Frauen-, Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung : methodologische Entwicklungen und offene Fragen
Titelübersetzung:Women's studies, gender studies and intersectionality research : methodological developments and unanswered questions
Autor/in:
Abels, Gabriele; Lepperhoff, Julia
Quelle: Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Barbara Friebertshäuser (Hrsg.), Antje Langer (Hrsg.), Annedore Prengel (Hrsg.). München: Juventa Verl., 2010, S. 771-781
Details
Inhalt: Der Beitrag bietet einen Überblick zum Stand der Methodologie der feministischen Forschung. Betont wird zunächst die Affinität feministischer Forschung insbesondere zu qualitativen Forschungsstrategien aufgrund ihrer hohen Kontextsensibilität und Offenheit. Anfang der 1990er Jahre ist eine Wiederbelebung der Methodologie-Debatte zu beobachten, in der zum einen der Innovationsgehalt feministischer Forschungsstrategien bilanziert wird und sich zum anderen die Entwicklung von der Frauen- zur Geschlechterforschung niederschlägt. Diese Entwicklung wird in den letzten Jahren radikalisiert durch tief greifende methodologische Verunsicherungen aufgrund der "Verflüssigung" zentraler Begriffe wie Frau und Mann, Subjekt und Identität in postmodernen and dekonstruktivistischen feministischen Theorien. Hinzu tritt die verstärkte Analyse hierarchischer Unterschiede zwischen Frauen sowie eine theoretische Perspektive auf "Intersektionalität" und "Interdependenzen", die auf das Ineinanderwirken von verschiedenen Ungleichheitsstrukturen und die Verschränkung von Ungleichheitskategorien wie Geschlecht, Klasse und Nationalität bzw. race verweist. Daraus resultiert eine Stärkung identitätskritischer Ansätze, die derzeit allerdings noch einer systematischen methodologischen Diskussion und methodischen Operationalisierung bedürfen. (ICA2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Methodologie; Forschungsstand; Feminismus; empirische Sozialforschung; qualitative Methode; Dekonstruktivismus; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; soziale Schichtung; Korrelation; Interdependenz; Klassengesellschaft; Rasse; Nationalität; Ethnizität; Subjekt; Identität; funktionale Differenzierung; Intersektionalität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
FrauenMännerGeschlechterforschung : State of the Art
Titelübersetzung:Women's studies, men's studies, gender studies : state of the art
Herausgeber/in:
Aulenbacher, Brigitte; Bereswill, Mechthild; Löw, Martina; Meuser, Michael; Mordt, Gabriele; Schäfer, Reinhild; Scholz, Sylka
Quelle: Jahrestagung "FrauenMännerGeschlechterforschung - State of the Art"; Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 19), 2009, 2. Aufl.. 349 S.
Details
Inhalt: "Feministische Forschung sieht sich seit einiger Zeit fundamentaler Kritik ausgesetzt. Der Band steht für ein breites Spektrum theoretischer Ansätze und empirischer Arbeiten. Dabei geht es nicht ohne spannungsreiche Kontroversen und Kämpfe ab - über Theorien und Definitionshoheiten. Die hier versammelten Beiträge geben Einblicke in aktuelle Entwicklungen sowie erkenntnistheoretische wie wissenschaftspolitische Debatten. Dabei stellen sie unterschiedliche empirische Forschungsansätze und Methodologien zur Diskussion und zeigen die FrauenMännerGeschlechterforschung als Entwicklung eines ehrgeizigen Projekts, dessen offenes und zugleich umstrittenes Profil sich zwischen feministischer Gesellschaftskritik und wissenschaftlichen Neutralitätsansprüchen sowie zwischen erfolgreicher Professionalisierung und fortlaufender Marginalisierung herausgebildet und gewandelt hat." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Brigitte Aulenbacher, Mechthild Bereswill, Martina Löw, Michael Meuser, Gabriele Mordt, Reinhild Schäfer, Sylka Scholz: Ein Hauch von Größenwahn - Einleitendes zum State of the Art der FrauenMännerGeschlechterforschung (9-19); Stefan Hirschauer, Gudrun-Axeli Knapp: Wozu Geschlechterforschung? Ein Dialog über Politik und den Willen zum Wissen (22-63); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - ein bedeutsamer Perspektivenwechsel nebst aktuellen Herausforderungen an die Geschlechterforschung (64-77); Mechthild Bereswill: Conflicting Memories (78-80); Christine Weinbach: Kein Ort für Gender? Die Geschlechterdifferenz in systemtheoretischer Perspektive (82-94); Brigitte Aulenbacher: Gender meets funktionale Differenzierung. Zur mangelnden analytischen Radikalität der systemtheoretischen Verortung von Geschlecht (95-99); Ilse Lenz: Machtmenschen, Marginalisierte, Schattenmenschen und moderne Gleichheit. Wie werden Ungleichheiten und Egalisierungen in der Moderne strukturiert? (100-115); Regina Becker-Schmidt: Die Bedeutung des Klassifizierens für die Abstützung symmetrischer oder asymmetrischer Geschlechterrelationen (116-121); Helga Krüger: Strukturdaten und Selbstinterpretation. Warum es gerade in der Geschlechterforschung so wichtig ist, beide Ebenen der Analyse aufeinander zu beziehen (122-136); Gabriele Mordt: Struktur, Kultur und Handlung (137-139); Susanne Völker: Praktiken der Instabilität: eine empirische Untersuchung zu Prekarisierungsprozessen (140-154); Margareta Steinrücke: Die doppelte Struktur der Realität. Anmerkungen zur Anwendung von Pierre Bourdieus Praxeologie auf "Praktiken der Instabilität" (155-159); Michael Meuser: Hegemoniale Männlichkeit - Überlegungen zur Leitkategorie der Men's Studies (160-174); Bettina Mathes: Ödipus in der Männerforschung - Bemerkungen zur "hegemonialen Männlichkeit" (175-178); Andrea D. Bührmann, Torsten Wöllmann: Geschlechterforschung = Frauenforschung + Männerforschung? Anmerkungen zur Normalisierung der Kategorie Geschlecht (180-193); Ute Luise Fischer: Die Differenz zwischen epistemologischem Vor-Urteil und praktischem Vorurteil als Scheideweg. Ein konstitutionstheoretischer Zugang zur Geschlechterforschung (194-204); Heike Kahlert: Geschlecht als Struktur- und Prozesskategorie - eine Re-Lektüre von Giddens' Strukturierungstheorie (205-216); Jürgen Budde: Inklusion und Exldusion. Zentrale Mechanismen zur Herstellung von Männlichkeit zwischen Schülern (217-227); Thomas Kleynen: Vom Ansehen der Fächer: (Foto- und) Biographische Selbstdarstellungen zukünftiger Lehrer (228-240); Christine Katz, Marion Mayer: MännerWeltWald - Natur- und Geschlechterkonstruktionen in Handlungsmustern von Waldakteuren/innen (241-253); Martin Engelbrecht: 'Weibliche' oder 'männliche' Spiritualität? Die Pluralisierung religiöser Sinnstiftungsformen und ihre Beziehung zu Geschlechterstereotypen (254-264); Maja Apelt: Geschlechterforschung und Militär (265-277); Diana Lengersdorf: Die Relevanzsetzung von Geschlecht im Arbeitsalltag einer Internetagentur (278-288); Heidi Schroth, Lena Schürmann: Cleaning Affairs. Geschlechterungleichheiten und Arbeitsbeziehungen im Reinigungsgewerbe (289-299); Sünne Andresen: Die Analyse feldspezifischen Geschlechter-Wissens als Voraussetzung der Implementierung einer erfolgreichen Gleichstellungspolitik (300-310); Karin Zimmermann: Geschlecht als soziale Praxis des Politischen. Das Beispiel europäischer Forschungspolitik (311-322); Birgit Riegraf: Wandel von Gerechtigkeitsvorstellungen im Wandel von Staatlichkeit: von der Gleichheit zur Differenz (323-333); Daniela Gottschlich, Tanja Mölders: Damit Nachhaltigkeit drin ist, wo Nachhaltigkeit drauf steht: zur Krise der Krisenwahrnehmung und zur Notwendigkeit eines inhaltlich-konzeptionellen Geschlechterzugangs in sozial-ökologischen Forschungen (334-346).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Mann; Feminismus; Forschungsansatz; Methode; Paradigma; Erkenntnistheorie; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Geschlechterverhältnis; Arbeitswelt; Forschungsstand
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus : feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Beyond formal equality and affirmative action : feminist challenges in the twenty-first century
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 7-22
Details
Inhalt: Der vorliegende Sammelband beansprucht, einen Beitrag zur Klärung der Kriterien der Kritik und der Intentionen der Utopie leisten, die sich in kritisch-politischer, sozial-emanzipatorischer Perspektive mit Feminismus als einem gesellschaftspolitischen Projekt verbinden. Die Herausgeberinnen des Bandes verstehen Feminismus als eine ebenso dynamische wie vielfältige Bewegung des Denkens und Handelns mit dem Ziel der Überwindung von Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen im Kontext eines insgesamt an sozial-emanzipatorischen Zielen und Kriterien orientierten gesellschaftlichen Wandels. Der einleitende Beitrag zum Band bestätigt zunächst eine Einsicht früherer Frauenbewegungen, die Erkenntnis: "Frausein allein ist kein Programm". Zu heterogen sind die politischen und weltanschaulichen Positionen von Frauen, als dass sich diese Differenzen noch irgendwie "feministisch" überbrücken ließen. Der Band unternimmt gleichwohl den Versuch einer inhaltlichen Präzisierung der feministischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gezeigt wird, dass vermeintlich konkurrierende feministische Positionen sich eher als komplementäre Akzentuierungen unterschiedlicher Dimensionen der Konstruktion und Erscheinung von Geschlechterverhältnissen und ihrem gegenwärtigen Wandel erweisen. (ICA2)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenbewegung; Frauenforschung; Forschungsstand; politische Bewegung; Gleichberechtigung; Gleichstellung; Gleichheit; 21. Jahrhundert; Zukunft; Gesellschaftspolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Emanzipation; Gesellschaftskritik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Queere Kritiken, Kritiken an queer : Debatten um die Entselbstverständlichung des feministischen Subjekts
Titelübersetzung:Queer criticisms, criticisms of queer : debates concerning the denaturalization of the feminist subject
Autor/in:
Roßhart, Julia
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 48-63
Details
Inhalt: Die Infragestellung von - exklusiver und naturhafter - Zweigeschlechtlichkeit stellt zusammen mit den Debatten um Differenzen zwischen Frauen - insbesondere durch Kritiken des black feminism, von women of color und der Postcolonial Studies - eine Grundannahme feministischer Theorie und Politik dar; damit büßt jedoch auch das einheitliche feministische Subjekt "Frau" seine (politische) Glaubwürdigkeit und Eindeutigkeit ein. Mit dieser "Entselbstverständlichung" des feministischen Subjektes sind nun einerseits neue wissenschaftliche Frageperspektiven und neue politische Praxen - insbesondere Queer Theory und Queer Politics - entstanden. Mit der Kritik an den ausschließenden Effekten der Identitätskategorie "Frau" geht die Problematisierung zweigeschlechtlicher Denkweisen und Ordnungen ebenso einher wie die Zurückweisung identitätsbasierter Politiken. Eine zentrale Herausforderung für feministische Bewegungen bei dieser "Neuorientierung" liegt für die Autorin darin, Begrifflichkeiten und politische Strategien zu entwickeln, die beides ernst nehmen und in ihrer Gleichzeitigkeit und Widersprüchlichkeit fruchtbar machen: die queer-feministische Problematisierung von Ausschlüssen und Identitätspolitiken ebenso wie die Kritik an der Dethematisierung und Entpolitisierung von Ungleichheitsverhältnissen. (ICA2)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenforschung; Forschungsstand; Gesellschaftskritik; Subjekt; Subjektivität; Politik; Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feminismus : Kritik und Intervention
Titelübersetzung:Feminism : criticism and intervention
Herausgeber/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht, Bd. 11), 2009. 299 S.
Details
Inhalt: "Feminismus ist wieder in aller Munde: Bei jungen Feministinnen zwischen Alpha-Mädchen und F-Klasse, bei älteren Feministinnen, die den Verlust der emanzipatorischen Anliegen der Frauenbewegung befürchten, bei AntiFeministInnen, die die Frauenemanzipation für Probleme moderner Gesellschaften haftbar machen wollen. Doch: Was heißt 'Feminismus'? Handelt es sich hier um einen anderen Begriff für die Gleichberechtigung von Mann und Frau? In welchem Verhältnis steht ein politischer Feminismus zum wissenschaftlichen? Und wie aktuell bleibt er im 21. Jahrhundert? Diese Fragen dienen als Ausgangspunkt und Anlass für ein neues Nachdenken über die Perspektiven der Gleichstellungspolitik und die Aktualität der 'feministischen Herausforderung'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus: Feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Einleitung (7-22); Teil 1: Perspektiven der feministischen Kritik: Ingrid Kurz-Scherf: Weiblichkeitswahn und Männlichkeitskomplex - zur Geschichte und Aktualität feministischer Patriarchatskritik (24-47); Julia Roßhart: Queere Kritiken, Kritiken an queer. Debatten um die Entselbstverständlichung des feministischen Subjekts (48-63); Maria do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan: Gendering Post/Kolonialismus, Decolonising Gender - Feministisch-Postkoloniale Perspektiven (64-80); Birgit Rommelspacher: Intersektionalität - über die Wechselwirkung von Machtverhältnissen (81-96); Teil 2: Kontroverse Interventionen: Renate Niekant: Feminismus und die zweite Frauenbewegung in (West-)Deutschland (98-114); Clarissa Rudolph: Frauen- und Gleichstellungspolitik: Gesellschaftlicher Wandel durch Institutionen? (115-132); Julia Lepperhoff: Antidiskriminierungspolitik und Diversity Politics (133-147); Tina Jung: Wozu noch oder wieder "feministische Wissenschaft"? (148-161); Patrick Ehnis, Sabine Beckmann: Kritische Männer- und Männlichkeitsforschung. Positionen, Perspektiven, Potential (162-178); Teil 3: Gesellschaftspolitische Herausforderungen an feministische Politik: Alexandra Scheele: Jenseits von Erwerbsarbeit? Oder: Ein erneuter Versuch, die richtigen Fragen zu finden (180-196); Alexandra Wagner, Franziska Wiethold: Prekäre Beschäftigung und Geschlecht (197-213); Diana Auth: Das Private neu denken - zur Neubestimmung der sozialen Organisation von Fürsorgearbeit (214-229); Uta Ruppert: Im Brennpunkt transnationaler Feminismen: Globale Gerechtigkeit (230-245); Birgit Sauer: Migration, Geschlecht und die Politik der Zugehörigkeit (246-259); Anja Lieb: Demokratisierung der Demokratie (260-275); Teil 4: Anforderungen an einen neuen Feminismus: Ingrid Kurz-Scherf, Julia Lepperhoff, Alexandra Scheele: Gleichheit, Freiheit, Solidarität: feministische Impulse für die Wiederaufnahme eines umkämpften Projekts (278-296).
Schlagwörter:Feminismus; Frauenbewegung; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsstand; historische Entwicklung; Geschlechterverhältnis; Geschlechterpolitik; Gender Mainstreaming; Frauenpolitik; Diskriminierung; Gleichstellung; Männlichkeit; Gesellschaftspolitik; Erwerbsarbeit; Beschäftigungspolitik; soziale Ungleichheit; Fürsorge; Migration
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien : Politik der Erzählungen
Titelübersetzung:Women, men, genders, fantasies : politics of narrations
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie. Gabriele Dietze (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.), Carsten Junker (Mitarb.), Julie Miess (Mitarb.), Susann Neuenfeldt (Mitarb.), Julia Roth (Mitarb.). Königstein: Helmer, 2006, S. 19-45
Details
Inhalt: Der Beitrag geht den Reisen des Begriffs Gender durch die Kulturen des (deutschsprachigen) akademischen Feminismus nach. Ausgehend von der These, dass Erzählungen politisch agieren, d.h. sie definieren Grenzen und konstruieren Genealogien, sie ordnen Relevanzen und generieren Plausibilität, rekonstruiert die Autorin Erzählungen feministischer Theoriegeschichte und Verwendungsweisen der Kategorie Gender. Insbesondere wird die Geschichte der Namensgebung des akademischen Projekts der Untersuchung von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterordnung analysiert sowie die regulierende Funktion befragt, die in diesem Zusammenhang durch die Verwendungsweisen von Gender ausgeübt wird. Das zentrale Argument lautet, dass Geschichten über die Geschichte eines Feldes ebenso wie die Namen, mit denen ein Feld bezeichnet wird, nicht getreue Abbilder eines irgendwie realen Prozesses sind, sondern von aktuellen Imperativen ebenso wie von womöglich unbewussten Wünschen regierte, interessierte Geschichten und Bezeichnungen, die also aus heutiger Perspektive, mit heutigen Zielen und im Kontext gegenwärtiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Referenzen und Anforderungen erzählt werden. Die Ausführungen zielen auf die Frage, ob die jetzt etablierten intellektuellen und institutionellen Formationen der Gender Studien in der Lage sind, die anstehende Arbeit zu leisten, nämlich insbesondere produktiv mit dem oben angesprochenen epistemischen Paradox umzugehen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenpolitik; Forschungsstand; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Mann; Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaftsdisziplin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Schaustelle Gender : aktuelle Beiträge sozialwissenschaftlicher Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Showcase - gender : current articles on social science gender studies
Herausgeber/in:
Döge, Peter; Kassner, Karsten; Schambach, Gabriele
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 151), 2004. 212 S.
Details
Inhalt: "Gender hat sich in den letzten Jahren zunehmend als Analysekategorie etabliert. Allerdings nimmt sie auch heute keinesfalls einen zentralen Platz im Mainstream der unterschiedlichen sozial-wissenschaftlichen Disziplinen in Deutschland ein. Vor diesem Hintergrund hat das Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung (IAIZ e.V.) in Kooperation mit dem Büro für Frauenförderung und Gleichstellung der Universität Lüneburg die Tagung 'Gender als Kategorie in den Sozialwissenschaften' veranstaltet. Im Rahmen der Tagung erfolgte eine aktuelle Standortbestimmung zum Stellenwert der Kategorie Gender in unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Disziplinen (Soziologie, Politikwissenschaft, Erziehungs- und Kulturwissenschaften). Zugleich sind exemplarisch Ansätze von Nachwuchswissenschaftlerinnen zur Operationalisierung der Analysekategorie Gender in verschiedenen Bereichen sozialwissenschaftlicher Forschung präsentiert worden. Der vorliegende Band enthält die Tagungsbeiträge in aktualisierter und überarbeiteter Form." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Peter Döge, Karsten Kassner, Gabriele Schambach: Vorwort (7-10); Andrea Maihofer: Von der Frauen- zur Geschlechterforschung - modischer Trend oder bedeutsamer Perspektivenwechsel? (11-28); Michael Meuser: Geschlechterforschung und Soziologie der Männlichkeit (29-40); Katrin Schäfgen / Iris Peinl: Gender in der Soziologie: eigenständige Teildisziplin und / oder querliegende Mittlerin? (41-51); Vera Moser / Barbara Rendtorff: Geschlecht als Erklärungs- oder Beobachtungskategorie? Zum Stand der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung (52-60); Peter Döge: Vom Geschlecht zur Differenz - Perspektiven politikwissenschaftlicher Geschlechterforschung (61-83); Karsten Kassner: Alltägliche Lebensführung. Habitus und Geschlecht (84-108); Anneli Rüling: Wohlfahrtsstaat, Geschlechterverhältnisse und familiale Arbeitsteilung - theoretische Überlegungen (109-134); Daniela Rechenberger: Gender und Medien - Die Konstruktion von gender in der japanischen Zeitungsberichtserstattung zur Problematik der 'Trostfrauen' (135-153); Uta Scheer: Gendered Cyborgs in der Fernsehserie Star Trek: Voyager (154-171); Gabriele Schambach: Genderaspekte in der Planung des Potsdamer Platzes in Berlin (172-190); Stefanie Kron: Geschlechterbeziehungen in internationalen Migrationsprozessen: Veränderungen in / an Orten der Herkunft (191-207).
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Frauenforschung; Sozialwissenschaften; Forschungsstand; Soziologie; Männlichkeit; Sozialstruktur; Erziehungswissenschaft; Alltag; Habitus; Wohlfahrtsstaat; Familie; Arbeitsteilung; Massenmedien; Fernsehen; Stadtplanung; Raumplanung; Migration; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Kooperieren(d) lernen : methodologische Überlegungen für die Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Cooperation(al) learning : methodological reflections for work research
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 2/2003), 2003. 41 S.
Details
Inhalt: "Das Projekt 'GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung' verfolgt u.a. das Anliegen, Fragestellungen, Konzepte und Methoden zu entwickeln, mit denen Arbeitsforschung unter Einbeziehung der Kategorie Geschlecht betrieben werden kann. Dieses Anliegen richtet sich sowohl auf die Arbeitsforschung als wissenschaftliche Disziplin, aber auch auf ihren Gegenstand Arbeit, für den die Einbeziehung einer geschlechterkritischen Perspektive zu neuen Erkenntnissen führt. In den einzelnen Arbeitsbereichen des Projekts werden unterschiedliche Herangehensweisen gewählt, um diesem Anliegen gerecht zu werden. In dem Arbeitsbereich 'Praxiskompetenz - Praxiskooperation' werden neue Ansätze der Wissenschaft-Praxis-Kooperation erprobt und methodologisch reflektiert. Die folgenden Ausführungen geben einen Einblick in die theoretischen Überlegungen, das Anliegen, die methodischen Ansätze sowie die konkreten Vorhaben des Arbeitsbereichs. Den Ausgangspunkt bildet eine Skizzierung des ambivalenten Verhältnisses zwischen Wissenschaft und Praxis im Allgemeinen und in der Arbeitsforschung im Besonderen. Die geschilderten Probleme und die daraus folgenden methodischen und methodologischen Konsequenzen stehen ebenfalls im Zentrum der feministischen Wissenschaftskritik, die aber zudem - und deshalb auch für den Arbeitsbereich instruktiv - das Geschlechterverhältnis als zentrales Moment bei der Generierung von Wissen entschlüsselte. Für das konkrete Anliegen des Arbeitsbereiches, die in den realen Arbeitsprozessen enthaltene Kompetenz für die Theorie- und Methodenentwicklung in der Arbeitsforschung systematisch nutzbar zu machen und umgekehrt blockierte oder verschüttete Kompetenz- und Handlungspotentiale in der Praxis sichtbar zu machen, geben die beteiligungsorientierte Policy-Forschung und die Aktionsforschung wichtige Anregungen, die im Anschluss dargestellt werden. Aus dem zweiten Teil des discussion papers werden die Umsetzung in konkrete Projekte sowie die ersten Erfahrungen deutlich." (Textauszug)
Schlagwörter:Arbeitsforschung; Methodologie; Kooperation; Feminismus; Arbeit; Theorie-Praxis; Forschungsstand; Geschlechterverhältnis; Arbeitswelt; Forschungspraxis; Forschungsprojekt; Forschungseinrichtung; Kooperationsform; Frauenforschung; Wissenstransfer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Frauenforschung, feministische Forschung, Gender Studies: Entwicklungen und Perspektiven
Titelübersetzung:Research on women, feminist research, gender studies: developments and prospects
Herausgeber/in:
Lutter, Christina; Menasse-Wiesbauer, Elisabeth
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 8), 1999. 320 S.
Details
Inhalt: "Frauenforschung, feministische Forschung und Gender-Studies befinden sich seit den 70er Jahren sowohl an Universitäten als auch im außeruniversitären Bereich in einer lebhaften Entwicklung. Das Wissenschaftsministerium hat in den 80er Jahren den Forschungsschwerpunkt 'Frauenforschung' installiert, der seit 1996 in modifizierter Form als 'Gender-Studies' fortgeführt wird. In diesem Buch stellen insgesamt 18 Wissenschaftlerinnen elf Forschungsprojekte vor, die in den letzten Jahren im Rahmen dieses Schwerpunktes durchgeführt wurden. Über Geschichte, Theorie und Politik führt der Bogen der Arbeiten zu Gender und Differenz und schließt mit Fragen zu Körper und Repräsentation. Manche Wissenschafterinnen haben Überblicksthemen, wie etwa die Frage nach der Feministischen Forschung in Österreich bearbeitet, andere haben sich mit empirischer Grundlagenforschung beschäftigt, etwa bei der Frage nach den Geschlechtsunterschieden in der klinischen Diagnostik und Therapie koronarer Herzkrankheiten. Frauen in Führungspositionen waren ebenso Thema einer Arbeit wie die Integration der weiblichen Welt in Museen. Das Buch bietet einen Einblick in die Bandbreite der durchgeführten Forschungen, die den Genderaspekt in verschiedenen Kontexten thematisieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johanna Gehmacher/ Mona Singer: Feministische Forschung in Österreich. Eine Geschichte zur Fortsetzung (19-40); Doris Ingrisch/ Brigitte Lichtenberger-Fenz: Feministin. Wissenschafterin. Feministische Wissenschafterin? Ein wissenschaftshistorischer Rekonstruktionsversuch (41-94); Cornelia Klinger: Essentialismus, Universalismus und feministische Politik (95-116); Eva Wazziek: Erarbeitung eines feministischen Bedeutungsbegriffs im Bereich der Gender Studies (117-134); Helga Amesberger/ Brigitte Halbmayr: "Multiple jeopardy" und die Bedeutung von Differenz in den Analysen afrikanisch-amerikanischer Wissenschafterinnen (137-162); Cheryl Benard/ Edit Schlaffer: Plastik im Kopf (163-174); Gertraud Diem-Wille/ Judith Ziegler: Führungskräfte als Pionierinnen neuer Lebensformen. Zur Neugestaltung und Verwirklichung neuer Lebensformen von Führungskräften in Politik und Wirtschaft (175-195); Margarethe Hochleithner: Frauen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Geschlechtsunterschiede in der klinischen Diagnostik und Therapie der koronaren Herzkrankheit (199-212); Brigitta Keintzel: Psychiatrie und Geschlecht-Methodologische und philosophiegeschichtliche Aspekte zum Forschungsprojekt (213-224); Birgit Buchfinger/ Beate Hofstadler: KörperNormen - KörperFormen. Über-Gewicht bei Frauen (225-274); Roswitha Muttenthaler/ Regina Wonisch: "Das inszenierte Geschlecht". Abwesenheiten, Umformulierungen und phantastmatisches Begehren in Museen und Ausstellungen (275-311).
Schlagwörter:Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Österreich; Frauenforschung; Forschungsstand; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Entwicklungssoziologie: Geschlechterforschung in der Entwicklungspolitik
Titelübersetzung:Developmental sociology: gender research in development policy
Autor/in:
Lachenmann, Gudrun
Quelle: Erkenntnisprojekt Geschlecht: feministische Perspektiven verwandeln Wissenschaft. Bettina Dausien (Hrsg.), Martina Hermann (Hrsg.), Mechtild Oechsle (Hrsg.), Christiane Schmerl (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1999, S. 72-94
Details
Inhalt: Während die feministische Kritik an der Politikwissenschaft und der politischen Bildung noch jüngeren Datums ist bzw. überhaupt erst beginnt, gibt es zwischen der Entwicklungssoziologie und der Frauen- und Geschlechterforschung bereits eine Tradition der kritischen Auseinandersetzung. Die Autorin analysiert den Wandel verschiedener Konzepte einer frauen- und geschlechterbezogenen Entwicklungspolitik, wie er sich in den letzten Jahrzehnten - auch unter dem Einfluß einer transnationalen Frauenbewegung - vollzogen hat, und benennt Defizite und Desiderate einer entwicklungspolitischen Forschung aus der Geschlechterperspektive. (pre)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Frauenforschung; Politikwissenschaft; Kritik; Feminismus; Entwicklungssoziologie; Internationalisierung; Forschungsstand; Geschlechterverhältnis; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag