbarungskarriere" als jene Karrierephase, in der Erwerbsarbeit und Elternschaft - insbesondere die Verantwortung für noch nicht selbstständige Kinder - aufeinandertreffen und gestaltet werden müssen. Die betrachtete Kernzielgruppe umfasst die jüngeren männlichen und weiblichen Führungskräfte mit fünf bis zehn Jahren Berufserfahrung und heranwachsenden Kindern im Vor- und Grundschulalter. Es werden unter anderem Lösungsansätze der neuen Unternehmensethik, der partnerschaftlichen Führung im Beruf sowie der dienenden Führung in der Familie vorgestellt und diskutiert. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wenn Männer Väter werden: über die Auswirkungen der Vaterschaft auf Freizeit, Lebenszufriedenheit und familiäre Beziehungen
Titelübersetzung:When men become fathers: the effects of fatherhood on leisure activities, life satisfaction, and family relations
Autor/in:
Pollmann-Schult, Matthias
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 22 (2010) 3, S 350-369
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag analysiert die Auswirkungen der Vaterschaft auf verschiedene Aspekte des Alltagshandelns. Die empirischen Analysen auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) zeigen positive Effekte der Vaterschaft hinsichtlich der Lebenszufriedenheit, des bürgerschaftlichen Engagements, der religiösen Partizipation sowie der Beziehung zur Herkunftsfamilie. Diese Befunde ergänzen und erweitern frühere Erkenntnisse, die vor allem auf nachteilige Auswirkungen der Elternschaft - wie die Zunahme psychischer Belastungen, den Rückgang der Beziehungsqualität und Partnerschaftszufriedenheit sowie Einschränkungen im Freizeitverhalten - aufmerksam machen. Eine Differenzierung zwischen biologischen und sozialen Vätern zeigt, dass sich beide Vätertypen in ihrer sozialen und religiösen Partizipation sowie der Beziehung zu den eigenen Eltern voneinander unterscheiden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This study uses data from the German Socio-Economic Panel (SOEP) to analyze the effect of fatherhood on different aspects of the everyday life of men. The results indicate that fatherhood positively affects men's life satisfaction, civic engagement, religious participation, and the closeness of the relationship between men and their families of origin. These findings extend past research, which primarily called attention to the negative effects of fatherhood, such as increased psychological strain, reduced marital satisfaction and limitations in leisure activities. Distinguishing between biological fathers and stepfathers shows that the effect of fatherhood differs between both types of fathers with respect to their civic and religious engagements as well as to their relation to their parents." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Mann; man; Vaterschaft; fatherhood; Familienforschung; family research; SOEP; SOEP; Alltag; everyday life; bürgerschaftliches Engagement; citizens' involvement; Zufriedenheit; satisfaction; Freizeitverhalten; leisure time behavior; Stiefeltern; step-parents; Familie; family; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Kind; child; Elternhaus; parental home; soziale Beziehungen; social relations; Familiengründung; family formation; vergleichende Forschung; comparative research
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Titelübersetzung:Development paths and the future of childcare
Autor/in:
Pfau-Effinger, Birgit
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, Sonderheft, (2009) H. 6, S. 237-254
Inhalt: "Ziel dieses Beitrags ist es, die Entwicklung zu analysieren, die das Verhältnis von Familie und Kinderbetreuung seit den 1990er Jahren in europäischen Gesellschaften genommen hat und auf der Grundlage zu zeigen, welche Weiterentwicklung in den kommenden beiden Jahrzehnte erwartet werden kann. Es wird argumentiert, dass sich in den letzten Jahrzehnten neue Formen der Kinderbetreuung herausgebildet haben, die teilweise die gängige Unterscheidung zwischen formeller und informeller Kinderbetreuung obsolet werden lassen. Der jeweilige Stellenwert dieser Formen der Kinderbetreuung in europäischen Gesellschaften differiert vor allem auch auf der Grundlage unterschiedlicher kultureller Familien-Leitbilder und von Differenzen in den wohlfahrtsstaatlichen Politiken im Kontext verschiedener Entwicklungspfade. Die zukünftige Entwicklung der Kinderbetreuung ist, so die Annahme, durch die Entwicklung zur 'globalisierten Wissensgesellschaft' gekennzeichnet. In dem Kontext wird ein kulturelles Leitbild der Familie an Bedeutung gewinnen, das auf der Idee der umfassenden Erwerbsintegration aller Erwachsenen und des Einbezugs der Kinder vom Kleinkindalter an in das Bildungssystem, in dem sie auf ihr späteres Leben als Erwerbsarbeitsbürger vorbereitet werden, beruht. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass dieses Leitbild in den europäischen Ländern in der gleichen Art und Weise adaptiert werden wird. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass es je nach dem kulturellen Entwicklungspfad, in dem Ein Land steht, und nach der Stärke des Wohlfahrtsstaates unterschiedliche interpretiert und in unterschiedlicher Weise realisiert werden wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "The aim of this contribution is to analyse the course of development the relationship between family and childcare has taken since the 1990s in European societies, and to show on this basis what further development can be expected in the next two decades. It is argued that in the last decades, new forms of childcare have emerged which in part render the established distinction between formal and informal childcare obsolete. The respective significance attached to these forms of childcare in European societies can be distinguished on the basis of different cultural family models and of differences in the welfare state policies in the context of divergent development paths. It is assumed that the future development of childcare will be characterized by the development towards a 'global knowledge society'. In this context, a model of the family will become increasingly important which is based on the idea of comprehensive labour market integration of all adults and the inclusion of children, from toddlerhood onwards, in the education system, in which they will be prepared for their later lives as citizens in gainful employment. However, it cannot be expected that this model will be adapted in the same way in different European countries. Rather, it can be assumed that based on the cultural development path upon which a country finds itself, and on the strength of the welfare state, the model will be interpreted differently and realised in different ways." (author's abstract)
Diskurstheorie als Werkzeugkiste: eine Analyse der Effekte diskursiver Praxen im Kontext familialer Geschlechterarrangements
Titelübersetzung:Discourse theory as a toolbox: an analysis of the effects of discursive practices in the context of family gender arrangements
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 4787-4795
Inhalt: "Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass der Glaube an die Natürlichkeit der Geschlechtsunterschiede für die binäre Geschlechterordnung und die Identifizierung von Subjekten als 'Frauen' und 'Männer' konstitutiv ist. Aus einer diskurstheoretischer Perspektive stellen sich im Anschluss hieran zwei Fragen: Wie und wo wird dieses unproblematische Wissen zum Gegenstand von diskursiven Ereignissen? Und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sind in solchen Ereignissen sag- und damit auch lebbar? Im Beitrag sollen diese Fragen anhand selbst erzeugten empirischen Materials beantwortet werden. Es sind dies Interviews, die die Verfasserin mit gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren geführt habe, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und mit kleinen Kindern zusammen leben. Dabei soll auch aufgezeigt werden, welche Implikationen eine diskurstheoretische Position für die Analyse qualitativer empirischer Daten haben. Statt nach den Begründungszusammenhängen zu fragen, die eine Aussage plausibel machen und in der 'Tiefe zu graben', so wie es in den klassischen hermeneutischen Verfahren geschieht, werden Handlungs-, Denk- und Gefühlspraktiken auf der 'Oberfläche' dekonstruiert. Leitend ist die Frage, wie im Reden durch die Signifikationspraxis Wahrnehmungs- und Handlungsmuster konstruiert, Relevanzen festgelegt und Sinnhorizonte verschoben werden. Damit bekommen die interpretierten Texte einen anderen Status. Das, was die befragten sagen, wird nicht als Ausdruck der Tatsache verstanden, dass jemand eine Frau oder ein Mann ist, die oder der als solche/r bestimmten Interessen verfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Individuen in der Kette von Äußerungen, in denen sie Konventionen anrufen, vergesellschaftet und Frau oder Mann werden. Individuen handeln diesem Ansatz zufolge also weniger unter dem sozialen Druck einer Norm als vielmehr unter der Vorstellung, überhaupt nur dann als Subjekt existieren zu können, wenn sie sich von den Normen appellieren lassen." (Autorenreferat)
Diskurstheorie als Werkzeugkiste : eine Analyse der Effekte diskursiver Praxen im Kontext familialer Geschlechterarrangements
Titelübersetzung:Discourse theory as a toolbox : an analysis of the effects of discursive practices in the context of family gender arrangements
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2008, S. 4787-4795
Inhalt: "Ausgangspunkt des Beitrags ist die Annahme, dass der Glaube an die Natürlichkeit der Geschlechtsunterschiede für die binäre Geschlechterordnung und die Identifizierung von Subjekten als 'Frauen' und 'Männer' konstitutiv ist. Aus einer diskurstheoretischer Perspektive stellen sich im Anschluss hieran zwei Fragen: Wie und wo wird dieses unproblematische Wissen zum Gegenstand von diskursiven Ereignissen? Und welche Vorstellungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen sind in solchen Ereignissen sag- und damit auch lebbar? Im Beitrag sollen diese Fragen anhand selbst erzeugten empirischen Materials beantwortet werden. Es sind dies Interviews, die die Verfasserin mit gleich- und gegengeschlechtlichen Paaren geführt habe, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und mit kleinen Kindern zusammen leben. Dabei soll auch aufgezeigt werden, welche Implikationen eine diskurstheoretische Position für die Analyse qualitativer empirischer Daten haben. Statt nach den Begründungszusammenhängen zu fragen, die eine Aussage plausibel machen und in der 'Tiefe zu graben', so wie es in den klassischen hermeneutischen Verfahren geschieht, werden Handlungs-, Denk- und Gefühlspraktiken auf der 'Oberfläche' dekonstruiert. Leitend ist die Frage, wie im Reden durch die Signifikationspraxis Wahrnehmungs- und Handlungsmuster konstruiert, Relevanzen festgelegt und Sinnhorizonte verschoben werden. Damit bekommen die interpretierten Texte einen anderen Status. Das, was die befragten sagen, wird nicht als Ausdruck der Tatsache verstanden, dass jemand eine Frau oder ein Mann ist, die oder der als solche/r bestimmten Interessen verfolgt. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass Individuen in der Kette von Äußerungen, in denen sie Konventionen anrufen, vergesellschaftet und Frau oder Mann werden. Individuen handeln diesem Ansatz zufolge also weniger unter dem sozialen Druck einer Norm als vielmehr unter der Vorstellung, überhaupt nur dann als Subjekt existieren zu können, wenn sie sich von den Normen appellieren lassen." (Autorenreferat)
Flexibilisierung durch Telearbeit : ein Beitrag zur Verbesserung der Work-Life-Balance?
Titelübersetzung:Making flexible by teleworking : a contribution to improve work-life-balance?
Autor/in:
Junghanns, Gisa; Pech, Eberhard
Quelle: Arbeit : Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, Jg. 17 (2008) H. 3, S. 193-208
Inhalt: "Zunehmende Probleme der Vereinbarkeit von Beruf und Familie aufgrund veränderter Belastungen in der beruflichen Arbeit lassen das Thema Work-Life-Balance eine vermehrte Aufmerksamkeit erfahren. Ziel dieses Beitrages ist es, die Auswirkungen von Telearbeit auf die Work-Life-Balance näher zu beleuchten und dabei Bedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch unter gesundheitlichen Aspekten zu berücksichtigen. Hierbei wird auch auf die Genderfrage eingegangen. Ausgewählte Ergebnisse einer explorativ ausgerichteten Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin werfen vor allem ein insgesamt positives Licht auf die alternierende Telearbeit, die vielfach von Frauen in Teilzeit ausgeführt wird. Angemessene Arbeitsanforderungen, hohe Freiheitsgrade in der Arbeit und Unterstützung durch die Kollegen kennzeichnen diese Arbeitssituation in einem höheren Maße, als es bei den anderen Formen der Telearbeit der Fall ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The issue work-life-balance attracts a great deal of attention. Among the reasons for this are mainly increasing problems in work-family interaction due to changed levels of work load. Aim of this paper is to highlight topics regarding teleworking and work-life-balance related to health aspects; including also gender issues. All in all, selected results of a study conducted on behalf of Federal Institute for Occupational Safety and Health throw a positive light on alternating teleworking which is often carried out by women working in part-time. Appropriate work requirements, high degrees of freedom at work and social support by colleagues mark the work situation to a higher degree in comparison to the other types of telework that were investigated." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sexing the Family: Aushandlungsprozesse über geschlechtliche und sexuelle Identitäten in der Familie und ihre (rechtlichen) Konsequenzen
Titelübersetzung:Sexing the family: negotiating gender and sexual identities in families and their legal consequences
Autor/in:
Miko, Katharina
Quelle: SWS-Rundschau, 48 (2008) 3, S 285-306
Inhalt: 'Der Artikel beleuchtet den Einfluss veränderter Sexualitätsvorstellungen auf das System Familie. Die zentrale Fragestellung bezieht sich auf die Veränderung der impliziten Eckpfeiler der Familiendefinition. Diese sind konkret die heterosexuelle Orientierung, die Monogamie auf Lebenszeit, die sexuelle Beziehung zwischen den Eltern, der gemeinsame Haushalt sowie die biologische Verwandtschaft mit den Kindern. Neuere familiensoziologische Strömungen aus dem angloamerikanischen Raum zeigen, dass empirische Studien vermehrt folgenden Schluss nahe legen: Die gängige Familiendefinition erfasst die soziale Praxis, d.h. das konkrete Alltagsleben der Familien, nur unzureichend. Der Artikel zeigt, dass Veränderungen in der Bewertung von Sexualität zum einen den familiären Alltag beeinflussen und dass diese Veränderungen zum anderen auch wieder rechtliche Implikationen haben.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article explores the influence of changed concepts of sexuality on the family system. The key question focuses on alterations of implicit foundations of the family definition. More specifically, these are: heterosexual orientation, lifelong monogamy, the sexual relationship between the parents, and the joint household community and biological kinship with the children. Recent family-sociological trends in the Anglo-American countries show that empirical studies increasingly indicate the following conclusion: the conventional family definition addresses the social practice, i.e. the concrete everyday life of families, only insufficiently. The article reveals that changes in the evaluation of sexuality impact the daily routine of families and, in addition, imply also legal consequences.' (author's abstract)|