Inhalt: In der Politikwissenschaft wird die Gleichstellungspolitik immer noch nicht als ein eigenständiges Thema behandelt. Die meisten empirischen Studien beschränken sich auf einzelne Länder und/oder besondere Bereiche und betrachten Gleichstellungsmaßnahmen oft als Teilgebiet anderer Politikfelder. Eine systematische Übersicht und Evaluierung von gleichstellungspolitischen Maßnahmen wird zudem dadurch erschwert, dass keine scharfe konzeptuelle Trennung zwischen allgemein normativen Prinzipien und kontextabhängigen Variablen gezogen werden kann. Nach Meinung der Autorin müsste jedoch auch die theoretische Diskussion um Gleichstellung beide Aspekte berücksichtigen. Sie geht in ihrem Beitrag der Frage nach, inwiefern der konzeptuelle Antagonismus zwischen einer egalitären und einer dualistisch-kompensatorischen Gleichstellungspolitik im sozialen und institutionellen Umfeld der Schweiz gültig ist bzw. inwiefern dieser zu relativieren ist. Anhand eines Fallbeispiels - der Institution Ehe in der Schweiz - zeigt sie auf, dass egalitäre und kompensatorische Maßnahmen in diesem Fall weder eine wirkliche Alternative noch einen eigentlichen Antagonismus darstellen. (ICI2)
Schlagwörter:Schweiz; Ehe; Familienpolitik; Gleichstellung; Frauenpolitik; Forschungsansatz; politische Theorie; soziale Ungleichheit; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag