Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 17), 1999. 347 S.
Inhalt: "Der Band analysiert den Stellenwert feministischer Wissenschaftsimpulse auf die Geschlechterperspektive in den Einzelwissenschaften und dokumentiert die dadurch bewirkten Wissenschaftsentwicklungen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christiane Schmerl: Einleitung: Sisters in Crime? - Sisters in Science! (7-28); Birgit Riegraf: Die Kategorie 'Geschlecht' in der Politikwissenschaft und die Staatsdiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung (29-48); Mechtild Oechsle: Geschlecht und Geschlechterverhältnis - keine Kategorien der politischen Bildung? (49-71); Gudrun Lachenmann: Entwicklungssoziologie: Geschlechterforschung in der Entwicklungspolitik (72-94); Christiane Schmerl: Der Prinz und die Kröte. Feminismus und deutsche Psychologie - Versuch einer Zwischenbilanz (95-112); Kerstin Palm: 'Feministische Naturwissenschaftsforschung - was soll das denn sein?' Zur Rezeption feministischer Theorie in der Biologie (113-136); Ursula Müller: Soziologie und Geschlechtergerechtigkeit am Beispiel der Forschung zu Frauen an Hochschulen (141-166); Notburga Ott: The Economics of Gender - Der neoklassische Erklärungsansatz zum Geschlechterverhältnis (167-196); Christiane Schmerl: Wann werden Weiber zu Hyänen? Weibliche Aggressionen aus psychologisch-feministischer Sicht (197-215); Bettina Dausien: 'Geschlechtsspezifische Sozialisation' - Konstruktiv(istisch)e Ideen zur Karriere und Kritik eines Konzepts (216-246); Martina Herrmann: Geschlechterethik und Selbstkonzept, Moralphilosophische Folgerungen aus der Kohlberg/Gilligan-Kontroverse (247-269); Marlene Stein-Hilbers: Geschlechterbeziehungen im neuen deutschen Kindschaftsrecht (270-290); Petra Kolip: Riskierte Körper: Geschlechtsspezifische somatische Kulturen im Jugendalter (291-303); Helga Kelle: Geschlechtsunterschiede oder Geschlechtsunterscheidung? Methodologische Reflexion eines ethnographischen Forschungsprozesses (305-324); Susanna Burghartz: Verführung oder Vergewaltigung? Reden über sexuelle Gewalt vor dem Basler Ehegericht in der frühen Neuzeit (324-344).
Schlagwörter:Feminismus; historische Entwicklung; Politikwissenschaft; Naturwissenschaft; Psychologie; Bildungseinrichtung; Recht; Frauenforschung; Entwicklung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
"Geschlechterspezifische Sozialisation" - konstruktiv(istisch)e Ideen zu Karriere und Kritik
Titelübersetzung:"Gender-related socialization" - constructive (constructivistic) ideas on career and criticism
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 216-246
Inhalt: Der Beitrag diskutiert die wissenschaftliche Karriere des Konzepts "geschlechterspezifische Sozialisation" im Spannungsfeld von feministischer Argumentation und der sich etablierenden Sozialisationsforschung. Dabei reflektiert sie die innovative Kraft des Konzepts ebenso wie seine Defizite und theoretischen Konstruktionsprobleme, die insbesondere in der aktuellen feministischen Theoriediskussion zu einer grundlegenden Kritik bis hin zur Verabschiedung des Begriffs geführt haben. Das Anliegen, das dem Begriff der "geschlechtsspezifischen Sozialisation" in den 70er Jahren zur Konjunktur verhalf, war ein emanzipatorisches Projekt. Die scheinbar natürliche Ordnung der Geschlechter wurde als Ergebnis gesellschaftlicher Prozesse analysiert, die historisch variabel und veränderbar sind. Die Autorin schlägt deshalb vor, die ursprünglich mit dem Konzept verbundene Wendung zur gesellschaftlichen Konstruktion von Geschlecht in der Prozeßperspektive des individuellen Lebenslaufs beizubehalten, aber in eine andere Forschungskonzeption zu transformieren: mit theoretischen und methodischen Ansätzen der Biographieforschung lassen sich einige zentrale Probleme des Sozialisationsbegriffs vermeiden und zugleich Anknüpfungspunkte an die gegenwärtige feministische Theoriediskussion finden. (pre)
Schlagwörter:Sozialisation; Frauenforschung; Forschungsstand; Kritik; Emanzipation; Feminismus; Konstruktivismus; Identität; historische Entwicklung