Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung
Herausgeber/in:
Rusconi, Alessandra; Wimbauer, Christine; Motakef, Mona; Kortendiek, Beate; Berger, Peter A.
Quelle: Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft, 2), 2013. 232 S
Inhalt: Die AutorInnen des zweiten GENDER-Sonderhefts untersuchen Paarbeziehungen als zentralen Ort, an dem Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern (re-)produziert, kompensiert oder verringert werden. Im Sinne eines 'Doing Couple', 'Doing Gender' und 'Doing (In)Equality' spielen dabei Anforderungen der Erwerbsarbeit, sozialpolitische Rahmenbedingungen und Aushandlungsprozesse der Paare eine wesentliche Rolle.
Schlagwörter:Gender; gender; soziale Ungleichheit; social inequality; Ehepaar; married couple; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterverhältnis; gender relations; Partnerwahl; choice of partner; Liebe; love; Sexualität; sexuality; Familiengründung; family formation; Familie-Beruf; work-family balance; Dual Career Couple; dual career couple; Berufsmobilität; occupational mobility; Elternschaft; parenthood; Kinderwunsch; desire for children; Elterngeld; family allowance; Partnerschaft; partnership; Familienpolitik; family policy; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; regionaler Vergleich; regional comparison; Paarfoschung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
"Verwahrloste Fürsorge" - ein Krisenherd gesellschaftlicher Reproduktion: zivilisationskritische Anmerkungen zur ökonomischen, sozialstaatlichen und sozialkulturellen Vernachlässigung von Praxen im Feld "care work"
Titelübersetzung:"Abandoned Care" - distortions in social reproduction: critical comments on the economic, political and cultural disinterest in care work practices
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 9-23
Inhalt: "Feministische Forschung hat offengelegt, welche gesellschaftlichen Strukturierungen und Geschlechterordnungen bis heute dazu geführt haben, dass Hausarbeit, 'Gare work' in der Familie sowie Pflegeberufe sozialpolitisch vernachlässigt werden. Die Folgen solcher Gleichgültigkeit, die mit der Kapitalismus- und Neoliberalismusentwicklung eskalieren, sind gegenwärtig am Pflegenotstand abzulesen. Er ist Indiz für eine grundsätzliche soziale Krise: Aus dem bilateralen Prozess gesellschaftlicher Reproduktion, der markt- und lebensweltlich vermittelt ist, wird die privat organisierte Restitution von Gesellschaft und Bevölkerung ausgeklammert - mit der Konsequenz, dass Wohlfahrt und Gemeinwesen Schaden nehmen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Feminist research has identified the social structures and gender ordern that are at the root of the widespread political disinterest in domestic work, private and professional care work. The consequences of such indifference, which escalate as capitalist and neoliberal concepts spread, can be seen in the current shortage of professional care workers. This indicates a fundamental social crisis: political focus on the market and its disregard for privately organised efforts in the bilateral process of social reproduction reduces welfare and erodes community Spirit." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Krise; crisis; Gesellschaft; society; Wohlfahrt; welfare; Geschlechterverhältnis; gender relations; Hausarbeit; housework; Pflege; caregiving; Sozialpolitik; social policy; Reproduktion; reproduction; privater Sektor; private sector; Neoliberalismus; neoliberalism; Gesellschaftstheorie; theory of society; Kritische Theorie; critical theory; Frauenforschung; women's studies; Geschlechterforschung; gender studies; Familienarbeit; family work; woman; Lebenssituation; life situation; soziale Ungleichheit; social inequality
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Frauen- und Geschlechterforschung
Kritische Anmerkungen zur These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen
Titelübersetzung:Critical comments on the thesis of gender symmetry in domestic violence
Autor/in:
Schröttle, Monika
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 2 (2010) 1, S 133-151
Inhalt: "Der Beitrag befasst sich kritisch mit der These der Gendersymmetrie bei Gewalt in Paarbeziehungen und ihrer empirischen, sozialwissenschaftlichen und politischen Relevanz. Er zeigt auf, dass nicht von einer Gleichbetroffenheit beider Geschlechter durch Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen auszugehen ist, insbesondere wenn Muster, Schweregrade und kontextuelle Bedeutungen von Gewalt einbezogen werden. Gleichwohl wird für eine Entpolarisierung des Diskurses der einseitigen Festlegung von Frauen/ Männern auf Opfer-/ Täterpositionen plädiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article focuses critically on the thesis of 'gender symmetry' in domestic violence, and discusses its empirical and scientific, as well as political, relevance. Empirical data shows that victimization of men and women through violence in heterosexual couple relationships differs relevantly when patterns and levels of violence, as well as contextual meanings, are taken into account. Despite this, the author argues, that it is necessary to depolarize unbalanced victim-perpetrator discourses that tend to fix women and men in traditional positions." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; gender studies; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gewalt; violence; Mann; man; woman; Täter; offender; Opfer; victim; gender; Partnerschaft; partnership; Konflikt; conflict; Ehe; marriage; Misshandlung; maltreatment; USA; United States of America; Großbritannien; Great Britain; Federal Republic of Germany; vergleichende Forschung; comparative research; soziale Ungleichheit; social inequality; Diskurs; discourse; häusliche Gewalt; domestic violence; Nordamerika; North America
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie
Inhalt: Arbeits- und Industriesoziologie und Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung legen verschiedene Perspektiven auf die Analyse von Arbeit und der postfordistischen Arbeitsgesellschaft an. Die Arbeits- und Industriesoziologie fokussiert den Wandel von Erwerbsarbeit und seine Folgen. Die Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung rückt den Konnex von Arbeit, Geschlecht und Ungleichheit in den Mittelpunkt. Der Beitrag arbeitet heraus, in welcher Weise beide Perspektiven aufeinander treffen und Erkenntnisse der Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung die soziologische Reflexion des Wandels von Arbeit bereichern. Dies wird für die Analyse der gesellschaftlichen Reproduktionskrise gezeigt, welche mit der forcierten Rationalisierung der Daseinsfürsorge einhergeht. Und es wird für die Analyse des Wandels von Herrschaft herausgearbeitet, wie er mit der für den Postfordismus spezifischen ökonomischen Unbeständigkeit und existenziellen Verunsicherung einhergeht. Deutlich wird, dass der gegenwärtige Wandel von Arbeit soziale Ungleichheiten nicht nur zur Folge hat, sondern auf Differenzen und Ungleichheiten nach Geschlecht, Ethnie, Schicht gründet. Dieser Konnex von Arbeit, Geschlecht und Ungleichheit beeinflusst, so die Schlussfolgerung, das Ausmaß und die Ausrichtung des gesellschaftlichen Wandels. Deshalb ist er in der soziologischen Forschung systematisch zu veranschlagen.
SSOAR Kategorie:Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender differentiated impact of investment climate reforms: a critical review of the Doing Business Report
Titelübersetzung:Geschlechtsspezifischer Einfluss auf die Reform des Investmentklimas: eine Bewertung des Doing Business Reports
Autor/in:
Hampel-Milagrosa, Aimée
Quelle: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik gGmbH; Bonn (DIE Discussion Paper, 16/2008), 2008. 65, S
Inhalt: "This paper examines how reforms of the regulatory business environment inspired by the World Bank's Doing Business reports impact the economic participation of women in developing countries. It focuses on gender-related impacts of four business environment reforms in areas of 1) Obtaining Credit, 2) Registering Property, 3) Starting a Business and 4) Employing Workers. The paper begins by describing the methodology of the Doing Business reports and how the suggested reforms would lead to private sector growth. Then, using an institutional economics framework, it traces women's most binding constraints in areas of credit, land titling, business start-up and female employment that the Doing Business failed to capture. Discussions show how Doing Business-style reforms in the four areas mentioned create ambiguous impacts for women entrepreneurs by either leading to increased economic opportunities or reinforcing constraints and opening up areas for exploitation. The paper emphasises that although most of the binding constraints for female economic participation take root at the level of customs, norms and beliefs - it is possible for the government to remove discrimination in the private sector by creating informed, gender-sensitive reforms." (author's abstract)
Schlagwörter:women's employment; Eigentum; gender studies; credit; property; discrimination; privater Sektor; private sector; Rahmenbedingung; Weltbank; business management; Diskriminierung; Unternehmenspolitik; Entwicklung; development; Privatwirtschaft; Kredit; social inequality; Unternehmen; World Bank; general conditions; private economy; woman; politische Institution; enterprise; Geschlechterforschung; wirtschaftliches Handeln; Entwicklungsland; company policy; Unternehmensführung; Unternehmensplanung; economic action; political institution; gender-specific factors; management planning; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit; developing country; Umweltanalyse
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik
Zum Umgang mit der Naturalisierung des Sozialen im Bildungssystem: Macht und Ungleichheit in den Schriften Mathilde Vaertings
Titelübersetzung:Dealing with social naturalization in the education system: power and inequality in the writings of Mathilde Vaertings
Autor/in:
Toppe, Sabine
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 1514-1527
Inhalt: "Die Naturalisierung des Sozialen in Deutschland hat viele und widersprüchliche Gesichter und lässt sich nicht zuletzt in Zusammenhang mit wachsender sozialer Ungleichheit und Armut zunehmend in bildungspolitischen Diskursen und schulischen Praktiken beobachten. Wenn es um eine Erklärung der nachweislich in Deutschland besonders ausgeprägten Ungleichheit der Bildungschancen nach der sozialen Herkunft geht, fällt der Blick vordringlich auf die Familie, mit einer zunehmend wahrnehmbaren Formulierung geschlechterdifferenzierender Verantwortlichkeiten und einem ungebrochenen Rückgriff auf die strukturelle und symbolische Bedeutung einer quasi 'naturhaften' Mutterrolle. Im Hinblick auf die soziologische Grundfrage, wie Bildung und Erziehung die qua Geburt, sozialer Herkunft sowie Geschlechts- und ethnischer Zugehörigkeit ungleich verteilten Lebenschancen zementiert oder verstärkt, will dieser Beitrag Grundlagen der Naturalisierung von Geschlechterdifferenzen im Umgang mit sozialer Ungleichheit im Bildungssystem nachspüren, wie der historisch gewachsenen normativen Zuschreibung und Naturalisierung von Sozialkompetenz als weiblicher Fähigkeit im Bildungssystem, die verstärkt in Debatten um Raum für öffentliche oder private Erziehung verknüpft wird mit Rückgriffen auf das tradierte Bild der 'fürsorglichen Mutter' bzw. dem Verweis auf die private Sorgearbeit. 'Neu gelesen' werden dazu Veröffentlichungen Mathilde Vaertings, der eher in Vergessenheit geratenen soziologischen 'Klassikerin', deren bildungs- und erziehungssoziologisch relevante Positionen in den letzten Jahren vor allem von der pädagogischen und soziologischen Geschlechterforschung in den Blick genommen wurden. Mathilde Vaertings Ausführungen zur Verknüpfung von Unterschied und Ungleichheit und zur Verschränkung von Kultur, Wissen und Macht befassen sich mit Problemstellungen, die heute in der Soziologie sozialer Ungleichheit wie in der Geschlechtersoziologie zentral sind und mit Michel Foucaults Konzept der Produktivität der Macht oder mit Pierre Bourdieus Habituskonzept beschrieben werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender studies; role; education; soziale Herkunft; educational policy; power; Diskurs; discourse; determinants; Erziehung; Federal Republic of Germany; culture; Mutter; nature; education system; Foucault, M.; social inequality; inequality; Bildungssoziologie; Bourdieu, P.; social background; naturalization; knowledge; Macht; Natur; Einbürgerung; Bildungswesen; mother; Familie; Geschlechterforschung; family; Foucault, M.; Rolle; Bourdieu, P.; Bildungspolitik; Kultur; Determinanten; Ungleichheit; soziale Ungleichheit; Wissen; sociology of education
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Quelle: Soz:mag : das Soziologie-Magazin, (2005) 8, S 38-42
Inhalt: "Dr. Paula-Irene Villa ist begeisterte Tango-Tänzerin, MTV-/ VIVA-Konsumentin und Club-Gängerin. Als Assistentin an der Universität Hannover beschäftigt sie sich mit Körper- und Geschlechtersoziologie, Sozialkonstruktivismus und sozialer Ungleichheit. Im Gespräch für das soz:mag gibt sie einen Vorgeschmack auf das inter-universitäre Kolloquium zum Thema Körpersoziologie (siehe Kasten auf S. 42), welches Ende November in Bern stattfindet. In welcher Beziehung steht der Körper und das Soziale? Inwiefern lassen sich die beiden Sphären überhaupt trennen? Und wer vollzieht diese Trennung? Paula-Irene Villa über die Bedeutung des Körpers in der Soziologie, die Konstruktion von Geschlechterdifferenzen und den ideologischen Kampf gegen 'dicke' Menschen." (Autorenreferat)