Inhalt: Die Autorin stellt zentrale Konzepte der Theorie der sozialen Welt bei Pierre Bourdieu vor und reflektiert die Art und Weise, was diese zu begreifen suchen. Sie geht insbesondere auf das Habitus-Konzept und die Theorie der sozialen Felder sowie auf die heuristische Konstruktion des sozialen Raums ein und zeigt, wie diese Konzepte bisher in der Frauen- und Geschlechterforschung genutzt werden. Dass die Kategorie "Geschlecht" in verschiedenen sozialen Feldern mit unterschiedlichen Relevanzstrukturen versehen werden kann, macht es notwendig, die Mechanismen und Funktionsweisen von Ordnungssystemen in den jeweiligen Feldern aufzuzeigen. Bourdieu stellt hierzu zwar geeignete Mittel bereit, aber seine relationale Betrachtungsweise führt nach Meinung der Autorin dazu, dass nicht Frauen oder Männer zum Ausgangspunkt der Untersuchung gemacht werden, sondern das soziale Gefüge, in dem Frauen und Männer agieren. Das bedeutet, das dem Geschlecht je nach sozialer Lage und gesellschaftlicher Entwicklung eine andere Funktion und Bedeutung zukommen kann. Vor diesem Hintergrund besteht das Geschlechterverhältnis als eines von männlicher Herrschaft dadurch fort, dass es zugleich im Habitus erworben und durch ihn konstruiert wird. Auch die beherrschten Frauen nehmen die Wirklichkeit in den Kategorien der herrschenden Männer wahr und sichern so den Fortbestand ihrer Herrschaft. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Kategorie; Macht; Herrschaft; Habitus; sozialer Raum; Feldtheorie; soziale Funktion; Geschlechterverhältnis; Bourdieu, Pierre
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag