Geld und Karriere : biographische Synchronisation und Ungleichheit bei karriereorientierten Paaren
Titelübersetzung:Money and career : biographical synchronization and inequality among career-oriented couples
Autor/in:
Hirseland, Andreas; Herma, Holger; Schneider, Werner
Quelle: "Wenn zwei das Gleiche tun...": Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Heike Solga (Hrsg.), Christine Wimbauer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2005, S. 163-186
Inhalt: Doppelverdienerpaare und Doppelkarrierepaare - strukturelle Gemeinsamkeit dieser modernen Beziehungsformen sind in aller Regel die Wertschätzung individueller Berufskarrieren bzw. die Orientierung an einer eigenen Berufstätigkeit und das damit einhergehende, jeweils selbst verdiente Einkommen. Dennoch stehen die Lebensentwürfe und -vollzüge der Beteiligten solcher Paarkonstellationen in klarem Kontrast zum Typus des vollmobilisierten Singles, denn die gemeinsame Paarbeziehung bindet die Lebenspartner ein in all jene aus ihr resultierenden alltäglichen wechselseitigen Verpflichtungen, Arrangements, Kompromisse, Entwicklungspotenziale und -risiken, die sich trotz oder wegen der in modernisierten Zweierbeziehungen normativ eingeforderten Gleichheit ergeben. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende Beitrag aus der Perspektive einer Soziologie des Geldes (Simmel) im Privaten der Frage nach, wie sich für Individuen-in-Paaren bei der Bewältigung biographischer Synchronisationserfordernisse aus dem Zusammenspiel von Geldarrangements und Beziehungskonzepten unterschiedliche Chancen- und Risikolagen ergeben. Aufbauend auf Befunden einer qualitativen Paneluntersuchung zum Zusammenhang von Geld, Macht und Ungleichheit bei Doppelverdienerpaaren zeigt die Studie, dass sich sowohl Doppelverdiener- als auch Doppelkarrierepaare häufig in einem Unvereinbarkeiten befördernden "Alles-jetzt-und-zugleich" verstricken, statt ihre beidseitigen privaten und beruflichen Aspirationen in einer für sie jeweils passenden Beziehungsordnung des "Jedes-zu-seiner-Zeit" zu verwirklichen. (ICA2)
Vereinbarkeitsmanagement : Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management : responsibilities and career opportunities of dual career couples
Autor/in:
Behnke, Cornelia; Meuser, Michael
Quelle: "Wenn zwei das Gleiche tun...": Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Heike Solga (Hrsg.), Christine Wimbauer (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2005, S. 123-139
Inhalt: Die Infragestellung der traditionellen Grenzziehung zwischen Beruf und Familienleben sowie die Notwendigkeit, die Sphären neu auszubalancieren, werden beim Doppelkarrierepaar am deutlichsten sichtbar: Beide Partner haben hohe berufliche Ambitionen, und beide sind nicht bereit, dafür Beziehung und Familie hintenan zustellen. Für diese Lebensform, nämlich die Vereinbarung von Berufskarrieren "im Doppelpack" mit einem Beziehungs- bzw. Familienleben, gibt es bislang kaum Vorbilder und Modelle. Solche Paare sind gewissermaßen "Lebensstilpioniere", die ihren Teil zur Modernisierung und Enttraditionalisierung der Gesellschaft beitragen. In der vorliegenden explorativen Studie wird das Verhältnis von privater Lebensführung und beruflicher Karriere bei heterosexuellen Doppelkarrierepaaren näher untersucht. Von einem Doppelkarrierepaar sprechen die Autoren im Unterschied zum allgemeineren Begriff der Doppelverdiener, wenn beide Partner nicht nur einer regelmäßig ausgeübten Erwerbstätigkeit nachgehen, sondern darüber hinaus die folgenden Merkmale gegeben sind: höhere, in der Regel akademische Bildungsabschlüsse, ein hohes Maß an "commitment" hinsichtlich des Berufs, lebenslange Aufstiegs- bzw. Karriereorientierung. Die Ausführungen zeigen eine "verblüffende Persistenz" der Geschlechterdifferenz, die über modernisierungstheoretische Argumente nach wie vor nicht zu erklären ist. Diese kennzeichnet auch die Arrangements der Doppelkarrierepaare. Die Zuständigkeit der Frauen für das Vereinbarkeitsmanagement verlangt ihnen einerseits eine "Hyperorganisationsarbeit" ab; andererseits bringt ihnen genau diese Arbeit einen gewissen Machtzuwachs in der Beziehung, eine Position der Stärke gegenüber dem Ehepartner. (ICA2)
"Wenn zwei das Gleiche tun..." : Ideal und Realität sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples
Titelübersetzung:"When two people do the same thing..." : ideal and reality of social (in)equality
in dual career couples
Herausgeber/in:
Solga, Heike; Wimbauer, Christine
Quelle: Opladen: Verlag Barbara Budrich, 2005. 269 S.
Inhalt: "Mit der steigenden Bildungsbeteiligung von Frauen erhöht sich auch der Anteil an
Paarbeziehungen, in denen beide Partner über ein Potenzial für professionelle Karrieren
verfügen; dieses Potenzial wird jedoch nur sehr begrenzt in Doppelkarrieren umgesetzt.
Das Buch versammelt Beiträge zum Thema (Un-) Gleichheitsproduktion und -reproduktion
in Dual Career Couples. Hierbei spielen Machtstrukturen in den Paarbeziehungen eine
wesentliche Rolle, die von individuellen Eigenschaften (wie Geschlecht, Alter, Profession),
paarspezifischen Merkmalen und Aushandlungen sowie von gesellschaftlichen und institutionellen
Opportunitätsstrukturen beeinflusst werden." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:
Heike Solga und Christine Wimbauer: 'Wenn zwei das Gleiche tun ...' - Ideal und Realität
sozialer (Un-)Gleichheit in Dual Career Couples. Eine Einleitung (9-26); Heike Solga,
Alessandra Rusconi und Helga Krüger: Gibt der ältere Partner den Ton an? Die Alterskonstellation
in Akademikerpartnerschaften und ihre Bedeutung für Doppelkarrieren (27-52); Susanne
Dettmer und Ernst-H. Hoff: Berufs- und Karrierekonstellationen in Paarbeziehungen:
Segmentation, Integration, Entgrenzung (53-76); Bärbel Könekamp und Yvonne Haffner:
Ein Balanceakt? Dual Career Couples in den Berufsfeldern der Natur- und Ingenieurwissenschaften
(77-100); Gerhard Sonnert: Geteiltes soziales Kapital oder innerpartnerschaftliche
Konkurrenz in Dual Career Couples? (101-122); Cornelia Behnke und Michael Meuser:
Vereinbarkeitsmanagement. Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
(123-140); Lena Schürmann: Die Konstruktion von 'Hausarbeit' in gleichgeschlechtlichen
Paarbeziehungen (141-162); Andreas Hirseland, Holger Herma und Werner Schneider: Geld
und Karriere - Biographische Synchronisation und Ungleichheit bei karriereorientierten
Paaren (163-186); Christine Wimbauer: Liebe, Arbeit, Anerkennung: Intersubjektive
Anerkennung in Dual Career Couples (187-212); Anke Höhne: Akademikerpartnerschaften
im ostdeutschen Transformationsprozess: Formierung neuer Ungleichheiten? (213-240);
Jürgen Schulte: Dual Career Couples und ihre Koordinierungsarrangements aus der Sicht
der Unternehmen (241-232).