Inhalt: Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Bedeutung der politischen Theorie Hannah Arendts für die feministische Theoriebildung. In der von Habermas beeinflussten feministischen Demokratietheorie spielen die Untersuchungen Hannah Arendts zum Verhältnis von privatem und öffentlichem Raum eine wichtige Rolle, denn es ist allgemeine Überzeugung, dass gesellschaftliche Konflikte im Medium der Verständigung gelöst werden sollten, dass die Öffentlichkeit einen Raum dieser möglichen Verständigung darstellt und dass Frauen in angemessener Weise an dieser Verständigung partizipieren müssen. Die Autorin diskutiert einige methodische Probleme, die sich ergeben, wenn die Arendtschen Überlegungen als Referenztheorie dieser verständigungs- und öffentlichkeitstheoretischen Ansätze im Feminismus genutzt werden. Anhand der Begriffe der "Arbeitsgesellschaft" und der "Massengesellschaft" aus dem Buch "Vita activa" arbeitet sie ferner gesellschaftstheoretische Elemente im Werk Hannah Arendts heraus und geht insbesondere auf deren Auseinandersetzung mit Karl Marx ein. In diesem Zusammenhang zeigt sie, dass Hannah Arendt ihre Theorie politischen Handelns nicht in Anlehnung an, sondern in Entgegensetzung zur Marxschen Theorie entworfen hat und dabei in einen "phänomenologischen Essentialismus" verfallen ist. (ICI)
Schlagwörter:Arendt, Hannah; Gesellschaftstheorie; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Forschungsansatz; Öffentlichkeit; politische Theorie; Zivilgesellschaft; Arbeitsgesellschaft; Marxismus; Theoriebildung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag