Titelübersetzung:For a global concept of feminist criticism
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 31 (2013) Nr. 1, S. 105-112
Inhalt: In den Hochzeiten des Feminismus gelang häufig die Durchsetzung von Gegenöffentlichkeiten. Diese erstreckten sich quer über das "magische Viereck" von autonomer Frauenbewegung, Frauenforschung, Einrichtung der Frauenförderung bzw. Gleichstellung sowie der Frauennetzwerke in Gewerkschaften und Parteien. Die Zeitschrift "feministische Studien" wirft die Frage "Was ist und wozu heute noch feministische Theorie?" in einer Zeit auf, in der die Geschlechterverhältnisse reflektierende Vernunft sich in alle möglichen Bereiche hinein ausgebreitet hat. In pluridisziplinären Einrichtungen der Geschlechterforschung denken Frauen nun von Amts wegen und unter dem Druck institutioneller Redisziplinisierung über Gender und Geschlecht nach. Feministische Theorie hat eine Zukunft nur dann, wenn es gelingt, die durch einen Schulbegriff Gender und Geschlecht zu stark strukturierten Wahrnehmungsräume zu öffnen, wenn in allen Sektoren des "magischen Vierecks" wieder über die Mauern geschaut, wenn Dissense prägnant gefasst werden und zugleich um Übersetzung gerungen wird, anstatt sich in Arbeitsteilung einzurichten. (ICB)
Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus : feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Beyond formal equality and affirmative action : feminist challenges in the twenty-first century
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 7-22
Inhalt: Der vorliegende Sammelband beansprucht, einen Beitrag zur Klärung der Kriterien der Kritik und der Intentionen der Utopie leisten, die sich in kritisch-politischer, sozial-emanzipatorischer Perspektive mit Feminismus als einem gesellschaftspolitischen Projekt verbinden. Die Herausgeberinnen des Bandes verstehen Feminismus als eine ebenso dynamische wie vielfältige Bewegung des Denkens und Handelns mit dem Ziel der Überwindung von Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen im Kontext eines insgesamt an sozial-emanzipatorischen Zielen und Kriterien orientierten gesellschaftlichen Wandels. Der einleitende Beitrag zum Band bestätigt zunächst eine Einsicht früherer Frauenbewegungen, die Erkenntnis: "Frausein allein ist kein Programm". Zu heterogen sind die politischen und weltanschaulichen Positionen von Frauen, als dass sich diese Differenzen noch irgendwie "feministisch" überbrücken ließen. Der Band unternimmt gleichwohl den Versuch einer inhaltlichen Präzisierung der feministischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gezeigt wird, dass vermeintlich konkurrierende feministische Positionen sich eher als komplementäre Akzentuierungen unterschiedlicher Dimensionen der Konstruktion und Erscheinung von Geschlechterverhältnissen und ihrem gegenwärtigen Wandel erweisen. (ICA2)
Inhalt: "Feminismus ist wieder in aller Munde: Bei jungen Feministinnen zwischen Alpha-Mädchen und F-Klasse, bei älteren Feministinnen, die den Verlust der emanzipatorischen Anliegen der Frauenbewegung befürchten, bei AntiFeministInnen, die die Frauenemanzipation für Probleme moderner Gesellschaften haftbar machen wollen. Doch: Was heißt 'Feminismus'? Handelt es sich hier um einen anderen Begriff für die Gleichberechtigung von Mann und Frau? In welchem Verhältnis steht ein politischer Feminismus zum wissenschaftlichen? Und wie aktuell bleibt er im 21. Jahrhundert? Diese Fragen dienen als Ausgangspunkt und Anlass für ein neues Nachdenken über die Perspektiven der Gleichstellungspolitik und die Aktualität der 'feministischen Herausforderung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus: Feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Einleitung (7-22); Teil 1: Perspektiven der feministischen Kritik: Ingrid Kurz-Scherf: Weiblichkeitswahn und Männlichkeitskomplex - zur Geschichte und Aktualität feministischer Patriarchatskritik (24-47); Julia Roßhart: Queere Kritiken, Kritiken an queer. Debatten um die Entselbstverständlichung des feministischen Subjekts (48-63); Maria do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan: Gendering Post/Kolonialismus, Decolonising Gender - Feministisch-Postkoloniale Perspektiven (64-80); Birgit Rommelspacher: Intersektionalität - über die Wechselwirkung von Machtverhältnissen (81-96); Teil 2: Kontroverse Interventionen: Renate Niekant: Feminismus und die zweite Frauenbewegung in (West-)Deutschland (98-114); Clarissa Rudolph: Frauen- und Gleichstellungspolitik: Gesellschaftlicher Wandel durch Institutionen? (115-132); Julia Lepperhoff: Antidiskriminierungspolitik und Diversity Politics (133-147); Tina Jung: Wozu noch oder wieder "feministische Wissenschaft"? (148-161); Patrick Ehnis, Sabine Beckmann: Kritische Männer- und Männlichkeitsforschung. Positionen, Perspektiven, Potential (162-178); Teil 3: Gesellschaftspolitische Herausforderungen an feministische Politik: Alexandra Scheele: Jenseits von Erwerbsarbeit? Oder: Ein erneuter Versuch, die richtigen Fragen zu finden (180-196); Alexandra Wagner, Franziska Wiethold: Prekäre Beschäftigung und Geschlecht (197-213); Diana Auth: Das Private neu denken - zur Neubestimmung der sozialen Organisation von Fürsorgearbeit (214-229); Uta Ruppert: Im Brennpunkt transnationaler Feminismen: Globale Gerechtigkeit (230-245); Birgit Sauer: Migration, Geschlecht und die Politik der Zugehörigkeit (246-259); Anja Lieb: Demokratisierung der Demokratie (260-275); Teil 4: Anforderungen an einen neuen Feminismus: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Gleichheit, Freiheit, Solidarität: feministische Impulse für die Wiederaufnahme eines umkämpften Projekts (278-296).
Transversale Politik : Prinzipien eines demokratischen Dialogprozesses im "samtenen Dreieck" von feministischer Geschlechterforschung, Frauenbewegung und Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Transversal policy : principles of a democratic dialogue process in the "velvet triangle" of feminist gender studies, the women's movement and equal opportunity policy
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Gefühlte Nähe - faktische Distanz: Geschlecht zwischen Wissenschaft und Politik ; Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf die "Wissensgesellschaft". Birgit Riegraf (Hrsg.), Lydia Plöger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 115-130
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, wie der Dialog zwischen feministischen Forscherinnen und Politikerinnen verbessert werden kann. Die Verfasserin bezieht sich in ihrer Analyse auf das "samtene Dreieck" (Alison Woodward) und das Konzept der "transversalen Politik" (Nira Yuval Davis). Sie vertritt die These, dass die Frauenbewegung von den derzeitigen Debatten über Distanz und Distanzierung zwischen Wissenschaft und institutionalisierter Politik ausgeschlossen bleibt. Mit dem Konzept des "samtenen Dreiecks" arbeitet sie die Relevanz der Frauenbewegung als wichtigen dritten Pol einer interdependenten und asymmetrischen Triade aus Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik und Frauenbewegung heraus. Sie fragt, in wie weit das Konzept der "transversalen Politik" anwendbar ist auf den Dialog zwischen feministischen Forscherinnen und hochschulpolitischen Akteurinnen. Die Verfasserin plädiert für die "dialogische Epistemologie und das normative Handlungsprinzip transversaler Politik". (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Marsch der Frauenbewegung durch die Institutionen : die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik im Vergleich
Titelübersetzung:The march of the women's movement through institutions : comparison of the United States and the Federal Republic
Autor/in:
Ehmsen, Stefanie
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot, 2008. 298 S.
Inhalt: "In der Folge der Studentenbewegung von 1968 begann auch die Neue Frauenbewegung ihren langen 'Marsch durch die Institutionen'. Der Aufbruchstimmung der Anfangszeit steht heute eine Fülle institutioneller Gleichstellungsprogramme entgegen. Stefanie Ehmsen untersucht die Entwicklung der Frauenbewegung und ihrer politischen Forderungen in vergleichender Perspektive. In der Zusammenschau der Vereinigten Staaten und der Bundesrepublik spannt sie den Bogen von der länderspezifischen historischen Genese der Bewegung über die Gleichstellungsgesetzgebung (Quotierung und Affirmative Action) bis hin zur universitären Frauenförderung und -forschung. Die Vereinigten Staaten und die Bundesrepublik stehen hier mit ihrer liberalen bzw. ständischen Tradition für verschiedene, mitunter sogar gegensätzliche Modelle. Im Mittelpunkt des Buches steht dabei die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Institutionalisierung feministischer Politik." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Was ist neoliberal am Gender Mainstreaming?
Titelübersetzung:What's neo-liberal about gender mainstreaming?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Widerspruch : Beiträge zu sozialistischer Politik, Jg. 23 (2003) H. 44, S. 19-33
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, ob die von der Europäischen Kommission entwickelte und inzwischen in allen EU-Ländern verbreitete Gender Mainstreaming-Politik (GM) eine geeignete Konzeption ist, die Frauen bei der Suche nach einer zeitgemäßen emanzipativen Politik hilft. Unter Rekurs auf die wirtschaftsliberale Herkunft dieses Konzepts geht es um die Frage, was erstens das Neue gegenüber den bisherigen gleichstellungspolitischen Ansätzen auf nationaler und internationaler Ebene ausmacht und, zweitens, welches die Vor- und Nachteile, Chancen und Fallstricke des Gender Mainstreaming sind. Es ist besonders erklärungsbedürftig, in welchem politischen und ökonomischen Kontext die Strategie entstanden ist und warum bisher vertretene Konzepte der Frauenemanzipation für angeblich überholt erklärt werden. Die Autorin stellt die These auf, dass der Ansatz ein von Widersprüchen und gegensätzlichen Erwartungen durchzogenes gesellschaftliches Konfliktfeld darstellt. Es stellt sich abschließend heraus, dass der GM-Ansatz als eine Variante neoliberaler Philosophie und Politik zu bewerten ist, aus der lediglich bestimmte höher gestellte Gruppen von Frauen Nutzen ziehen können, um ihre Karrierechancen zu verbessern. (ICH)
Feministische ErkenntnisProzesse : zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis
Titelübersetzung:Feminist cognitive processes : between the philosophy of science and political practice
Herausgeber/in:
Niekant, Renate; Schuchmann, Uta
Quelle: Tagung "Feministische Erkenntnisprozesse zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis"; Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht, Bd. 7), 2003. 238 S.
Inhalt: "Das Buch gibt Einblicke in aktuelle feministische erkenntnistheoretische und politische Praxen rund um das Phänomen 'Frauen - Wissen - Wissenschaft' sowie in den Kontext 'Herrschaft - Rationalität - Wissen'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Niekant/ Uta Schuchmann: Einleitung (7-24). I. Feministische Wissenschaftskritik und Erkenntnistheorie in der Diskussion: Barbara Holland-Cunz: Die Vision einer feministischen Wissenschaft und der Betrieb der normal science (27-50); Alice Ludvig: Kritische Interventionen des Black Feminism in Theorie und Praxis (51-68); Waltraud Ernst: Feministische Effekte. Erkenntnisprozesse für Veränderungen der Wirklichkeit (69-80); Heike Kahlert: Weibliche Autorität in der Wissenschaft. Dekonstruktion der herrschenden Denktradition (81-104); Karin Schlücker: Zählen oder interpretieren, beobachten oder interagieren? Die Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden und das Verhältnis zwischen Forschenden und ihren "Objekten" (105-120); Christina Thürmer-Rohr: Dialog und dialogisches Denken (121-135). II. Frauen in der Wissenschaft: Institutionen, soziale Verhältnisse und feministische Politiken: Bettina Roß: Profession und Geschlecht: die ersten Studentinnen und ihre "Karrieren" in Deutschland (139-160); Christine Färber: Gender Mainstreaming in Wissenschaftsorganisationen. Steuerungsinstrumente zur Gleichstellung von Frauen und zur Integration von Frauenperspektiven (161-192); Viola Philipp: Institutionalisierte Gleichstellungspolitik in Hochschulen. Über den Einfluss situativer Faktoren auf berufungspolitische Aushandlungsprozesse (193-216); Eva Brinkmann to Broxen: Autonome feministische Forschungspraxis. Das Beispiel Frankfurter Institut für Frauenforschung (FIF) (217-233).