Inhalt: Der Beitrag erinnert zunächst daran, dass erst Naturrecht und Aufklärung einen Wandel der Geschlechterverhältnisse seit den 70er Jahren des 18. Jahrhundert herbeigeführt haben, der eine Partizipation von Frauen an Bildung, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft und damit weibliche Emanzipation ermöglichte. Die Autorin führt in die geschichtliche Dimension des Gender-Ansatzes ein, indem sie danach fragt, wie die Geschichtswissenschaft mit dem Faktum umgeht, dass "die Menschheit als Objekt historischer Forschung in ihrer sozialen Bedingtheit in zwei große Hälften zerfällt: in Männer und Frauen." Die Ausführungen werden am Beispiel des "Allgemeinen Landrechts für die Preußischen Staaten" (1794) mit seinen geschlechterpolitischen Dimensionen konkretisiert. Es erhält seine besondere Bedeutung für die Erforschung von Geschlechterverhältnissen durch die Auswirkungen auf die Rolle der Frau im 19. Jahrhundert und den Einfluss auf das Bürgerliche Gesetzbuch, das seit 1899 bis heute in Kraft ist. Der Blick zurück schafft Verständnis für weibliche Verhaltensweisen heute und hilft, aktuelle Diskriminierungen wahrzunehmen und deren Entstehung und Auswirkungen nachzuvollziehen. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; historische Entwicklung; Partizipation; Bildung; Politik; Emanzipation; Preußen; Recht; Bürgerliches Gesetzbuch; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag