Die unsichtbare Generation: Kinder sowjetischer Besatzungssoldaten in Österreich und Deutschland
Titelübersetzung:The invisible generation: children of Soviet occupations soldiers in Austria and Germany
Autor/in:
Stelzl-Marx, Barbara
Quelle: Historical Social Research, 34 (2009) 3, S 352-372
Details
Inhalt: 'Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in ganz Österreich und Deutschland sogenannte 'Besatzungskinder' auf die Welt: als Folge freiwilliger sexueller Beziehungen zwischen einheimischen Frauen und Besatzungsangehörigen, aber auch als Folge von Vergewaltigungen. Sie galten als 'Kinder des Feindes', obwohl die Väter de jure keine Feinde mehr waren, und waren - gemeinsam mit ihren Müttern - meist unterschiedlichen Formen von Diskriminierung ausgesetzt. Gerade Kinder sowjetischer Besatzungsangehöriger bildeten eine 'ideale' Angriffsfläche für rassische, ideologische und moralische Vorurteile, was zum Teil auch eine Folge der NS-Propaganda darstellte. 'Russenkind' oder auch 'Russenbalg' war noch in den 1960er Jahren ein gebräuchliches Schimpfwort. Gemäß Stalins Politik waren Eheschließungen zwischen sowjetischen Soldaten und österreichischen bzw. deutschen Frauen so gut wie ausgeschlossen. Die meisten Armeeangehörigen wurden sogar zurück in die UdSSR versetzt, sobald eine derartige Liaison publik wurde. Jahrzehntelang war ein Kontakt beinahe unmöglich. Somit wuchs die Mehrheit der 'Besatzungskinder' als eine vaterlose Generation auf. Die Suche nach dem Vater ist für viele der Betroffenen Zeit ihres Lebens ein Thema. Im Vordergrund steht die Ergründung der eigenen Identität, die Frage nach den persönlichen Wurzeln.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'After the Second World War, so-called 'children of occupation' were born all over Austria and Germany: as a result of voluntary sexual encounters between local women and foreign occupation troops, but also as a consequence of rape. They were often regarded as 'children of the enemy' and - together with their mothers - were frequently discriminated against. Especially the children of Soviet occupation troops were confronted with racial, ideological and moral prejudice that can be traced back to the Nazi era. 'Russenkind' ('Russian child') or 'Russenbalg' ('Russian brat') were common abusive words up to the 1960s. In accordance with Stalin's policy, weddings between Soviet soldiers and Austrian or German women were practically impossible. Most soldiers or officers were even sent back to the USSR when their liaisons with local women became known. For several decades hardly any contact was feasible. Thus the majority of 'children of occupation' grew up as a fatherless generation. Many of them have been in search of their biological fathers, regardless of the difficulty of obtaining any reliable information. This is linked with the desire to explore one's own identity and look for one's personal roots.' (author's abstract)
Schlagwörter:discrimination; Austria; soldier; Nationalsozialismus; Österreich; Diskriminierung; Tabu; Federal Republic of Germany; Mutter; Kalter Krieg; Nazism; social relations; Kind; Russian; Propaganda; nichteheliches Kind; psychische Folgen; Besatzungsmacht; illegitimate child; tabu; soziale Beziehungen; propaganda; occupying power; stigmatization; soziale Folgen; cold war; Vaterschaft; Russe; mother; identity; military; Militär; Vergewaltigung; woman; Identität; rape; child; Stigmatisierung; Soldat; fatherhood; social effects; psychological consequences
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Vor den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg am 7. Juni 2009
Autor/in:
Hin, Monika
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2009) 4, S 3-9
Details
Schlagwörter:Kommunalwahl; local election; Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Federal Republic of Germany; Wahlbeteiligung; voter turnout; Frauenanteil; proportion of women; Gemeinde; municipality; CDU; Christian Democratic Union; Kommunalpolitik; local politics; Verantwortung; responsibility; woman; SPD; Social Democratic Party of Germany; Bündnis 90/ Die Grünen; Alliance 90/ The Greens; FDP; Free Democratic Party
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Suizidalität im Alltagsdiskurs: populare Deutungen des "Selbstmords" im 20. Jahrhundert
Titelübersetzung:Suicidal tendencies in everyday-life discourse: popular interpretations of suicide in the 20th century
Autor/in:
Hoffmann, Susanne
Quelle: Historical Social Research, 34 (2009) 4, S 188-203
Details
Inhalt: 'Ausgehend von den geschlechtsspezifischen Suizidraten im 20. Jahrhundert diskutiert der Beitrag populare Deutungen von Suizidalität in deutschsprachigen Ländern dieser Epoche. Unter Suizidalität werden dabei Suizidgedanken, -drohungen, -versuche und vollzogene Suizide gefasst. In einem ersten Schritt wird gezeigt, dass Selbsttötungen für beide Geschlechter ein Thema des autobiographischen Schreibens waren, für das die wertneutral gemeinten Begriffe 'Selbstmord' oder 'Freitod' standen. Daraufhin wird gezeigt, dass die Religion im 20. Jahrhundert aus den popularen Suiziddeutungen weitgehend verschwunden ist. Es wird das Spektrum der alltagsdiskursiven Erklärungen für Suizidalität aufgezeigt: Mit dem Fokus auf 'soziale Beziehungen' entsprachen die Erklärungen der psychoanalytischen Theoriebildung der Zeit, folgten aber der medizinisch-psychiatrischen Pathologisierung des Suizids nicht. Die polythetische und polyseme Logik der alltagsdiskursiven Erklärungen wird in einem dritten Schritt, mit einer handlungstheoretisch und wissenssoziologisch fundierten Diskursanalyse, analysiert. Abschließend werden geschlechtsspezifische Aspekte des Suizidgeschehens herausgearbeitet, die in der popularen Autobiographik, insbesondere an den Erklärungsmustern, festzumachen sind. Die alltagsdiskursiven Deutungen stifteten für die Überlebenden und Hinterbliebenen Sinn, indem sie den 'Selbstmord' als legitimes Mittel der Lebens- und Krisenbewältigung verstanden. Als Quellengrundlage dienen 155 unveröffentlichte, so genannte populare Autobiographien aus der BRD (ohne DDR), Österreich und der Schweiz, die qualitativ und quantifizierend ausgewertet wurden.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Starting with gender specific suicide rates, this essay analyzes popular interpretations of suicide in the 20th century in German-speaking countries. Under the term suicidal tendencies, all thoughts, notices, attempts and committed suicides are summarized. In a first step it will be shown that suicide was for both men and women a topic of autobiographical writing. They used the German term 'Selbstmord' in a neutral way without judging the deed morally. After this the insignificance of religion for populare interpretations of suicide will be demonstrated. The next chapter analyzes the scope of popular explications of suicidal tendencies. Focusing on 'Social relations' popular explanations resembled psychoanalytic ones. That was not the case for pathologizing medico-psychiatric explanations that did not enter everyday life discourse. Instead, these explanations followed a polythetic and polysemic logic that will be analyzed in the third step with a methodologically extended discourse analysis. Finally, gender specific explanations will be presented. Popular interpretations endowed meaning for the surviving to comprehend the suicide as legitimated means to cope with life and crisis management. The essay is based on 155 unpublished, so called popular autobiographies from Germany (without GDR), Austria and Switzerland. They were analyzed qualitatively and quantitatively.' (author's abstract)
Schlagwörter:20. Jahrhundert; Selbstmord; Austria; etiology; Freiwilligkeit; newspaper; Österreich; Massenmedien; Diskurs; discourse; Forschungsstand; legal factors; voluntariness; historical analysis; Federal Republic of Germany; epidemiology; everyday life; Semantik; Tod; man; death; mass media; broadcasting; historische Analyse; semantics; Switzerland; Motiv; Rundfunk; suicide; Zeitung; woman; Mann; Epidemiologie; Schweiz; motive; Alltag; rechtliche Faktoren; research status; twentieth century; Ursachenforschung
SSOAR Kategorie:allgemeine Geschichte, Gerontologie, Alterssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Insecure belongings: a family of ethnic Germans from the former Soviet Union in Germany
Titelübersetzung:Unsichere Zugehörigkeiten: Lebens- und Familiengeschichte von drei Frauen einer ethnisch deutschen Familie aus der ehemaligen Sowjetunion
Autor/in:
Ballenthien, Jana; Büching, Corinne
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 3, 26 S
Details
Inhalt: In diesem Beitrag wird der Frage nach der Transformation von Zugehörigkeitskonstruktionen im Laufe des Lebens, eingebettet in die Familien- und Kollektivgeschichte, nachgegangen. Anhand der Falldarstellung dreier Frauen einer Familie, die als ethnische Deutsche aus der ehemaligen Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre nach Deutschland einwanderten, zeigen wir, wie durch den Migrationsprozess und die Fremdzuschreibungen im Ankunftsland Fragen der Zugehörigkeit ausgelöst werden. Es wird deutlich, welche Strategien der biografischen Arbeit die unterschiedlichen Familienangehörigen jeweils leisten. Dies ist auf ihre spezifischen lebensgeschichtlichen Erfahrungen – und damit verbunden ihre Zugehörigkeit zu unterschiedlichen historischen Generationen – zurückzuführen. So werden bei der Großmutter während der Migration nach Deutschland die Erlebnisse der Deportation von der Wolgarepublik nach Sibirien im Zuge des Zweiten Weltkriegs reaktiviert und ihre Zugehörigkeitskonstruktion als Wolgadeutsche wird verfestigt. Ihre Schwiegertochter hingegen nähert sich nach der Migration der Frage nach ihrer eigenen Zugehörigkeit über die Frage nach der Zugehörigkeit zu einer religiösen Wir-Gruppe an. Die Enkelin wiederum beschäftigt sich vor und nach der Migration relativ erfolgreich damit, die Verbindung zwischen der Zugehörigkeit zu ihrer Herkunftsfamilie und ihren Peergroups in der – zunächst durch die russische Dominanzkultur geprägten – Sowjetgesellschaft und später in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu finden.
Inhalt: This article takes a look at the transformation of constructions of belonging during the course of life, and how they are embedded in family and collective history. Based on a case study of three women belonging to one family, who as ethnic Germans migrated in the early 1990's from the Soviet Union to Germany, we were able to demonstrate how questions of belonging were initiated by the migration process and the attributes ascribed to them in their country of arrival. Different family members were seen to perform different strategies of biographical work. This was due to their unique autobiographical experience and their belonging to different historical generations. Thus, the grandmother's experience of deportation from the Volga Republic to Siberia during the course of the Second World War was reactivated during her emigration to Germany. This reconfirmed her construction of belonging as a Volga German. Whereas after migration her daughter in law conceptualizes her belonging as a question of membership of a religious we-group. Her granddaughter, however, before and after emigration successfully searched a connection of the sense of belonging to her family of origin and her peer groups, first in Soviet society which was influenced by the predominantly Russian culture, and later in German society.
Schlagwörter:post-socialist country; generation; soziale Herkunft; Erwachsener; family member; Migration; Russland; kulturelle Faktoren; Federal Republic of Germany; Russia; Jugendlicher; Konstruktion; late migrant; Biographie; postsozialistisches Land; Einwanderung; transatlantische Beziehungen; social background; German; cultural factors; life career; adolescent; Generation; adult; Spätaussiedler; Familie; identity; transatlantic relations; woman; Identität; Deutscher; Peer Group; family; peer group; migration; Religion; religion; Lebenslauf; immigration; biography; UdSSR-Nachfolgestaat; construction; Familienangehöriger; USSR successor state; biographies of migration; construction of collective belonging; biographical work; former Soviet Union; Migrationsbiografien; kollektive Zugehörigkeitskonstruktionen; biografische Arbeit; ehemalige Sowjetunion
SSOAR Kategorie:Ethnologie, Kulturanthropologie, Ethnosoziologie, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ist das denn noch Arbeit? Nahrungszubereitung in medialen Öffentlichkeiten
Titelübersetzung:Is that then still work? Food preparation in media publics
Autor/in:
Bender, Ute
Quelle: kommunikation @ gesellschaft, 10 (2009) , 13 S
Details
Inhalt: 'Der Artikel vertritt die These, dass die Nahrungszubereitung durch ihre aktuelle extensive Veröffentlichung in Kochsendungen ihren Charakter als Arbeit zur Befriedigung von Bedürfnissen in Privathaushalten und der Gastronomie verliert und andere Momente in den Vordergrund treten, wie z.B. Unterhaltung, Wettbewerb, voyeuristisches Ereignis etc. Während der feministische wissenschaftliche Diskurs erreicht hat, dass Haushaltsarbeit in den Sozialwissenschaften auf breiter Ebene als 'Arbeit' anerkannt wird und auch politische Diskussionen die wesentliche gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung von Haus- und Familienarbeit hervorheben, klaffen wissenschaftliche sowie politische Diskurse und Realität der Beköstigungsarbeit einerseits und öffentlich-mediale Konstruktionen andererseits erheblich auseinander. Ein überwiegend von Frauen geleisteter Arbeitsbereich wird auf diese Weise marginalisiert.' (Autorenreferat)
Schlagwörter:Öffentlichkeit; private household; Erwachsener; television broadcast; Medien; Hausarbeit; Nahrungsmittel; housework; Federal Republic of Germany; the public; privacy; Jugendlicher; Show; television; Zuschauer; Fernsehen; food; spectator; Privatsphäre; adolescent; adult; show; Fernsehsendung; woman; Privathaushalt; media
SSOAR Kategorie:Naturwissenschaften, Technik(wissenschaften), angewandte Wissenschaften, Wirkungsforschung, Rezipientenforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Rundfunk, Telekommunikation
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Using qualitative content analysis of popular literature for uncovering long-term social processes: the case of gender relations in Germany
Titelübersetzung:Qualitative Inhaltsanalyse von Populärliteratur und die Rekonstruktion langfristiger Entwicklungen am Beispiel der Geschlechterbeziehungen in Deutschland
Autor/in:
Ernst, Stefanie
Quelle: Historical Social Research, 34 (2009) 1, S 252-269
Details
Inhalt: 'Untersuchungen langfristiger Prozesse liefern ein Verständnis für gegenwärtige soziale Probleme und die Entwicklungen der Gesellschaft. Eine spezifische, oft vernachlässigte und als wissenschaftlich irrelevante Datenart stellt die populärwissenschaftliche und Ratgeberliteratur dar. Diese besondere Textgattung kann sich für eine soziologische Inhaltsanalyse als gewinnbringend erschließen lassen. Der Aufsatz untersucht in Form einer qualitativen Inhaltsanalyse dieser Texte vom 18. Jahrhundert an exemplarisch die Hervorbringung zeitgenössischer Verhaltensideale über die Geschlechterbeziehungen. Unter Rekurs auf das theoretische, prozesssoziologische Etablierte- und Außenseiter-Modell von Norbert Elias und John L. Scotson wird dadurch die Persistenz geschlechterstereotyper Konstruktionen von Führung deutlich. Methodologisch erfordert dies innerhalb der möglichen Fülle einer sehr breiten Datenbasis Klassifikationsmerkmale, Fragestellung, Hypothesen, theoretische Einbettung u.a. zu extrapolieren und strukturelle Eigentümlichkeiten der ausgewählten Texte aufzuzeigen. Als ein Teilbereich dieses gesellschaftlichen Strukturwandels wird die Geschlechterbeziehung herausgegriffen und auf die Frage konzentriert, wie das Thema der Erwerbstätigkeit, Wissensfähigkeit und Wissenschaftstätigkeit von Frauen verarbeitet wird. Die inhaltsanalytische Auswertung der Fragestellung bezieht sich auf n=86 als Grundgesamtheit ausgewählter Sittenlehren, Anstands- bzw. Benimmbücher und moderner (Frauen-)Ratgeberbücher.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Studies in long-term figurational approaches provide explanations for social problems and the development of society. A specific but often neglected kind of data in Social Science Research is the so-called popular literature being regarded as non-scientific. But it was and actually is still playing an enormous role in social life. The paper discusses how we can use this literature as a source for studying long-term processes. The presented case observes the work relations between the sexes and the contemporary behavioural ideals. Several research methods and theoretical models are adopted: the qualitative content analysis refers to 18th century books on etiquette and present-day career guides reconstructing the persistence of women's under-representation in leadership posts. It moreover refers to a model of gossip and gossip control from Elias/ Scotson to explain social inequalities between groups. This demands to extrapolate within a very broad database of classification profiles, hypotheses, theoretical imbedding and to point structural peculiarities out of the selected texts. In this context I examine the example of the intellectual women and how the topic of women's and men's employment, knowledge ability and scientific activity is processed. The content analysis refers to n=86 as main unit of selected etiquette books and modern career guides. Some of the works are present in single, some in repeated edition. A minimum and maximum text component is the prologue, preface, chapter titles etc. covering the question of erudition, education and profession as well as the sex characteristics.' (author's abstract)
Schlagwörter:Literatur; gender relations; Inhaltsanalyse; self-help; Selbsthilfe; Intellektueller; process-produced data; intellectual; prozessproduzierte Daten; Figuration; eighteenth century; counseling; figuration; Federal Republic of Germany; woman; Geschlechterverhältnis; 18. Jahrhundert; content analysis; literature; Beratung
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wir kämpfen uns da zusammen durch: Bildungserfolg junger Aussiedlerinnen
Titelübersetzung:Educational success of young female resettlers
Autor/in:
Schmidt-Bernhardt, Angela
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1 (2009) 1, S 73-87
Details
Inhalt: "Der Betrag beleuchtet adoleszente Entwicklungsprozesse
einer spezifi schen Migrantinnengruppe,
der Aussiedlerinnen. Die innerethnische
Peergroup wird in ihrer identitätsstiftenden
Bedeutung für die Gruppe der
bildungserfolgreichen jungen Aussiedlerinnen
charakterisiert. Die Gemeinsamkeit der
Peergroup beruht im Sinne des kollektiven
Gedächtnisses auf geteilten Erinnerungen
und gemeinsamem Erleben. In den der Gruppe
eigenen Sprachschöpfungen zwischen
Her kunftssprache und Zweitsprache wird
die Kreativität der Peergroup sichtbar. Ausgehend
von den Peergroups können sich die
jungen Aussiedlerinnen der Mehrheitsgesellschaft
und ihren Anforderungen öffnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Developmental processes in adolescence of
a specifi c group of female migrants coming
from the former Soviet Union are described.
The stabilising function of the inner ethnic
peer group is discussed. The cohesion of the
peer group is based in the collective memory
of shared experiences. The creativity of the
peer group lies in neologisms, a combination
of their mother tongue and the language of
the host country. With the backing of their
peer group the young migrants can open up
to the host culture." (author's abstract)
Schlagwörter:junger Erwachsener; kollektives Gedächtnis; Identitätsbildung; Migration; commitment; social integration; Federal Republic of Germany; social relations; late migrant; soziale Beziehungen; collective memory; ethnische Gruppe; identity formation; ethnic group; soziale Integration; Spätaussiedler; young adult; Schulerfolg; woman; Peer Group; school success; peer group; migration; Bindung
SSOAR Kategorie:Entwicklungspsychologie, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Und der Karriereknick kam eigentlich immer,
wenn die Kolleginnen dann mit Kind lieber Teilzeit
gearbeitet haben.": eine Studie zu Aufstiegschancen
deutscher Managerinnen
Titelübersetzung:"And the career dip actually always appeared when the female colleagues, now with a child, preferred to WorkP-time.": a study of the promotion prospects of German female managers
Autor/in:
Habermann-Horstmeier, Lotte; Bierfreund, Janika; Kempf, Yvonne; Stoll, Marie-Isabell
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1 (2009) 1, S 142-149
Details
Inhalt: "Die beruflichen Aufstiegschancen für Frauen entsprechen noch immer nicht denen ihrer männlichen Kollegen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass dies vor allem an der schwierigen Vereinbarkeit von Karriere und Familie liegt, was in der Öffentlichkeit noch immer als reines Frauenthema betrachtet wird. In der 2008 durchgeführten Studie wurden sechs Frauen aus dem Top- und mittleren Management mittels strukturierter Telefoninterviews u.a. zu ihrer Karriereplanung, zu ihrem beruflichen Aufstieg und zu ihren familiären Verhältnissen befragt. Nach Aussage der Befragten sind es v.a. gesellschaftliche Normen und Vorstellungen, die in die Betriebe hinein wirken und Frauen daran hindern, in Führungsetagen aufzusteigen. Erst wenn z.B. Kindererziehung genauso Männer- wie Frauensache ist, werden Frauen die gleichen Aufstiegschancen bekommen wie ihre männlichen Kollegen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The promotion prospects of women still do not match those of their male colleagues. In general, it is always referred to the difficult compatibility of career and family, which is still considered a women's issue. In the study, carried out in 2008, six German female managers from top and managers from a middle position were asked about their career planning, career success and their family background in structured telephone interviews. These women stated that it is especially due to social standards and beliefs which influence companies and prevent women from being promoted to managerial levels. Only if child education, for instance, becomes men's and women's business, women will face the same career opportunities as their male colleagues." (author's abstract)
Schlagwörter:career advancement; Führungskraft; Geschäftsführung; executive; Chancengleichheit; Familienplanung; gender role; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; Karriere; organizational culture; work-family balance; woman; Geschlechtsrolle; Unternehmenskultur; management; equal opportunity; beruflicher Aufstieg; career; family planning
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Management
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kinder amerikanischer Soldaten in Europa: ein Vergleich der Situation britischer und deutscher Kinder
Titelübersetzung:Children of American soldiers in Europe: a comparison of British and German GI children
Autor/in:
Lee, Sabine
Quelle: Historical Social Research, 34 (2009) 3, S 321-351
Details
Inhalt: 'Eine der Folgen des amerikanischen Truppenaufbaus in Großbritannien in Vorbereitung der Öffnung der Zweiten Front 1944 waren die mehr als 22.000 Kinder der US-Stationierungssoldaten und einheimischer Frauen. Ein ähnliches Phänomen zog die amerikanische Besatzung eines Teils Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg nach sich. Mehr als 37.000 Kinder amerikanischer GIs und deutscher Frauen wurden allein zwischen 1945 und 1955 geboren. Ziel dieses Aufsatzes ist es, die Hintergründe der beiden Besatzungen oder besatzungsähnlichen Situationen im Hinblick auf die Kontakte zwischen GIs und einheimischen Frauen zu beleuchten. Darauf aufbauend wird die Situation der Kinder, die aus diesen Beziehungen hervorgingen, vergleichend analysiert. Auf der Grundlage der historischen und sozialwissenschaftlichen Quellen und der Situationsbeschreibungen einzelner Betroffener wird gezeigt, dass die Stigmatisierung, die von den Müttern erfahren wurde, oft auch auf die Kinder übertragen wurde. Diese erlebten durchgehend Diskriminierung und Stigmatisierung, besonders wenn sie Mischlingskinder waren.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'During the last years of the Second World War, the quasi-occupation of Britain by American troops in preparation of the D-Day landings in June 1944 left the unintended legacy of over 22,000 children born of American GIs and British women. Similarly, the post-war occupation of Germany resulted in more than 37,000 children born to German women and fathered by American occupation soldiers until 1955 alone. The aim of this article is to investigate these two occupations in view of the relationships between American soldiers and local women. Before the background of this historical context, the situation of the children born of the occupations is examined on the basis of historical documents and anecdotal evidence in the form of personal accounts of children of the occupation. It is concluded that the stigmatization and discrimination experienced by the mothers of the majority of children of the occupation, were often transferred to the children who suffered similar stigmatization, especially if they were of biracial origin.' (author's abstract)
Schlagwörter:US citizen; people of color; soziale Herkunft; soldier; Federal Republic of Germany; social relations; Kind; Zweiter Weltkrieg; post-war period; war; nichteheliches Kind; comparative research; vergleichende Forschung; Besatzungsmacht; illegitimate child; soziale Beziehungen; social background; occupying power; stigmatization; World War II; attitude; Vaterschaft; population; US-Amerikaner; Krieg; comparison; Großbritannien; woman; child; Stigmatisierung; Great Britain; Soldat; Bevölkerung; Nachkriegszeit; fatherhood; Vergleich; Einstellung
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Friedens- und Konfliktforschung, Sicherheitspolitik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Reading affect - on the heterotopian spaces of care and domestic work in private households
Titelübersetzung:Das Lesen von Affekten: über den heterotopischen Raum von Care- und Hausarbeit in Privathaushalten
Autor/in:
Gutiérrez Rodriguez, Encarnacion
Quelle: Historical Social Research, 33 (2008) 1, S 252-277
Details
Inhalt: 'Im Zentrum dieses Aufsatzes steht das 'Lesen' und Interpretieren von Affekten. Dies soll am Beispiel einer diskursiv-dekonstruktiven Analyse von Interviews mit 'Care'- bzw. Hausarbeiterinnen sowie deren Arbeitgeberinnen, die die Verfasserin im Rahmen einer ethnographischen Studie durchgeführt hat, diskutiert werden. Es wird gezeigt, wie eine dekonstruktive Lektüre von Affekten zu einem Verstehen (a) der Einbindung des Subjekts der Aussage in einen diskursiven Rahmen und (b) der Intensität in der Begegnung zwischen 'Care' - bzw. Hausarbeiterinnen und deren Arbeitgeberinnen beitragen kann. Diese Begegnungen ereignen sich in einem 'heterotopischen Raum', d.h. einem heterogener Raum, der auch von den Folgen affektiver Ereignisse durchzogen ist. In diesem Zusammenhang meint Affekt eine mehr oder weniger organisierte Erfahrung, eine Erfahrung wahrscheinlich mit ermächtigenden oder entmächtigenden Konsequenzen, die auf der Ebene dieser Begegnungen wahrnehmbar ist, aber nicht unbedingt ausgesprochen und damit 'eingeschrieben' ist. Ausgehend von den Redeweisen derjenigen, die diese vergeschlechtlichten und ethnisierten Räume bewohnen, stellt der Beitrag folgende Fragen: Wie können die Begegnung zwischen Care- und Hausarbeiterinnen und ihren Arbeitgeberinnen auf der Basis affektiver Bezüge gelesen werden? Wie können wir Affekte als einen Moment der Intensität in diesen Beziehungen aufspüren? Wie kann die Lektüre von Foucault, Derrida und Spivak zu einer Theoretisierung von Affekt beitragen?' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The focus of this paper will be reading affect. By working through examples of ethnographic research with domestic and care workers and their employers in Germany from a discursive-deconstructive perspective, the author will show how a deconstructive reading of affect can add to our understanding of (a) 'the speaking subject' embedded within a discursive framework, and, (b) 'intensity' in the encounters between domestic and care workers and their employers. These encounters occur in a 'heterotopian space', a heterogeneous space ruled by the effects of affective bonds. In this space affect denotes a more or less organised experience, an experience which probably has empowering and disempowering consequences, registered at the level of encounter, and not necessarily to be understood in linguistic terms, but which is analysable as effect (Massumi, 1996, p. 237). It is by thinking through the words of those who inhabit this gendered and ethnicised heterotopia that the paper looks at the following questions: How can this encounter be read on the basis of affective bonds? How can we grasp affect as a moment of intensity in these relationships? What can reading Foucault, Derrida and Spivak and thinking through them add to the theorisation of affect?' (author's abstract)|
Schlagwörter:Gouvernementalität; private household; Derrida, J.; governmentality; affectivity; alien; Migration; Hausangestellte; Pflege; Hausarbeit; Diskurs; discourse; interaction; analysis; Ausländer; housework; Migrant; individual; Federal Republic of Germany; social relations; everyday life; Foucault, M.; Derrida, J.; soziale Beziehungen; caregiving; gender; Individuum; migrant; Affektivität; employer; woman; domestic; Foucault, M.; migration; Arbeitgeber; Interaktion; Alltag; Analyse; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz