Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 31 (2013) Nr. 1, S. 35-38
Inhalt: Die Autorin beschreibt die Entwicklungsgeschichte der feministischen Zeitschrift "die feministischen Studien" seit ihrer Entstehung 1982. Während in den ersten Jahren Sinnlichkeit und Sexualität wichtige Themen waren, so geht es heute vorwiegend um die Bemühungen um theoretische Erklärungsmuster, die soziale Realitäten zum Anwendungsfall von Theorierastern machen. Mit der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an den Hochschulen fand auch bei der Zeitschrift eine Veränderung statt in Richtung kognitiver intellektueller Schärfe, um sich wissenschaftlich behaupten zu können. Der Leserstamm der Zeitung ging durch diese Entwicklung stark zurück. Der Autorin geht es darum, hinter den Diskursen um die Unordnung der Geschlechter und den öffentlichen Gefühlsinszenierungen eine Hermeneutik des Möglichen zu entwickeln. (ICB)
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2008. 262 S.
Inhalt: "Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich 'Gender als Wissenskategorie' in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen etabliert. Bis vor wenigen Jahren waren hierbei poststrukturalistische sowie psychoanalytische Theorien zentral, um Fragen nach Körperlichkeit, sexueller Differenz und geschlechtlicher Identität zu bearbeiten. Heute bedingt die durchgreifende Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft eine Revision dieser Kategorie, da das Leben sich selbst zum neuen Agenten macht. Natur, Körper und Leben haben heute eine Eigenmächtigkeit erhalten, durch die sich das klassische Mantra - Klasse, Geschlecht, Ethnie - einmal mehr als künstliche, politisch willkürliche und gesellschaftlich kontrollierte Zuordnung erweist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marie-Luise Angerer: Einführende Überlegungen: Verschiebungen im Denken von Geschlecht, Sexualität und Subjekt (7-15); Rosi Braidotti: Biomacht und posthumane Politik (19-39); Manuela Rossini: Zoontologien: Companion Species und Ribofunk als theoretische und literarische Beiträge zu einem kritisch-posthumanistischen Feminismus (41-61); Luciana Parisi: Die Nanogestaltung des Begehrens (63-90); Paul Verhaeghe: Das Kernproblem menschlicher Sexualität (93-110); Volkmar Sigusch: Metamorphosen von Leben und Tod. Ausblick auf eine Theorie der Hylomatie (111-134); Astrid Deuber-Mankowsky: Eine Frage des Wissens. Gender als epistemisches Ding (137-161); Hans-Jörg Rheinberger: Sexualität und Experiment. Biologische Forschungslandschaften um 1900 (163-177); Christiane König: Queeres Begehren - signaltechnisch verdinglicht (181-200); Kerstin Palm: Unbewusstes Leben - Neovitalismus um 1900 als produktives Krisenphänomen (201-220); Jackie Stacey: Cloning Films with a Difference: Zur Herstellung von Leben und der Animation von Gender (223-246); Sabeth Buchmann: Interdisziplinarität revisited (247-260).
Meilensteine der Frauen- und Geschlechterforschung : Originaltexte mit Erläuterungen zur Entwicklung in der Bundesrepublik
Titelübersetzung:Milestones in women's studies and gender studies : original texts with explanations of their development in the Federal Republic
Herausgeber/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007. 226 S.
Inhalt: "Diese Einführung bietet einen Überblick über ca. 30 Jahre Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in der Bundesrepublik. Für diesen Wissenschaftsbereich, der seinen Impetus der Frauenbewegung verdankt, ist die enge Wechselbeziehung zwischen theoretischen Entwürfen, Methoden und empirischen Befunden kennzeichnend. Umso wichtiger ist es, Einblicke in die fortlaufende Differenzierung der verschiedenen Forschungsansätze zu gewinnen. Auszüge aus Originaltexten werden eingeleitet durch Erläuterungen mit weiteren Literaturhinweisen. Dieses Lehrbuch eignet sich für Studierende sowie für Lehrende zur Unterstützung von Lehrveranstaltungen, aber auch für interessierte Laien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Gerhard: Frausein und Feminismus: Über die Möglichkeiten politischen Handelns von Frauen - Auszüge (22-28); Sigrid Metz-Gockel: Spiegelungen und Verwerfungen. Das Geschlecht aus der Sicht der Frauenforschung - Auszüge (29-34); Regina Becker-Schmidt/Gudrun-Axeli Knapp: Einleitung. In: Becker-Schmidt/Knapp (Hg.): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften - Auszüge (35-42); Karin Hausen: Die Polarisierung der 'Geschlechtscharaktere'. Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben - Auszüge (47-52); Maria Mies: Hausfrauisierung, Globalisierung, Subsistenzperspektive - Auszüge (53-62); Gertrud Nunner-Winkler: Gibt es eine weibliche Moral? - Auszüge (66-72); Elisabeth Beck-Gernsheim: Männerrolle, Frauenrolle - aber was steckt dahinter? Soziologische Perspektiven zur Arbeitsteilung und Fähigkeitsdifferenzierung zwischen den Geschlechtern - Auszüge (73-80); Regina Becker-Schmidt: Widerspruch und Ambivalenz. Konflikterfahrung als Schritt zur Emanzipation - Auszüge (87-93); Gudrun-Axeli Knapp: Kein Abschied von Geschlecht. Thesen zur Grundlagendiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung - Auszüge (94-98); Lothar Böhnisch: Körperlichkeit und Hegemonialität - Zur Neuverortung des Mannseins in der segmentierten Arbeitsgesellschaft - Auszüge (99-105); Helga Krüger: Territorien - Zur Konzeptualisierung eines Bindeglieds zwischen Sozialisation und Sozialstruktur - Auszüge (106-111); Beate Krais: Die feministische Debatte und die Soziologie Pierre Bourdieus: eine Wahlverwandtschaft - Auszüge (112-119); Ilse Lenz: Geschlechtssymetrische Gesellschaften. Neue Ansätze nach der Matriarchatsdebatte - Auszüge (120-127); Irene Dölling: Aufschwung nach der Wende - Frauenforschung in der DDR und in den neuen Bundesländern - Auszüge (128-138); Hildegard Maria Nickel: Vom Umgang mit Differenzen - Auszüge (139-145); Carol Hagemann-White: Was bedeutet 'Geschlecht' in der Frauenforschung? Ein Blick zurück und ein Entwurf für heute - Auszüge (151-158); Regine Gildemeister/Angelika Wetterer: Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung -Auszüge als Zitate (159-168); Regine Gildemeister: Soziale Konstruktion von Geschlecht. Fallen, Missverständnisse und Erträge einer Debatte - Auszüge als Zitate (169-177); Andrea Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung -Auszüge (178-185); Michael Meuser: Hegemoniale Männlichkeit - Überlegungen zur Leitkategorie der Men's Studies - Auszüge (186-193); Andrea Bührmann: Das authentische Geschlecht. Die Sexualitätsdebatte der Neuen Frauenbewegung und die Foucaultsche Machtanalyse - Auszüge (194-200); Bettina Dausien: 'Geschlechtsspezifische Sozialisation' - Konstruktiv(istisch)e Ideen zu Karriere und Kritik eines Konzepts - Auszüge (201-208).
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 26), 2002. 347 S.
Inhalt: "Wie wirken sich die aktuellen gesellschaftlichen Transformationen auf die Geschlechterverhältnisse aus? Der Band stellt themen- und fachübergreifende Verknüpfungen im Forschungsfeld 'Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel' her. In drei Themenfeldern werden theoretische, empirische und methodische Ansätze zum Forschungsfeld entwickelt, die in ihrer Verbindung die innovative Spannung und Dynamik des Buches ausmachen. Inwiefern nehmen Diskurse der Frauenforschung und Frauenbewegungen die sich verändernden globalen staatlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und ihre eigene 'Veralltäglichung' wahr? Was bedeuten 'Modernisierungen des Staates' für die Geschlechterverhältnisse? Wie weit ist die beharrliche Ermächtigung von Frauen in Organisationen und Professionen fortgeschritten? Wie können Frauen als eigensinnige und eigeninteressierte Akteurinnen und Subjekte sozialen Wandels sichtbar gemacht werden?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Metz-Göckel, Ursula Müller: Eine Kultur der Anerkennung und Kritik - Das Graduiertenkolleg 'Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel. Handlungsspielräume und Definitionsmacht von Frauen' als Lehr-Lern-Erfahrung (7-28); Ilse Lenz: Neue Frauenbewegung, Feminismus und Geschlechterforschung (35-66); Anja Szypulski: Diskurs für und wider die Lust. Rezeptionen sexualwissenschaftlicher Auseinandersetzungen in der Frauenbewegung (67-76); Beate Kortendiek: Sonntags nie? Zur Veralltäglichung von Frauenbewegungen in Selbsthilfeprojekten (77-85); Ruth Becker: Bewegtes Wohnen: Zur Verräumlichung und Veralltäglichung von Frauenbewegung in Frauenwohnprojekten (87-117); Yvonne P. Doderer: Neue Frauenbewegung im Spannungsfeld von Subversion, Raumaneignung und Mainstreaming (119-132); Ute L. Fischer, Birgit Riegraf, Hildegard Theobald: Staatstransformation der Nachkriegsz eit: Wege zu einen 'frauenfreundlichen' Staat? (135-167); Christiane Bauhardt: Universalismus und Differenz in Frankreich: 'Ethnizität' und 'Geschlecht' in der politischen Debatte um die Geschlechterparität (parite) (169-192); Steffani Engler, Sigrid Metz-Göckel, Karin Zimmermann: AkteurInnen in der Welt der Wissenschaft (193-219); Ellen Kuhlmann, Edelgard Kutzner, Ursula Müller, Birgit Riegraf, Sylvia Wilz: Organistationen und Professionen als Produktionsstätten der Geschlechter(a)symmetrie (221-249); Renate Schulz-Zander: Geschlechter und neue Medien in der Schule (251-267); Hiltrud Westram: Schule und das neue Medium Internet - nicht ohne Schülerinnen und Lehrerinnen! (269-285); Gabriele Wagner: Subjektkonstitution und Eigensinn - biographisches Handeln zwischen kreativer Grenzüberschreitung und sozialer Strukturierung: Eine Einführung (289-297); Ulrike Hänsch: Lesbische Lebensentwürfe zwischen Gleichheitsversprechen und Unlebbarkeit - ein biographisches Beispiel (299-304); Sabine Brendel: Die Überschreitung zugewiesener Räume - auch ohne Bildungsaufstieg? (305-312); Bettina Fritzsche: Fan-kultureller Eigensinn zwischen Kindheit und Jugend (313-318); Eszter Belinski, Claudia Nagode: 'Seiltanzen zwischen Differenz und Gleichheit' - Frauen in verschiedenen Berufsfeldern (319-333); Mechtild Oechsle: Handlungsspielräume von Frauen - ein abschließender Kommentar (335-342).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Psychoanalyse
Titelübersetzung:Psychoanalysis
Autor/in:
Flaake, Karin
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 169-179
Inhalt: Der Beitrag untersucht, welche Charakteristika psychoanalytischen Denkens für eine mögliche Geschlechterperspektive in der Psychoanalyse von Bedeutung sind. Dabei wird eine historische Betrachtung der wichtigsten Ansätze vorgenommen, nämlich der zentralen feministischen Reformulierungen von psychoanalytischen theoretischen Ansätzen aus frauenbezogener Perspektive, der zwischen den 70er und 90er Jahren vorherrschenden differenztheoretischen Ansätze sowie der dekonstruktivistischen Sichtweisen zu Beginn der 90er Jahre. Aktuelle Schwerpunkte psychoanalytischer Forschungen unter der Geschlechterperspektive beziehen sich seit den 90er Jahren überwiegend auf Frauen, bzw. auf Probleme und Themen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Mädchen und der Mutter-Tochter-Beziehung, u.a. auf bisher vernachlässigte Dimensionen der weiblichen Aggression und auf lebensgeschichtliche Phasen der Mädchenentwicklung. Abschließende Bemerkungen widmen sich der Institutionalisierung von Genderforschung in der Psychoanalyse. (ICH)