Inhalt: Der Beitrag befaßt sich sowohl mit dem Geschlechterverhältnis als auch mit der Geschlechtsblindheit innerhalb der Sozialwissenschaften. Festgehalten wird, dass die Wissenschaft der Moderne grundsätzlich männlich und dass diese männliche Prägung auch in den Sozialwissenschaften auffindbar ist. Auf diesem Hintergrund werden die drei Forschungszugänge, die sich in den genuszentrierten Sozialwissenschaften Geltung verschafft haben (doing gender, die Analyse des gender system und die soziokulturelle Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit), untersucht und die Debatten um Differenz und Gleichheit, die die Frauenbewegung in ihrer bisherigen Geschichte gespalten hat, verfolgt. Angesichts der erstaunlichen Persistenz des Dualismus von Männlichkeit und Weiblichkeit muss gefragt werden, wie offen denn auch die Frauen- und Geschlechterforschung selbst für ein Re-Thinking der Geschlechterverhältnisse ist. In der Zukunft werden Gender-Studien es sich zur Aufgabe machen müssen, neue sozialwissenschaftliche Ansätze zu entwickeln, die neue Optionen für die feministische Debatte eröffnen. (ICH)
Schlagwörter:Frauenforschung; Theorie; USA; historische Entwicklung; Sozialwissenschaften; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Gleichheit; Nordamerika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag