Frauen Wahnsinn WahnsinnsFrauen: Überlegungen zur Re/Produktion einer Analogie
Titelübersetzung:Women's craziness - crazy women: reflections on the re/production of an analogy
Autor/in:
Schlichter, Annette
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 7-21
Inhalt: In dem Beitrag wird in komprimierter Form eine zusammenhängende Darstellung der von S. Duda und L. Pusch und durch die Medien bereits verbreiteten Thesen angeboten, daß Frauen im Prinzip durch die herrschenden Bedingungen krank gemacht werden. Die Einseitigkeit dieses Standpunktes wird vehement kritisiert. Es wird überlegt, welches Interesse an der Auseinandersetzung mit dem Thema 'Wahnsinn und Frauen' besteht und was die Frage nach dem Zusammenhang von Weiblichkeit und Wahnsinn für die feministische Forschung leisten soll. Als Ergebnis wird zusammengefaßt: Eine feministische Theorie, die Weiblichkeit und Wahnsinn aus ihrer gegenseitigen Festlegung befreien will, sollte nicht nur die als 'patriarchal' qualifizierten Bilder kritisieren. Sie erfordert darüber hinaus eine Analyse der diesen Entwürfen zugrundeliegenden hierarchisch strukturierten Oppositionen von Männlichkeit-Weiblichkeit und Normalität-Wahnsinn. (ICA)
Buchbesprechung zu: Christa Rohde-Dachser: Expedition in den dunklen Kontinent. Weiblichkeit im Diskurs der Psychoanalyse. Berlin, Heidelberg 1991, Springer-Verlag
Autor/in:
Kitlitschko, Susanne
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 87-88
Wider die Verherrlichung des Weiblichen: Kritik des Ökofeminismus
Titelübersetzung:Against the glorification of femininity: criticism of ecofeminism
Autor/in:
Attia, Iman
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 15 (1991) 3/4, S 91-122
Inhalt: Die Studie ist eine Kritik am Frauen- und Gesellschaftsbild des Ökofeminismus. Nach der Darstellung wesentlicher theoretischer Kategorien des Ökofeminismus, die sich zentrieren im Ideal der Hausarbeit als wichtigste Form von Subsistenzarbeit, stellt die Autorin zusammenfassend fest, daß der Ökofeminismus die gesellschaftlichen Unterschiede und historischen Veränderungen ignoriert, indem er den Weiblichkeitsbegriff aus der Gebärfähigkeit ableitet. Jede Ausbeutungsform wird reduziert auf biologische Ursachen (Mann-Frau-Verhältnis). Die Befreiung der Frau kann nur in der Rolle der Hausfrau und Mutter erfolgen. Der Ökofeminismus wird als neue Version vom Weiblichkeitsmythos gewertet. Die Studie basiert auf der Auswertung von Sekundärquellen. (ICB)
Nicht die Mutter ist schuld, sondern "nur" ihr Geschlecht: Nancy Chodorows Analyse weiblichen Mutterns
Titelübersetzung:Not the mother is guilty, but "merely" her gender: Nancy Chodorow's analysis of female mothering
Autor/in:
Großmaß, Ruth
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 13 (1989) 1/2, S 51-82
Inhalt: In dem Beitrag werden kritische Überlegungen zu Chodorows Analyse weiblichen Mutterns zur Diskussion gestellt, die das methodologische Problem in den Mittelpunkt stellen, das sich ergibt, wenn Erklärungsansätze, die dem psychotherapeutischen Diskurs entstammen, in sozialwissenschaftliche Untersuchungen übernommen werden. Die drei Argumentationsschritte von Chodorow werden nachgezeichnet: (1) Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Mütterlichkeit und sozialer Organisation der Geschlechter; (2) Reinterpretation der Ergebnisse der Psychoanalyse zur Individualgenese in der Familie; (3) Integration der Erkenntnisse in ein soziologisch-psychologisches Konzept von Geschlechterpolarität und Familie. Diese Argumentation wird auf drei Ebenen der Kritik unterzogen: (1) Kurzschlüssigkeiten innerhalb der Argumentation Chodorows werden benannt. (2) Einige der von Chodorow ausgelassenen Aspekte kindlicher Sozialisation verändern das von ihr gezeichnete Bild. (3) Die Argumentation wird anhand der von ihr zu Beginn vorgenommenen methodischen Reduktion überprüft. Ausgehend von der Inhaltsanalyse werden abschließend die Möglichkeiten einer psychoanalytisch begründeten Subjekttheorie als wenig sinnvoll eingeschätzt. (KW)