Als die Wissenschaft eine Frau war
Titelübersetzung:When science was a woman
Autor/in:
Schiebinger, Londa
Quelle: Frauen im Frankreich des 18. Jahrhunderts: Amazonen, Mütter, Revolutionärinnen. Jutta Held (Hrsg.). Hamburg: Argument-Verl. (Argument , Sonderband), 1989, S. 121-147
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Inhalt: In dem Beitrag wird anhand von Bildern gezeigt, daß im 17. und 18. Jahrhundert das weibliche Gesicht das dominante Bild der Wissenschaft bildete. Zwei Themen werden unter der Oberfläche des allgemeinen Diskurses über Wissenschaft ausgetragen: die Frage nach der Teilnahme der Frau an der Wissenschaft, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Zukunft; die Frage nach dem richtigen Verhältnis von männlichem Naturwissenschaftler und weiblicher Natur. Untersucht wird die Rolle dieser Themen in der frühmodernen Wissenschaft. Am Beispiel der Frage nach dem Geschlecht der Wissenschaft wird der Kampf zwischen femininen und maskulinen Allegorien aufgezeigt. Anhand einiger Beispiele wird die weibliche Ikonographie in der frühmodernen Wissenschaft dargestellt. Es wird herausgearbeitet, daß die weibliche Ikone einen männlichen Rivalen hatte: die maskuline Philosophie, d. h. Maskulinität stand für den heissen aktiven Geist, Weiblichkeit bezeichnete kalte, träge Materie. In der Interpretation der Allegorien wird gefragt, was die maskulinen und femininen Symbole zu bedeuten haben. Die Analyse zeigt, daß in maskulinen Allegorien der Wissenschaftler direkt in die Natur eingreift, wohingegen die weibliche Ikone ein zärtliches Verhaatnis der weiblichen Natur zum männlichen Wissenschaftler repräsentiert. Als ein Wendepunkt in der Historiographie der Wissenschaft wird das Nachlassen femininer Ikonen in der wissenschaftlichen Kultur zu Beginn des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Die Überlegungen führen zu dem Ergebnis, daß eine Frau zwar als Bild der Wissenschaft dienen konnte, aber in der Gemeinschaft der Wissenschaft wurden Frauen nicht willkommen geheißen. (RW)
Schlagwörter:18. Jahrhundert; Feminismus; Symbol; kulturelle Faktoren; Wissenschaftsgeschichte; Geschlechterrolle; Naturwissenschaft; Philosophie; Weiblichkeit; Wissenschaftler
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Eine Verteidigung der Rechte der Musen : oder: die Diskriminierung der Schriftstellerin und Wissenschaftlerin in der Germanistik
Titelübersetzung:A defense of the rights of the Muses : or: The discrimination of female writers and scientists in Germanic languages and literature
Autor/in:
Freer, Doris
Quelle: Lila Schwarzbuch: zur Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft. Anne Schlüter (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik), 1986, S. 138-147
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Inhalt: In der Wissenschaftsgeschichte und -realität der Germanistik wird die Problematik der Frauendiskriminierung dargestellt. Es wird gezeigt, daß diese Diskriminierung in dieser Disziplin von Anfang an bis heute existiert. Sie erfolgt entweder durch Auslassen, Ausgrenzung oder periphere Behandlung und trifft die Frau als Dichterin und Wissenschaftlerin in gleichem Ausmaß. Auf der literatur- und forschungsimmanenten Ebene wird nachgewiesen, daß die Maßstäbe und Regeln der Literaturproduktion seit spätestens dem Barock von Männern aufgestellt werden. Der Frau konzedierte man bestenfalls den Status einer Nachahmenden. Ältere und neuere Literatur von Frauen ist im Fächerkanon von Schule und Hochschule unterrepräsentiert; angesichts der Tatsache, daß die Erforschung von Literatur durch Frauen und der von Frauen geschriebenen Literatur noch immer nicht über ein Minimum hinausgeht, wird auf die Notwendigkeit einer neuen Germanistik unter feministischen Vorzeichen verwiesen. (HA)
Schlagwörter:Diskriminierung; Germanistik; Wissenschaftler; Schriftsteller; Literatur; Feminismus; Fremdbild
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Verdrängung der Frauen aus Naturwissenschaften und Technik
Titelübersetzung:The suppression of women from natural sciences and technology
Autor/in:
Maurer, Margarete
Quelle: Lila Schwarzbuch: zur Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft. Anne Schlüter (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik), 1986, S. 234-256
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Inhalt: Die Gewöhnung der Männer an Natur- und Technikwissenschaftlerinnen wird als gering betrachtet; in dem Beitrag verfolgt die Verfasserin die historischen Wurzeln und Entwicklungen, die zur Ausgrenzung der Frauen aus diesen Wissenschaftsdisziplinen geführt haben. Es wird verdeutlicht, daß Frauen in der Realität dieser Fächer schon seit langer Zeit eine wichtige Rolle spielen, diese Tatsache jedoch in der Wissenschaftsgeschichte bisher weitgehend ausgeklammert worden ist. Psychologische Mechanismen der Verdrängung werden für die antiweiblichen Methoden und Verfahren in der Wissenschaftsgeschichtsschreibung verantwortlich gemacht. Für eine Veränderung dieser Situation werden Vorschläge zur Frauenpolitik im Wissenschaftssektor gemacht, die eine kritische Geschichtsschreibung von Natur- und Technikwissenschaften einschließen. (HA)
Schlagwörter:Naturwissenschaft; Naturwissenschaftler; Technik; Frauenpolitik; Wissenschaftspolitik; Feminismus; Wissenschaftler; Frauenbild
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Biographie und Wissenschaft : der psycho-soziologische Ansatz in der Wissenschaftstheorie
Titelübersetzung:Biography and science: the psycho-sociological approach in the philosophy of science
Autor/in:
Kruell, Marianne
Quelle: Alma Mater und Konsortinnen. Bonn: Nora (Studium Feminale), 1984, S. 11-39
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Inhalt: Die Autorin beschreibt die Anwendung des psycho-soziologischen Forschungsansatzes auf die Psychoanalyse Freuds in ihrem Werk "Freud und sein Vater" sowie die wissenschafts- oder erkenntnistheoretische Gültigkeit des Ansatzes im Rahmen feministischer Forschung. Die Vorgehensweise ist wissenschaftstheoretisch mit Anwendungsbeispielen. Der psycho-soziologische Ansatz beinhaltet die Verknüpfung der wissenschaftlichen Forschung mit der Biographie beziehungsweise Betroffenheit des Forschers, um eine ganzheitliche, umfassende Betrachtungsweise zu ermöglichen. Dieses Wissenschaftsverständnis erweist sich als Kritik an dem bestehenden Wissenschafts-Patriarchat und fördert die Selbstkritik hinsichtlich der Wahl des Forschungsgegenstandes. (HD)
Schlagwörter:Freud, Sigmund; Psychoanalyse; Biographie; Forschungsansatz; Wissenschaftler; Forschungsgegenstand; Wissenschaftsverständnis; Feminismus
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Hälfte des Kuchens oder die ganze Bäckerei? : Frauen in den Wissenschaften formulieren ihre Ansprüche nicht mehr nur auf dem Papier
Titelübersetzung:Half the cake or the whole bakery? : women in sciences no longer just formulate their claims on paper
Autor/in:
Bock, Ulla; Schmerl, Christiane
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 7 (1983) H. 2/3, S. 111-122
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Inhalt: Die Autorinnen beschreiben 19, von 1976 bis 1982 entstandene Organisationen von und für Frauen im Bereich Wissenschaft, Bildung und Aufklärung. Sie dienen der Förderung des Selbst- und gesellschaftlichen Bewußtsein der Frauen, ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung und der Anerkennung von Frauen als Subjekt und Objekt von Wissenschaft. Feministische Wissenschaft wird nicht gefördert und bedarf des persönlichen Engagements und unbezahlter Arbeit von Frauen. (HD)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenorganisation; Wissenschaftler; Akademikerin; Frauenforschung; Frauenbewegung; Förderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
L'Impa-Science des Femmes : Contribution chiffree a l'etude des formes que prennent les rapports de domination entre hommes et femmes dans le champ scientifique et academique suisse
Titelübersetzung:Impatience of Women : encoded contribution to the study of forms of reports on the domination between men and women in the scientific and academic field in Switzerland
Autor/in:
Gillioz, Lucienne; Goerg, Danielle
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 373-396
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Inhalt: Aufgrund der Idee der alternativen Aneignung von Wissen durch die Frauen in der Schweiz versuchen die Autoren, die Formen der Herrschaftsverhältnisse zwischen Männern und Frauen in der Wissensproduktion und -vermittlung zu quantifizieren und zu beschreiben. Indem sie die Möglichkeiten der Erkenntnissoziologie in feministischer Perspektive aufnehmen, versuchen sie zu zeigen, daß die Quasimonopolisierung der Wissenschaftsproduktion durch die Männer nicht ohne Einfluß auf die Ergebnisse bleibt. Entgegen den hauptsächlich von den Sozialwissenschaften aufgeführten Beispielen werden die männerbezogenen Auswege hervorgehoben, die in verschiedenen Produktionsstadien in die Forschung einfließen. Die Erkennung dieser Verzerrungen bildet einen intellektuellen Einsatz von Bedeutung, der nicht nur die Frauen als diskriminierte Gruppe interessiert, sondern die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft, da er auf der Objektivität der Wissenschaft selbst beruht. (HD)
Schlagwörter:Einfluss; Forschungsergebnis; Feminismus; Forschungspraxis; Schweiz; Wissenschaftler; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz