Inhalt: Das österreichische Gleichstellungsgesetz ist maßgeblich durch internationale Entwicklungen geformt worden. Die jüngsten rechtlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung beruhen auf Initiativen der Europäischen Union seit den 1990er Jahren. Den Hintergrund für diese Aktivitäten bildete die Zunahme rassistischer Übergriffe und die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa. In der Studie werden die Gleichstellungsbemühungen der EU und ihre Umsetzung auf österreichischer Ebene untersucht. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie der Aufstieg der Debatten um "traditionsbedingte Gewalt" die Politik der Gleichbehandlung verändert hat. Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat in ihrer zweiten Auflage als ÖVP-BZÖ Gewalt im Namen der Tradition, der Kultur oder der Ehre ab 2005 auf nationaler und europäischer Ebene zum Thema gemacht. Diese zwei Politikfelder zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der von Diversität gekennzeichneten österreichischen Gesellschaft werden gemeinsam diskutiert, um zu zeigen, wie die Forderung nach Geschlechteregalität mit jener nach "differenzierter Gleichheit" in Konflikt geraten kann und welche Bedeutung dem "kulturellen Unbehagen" bei der Einschätzung dieser Politiken der Gleichheit zukommt. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Pluralismus; Feminismus; Gleichstellung; Differenzierung; Diskriminierung; Geschlechterpolitik; Kultur; multikulturelle Gesellschaft; Gender Mainstreaming; Gleichheit; Assimilation; Opfer; Integration; Gewalt
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag